Info: Wer die ganze Story nicht lesen möchte, kann gern unten zu den beiden Fragen gehen, Danke )
ich habe hier vor ca. 8/9 Jahren mal geschrieben. Damals hatte ich ne menge Angst um mein Herz und den ganzen Ärztemarathon hinter mir. Auslöser war damals ein Krankenhausaufenthalt mit Herzrasen/hohem Blutdruck Panikattacke aufgrund eines join auf ner Party, ziemlich dumm. Bis dahin wusste ich nicht mal was ein Blutdruck ist und nachdem Aufenthalt war ich mit Gedanken ständig bei Krankheiten/Ängsten. Attacken kamen und Angst vor der Angst kam, ich hatte vor immer mehr Situationen Angst/Stress. Ärztemarathon hinter mich gebracht, alles i.O.
Ich habe mein Leben davor richtig geliebt, war oft auf Reisen/teils auch alleine, einfach nur mit dem Rucksack für mehrere Wochen unterwegs, quer durch die Welt. Danach ging erstmal nichts mehr und ich blieb mehr oder weniger in meiner Stadt.
Irgendwann im Jahr 2018/19 rum dachte ich mir dann - mist it. Das ist doch kein leben mehr, dann kann ich auch einfach sterben und bin mit diesem Mindset nach und nach in mehr angstsituatioinen gegangen - Autofahren, wegfahren, Sport etc.
Die letzten 4/5 Jahre waren ziemlich gut, ich war in meiner Umgebung bzw. 50km Umkreis mehr oder Angstfrei und konnte alles machen und überall hinfahren und Spaß haben ohne Angstgedanken. Selbst lange Autofahren von 8-10 Stunden in den Urlaub haben geklappt. Im Urlaub war ich manchmal leider schon recht angespannt und konnte es nicht mehr so wirklich genießen wie vor dieser ganzen Sache, aber es hat funktioniert 3-5 Tage in den Urlaub zu fahren und ich war auch glücklich und stolz es immer gemacht zu haben. Einzig fliegen ging gar nicht mehr.
Nun habe ich im September im Urlaub eine Panikattacke bekommen, mir war mittags bereits schwindelig geworden (in den Bergen) und abends am zweiten Tag gab es dann eine, hat mich ziemlich fertig gemacht und auf der Rückfahrt ebenfalls. Woher kann ich nicht genau, ich hatte viel Beruflichen + privaten + familiären stress auf einmal über längere Zeit.
Ich dachte während der Rückfahrt noch, wenn du nachhause zu deinem Safespace ankommst, ist wieder alles in Ordnung und du kannst dich erholen. Leider war es nicht ganz so und eine Angespanntheit war plötzlich auch zuhause weiterhin da. Irgendwann auch eine Panikattacke zuhause, das Loch fühlte sich schlimmer an als damals.
Ich konnte dann erstmal gar nichts mehr machen, selbst beim Joggen konnte ich nicht abschalten und hatte angst vor hohem puls. Mittlerweile geht Joggen aber wieder, da ich es einfach immer wieder durchgezogen habe, das wollte ich mir auf keinen Fall nehmen lassen.
Meine Ängste sind auch bei Dunkelheit am schlimmsten, vermutlich weil immer alle PA bei Dunkelheit passiert sind, und ich war als Kind schon immer etwas ängstlich bei Dunkelheit. Es gibt Tage die sind super, vor allem wenn das Wetter sonnig ist, Tageslicht gibt mir echt viel kraft, freue mich schon, dass die Tage immer länger werden. Tendenziell ist die aktuelle Situation schon besser geworden als noch vor 2/3 Monaten.
Allerdings habe ich nach wie vor schon Fluchtgedanken in vielen Situationen, Autofahren 30 min irgendwohin, ich kann da überhaupt nicht abschalten und habe das vorher schon die klassische Angst vor der Angst bzw. meine ich diese Situationen dann auch, aus Angst ne PA zu bekommen usw…. Wenn ich morgens aufwache habe ich an manchen Tagen direkt morgens schon diese innerliche Unruhe/Vibrieren, vermutlich das Cortisol im Körper, es ist echt widerlich und anstrengend. Vielleicht hatte ich das früher auch schon bzw. es haben einige, aber vor allem jetzt fällt mir sowas wieder auf und man ist wieder mehr in den ganzen Gedankenstrudeln gefangen, meine größten Ängste sind die Angst vor der Angst, bzw vor Panikattacken, Herzrasen. Tagsüber wird es dann meistens wieder besser. Ich vermeide aufgrund der Angst vor der Angst schon noch einiges, aber mache auch einiges (sowas wie Sport). Es ist alles so wahnsinnig Anstrengend und Kraftraubend, nebenbei noch Job der auch Stress mit sich bringt, wo ich merke aktuell wieder schlechter mit Stress umgehen zu können als die letzten Jahre.
Ich kann momentan nicht mal mehr ein B. trinken, weil ich mal ein komisches Gefühl dabei hatte vor 4 Monaten, und nun Verknüpfe ich das immer damit und habe Angst vor einer Attacke. Wird es nun so bleiben? Alles sch..
Ich will gerne raus aus dieser Hölle, so macht das leben doch gar kein Bock.
Ich war im Oktober bei einem großen Blutbild zwecks normalem checkup: Leokozyten etwas zu niedrig (3,6), Chol Wert etwas zu hoch, obwohl ich schlank bin. B12 leicht über max. ~720. D3-Wert = 33. Anonsten war alles soweit okay. (Herz wurde nicht abgehört, ein letztes EKG aber mal in 2019 gemacht.
Wer nicht alles lesen möchte, hier die wichtigen Fragen:
Sorry für den langen Text: Zu meinen Kernfragen, ich habe nie eine Psychotherapie gemacht, wie sinnvoll und hilfreich kann sowas wirklich sein? Ich habe mich zu dem Thema selbst mit Büchern/Podcast/Youtube informiert und weiß wohl was gerade in einer PA im Körper abgeht, es ungefährlich ist usw. (auch wenn einem das Wissen in so einer Situation nur bedingt hilft ). Ich weiß das, dass Thema Akzeptanz wichtig ist. Habe mir einige Techniken (Atemtechniken etc. angeeignet) – Was wäre hier noch der Mehrwert einer Verhaltenstherapie (wäre hier wohl die richtige?), bin da halt ein bisschen skeptisch, da ich der Meinung bin sich auch vieles mittlerweile zuhause in seinem Tempo zu den Themen aneignen zu können. Aber lasse mich da gerne eines besseren belehren.
Der Zweite und wichtigere Punkt der mir auf der Seele liegt, ich sträube mich eigentlich schon immer Medikamente jeglicher Art zu nehmen, selbst harmlosen bei D3 Kapseln habe ich manchmal ein ungutes Gefühl. Ich habe mich mal fast in eine Panikattacke reingesteigert (danke Gedanken!) nach einer Einnahme und nehme daher nur die allerkleinste Dosis (1000) alle paar Tage mal.
Mich würde wirklich sehr interessieren, wie sehr haben Medikamente euch geholfen? Wart ihr danach wieder die Person wie vor der Krankheit, sind alle Angst/Flucht und Panikgedanken weg? Lebt man danach wieder wie vorher und kann alles machen? Ist es bei den allermeisten so? Dann würde ich das tatsächlich sogar mal riskieren wollen.
Vielen Dank wer es sich durchgelesen hat
04.02.2024 17:44 • • 05.02.2024 #1