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Hallo,
letztes Jahr an der Arbeit hatte ich in einer Besprechung eine schlimme Situation, wo so ziemlich alles falsch gelaufen ist, was hätte falsch laufen können - bezogen darauf, dass man sachlich, konstruktiv und respektvoll miteinander umgehen sollte.
Ein Vorgesetzter hat mich beleidigt er wolle sich die sch. von mir nicht mehr anhören
Nach kurzem Schock, meinte ich, dass ich mir das so aber auch nicht anhören muss, kurz darauf wurde das Thema aber wieder von einer Kollegin auf die sachliche Ebene geholt und die Besprechung ging noch kurz weiter. Anschließend hab ich mich bei ner Kollegin verkrochen und geheult wie ein Schlosshund und ein Teil der anderen Kollegen hat mir zumindest Mitgefühl gezeigt und klar gesagt, dass das ein No-Go von diesem Mann war!
Dass die Kollegen in der Besprechung selbst nichts gesagt haben, kann ich noch halbwegs nachvollziehen, sie wollten nicht selbst in der Schusslinie stehen.
Was mich aber noch mehr getroffen hat, als die Beleidigung selbst, ist, dass noch eine weitere anwesende Vorgesetzte und sogar die stellvertretende Leiterin unserer Arbeitsgruppe absolut nichts gesagt/getan haben. Weder in der Situation, noch hinterher. Keine Entschuldigung, kein Nichts, alles lief weiter, als wäre es das Normalste der Welt gewesen.
Ich hab das Ganze sogar an die Personalabteilung und den Personalrat weiter gegeben, die haben zwar ein Gespräch mit diesem Kerl geführt (auch wegen anderer Beschwerden über ihn), aber er ändert nichts und wird das wohl auch nicht.
Irgendwie konnte ich trotz allem noch an die Arbeit gehen und es halbwegs ertragen (bin finanziell drauf angewiesen).
Aber jetzt soll wieder eine Besprechung stattfinden und allein die Ankündigung versetzt mich seit gestern in Panik (Übelkeit, Bauchweh, extreme Unruhe) und eigentlich will ich auf keinen Fall daran teilnehmen, weil ich sowas nicht nochmal durchstehe und nicht wieder durch meine psychischen Probleme ausfallen möchte, aber ich habe auch keine Ahnung, wie ich das umgehen soll.
Ich bin schon auf der Suche nach einer anderen Arbeit, wobei ich aber auch grundsätzlich Angst habe immer wieder solche Situationen an der Arbeit zu erleben. Auch in anderen Jobs hatte ich nämlich schon Mobbing Situationen und das ist für jemanden mit Selbstzweifeln ein gefundenes Fressen für noch mehr selbst Abwertung. vielleicht weiß hier jemand einen Rat.

Gestern 08:27 • 22.01.2025 #1


17 Antworten ↓


@sandracookie gibt es die Möglichkeit zusammen mit dem Betriebsrat ein Gespräch mit diesem Vorgesetzten zu führen? Das hat etwas mit dir gemacht und so lange du nicht mit ihm darüber sprichst und das Gefühl bekommst, dass sowas nicht mehr passiert, wirst du dich schlecht fühlen. Das muss aufgearbeitet werden um nicht auf Dauer mit Ängsten gegenüber der Arbeit oder Chefs belastet zu sein.
Was er gesagt hat, ist ganz weit entfernt von Professionalität. Ich würde niemals so mit meinen Mitarbeitern reden.. eigentlich muss das Konsequenzen haben. Zumindest in Form einer schriftlichen Ermahnung.

Sollte das nochmal vorkommen würde ich dir raten, in dem Moment aufzustehen, zu sagen, dass du dir die Art und Weise nicht antun wirst und zu gehen. Danach gehst du zum Arzt und meldest dich krank, während du dich wieder an Betriebsrat/Personalrat wendest.

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Vorgesetzer hat mich beleidigt - Panik vor der Arbeit

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Welchen schei. hast du denn von dir gegeben?
Ungeachtet dessen, dass die Reaktion des Kollegen unangemessen war, hast du ja vlt. wirklich etwas Unangebrachtes gesagt?

Dass mal ein Kollege aus der Haut fährt, wird immer wieder passieren. Sind ja alle auch nur Menschen.
Als direkte Beleidigung gegen dich geht der Spruch aus meiner Sicht allerdings nicht durch. Sonst hätte ich gesagt, du sollst Anzeige erstatten. Da kann sich dein Arbeitgeber nämlich nicht mehr raus wuseln.

Dass du mit dem Menschen nicht mehr zusammenarbeiten willst, ist verständlich. Das würde ich evtl. nochmal ansprechen.

Grundsätzlich gilt: Wenn du Bauchschmerzen hast, bleib zu Hause. Kein Job der Welt ist es wert, sich kaputtzumachen. Du bist nicht von DIESEM Job abhängig. Du bist von EINEM Job abhängig. Vor allem bist du davon abhängig, dass du arbeitsfähig bleibst.

Zitat von Afraid1992:
während du dich wieder an Betriebsrat/Personalrat wendest.

In dem Fall würde ich dann auch nochmal Mobbing erwähnen und dass du in Betracht ziehst, rechtliche Schritte einzuleiten. Das sieht niemand gerne und zieht häufig. Die Zusammenarbeit ist dann aber eher futsch, da das Vertrauensverhältnis nicht mehr passt. Das ist aber eigentlich auch egal, denn das ist so ja eh nicht gegeben.

@Afraid1992
Danke für deine Antworten.
Das wäre evtl. noch eine Möglichkeit da ein Gespräch zusammen mit Betriebsrat und ihm zu führen. Hab ich bisher gelassen, weil ich wenig Hoffnung auf Verständnis habe, aber ja du hast Recht, diese Situation hat was mit mir gemacht und wird es immer wieder tun. Ich hab auch überlegt, ob ich nachfrage, ob noch eine weitere neutrale Person, zB vom Personalrat mit an der Besprechung teilnehmen würde, das würde mir auch ein wenig Rückenwind geben, dass alle möglichst sachlich bleiben.

@colitis9439
Ich habe in dieser Besprechung tatsächlich einiges an Kritik ausgeübt, aber war bemüht meine Argumente sachlich vorzubringen und ich will auch gar nicht leugnen, dass mein Verhalten indirekt provokant gewesen sein könnte, aber diese Wortwahl in einer Besprechung vor allen anderen?
Er hätte auch einfach sagen können Das reicht jetzt, ich sehe das anders. Es ist nicht in ihrer Verantwortung. und auf diese Weise das Thema beenden können.
Auch wenn ich ggf. empfindlicher bin, als andere, erwarte ich auch einfach einen vernünftigen Umgang miteinander und wenn es mal nicht klappt, dass man zumindest bemerkt, dass da was falsch lief.
Ich habe es in diesem Moment definitiv als Beleidigung gegen mich aufgefasst, er hat meiner Ansicht nach mit dieser Wortwahl meine Argumente und damit auch meine Kompetenz abgewertet und mir (mal wieder) gezeigt, dass er mich nicht leiden kann.

Du sprichst hier nur von einem Vorfall und dann meine Argumente und damit auch meine Kompetenz abgewertet und mir (mal wieder) gezeigt. Mobbing beinhaltet ein widerkehrendes Verhalten. Wenn es das ist, hast du mal ein Tagebuch geführt? Es könnte dir bei Diskussionen sehr helfen.
Auf der anderen Seite: Was denkst du hat den Chef dazu getrieben so aus der Haut zu fahren? Ergreift sonst jemand in diesem Unternehmen für dich Partei?

@Purzelbaum
Dieser Vorfall ist leider nur die Spitze des Eisbergs und das, was mich von allen Situationen bisher am nachhaltigsten getroffen hat. Ich führe noch kein Tagebuch, habe aber diverse E-Mails aufgehoben, wo auch ein gewisser Tonfall und Trend deutlich wird.
In unserem Arbeitsbereich ist die Stimmung schon länger schlecht, das Verhältnis der Mitarbeiter untereinander ist gespalten (man steht sozusagen auf der einen Seite oder der anderen). Es gibt einige Ungerechtigkeiten und Mitarbeiter A wird anders behandelt als Mitarbeiter B. Ich habe in der Diskussion auf Fehler hingewiesen, die aber laut Vorgesetzten nicht mein B. sind. Da allerdings die Leute, die die Fehler begangen/verursacht haben nicht von Seiten der Vorgesetzten Konsequenzen erfahren und es sie dadurch nicht interessiert und sie vieles weiterhin vernachlässigen, was anderes wiederum dann ausbaden dürfen, hat es ihn wahrscheinlich getroffen, dass ich damit einerseits gesagt habe, dass sich die anderen aber nicht richtig drum kümmern und andererseits damit indirekt auch angedeutet habe, dass es den Vorgesetzten da an Durchsetzungsfähigkeit mangelt. Da hab ich dann eben als Retoure bekommen, dass man sich das ja nicht weiter anhören könne.
Ich habe aktuell nur noch wenige Kollegen, denen ich noch vertrauen kann, die werfen sich aber auch nicht ins Feuer, weil sie wissen, dass man direkt abgestraft wird, wenn man etwas sagt und ändern möchte...
Vllt sollte ich den Titel ändern, weiß nicht, ob Mobbing da der richtige Begriff ist, aber auf jeden Fall verschlimmert es gerade meine Angst und Depressionsprobleme. Es beherrscht völlig meine Gedanken und ich bin sehr emotional bei dem Thema, also bitte nicht persönlich nehmen, wenn meine Antworten teilweise patzig rüber kommen

@sandracookie
Auch ich habe wo ich noch arbeiten gegangen bin Sachen erlebt die gar nicht gehen.
Zwei davon möchte ich mal nennen.
Als Verkäuferin war ich für die Kasse in einem baumarkt zuständig habe 6 h gearbeitet was keine Pause beinhaltet. Nach 3 h musste ich auf Toilette. Keine Kollegin ist eingesprungen für die paar Minuten es wurde gesagt geh pinkeln wenn du Feierabend hast. Dann wollte ich einfach aufstehen und doch gehen, Kasse kurz geschlossen, die haben mich abgefangen und gedroht sitzen zu bleiben, was nach weiteren 2 h zur Folge hatte das ich starke Schmerzen in der blase bekam was keinen interessierte.
Die 2. Situation war das ich mir früh einen Zahn abgebrochen habe und ich dummes schaf statt zum Zahnarzt zu gehen hab ich meine Schicht durchgezogen und mir einen Termin für halb 7 abends geben lassen. Meine Arbeitszeit ging bis 7 Uhr abends. Ich rief meinen Chef an fragte ob ich eher gehen kann es war der Donnerstag vor Ostern. Als Antwort bekam ich ,, sie bleiben bis Ladenschluss und die Eier ihres Mannes können sie zu Ostern *beep* da brauchen sie keinen Zahn,, ich war so geschockt das ich im Laden blieb und Ostern dann natürlich zuhause. Ich habe es gemeldet, mein Chef hat es abgestritten und ich habe eine Abmahnung bekommen mit dem Grund das ich dem Chef so einen Satz unterstelle. Tja prima mit uns Frauen können sie es ja machen und das war bei weitem nicht alles was mir passiert ist. LG

@Emmy1
Oh man, krass, das hört sich auch heftig an und geht aus meiner Sicht auch absolut gar nicht! Es ist so schwer gegen so etwas vorzugehen, weil man einfach nicht ernst genommen wird und am kürzeren Hebel sitzt. Bei mündlichen Geschichten, wie auch bei meiner Besprechung gibt's keine Beweise, Aussage gegen Aussage und natürlich gab es diesmal auch kein Protokoll zu dieser Besprechung, so wie es sonst üblich gewesen ist. Insofern muss es ihnen ja bewusst gewesen sein, dass da Sachen vorgefallen sind, die so nicht hätten sein dürfen.
Danke dir fürs ehrliche mitteilen deiner Erlebnisse; LG

Zitat von sandracookie:
vielleicht sollte ich den Titel ändern, weiß nicht, ob Mobbing da der richtige Begriff ist, aber auf jeden Fall verschlimmert es gerade meine Angst und Depressionsprobleme.

Als Mobbing kann man das in der Tat nicht bezeichnen. Von Mobbing spricht man wenn jemand dauerhaft und meist von mehreren Personen untergebuttert wird und auch meist hinterhältig wie z.B. durch Verschwindenlassen von wichtigen Unterlagen u.ä. Solch ein Vorfall wie bei dir vor versammelter Mannschaft ist eine Beleidigung, mehr nicht. Und wenn es von einem Vorgestzten ausgeht, spricht man auch sowieso nicht von Mobbing, sondern von Bossing.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass er beim nächsten Meeting auch so reagiert, da er selbst Konsequenzen zu fürchten hat, wenn er wieder vor Zeugen ausfallend wird.

Zitat von sandracookie:
Bei mündlichen Geschichten, wie auch bei meiner Besprechung gibt's keine Beweise, Aussage gegen Aussage

Aus diesem Grund hatte ich mir damals angewöhnt, bei solchen Gesprächen generell unbeobachtet das Diktiergerät meines Handys mitlaufen zu lassen.

War dann später beim Arbeitsamt sehr hilfreich, um meine Eigenkündigung zu begründen.

Zitat von Afraid1992:
Sollte das nochmal vorkommen würde ich dir raten, in dem Moment aufzustehen, zu sagen, dass du dir die Art und Weise nicht antun wirst und zu gehen. Danach gehst du zum Arzt und meldest dich krank, während du dich wieder an Betriebsrat/Personalrat wendest.

genau so… man muss sich nicht alles gefallen lassen und manche „Oberhäupter“ sollten noch mal Schulungen zum Thema Kommunikation und Mitarbeiterführung machen …

Da hat wohl einer nen ganz kleinen *beep*, wenn er das nötig hat Leuten so über den Mund zu fahren… das denkst du dir am besten das nächste Mal wenn du ihn siehst

Ich muss allerdings @Schlaflose beipflichten dass das kein Mobbing ist- der Typ hat sich im Ton vergriffen und weiß nicht wann man sich dafür oder überhaupt entschuldigen sollte.

Ist nicht cool aber solche Affen gibt es öfter

Du hast was von deinen Ängsten geschrieben. Kannst du die genauer benennen?

Okay danke für eure Antworten, dann passe ich den Titel an.
Es ist zwar nur eine Beleidigung gewesen, aber es hat mich sehr gekränkt und belastet, wie viele andere Situationen an der Arbeit auch schon. Dass jetzt wieder eine Besprechung bevor steht, triggert mich extrem. Ich bin heute kaum funktionsfähig, kämpfe gegen die aufkeimende Angst und Panik diese Situation in ähnlicher Weise erneut erleben zu müssen. Ich finde es selbst erschreckend, wie heftig ich darauf reagiere. Diese Besprechung könnte ja ganz anders laufen und nicht so, wie mein Kopfkino es gerade befürchtet. Aber wenn sie negativ läuft, habe ich Angst, dass ich das nicht nochmal weg stecken kann und mich meine Ängste zusammen mit der Situation in eine ungewollte Arbeitsunfähigkeit drängen - wobei die jetzige Panik auch schon fast dafür sorgt...

@Purzelbaum
Versagensängste, Prüfungsangst, eigentlich grundsätzlich Angst, wenn ich in Situationen bin, wo mich jemand beurteilen könnte...

@sandracookie Trotzdem suchst du sie ja.

Die wievielte Stelle ist das für dich? Und Wie war es für dich auf den anderen Arbeiten?
Sponsor-Mitgliedschaft

@Purzelbaum
Was genau suche ich trotzdem?

Ist nicht die erste Arbeit, aber die längste bei der ich bisher war.
Ich sag mal so, ich habe auch an anderen Arbeitsstellen insofern Probleme, dass ich große Angst vorm Fehler machen habe und unter Druck wird das dann noch schlimmer. Bei der vorangehenden Arbeit konnte ich die Anforderungen trotz Bemühungen beiderseits nicht erfüllen - es war ein spezieller Fachbereich und die Anforderungen so streng, dass nicht viel Zeit und Spielraum zum Üben war. Zwei Testaufgaben, die ich auch beim zweiten Mal nicht bestanden habe und damit nicht dort arbeiten konnte/durfte. Ich habe das Arbeitsverhältnis meinerseits in der Probezeit gekündigt, weil ich aufgrund des Drucks Panikattacken bekommen habe und auch Angst da überhaupt noch hinzugehen. Darauf folgte eine der schlimmsten depressiven Phasen meines Lebens und das erste Mal die offizielle Diagnose Depressionen/Angststörung kam. Du siehst also eine gewisse Vorgeschichte ist da schon bei mir dahinter...

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