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Hallo,

wenn ich äußeren reizen ausgesetzt bin:

Wenn jemand mit mir redet und es noch weitere Geräuschquelle gibt (Straßenlärm z.B), wenn Vögel zwitschern, wenn TV und noch ein Lüfter läuft, wenn ich gestresst bin reicht auch irgend ein kleines Geräusch, wenn es sehr hell ist (Sonne, Neonleuchten), Wettereinflüsse (Sturm, Wetterwechsel, Hitze, Schwüle). Meist reichen 2 verschiedene Reizquellen egal welcher Art und in welcher Inensität.

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dann gerate ich in Panik, ich werde immer nervöser, mir wird schwindlig, ich bekomme Herzrasen, ich bekomme Druck im Kopf, Tinnitus wird lauter, kann keine klaren Gedanken mehr fassen, ich verspanne muskulär, bis ich dann entweder vollgas in eine Panikattacke steuere und zusammenbreche (nervlich, meist mit Migräne + Aura) und körperlich symptome wie bei einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zeige. War in so einem Zustand schon oft im Krankenwagen, gelegt hat es sich immer nach einer Zeit von selbst. Also klar, das Endresultat ist eine Panikattacke, wenn ich mich nicht total von der Welt abschotte, aber welche Erkrankung kann mich so empfindlich gegenüber allen Reizen machen? Ich werde seit 2 Jahrzehnten wegen einer Angststörung behandelt, geholfen hat nichts. Medikamente habe ich bisher strikt abgelehnt, wäre aber mittlerweile soweit welche zu nehmen, weil mein Leben nur noch an mir vorbei läuft, kann ja nicht mal mehr einkaufen gehen, geschweige denn was schönes unternehmen.

Welche Erkrankung kann sowas auslösen? Welche Medikamente helfen da? Benzos klar, die sind und werden keine Option, gibt es noch was anderes? Vermutlich hilft nur abschotten und ruhig leben, aber irgendwas fehlt mir dann.

VG Almander

12.07.2024 10:33 • 14.07.2024 #1


5 Antworten ↓


Z
Hallo, ich kenne das alles genau so... Ich bin, wie meine Therapeutin sagt, sehr reizoffen. Ich habe Phasen, meist auch in insgesamt stressigen Zeiten, wo ich gar nicht raus gehe, ich kann dann weder in den Park oder Wald und schon gar nicht irgendwo hin, wo andere Leute sind. Ich kann mich dann auch nicht unterhalten.

Bei mir wurde eine generalisierte Angststörung, eine Depression und eine kptbs diagnostiziert. Alles immer verbunden mit Dissoziationen.

Im Moment geht es so einigermaßen mit den Reizen... Ich versuche Stress als Basis dafür runter zu fahren und es ruhig anzugehen. Am meisten haben mir allerdings Medikamente geholfen und da ganz klar die Neuroleptika. Das hört sich zwar hart an, aber wenn man wie ich, schon so lange an der Reizoffenheit leidet, greift man nach jedem Strohhalm... Neuroleptika wirken auf den Dopaminstoffwechsel und das ist bei mir entscheidend.

Ich habe schon mehrere durchprobiert, am besten hat mir Olanzapin geholfen, allerdings habe ich davon extrem zugenommen. Jetzt nehme ich 10 mg aripiprazol (Abilify) und es hilft mir ganz gut. Jedenfalls habe ich nicht mehr so krasse Phasen. ...

Dir alles Gute und liebe Grüße!

Zita

12.07.2024 12:24 • #2


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Panik durch äußere Reize - was ist das?

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Hallo Zita,

Hat dir bevor du neuroleptika genommen hast Alk. geholfen bzw. wie hat dieser auf dich gewirkt?

( Möchte verstehen, ob das Problem beim Gaba oder Dopamin liegt )

LG Almander,

Dir auch alles gute, vielen Dank

13.07.2024 00:04 • #3


K
Ich bin sich sehr reizoffen und gerate bei sowas sehr unter Stress, kriege Tinnitus und Migräne und muss mich zurück ziehen. Habe dann auch oft schnellen Puls und Schweißausbrüche. Ich bin auch überhaupt nicht Multi tasking fähig, was ja sonst eher Männern zugeschrieben wird. Sobald mehrere Sachen auf einmal passieren gerate ich in einen totalen Stresszustand.
Bei mir ist es allerdings schwankend, sodass stressige Phasen und gerade auch wenig Schlaf das ganze sehr viel verschlimmern. Wie sieht es bei dir da aus? Hast du Faktoren wie wenig Schlaf, viel Stress wo es schlimmer wird oder unabhängig davon? Hattest du das immer? Ich kann mich erinnern dass ich es früher nicht hatte. Ptbs ist bei mir auch vorhanden, das hatte ja hier schon jemand geäußert. Und für mich macht das viel Sinn, denn man ist ja sozusagen immer in einem
Hyper arousal Zustand, sodass der Körper automatisch auf Reize reagiert da er denkt er ist in Lebensgefahr. Von Alk. würde ich dir abraten. Das macht es meiner Meinung nach langfristig schlimmer. Ich würde auf genug Entspannung, genug Schlaf und vor allem genug „Nervennahrung“ achten. Sprich Lebensmittel die viel Magnesium und b Vitamine enthalten. Denn ein Mangel verschlimmert Nervosität.

13.07.2024 00:27 • #4


Z
@Almander Hallo, nein Alk. hat überhaupt nicht geholfen... Ich habe mich dann auch nicht mehr getraut, was zu trinken, hatte Angst dass es den Zustand verstärkt.

13.07.2024 01:40 • #5


A
Zitat von Krokodil90:
Bei mir ist es allerdings schwankend, sodass stressige Phasen und gerade auch wenig Schlaf das ganze sehr viel verschlimmern. Wie sieht es bei dir da aus?

Bei mir ist es auch nicht immer gleich, es gibt mal gute und schlechte Tage, an denen dann die Aushaltetoleranz der Reize dementsprechend besser oder schlechter ist. Schlaf, Wetter, Gemütslage etc. spielt da bei mir auch rein, vorallem aber der Schlaf und die Regeneration… jetzt mit dem älter werden werden die guten Tage immer weniger, weil ich gefühlt kaum noch guten Schlaf habe bzw. regenerieren kann.
Zitat von Krokodil90:
Hattest du das immer?

Ich war immer nicht „mitten drin“ hab immer schon großen Trubel intuitiv gemieden und hab mich immer schon wohl gefühlt wenn ich Ruhe hatte, dass das so stark symptomatisch wurde, entwickelte sich ab ca. 24 Jahren (jetzt 39) mit dem Beginn des Berufslebens und der damit verlorenen Struktur ( Schule war immer klar was ich zu tun hatte, als Berufstätiger fühle ich mich wie im freien Fall). Ab dem Zeitpunkt habe ich meine innere Ruhe total verloren und bin in die Panikstörung geraten mit dazugehöriger Hypochondrie (Frage und Angst was mit mir los ist), wie gesagt das wurde nun Jahr für Jahr schlimmer, zwar sind die Panikattacken weniger, aber der Rückzug mehr, bin nicht mehr arbeitsfähig (berentet) und bekomme kein fizelchen Erholung in meinen Kopf.
Ptbs ist bei mir auch ein großes Thema, und dass daran eine Hyperarausal hängt macht durchaus Sinn, bzw. aus dem Blickwinkel habe ich mich noch nicht „behandelt“. Das würde wieder erklären warum Alk. in dem Sinne hilft, dass es mich soweit dämpft, dass es mir in dem Moment gut geht, nur muss ich diese Wirkung durch irgendwas anderes hinbekommen. Wie du schreibst, ist Alk. nicht nachhaltig gut, deswegen trinke ich ich kaum etwas, weil es danach (nicht nur wegen dem Kater) schlechter geht, sprich die Erschöpfung ist tagelang schwerer.
Ich versuche es gerade mich in die Naturmedizin und Phytoheilkunde reinzugärtnern und versuche so etwas zu finden was mich beruhigt bzw. vor den Reizen abschirmt.

Aber das wichtigste für mich ist, weg von vielen Menschen, kein Umgang mit lauten und stressigen Menschen, weg von Straßen, weg von sämtlichen unnatürlichen Lärmquellen, hin zu den Bergen oder dem Meer oder einem Fluss, arbeiten was gut tut und das in einem gesunden Tempo, für alles andere bin ich nicht geschaffen… denke dann hat der Körper und der Geist keinen Grund mehr mich mit Panikanfällen zu bekämpfen

14.07.2024 14:22 • #6





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