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es ist sehr schwierig, sich als paniker der eigenen situation zu stellen. panikstörung bedeutet regelmässig kontrollverlust und selbstzweifel. eine reihe von möglichkeiten, die man vorher kategorisch ausgeschlossen hat, werden auf einmal in betracht gezogen und befürchtet. es gibt eine reihe trigger, die betroffene auf eine langandauernde gedankenreise schicken, die sowohl psychisch als auch körperlich schmerzhaft ist, die vielleicht sogar irreversible folgen auslösen
wenn ihr es irgendwie könnt, versucht diese auslösereize zu vermeiden;

21.10.2007 18:50 • 31.10.2007 #1


12 Antworten ↓


Hallo No Fear,

als nicht direkt Betroffene ist es mir sicherlich nicht möglich, eine Panikstörung in all ihren Dimensionen nachzuempfinden und dementsprechend in meinen Posts/Antworten zu berücksichtigen - deshalb Antworte ich auch nicht auf die Posts in der dementsprechenden Abteilung in diesem Forum.

Ich kenne chronische Panikstörung nur als Verwandte und Freundin - und es fällt mir einfach unglaublich schwer zu verstehen - intellektuell und emotional, dass einige direkt Betroffene, manchmal über Jahre, trotz Therapie, trotz Unterstützung durch Familie und Freunde - wie Du selbst sagst - ihre eigene Situation nicht realisieren und die Auslöser Außen suchen...Das ist doch keine Schuldfrage oder? Jedenfalls hat der Thera meiner Schwester mir das so erklärt.

Genau wie Du es beschreibst, konnte meine Schwester selbst nicht sagen was wann bei ihr eine Attacke auslöst - das einzige worüber sie sich gefühlsmäßig und intuitiv sicher war, war dass das von Außen kam...egal was der Thera, der Neurologe oder der Psychologe oder die diversen Krankenhausärzte ihr darüber gesagt haben...was dazu führte, dass bald jedes Wort, jede Geste, jeder Blick bei ihr einem Kontrollverlust und damit einen Panikanfall auslösen konnten...

Mir geht es auch hier nur darum, dass die Betroffenen, die meinen ICH würde sie angreifen und wär unsensibel und sie müßten sich gegen mich wehren akzeptieren, dass es für ihre Störung völlig unerheblich ist, was ICH anonyme Formumtussi sage, meine, will oder nicht...die Frage ist, was wollen sie?

Aus Erfahrung weiß ich einfach auch, dass es für die Betroffenen sowie für die Verwandten und Freunde und vor Allem Partner verherende Auswirkungen haben kann, wenn man sich von den Betroffenden davon überzeugen läßt, dass man Demjenigen etwas Gutes tut, wenn man sich selbst voll und ganz auf die Störung und damit auf die Erklärungen Schuldzuweisungen und Forderungen des betroffenen Partners, der Schwester oder der Freundin einläßt und tut bzw. läßt von was der/die Betroffene meint, das wär richtig /falsch.

Ich bin kein Profi, ich bin auch keine enge Freundin/Verwandte, von irgendwem der/die hier im Forum schreibt, dementsprechend fehlen mir auch Hintergründe und Verbindungen...aber ich werde Niemandem irgendetwas bestätigen oder zustimmen von dem ich nicht überzeugt bin, nur weil der Schreiber/die Schreiberin genau das von mir will, erwartet und einfordert...

Wenn ich hier manchmal lese dass Leute schon seit Jahren in Therapie sind, weil es IHNEN schlecht ging/geht und dann hier wie selbstverständlich äußern, dass der/die Therapeutin keine Ahnung hat, es ihnen immer schlechter geht und sie lieber ihren eigenen Diagnosen und Selbsttherapien vertrauen(somit ihren Fachärzten und Therapeuten jede Kompetenz absprechen), dann krieg ich ehrlich gesagt auch n´dicken Hals und frage mich, warum sie denn da überhaupt hingehen! Aber keineswegs gehe ich davon aus, dass diese Leute MEINE ganz subjektive unbeteiligte Meinung auch nur ansatzweise ernst nehmen.

Ich sehe ein, dass das ein komplexes Thema ist, mir ist nur nicht ganz klar, wie ICH als die die keine Ahnung hat, wissen soll, was für wen ein Trigger sein könnte, wenn die betroffenden Leute es selbst nicht wissen...

Eine Panik/Angststörung ist eine psychische Störung, oder nicht? Wenn ich sowas sage und aufschreibe, dann ist das nicht von Oben herab, oder weil ich der Meinung bin ich ticke richtiger oder wär normaler sondern weil das eben die übergeordnete Bezeichnung für vielerlei Störungen der menschlichen Psyche ist....und wenn uns hier Jemand erzählt, er/sie hätte heftige Panikattacken und ist deshalb in therapeutischer Behandlung, dann gehe ich einfach davon aus, dass der/diejenige weiß, dass er/sie an einer psychischen Störung leidet.

Wie soll ich das sonst nennen? Sensibilität? Überempfindliche/verletzliche Seele? Sorry, No Fear, dafür hatte ich selbst nur beim Dabeisein viel zu viel Angst und Panik um diese Symptomatiken und Auswirkungen und Störungen in irgendeiner Form zu beschönigen oder zu verniedlichen . Ich bin nicht hier, um irgendwem zu belehren oder um meine Nicht-Ahnung an den Mann zu bringen...

Angst und Panik hat und erlebt jeder Mensch - Du hast ja keine Ahnung ist also wesentlich eher ein Vorwurf wie Du willst mich nicht verstehen als eine Feststellung...wenn sich diese Angst und Panik aber im Alltag ohne ersichtlichen Grund des Körpers und des Geistes bemächtigt, dann ist das eine psychische Störung.

Wenn Leute, Betroffene wie Mitbetroffene, das anders sehen und ihre Situation anders einschätzen dann ist das ihre Entscheidung - und in diesem Fall hast Du Recht, da sollte ich auf jeden Fall die Klappe halten, weil ich das wirklich nicht nachvollziehen kann...ich weiß nur, dass ich persönlich keinerlei Besserung erfahre, wenn ich meine chronischen Magengeschwüre überempfindliches Gastrosystem nenne, wenn diese so richtig Faxen machen...ganz im Gegenteil (Details erspare ich Dir) - macht mich das zu einem stärkeren, besseren, klügeren Menschen, weil ich das Ding beim Namen nenne? Nee...das mach ich weil ICH es nur so richtig und wirkungsvoll angehen kann...aber Du hast völlig Recht, das muss jeder selbst wissen -ich werd versuchen mich diesbezüglich nicht mehr zu äußern...

A


Trigger die Gedanken auslösen / Reize vermeiden

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@no_fear:

Aus der Uhrzeit deines Posts schließe ich, dass du dich damit auf meine Aussage gegenüber döni beziehst. (So wie Cathy es offenbar auch auf den döni-Thread bezieht.)

Im wesentlichen schließe ich mich Cathy an. Ich kann nicht wissen, was jemanden triggert. (Genauso, wie niemand hier Rücksicht darauf nimmt, was mich triggert. )

Ich schreibe auch nie im Board Panikattacken oder Agoraphobie u.ä. - eben weil ich mich nicht in Sachen mischen will, von denen ich nichts verstehe. Und ich fände es wirklich zu viel verlangt, wenn ich mich da erstmal zu einem Experten machen sollte. Das würde mich erheblich triggern.

Aber von Einsamkeit verstehe ich etwas - sonst wäre ich ja nicht hier. Wenn jemand im Forum Einsamkeit schreibt, dann erlaube ich mir, hier und da darauf einzugehen.

Und, wie Cathy es anscheinend im Prinzip auch sieht: Ist es wirklich der Sinn eines oder dieses Forums, die Selbstbelügungen der Teilnehmer zu bestätigen?

Und gar so weit, dass man es ihnen damit erlaubt, andere, wohlmeinende, sich sehr um sie bemühende Teilnehmer (in diesem Fall Cathy)bzuwerten?
Ich meine ganz ehrlich: nein.

Soweit ich das in meinem Leben bisher an anderen und mir gesehen und erlebt habe, ist die Wahrheit das einzig Heilsame. Alles andere lässt einen krank werden und krank bleiben. Die Wahrheit ist zwar oft erstmal sehr unangenehm, aber auf die Dauer ist die Wahrheit das, was einen vorwärts und in Richtung Glück bringt. Wie man auch immer wieder beobachten kann.

Lg
GastB

ich habe euch beide hier im einsamkeit-forum angesprochen, weil döni hier wohl nicht mitliest, zumindest aber hier bisher nicht gepostet hat. sie ist seit geraumer zeit unter panik aktiv; meine antworten zu dem freundes-thread entstanden aus dem wissen um den kontext und alle ihre bisherigen beiträge.

eine der schlimmsten befürchtungen für paniker ist die vorstellung, psychisch gestört zu sein. die- wie die therapeuten meinen unbegründete - furcht, diese ohnehin schon nicht zu kontrollierende unpässlichkeit könnte sich ins unermessliche steigern, ist existenziell. ihr habt versucht zu helfen, aber letztendlich leid produziert.
um das verständlicher zu machen : ich bin gern allein und geniesse einsamkeit - sowas an diesem ort zu schreiben, vermeidet man aber tunlichst aus respekt vor den ungewollt betroffenen und dem wissen keine ahnung von den tiefen zu haben

Hallo no_fear,

ich verstehe, was du meinst. Aber muss doch dazu sagen:
Der betreffende Thread stand in Kummerecke Smalltalk. Das ist ja hier das unverfänglichste Board. Wenn jemand seine Panikattacken dort reinschreibt, anstatt in das Board Panikattacken - sorry, aber ein wenig Selbstverantwortung sollte hier wohl jedem zugemutet werden, denke ich. Jeder ist hier doch für sich selbst verantwortlich, und vor allem in diesem Board.

Im Nachhinein meine ich erkennen zu können, dass die Platzierung ihres Problems in dem Board KS allein schon ein Verdrängungsakt war. Aber wie gesagt, im Nachhinein. Trotzdem bin ich eben der Meinung, dass es keinem wirklich nützt, in seinen Neurosen bestärkt zu werden, sondern ganz im Gegenteil. Andernfalls bräuchten und müssten hier alle einfach immer nur allen Postings zustimmend antworten. Ich weiß zwar, dass sich das viele wünschen. Aber man erweist der Person damit m.E. einen Bärendienst, wenn man ihr ausschließlich Zustimmung gibt, wo es eindeutig nicht die Wahrheit ist. In diesem bestimmten Fall kommt wohl auch die Therapeutin deswegen nicht weiter, weil gar kein entsprechendes K-Bewusstsein beim Patienten vorhanden ist. Wie will man jemanden heilen, der glaubt, gesund zu sein?

Ich glaube ehrlich gesagt, dass diese massive Angst vor dem Begriff psychisch gestört ein Missverständnis ist. Weil z.B. Mitschüler diesen Begriff gebrauchen, um jemanden zu abzulehnen und auszugrenzen, also zu mobben oder dissen. Deswegen wehren sich die da noch jungen und unerfahrenen Menschen so dagegen, so bezeichnet zu werden.

Denn in Wirklichkeit müsste man psychisch gestört sein dürfen, ohne gemobbt und gedisst zu werden. Genauso wie bei einer körperlichen Störung. Nur sind die körperlichen Störungen inzwischen viel mehr akzeptiert, ja, manchmal werden ihre Träger geradezu zu Helden hochstilisiert, weil es z.B. im TV so viele dieser Krankenhausserien und Reporte gibt, wo Kinder z.B. Krebs oder Nierenleiden oder Diabetes haben, und diese Kinder aber alle soo nett sind und soo viel Mitgefühl und Zuneigung erwecken.

Bei psychischen Störungen wird funktioniert das nicht so, weil diese leidenden Kinder dann entweder stark zurückgezogen oder sogar aggressiv sind und sich diese Sympathiereaktion durch die Medien-Darstellung erheblich schwerer erzeugen lässt. Das oberflächliche Fernsehen leistet das leider nicht, erst recht nicht die privaten Sender.

Ich meine, anstatt zu verdrängen, dass man selber eine psychische Störung hat, sollte man dafür kämpfen, dass man damit genauso unterstützt wird und daran Anteil genommen wird, wie bei körperlichen Störungen. Mir ist klar, dass das gerade bei Panikstörungen wie ein Paradox klingt - trotzdem bin ich sicher, dass genau diese Sicht hilfreich bei der Bewältigung wäre.

Ich hatte übrigens früher auch gewaltige Ängste in sozialen Situationen. Heute sind sie zu etwa 75 % weg. Geholfen hat mir aber dabei immer nur die Erkenntnis der Realität. Panische Angst hatte ich, solange ich unbewusste total verkehrte Vorstellungen hatte und niemanden hatte, mit dem ich darüber reden und das klarstellen konnte.

Lg
GastB

Hallo No Fear,

Ich bin mir nicht sicher, was und ob D. hier oder in anderen Teilen des Forums ließt oder ob über sie und/oder den betreffenden Thread zu diskutieren, nicht auch wieder eine negativ-Erfahrung für sie oder andere Betroffene/Leser bedeutet.

Vielleicht hört sich das völlig wischi-waschi an, gerade weil ich dazu neige ganze Romane hier rein zu setzen - aber ich bin mir zu jedem Zeitpunkt völlig im Klaren, dass ich keine reale Hilfe leisten kann - ich bin weder Arzt noch Therapeut, noch kenne ich einen der Schreiber hier persönlich - das einzigste was ich tun kann ist, näher auf bestimmte Schreiber einzugehen wenn ICH das Gefühl habe, die könnten/wollten damit irgendetwas anfangen und wenn nicht, dann steht es ihnen völlig frei meine Antworten nicht zu lesen - das funktioniert aber so nicht, darüber bin ich mir auch im Klaren....aber wenn ich dazu übergehe, nur noch das zu schreiben, von dem ich glaube, dass der Frager/Betroffene es hören will, damit umgehen kann o.ä. dann kann ich mir das gleich klemmen UND maße mir auch noch an die Situation und Stimmung Desjenigen zu kennen...

Angst und Panik sind aber im normalfall keine Krankheiten - dennoch kenne ich Niemanden, der nicht zumindestens in Teilen die eine oder andere Phobie und irrationale Angst hat (Bei mir sind es Spinnen, Höhen in Kombination mit Fallsucht oh und natürlich die klassische Klaustrophobie)...und all diese Leute wissen sehr wohl wie sich unkontrollierte und irrationale Panik anfühlt - Fahr ich nach Australien und versuch mich im Felsenklettern? Ganz sicher nicht...genauso mußte ich einfach lernen, wie ich zu Live-Konzerten gehen kann, ohne früher oder spöter im Sani-Zelt aufzuwachen - bin ich aufgrund meiner Phobien und Ängste psychisch gestört? Natürlich. Kann ich alles illimienieren und vermeiden, was meine irrationalen Ängste triggern könnte? Natürlich NICHT...

Aber darum geht es doch hier gar nicht, oder?

Du hast ihre anderen Posts gelesen, das finde ich großartig - dann kann ich davon ausgehen, dass Du auch siehst, dass sie ihren Ärzten und Therapeuten misstraut bzw. auch denen nicht zutraut ihre momentane Situation und Lage richtig bzw. nicht in ihrem Sinne zu beurteilen und zu behandeln zu können? Weil die auch Keine Ahnung haben? Ich weiß nicht, wie Du das empfindest...bei mir gehen da alle Alarmglocken an. Nicht als Klugscheißender Forumsmonologist, sondern als Mensch.

Wenn D Dünkel und Vorurteile gegenüber Menschen mit psychischen, seelischen Störungen hat und meint sie ist keine von Denen, dann kann und werd ich sie auch nicht noch in dieser Annahme bestätigen. Sie ist alt und klug genug um den Unterschied zu kennen...und da ich sie nicht für doof oder völlig gaga halte, mute ich ihr einfach auch zu, damit umzugehen. SIE hat die Dünkel, nicht ich - ich kenne natürlich nicht jeden der unter Panickattacken leidet, aber es fällt mir schwer zu glauben, dass es für die Betroffenen das schlimmste ist, seine Attacken als psychische Störung zu bezeichnen oder sich selbst als psychisch gestört...und wenn ich mir D. Posts nochmal angucke, dann wurde sie schon ärgerlich, als ich mich weigerte zu glauben, dass es ihr besser erginge, wenn ihr Freund diese und jede andere Reise absagen würde...genau aus diesem Grund hat sie ihre Post auch in die Kummerecke und nicht ins Panikforum gestellt - ganz gezielt und überlegt.

Mir geht es doch nicht darum Recht zu haben oder besser zu wissen was D braucht und was ihr gut tut...ich sehe nur, dass es ihr mit ihrer Betrachtungs - und Rangehensweise, keinesfalls besser geht - es geht hier auch überhaupt nicht um mich, sondern darum dass D von völlig fremden und anonymen Leuten erwartet, dass die sich einfühlsamer, informierter und rücksichtsvoller mit ihr und ihrem Zustand befassen als sie selbst - währenddessen sie weiterhin an ihrer Meinung festhält, dass es ihr gut gehen würde, wenn ihr Freund nicht verreisen würde...

Natürlich kann und soll sie tun und lassen und äußern was und wo sie es gerne möchte...aber sie ist doch nicht dumm oder macht sowas ganz unbewußt, und das geht mich auch überhaupt nichts an...aber ich weiß auch nicht, warum ich in einem Einsamkeitsforum nicht auch schreiben sollte/darf, dass ich gerne und öfter mal alleine bin und diese Zeit für mich brauche...Einsamkeit ist ein Gefühl, oder nicht?

Hallo no fear,

ich habe Deinen eröffnenden Beitrag in diesem Thread vor ein paar Tagen gesehen und wollte seitdem etwas dazu schreiben, aber bislang war weder Zeit, noch Ruhe (besonders die innere) dafür da. Ich empfinde es als sehr verantwortungsbewusst, dass Du für jemand anders (Döni) beschwichtigend Stellung beziehst. Ich habe diesen Thread hier, sowie den eigentlich angesprochenen gerade gelesen.

Von Panikstörungen habe ich wenig bis gar keine Ahnung, da meine Diagnosen sich auf Depressionen konzentrieren. Angstattacken hatte ich auch eine kurze Zeit, was für mich allerdings irgendwie der Anfang der Besserung war, zumindest, wenn ich den zeitlichen Verlauf sehe. Tja, diese Trigger sind mir unbekannt. Ich habe aber nur offene Meinungen und die direkte und ausführliche Auseinandersetzung mit Dönis Situation beobachtet und finde das als neutraler Leser eher positiv triggernd Ich finde es merkwürdig, NICHT von einer psychischen Störung zu sprechen, wenn Döni ja selbst den Begriff Panikattacken nennt und zur Therapie geht... ich meine, es ist doch genau so defininiert, oder nicht?! Damit ist ja nicht gemeint, einen Sockenschuss zu haben bzw. in die Klapse zu gehören, aber Attacken, die zu Vermeidungsverhalten führen, sind ja schädlich für den Betroffenen selbst - insofern eine Störung des Normalen - und Verhalten ist nun mal psychisch, was organische Ursachen ja nicht ausschließt. Psychisch ist jedenfalls die Auswirkung, und insofern ist es genau der Sachverhalt. Was auch immer eine angemessene Bezeichnung ist, aber eine so aufgebrachte Reaktion auf eine nüchterne, klare Benennung, über die sich ja vielleicht sogar streiten lässt (auch wenn das eigentlich überflüssig ist), sieht von außen betrachtet doch etwas merkwürdig aus. Ich habe einen Schreck bekommen, als sich der Freund eingeschaltet hat. Auf mich hat es gewirkt, als ob Döni das selber geschrieben hat. Wenn ihr Freund meint, dass er als einziger die Situation seiner Frau beurteilen kann (Wunschdenken?), dann haben sich ja die richtigen gefunden - wo ist also das Problem? Ich finde jedenfalls, man kann ja durchaus die konkrete Situation von Döni und ihrem Freund betrachten, ohne das im Zusammenhang mit den Panikattacken zu sehen - warum eigentlich nicht? Ehrlich gesagt kann man von jemandem der/die eine Meinung äußert, nicht erwarten, auf alle Umstände einzugehen, insbesondere wenn das Thema Liebe ist und nicht Panik. Ich habe den Eindruck, dass das Problem genau darin bestehen könnte, hier einen Zusammenhang herzustellen, der gar nicht so direkt existiert. Ein Zusammenhang könnte aber möglicherweise in zugrundeliegenden Verhaltensweisen bestehen, die im Umgang mit dem Freund, sowie der Panikstörung stehen, was aber nur eine Vermutung von mir ist.

Ich habe hier von GastB gelesen, dass die Wahrheit das einzig Heilsame nach ihrer Erfahrung ist. Weißt Du, no fear, meine Eltern haben früher (Doppeldeutiker aufgemerkt:) wahr-scheinlich zu oft mit dem Kopf geschüttelt - ich sitze hier und muss im Gegensatz dazu heftig nicken, nicken und immer wieder nicken. Für mich bedeutet Wahrheit, zu den eigenen Bedürfnissen zu stehen, was gleichbedeutend mit Gefühlen ist. Ich selbst denke zur Zeit, dass ich mein bisheriges Leben vollständig für die Bedürfnisse meiner Mutter gelebt habe, dass ich mir immer etwas mit dem Kopf habe einfallen lassen müssen und dass das ziemlich gemein von ihr war, milde ausgedrückt - aber vermutlich nicht bewusst, sondern selbst so erlernt. In diesem Zusammenhang steht m.E. auch eine Doppeldeutigkeit in der Kommunikation, die man im Extremfall als manipulativ beuzeichnen kann. Diese Art der Kommunikation ist in diesem Forum vielfach zu beobachten, und ich glaube, dass sich darin die ehrlichen Bedürfnisse ihren Weg suchen und gleichzeitig dem Kommunikationspartner die freie Wahl genommen wird, nein zu sagen, und das hat mit Verlustängsten zu tun. Seit Kurzem habe ich jedenfalls den Kontakt zu meiner Mutter eingestellt und habe sie bei dem letzten Telefonat nicht mehr in meinen Kopf schauen lassen. Ich denke, dass ich mit etwas Abstand eine erwachsene Wiederannäherung versuchen werde, aber im Moment gehören meine Gedanke alleine mir, die ich aber ggf. freiwillig (mit)teile, und es ist seitdem eine große Ruhe eingekehrt, die - offenbar zunehmend - von Weinen und Lachen begleitet wird. Zur Zeit fühle ich mich wie ein kleines Kind, und ich fürchte, dass es auch so ist, weil ich emotional möglicherweise jetzt da anfange, wo es vor 35 Jahre hätte anfangen sollen. Es kann auch sein, dass ich das übertrieben sehe, und nur das normale Fühlen mir so vorkommt, aber ich weiß nicht so genau. Naja, das sind jetzt meine Dinge (oha!), aber auch bei Döni sind Dinge (insbesondere dieses Klammern [und dieses steht in Klammern - ich kanns nicht lassen, haha]) zu beobachten, die ich denke, selber sehr sehr gut zu kennen.

no fear, wir haben neben diesem Thread auch schon kommuniziert, und ich hoffe sehr, dass es Dich nicht erschreckt, dass ich hier auch noch mittexte. Du hast ja für Döni Stellung bezogen, aber vielleicht macht Dir das Thema selber auch Schwierigkeiten? Ich hoffe, dass es Dich nicht zu sehr belastet, und Döni möchte ich an dieser Stelle viel Mut wünschen, einen eigenen, selbstbestimmten Weg zu gehen. Auch meine aktuelle persönliche Erfahrung ist es, dass die Wahrheit anfangs schmerzhaft sein kann, aber für mich war sie genau richtig! Letztendlich muss jeder für sich selbst kämpfen, aber bzgl. meiner Situation hat nur die ehrliche Meinung in Verbindung mit viel Fingerspitzengefühl geholfen, so wie ich es empfunde habe. Und ich habe alles auf mich bezogen, alle Federn, versteckte und offene Hinweise, sowie sicher größtenteils unmotiviert verwendete Worte aufgegriffen und eingeordnet. Ich selbst habe hier (nicht nur hier, aber nicht unwesentlich durch die Kommunikation in diesem Forum) eine sehr positive Entwicklung erlebt, die vermutlich aber noch viel weiter geht und die mich aber möglicherweise die Beziehung zu meiner Mutter gekostet hat - mal schaun. Jedenfalls bist Du durch Deine Ermutigungen auch ein wichtiger Teil davon gewesen, und vielleicht begegnen wir uns noch - wir werden ja sehen. Olimpia möchte ich an dieser Stelle auch nicht vergessen - viele Grüße! Und S.: Bitte nimms mir nicht übel, dass ich erst spät direkt geworden bin, und das ohne Rücksicht auf Deine aktuelle Situation, aber der sonstige Inhalt der Kommunikation war absolut ehrlich von uns beiden, soweit ich es erkennen konnte. Ich wünsche allen auch weiterhin viel Mut und Kraft. Hört mir mal zu, Kinderlein: Übt den Widerspruch: widersprecht den Eltern und allem, was für Euch unmittelbar falsch ist, akzeptiert das Unlogische, um dadurch Klarheit zu erlangen. Ich weiß nicht, wie es den Eltern damit geht, aber die meisten Menschen werden Euch für Direktheit, Ehrlichkeit und ggf. Kindlichkeit lieben - genau im Gegensatz zu dem, was man befürchten könnte - weil ihr das nötige Feingefühl wahrscheinlich sowieso verinnerlicht habt, und das ergänzt sich dann ziemlich gut. Mir deucht, dass genau der Widerspruch das wahrhaftige Geheimnis des geordneten menschlichen Lebens ist. Ruhe, verdammt nochmal!

Alles Gute, Bruder des Lichts! Es ist so, wie es ist, eigentlich ohne Anführungszeichen (führungslos?) und in diesem Fall insbesondere, wie es geschrieben steht
Uli

PS: Spaß muss sein - immer. Davor steht aber möglicherweise hier der Griff zur Tastatur, dann von Zuschauer zum Spieler zu werden, dann der Zorn und mit viel Herz und Mut geht es weiter. Ups, das ist aber schon wieder nur meine persönliche Erfahrung, haha. Ich danke Dir no fear und allen anderen. Tut so viel wie nur irgendwie möglich (nur) für Euch selbst, bitte!

Hallo Uli!

Ich muss mich bei Dir entschuldigen. Ich habe in meiner letzten eMail an Dich etwas geschrieben, womit Du nicht umgehen konntest.

Ich muss sehr viel ändern in meinem Leben. Das ist nicht leicht.
Ich danke Dir sehr für Deine Geduld und Dein Verständnis. Du bist so ein lieber Mensch. Ich finde nicht die richtigen Worte um auszudrücken, wie wichtig Du für mein Leben bist.

Ich hoffe sehr, dass ich Dir etwas geben kann, was Dir weiterhilft.


Du hast Recht, man muss zu den eigenen Bedürfnissen stehen. Ich fühle, dass es Dir besser geht und das freut mich sehr.

Ich fühle mich auch oft noch wie ein Kind, das Kind in mir braucht Zeit um erwachsen zu werden. Ich bin leider kein geduldiger Mensch. Ich würde am liebsten alles von heute auf morgen ändern.

Die Wahrheit kann sehr schmerzhaft sein, das stimmt. Aber mir persönlich ist es sehr wichtig, dass die Menschen ehrlich zu mir sind.


Viele liebe Grüße an Dich!


@ Cathy

Du wirst mir immer sympathischer. Als ich Deine ersten Beiträge gelesen hatte, da hatte ich so den Eindruck, dass Du nur hier schreibst um andere Menschen irgendwie fertig zu machen. Jetzt sehe ich, dass Du Dir ernsthaft Gedanken machst über die Probleme anderer Menschen.

Hallo Olimpia,

ich erinnere mich daran, dass wir vor einiger Zeit über Computerprobleme und virtuelle Umarmungen geschrieben haben, und was Du hier schreibst, sowie an anderer Stelle wirkt mittlerweile wesentlich klarer. Das finde ich sehr gut.

Wenn Du etwas für mich tun willst, dann schreibst Du nur von Dir und für Dich selber bzw. machst es weiterhin so. wie es für Dich am besten ist - möglicherweise auch gerade dann, wenn bzw. falls es mal unangenehm sein sollte. Du musst aber sowieso nichts für mich tun, bitte! Mich berührt, dass Du etwas geben willst, aber das musst Du nicht. Du tätest mir einen großen Gefallen, nicht über private Kommunikation öffentlich zu schreiben. Es ist für mich kein Problem, dass Du eine eMail erwähnst, aber ich möchte das nicht so gerne öffentlich erwähnt sehen. Das ist jedenfalls mein Bedürfnis auf Privasphäre. Bitte nenn mich nicht lieb - das ist zwar vielleicht nur mein Denken, aber das Wort lieb steht hier für Leute, die es anderen versuchen recht zu machen, und das halte ich mittlerweile für den falschen Ansatz. Das ist aber keine Kritik, weil Du das Wort so wahrscheinlich nicht gar gemeint hast

Mit der Ehrlichkeit und dem allzu offenen Schreiben über private Dinge ist es eine schwierige Sache: Ich habe es vielfach erlebt (selber getan und von anderen gelesen), dass relativ fremden Menschen ultraprivate Dinge mitgeteilt wurden - und das sogar schon nach sehr kurzer Zeit. Ich glaube, dass dahinter steckt, den Eltern (der Mutter?) immer alles erzählen zu müssen, also keine privaten Gedanken haben zu dürfen. Das ist wirklich eine ultimative Ehrlichkeit, allerdings auch irgendwie etwas tragisch. Für mich hätte es möglicherweise aber keinen anderen Weg gegeben, als mich durch dieses sehr übertrieben offene Schreiben bzgl. der Fakten meines Lebens erst mal freizustrampeln, um es mittlerweile hoffentlich besser kontrollieren zu können, was ich sagen möchte und was nicht. Übung macht den Meister, und üben kann man in diesem Forum natürlich nur durchs Schreiben.

Was Du über Cathy schreibst, nehme ich auch so wahr. Wenn Du etwas in Anführungszeichen setzt, dann willst Du es eigentlich unterstreichen, oder? Das bedeutet, es eigentlich nicht so zu meinen, aber ich glaube, Du meinst es schon so. Ich erinnere mich auch daran, dass Cathy nicht gebauchpinselt werden will, haha. Killekille Fertigmachen und Misstrauen ist auch ein großes Thema hier, und ich denke, dass das viel mit den gesundheitlichen Problemen von Betroffenen zu tun hat, sowie mit den Eltern.

Lass mich bitte abschließend daran erinnern, dass es sich an no fear richtet, womit ich Dir aber nicht vorschreiben will, was Du wann wo schreibst. Ich meine nur, dass dies der Thread von no fear ist.

Uli

im sinne von karl valentin - es ist alles gesagt, bloss noch nicht von jedem - möchte ich diesen thread schliessen.
bitte die beteiligten, sich nochmal selbstkritisch mit meinen beiden ersten posts hier auseinanderzusetzen

Einen hab ich noch

@ Uli

Wenn ich diese hier benutze dann meistens weil mir kein passenderes Wort einfällt oder weil diese bestimmte Wort für Jeden eine andere Bedeutung haben könnte z.B. Wahrheit, Recht, Liebe etc

Für Dich sind es Anführungszeichen für mich sind es Gänsefüßchen

@ No Fear

Ich verstehe Deine Haltung sehr gut - meine Ratschläge lassen öfter vermuten dass sie weniger Rat und mehr Schläge sind. Es ist auch für mich wichtig immer wieder daran erinnert zu werden - gerne von Dir - dass es mir hier nicht zusteht mit Anderen Leuten genauso ruppig umzugehen, wie mit mir selbst - wenn meine Freunde mir etwas erzählen oder um Rat fragen, dann wissen alle Beteiligten worauf sie sich einlassen, bzw. was sie durchaus auch erwarten und wollen...Diplomatie 6 setzen.

Hi Cathy,
achso, ich meinte aber die Art, wie Olimpia die Anführungszeichen verwendet (um Dinge zu unterstreichen?), aber habe das etwas missverständlich im PS im Zusammenhang mit Dir erwähnt. Ich wollte Olimpia sagen, dass ich auch nicht den Eindruck habe, dass du Leute fertig machst, Cathy - das ist doch eigentlich offensichtlich. Mein Gott, wie undankbar und misstrauisch bin ich Dir gegenüber vor einiger Zeit gewesen, sorry. Ich selbst verwende die Gänsefüße übrigens, um Ironie zu kennzeichnen (s.u.), und finde es ok, wenn diese erkennbar ausgewiesen ist Und ich finde es gut, Dinge klarzustellen, auch wenn es nur die rhethorischen Feinheiten sind. Gänsefüße kann natürlich jeder gerne so verwenden, wie er/sie möchte, sorry Olimpia für die Belehrung.

no fear, ich finde es etwas schade, dass Du so sanft entschwindest, nachdem Du um Meinungen gebeten hast... oder was war Dein Anliegen? Mir ist das nicht ganz klar geworden. Auch wenn Du mich nicht angesprochen hast, reihe ich mich dreisterweise unter den Beteiligten ein und wäre ganz froh, von Dir noch zu erfahren, was diese Trigger genau sind; ich war wegen begrenzter Zeit zu lesen nicht erfolgreich dabei, etwas über diese Trigger konkret zu erfahren und den gesamten Kontext bzgl. Dönis Problematik vollständig zu erfassen. Wenn es Dir so wichtig ist, wieso sagst Du nicht deutlicher, was hier Deiner Meinung nach nicht so geschrieben wurde, wie Du es erwartet hast? Du hast immerhin ziemlich deutlich im Betreff die beiden benannt, und wenn ich daran zurückdenke, dass ich von GastB darauf hingewiesen wurde, eine Sonderbehandlung erbeten zu haben (ich hatte vor einiger Zeit, als ich mit meinem Zorn beschäftigt war, um PN gebeten!), dann wird mir nochmal ganz komisch; ich muss außerdem an ausgeleierte Korsetts immerzu denken, haha.

Auf mich wirkt es unangenehm, wenn Du, no fear, die beiden so direkt ansprichst, sie Dir sagen, dass sie keine direkte, persönliche Ahnung von Panik haben (=selbstkritisch), sie Dir trotzdem ausführlich antworten, und Du dann aber nur etwas schwammig auf Deine eigenen Posts verweist, anstatt es deutlicher zu sagen, worum es Dir ging. Unangenehm weil undankbar, sorry für die Deutlichkeit.

Uli

@ Uli

Ich habe heute damit angefangen eine eMail an Dich zu schreiben, aber ich bin leider nicht fertig geworden damit. Du magst es nicht, wenn ich darüber schreibe, dass ich eMails an Dich schicke, ich werde mich in Zukunft daran halten.


@ Roland

Ich wollte auch Dir gerne heute eine eMail schreiben.


Wenn ich es könnte, dann würde ich jedem hier sofort helfen, soweit ich dazu in der Lage bin.

Heute hätte ich selber Hilfe gebraucht, aber es fällt mir sehr schwer andere Menschen um Hilfe zu bitten. Ich bin schon daran gewöhnt, dass keiner für mich da ist, wenn ich wirklich Hilfe brauche.

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Dr. Reinhard Pichler
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