App im Playstore
Pfeil rechts
14

Hallo liebes Forum,

ehrlich gesagt weiß ich gar nicht so recht, wie oder wo ich anfangen soll. Trotzdem probiere ich einmal mein akutes Leiden zu schildern und versuche die story behind etwas kompakter zu gestalten.

Ich bin mittlerweile 38 Jahre alt, bin seit fast 20 Jahren fest in Lohn und Brot (IT Branche, international). Bereits seit 2005 begleiten mich regelmäßig Panikattacken im Alltag. Damals u.a. als F40.1G diagnostiziert.

In dieser Anfangszeit wollte bzw. konnte ich das Haus nicht mehr verlassen, ständig Panik draußen. Nach einer stationären Verhaltens-Therapie konnte ich allerdings schon bald wieder am Leben teilnehmen. Fast 20 Jahre lang gelang es mir keine Medikamente zu nehmen. Gelegentlich gab es auch die ein- oder andere ambulante Verhaltenstherapie.

Seit Covid und dem damit verbundenen Lockdown mit einigen Monaten Homeoffice am Stück (knapp 2 Jahre), hatte sich meine Situation wieder dramatisch verschlechtert. Vor ca. 2 Jahren habe ich eine neue Stelle angetreten, diese ist oft mit viel Stress und diversen Reisen verbunden. Regelmäßig muss ich vor vielen Leuten vorsprechen, einige Termine stressen mich Tage und Nächte im Voraus und wecken Panik in mir.

Diesen Zustand erlebe ich seit vielen Monaten. In diesem Sommer hatte ich 2 schwere Infektionskrankheiten, quasi direkt am Stück was für meine Verhältnisse ungewöhnlich ist – ich treibe neben der Arbeit regelmäßig Sport, ernähre mich normal, versuche auch auf eine ausgeglichene Ernährung zu achten. Auch merke ich, dass ich mich seit Monaten wieder nach der Arbeit in mein Zuhause verkrochen habe und soziale Kontakte und Aktivitäten stark vernachlässigt bzw. gemieden habe. Ich rauche und trinke gerne Kaffee (2-3 pro Tag). Seit einigen Monaten habe ich auch durchweg Magenprobleme, habe hierzu alle Tipps meines Hausarztes befolgt, ohne Besserung – was mich längst einen Termin beim Gastroenterologen hätte animieren sollen.

Jetzt zu meinem gegenwärtigen Leiden: vor ca. 1 Woche war ich an einem Samstag unterwegs, Freunde und meine Eltern besuchen. Circa 1 Stunde mit dem Auto. Mir ging es gut, ich war weder gestresst, noch lag Panik in der Luft. Wenn Panik im Anflug ist, merke ich diese längst im Voraus und weiß eigentlich damit umzugehen.

Als ich abends nach Hause gekommen war, ging es mir immer noch sehr gut, es gab keinerlei Anzeichen für psychische oder physische Erregung. Gemeinsam mit meiner Freundin habe ich dann zu Abend gegessen und wie aus dem Nichts, akuter Schwindel – nicht so einer den man bekommt, weil man zu schnell aufgestanden ist, sondern beinahe schon pochend welcher mich offenbar direkt in Panik versetzte. Nachdem meine Freundin mich beruhigt hatte, habe ich dennoch 1-2 Stunden gebraucht um das Erlebte zu verdauen.

Am Tag darauf ging es mir gut ohne Probleme, dennoch musste ich jede Minute daran denken, was passiert war. Montag bin ich dann zu meinem Hausarzt, der hatte ein kleines EKG und ein großes Blutbild gemacht, ohne Auffälligkeiten. Also bin ich zur Arbeit gegangen und konnte den Tag auch ganz gut über die Runden bringen. Am Tag drauf schürte ich wieder dieselben Gedanken: was, wenn es wiederkommt? Was, wenn es beim Autofahren passiert? Was, wenn es im Büro passiert? Und so dauert es nicht lange bis mich die nächste (vermutlich) Panikattacke im Büro überrollte. Ich habe mich dann für den Tag krankgemeldet und bin erneut zu meinem Hausarzt gegangen. Während meiner Fahrt dahin und auch während des Wartens beim Arzt haben mich locker noch 2-3 heftige Panikattacken erwischt.

Der Arzt sagte direkt, dass das lediglich Panik sei und verschrieb mir erst mal Tavor 0,5 – was ich bereits kannte, da ich diese Tabletten (20x0,5) bereits Jahre zuvor, z.B. bei Flugangst erhalten hatte. Bisher hatte ich nie Besserung bei Tavor verspürt, aber dieser Tage war ich dermaßen aufgelöst, dass die Tavor (ich habe nur 0,5/Tag genommen) direkt geholfen hatten runter zu kommen. Mehr als 4 Stück in 8 Tagen habe ich mir nicht zumuten wollen, da ich um die Problematik der Sucht mit solchen Medis weiß und diese vermeiden möchte.

Zwischendurch nahm ich das Angebot des Arztes an, mich in der ZNA noch einmal untersuchen zu lassen. Ebenfalls 12W EKG und großes Blutbild, ohne Auffälligkeiten.

Seitdem bin ich täglich total down, fühle mich als hätte ich einen Puls von 40 und habe ständig Ohrensausen, Schwindel und glaube, bei jeglicher Veränderung/Wahrnehmung von wahrscheinlich normalen Dingen, dass es gleich wieder los gehen würde was mich innerhalb von Sekunden erregt und Panik versetzt – oft wirkt das Gefühl wie aus meinem Oberbauch heraus. Aus Angst habe ich seit dem Vorfall keinen Kaffee mehr getrunken und das rauchen stark reduziert (aufhören wäre wohl der endgültig beste Weg. ).

Auch Burnout/Erschöpfung stehen im Raum, allerdings ist es wirklich verdammt schwierig als Kassen-Patient kurzfristig Hilfe zu erhalten.

Ich bin mir einfach nicht sicher, ob es körperliche oder psychische Symptome sind, hatte ich meine Panikattacken doch immer weit im Voraus bemerkt und sie teilweise beherrscht oder abgefangen. Und kann es sein, dass einem danach tagelang solche Symptome begleiten? Ich traue ich mich aktuell weder alleine raus, noch einkaufen, selbst Arztbesuche fallen mir schwer, weil ich Angst habe das ich auf dem Weg in einen ‚Anfall‘ gerate.

Dank meiner Familie habe ich kurzfristig einen Termin beim Kardiologen erhalten, auch steht ein Termin für eine psychiatrische Einschätzung fest (dieser allerdings erst in ca. 14 Tagen). Bei dieser Gelegenheit würde ich auch versuchen einen Gastroenterologen zu kontaktieren und eventuell noch einmal neurologisch zu klären, was da los war. Die Panikattacken könnten vermutlich wirklich welche gewesen sein, der Schwindelanfall mit dem alles begonnen hatte würde ich aber eindeutig als körperlich einstufen.

Ich habe keine Idee, wie ich mich aus meiner aktuellen Situation befreien kann, auch mache ich mir natürlich um meine Zukunft Sorgen. Arbeit, Beziehung etc.

Es tut mir so leid für diese irre lange Geschichte… :-/

Gruß
Jan

04.12.2024 13:39 • 22.12.2024 x 1 #1


12 Antworten ↓


Hallo Janno,

Panik, Burnout und Hypochondrie sind meiner Meinung nach sehr eng verwandt und haben
meistens die gleichen Ursachen.

Da Du schon ca. 20 Jahre unter anderem fast regelmäßig Panikattacken bekommst, kann es Dir helfen,
wenn Du Deinem gesundheitlichen Problem mal versuchst etwas näher zu kommen.

Zitat von Janno:

In dieser Anfangszeit wollte bzw. konnte ich das Haus nicht mehr verlassen, ständig Panik draußen. Nach einer stationären Verhaltens-Therapie konnte ich allerdings schon bald wieder am Leben teilnehmen.

Dadurch hast Du hoffentlich auch gelernt, Gefühle und vor allem Panikgefühle kann man positiv
beeinflussen.

Zitat von Janno:
Fast 20 Jahre lang gelang es mir keine Medikamente zu nehmen. Gelegentlich gab es auch die ein- oder andere ambulante Verhaltenstherapie.

Vielleicht hättest Du für eine gewisse Zeit mal zur Unterstützung ein leicht wirksames Medikament
nehmen sollen.

Zitat von Janno:
Vor ca. 2 Jahren habe ich eine neue Stelle angetreten, diese ist oft mit viel Stress und diversen Reisen verbunden. Regelmäßig muss ich vor vielen Leuten vorsprechen, einige Termine stressen mich Tage und Nächte im Voraus und wecken Panik in mir.

Was Du hier beschreibst, kann natürlich Deine Psyche richtig belasten.
Wie schaffst Du es, nach stressigen Zeiten, möglichst abends oder wenigstens am Wochenende
gedanklich herunterzukommen und Dich zu entspannen?

Zitat von Janno:
Nachdem meine Freundin mich beruhigt hatte, habe ich dennoch 1-2 Stunden gebraucht um das Erlebte zu verdauen.

Gelegentlich ist es auch gut, wenn Dich ein Freund oder eine Partnerin beruhigen können.
Wie aber schaffst Du es üblicherweise selbst, Dich zu beruhigen? Abends vor dem
Schlafengehen herunterzufahren? Stress, Sorgen und Probleme sollte man, wenn möglich
nicht mit ins Bett nehmen.

Zitat von Janno:
Auch merke ich, dass ich mich seit Monaten wieder nach der Arbeit in mein Zuhause verkrochen habe und soziale Kontakte und Aktivitäten stark vernachlässigt bzw. gemieden habe. Ich rauche und trinke gerne Kaffee (2-3 pro Tag). Seit einigen Monaten habe ich auch durchweg Magenprobleme, habe hierzu alle Tipps meines Hausarztes befolgt, ohne Besserung – was mich längst einen Termin beim Gastroenterologen hätte animieren sollen.

Das hört sich sehr danach an, dass Du Dich wenig entspannen kannst.

Zitat von Janno:
Am Tag drauf schürte ich wieder dieselben Gedanken: was, wenn es wiederkommt? Was, wenn es beim Autofahren passiert? Was, wenn es im Büro passiert? Und so dauert es nicht lange bis mich die nächste (vermutlich) Panikattacke im Büro überrollte.

Versuche bitte, Dich bald so zu entstressen, dass Dich diese Gedanken bald nicht mehr so
stark wie bisher belasten werden.

Zitat von Janno:
Zwischendurch nahm ich das Angebot des Arztes an, mich in der ZNA noch einmal untersuchen zu lassen. Ebenfalls 12W EKG und großes Blutbild, ohne Auffälligkeiten.

Körperlich scheinst Du also gesund zu sein. Es gibt schlechtere Voraussetzungen.

Zitat von Janno:
Auch Burnout/Erschöpfung stehen im Raum, allerdings ist es wirklich verdammt schwierig als Kassen-Patient kurzfristig Hilfe zu erhalten.

Das ist wohl so. Welche Hilfe erwartest Du Dir denn von Ärzten, wenn Du Dich überlastet fühlst?

Zitat von Janno:

Ich bin mir einfach nicht sicher, ob es körperliche oder psychische Symptome sind


100 % sicher kannst Du Dir da fast nie sein. Denn sehr viele psychische Überlastungen merkt
man nur als körperliche Symptome. Dies ist das große Gebiet der Psychosomatik.

Zitat von Janno:
Ich traue ich mich aktuell weder alleine raus, noch einkaufen, selbst Arztbesuche fallen mir schwer, weil ich Angst habe das ich auf dem Weg in einen ‚Anfall‘ gerate.

Zitat von Janno:
der Schwindelanfall mit dem alles begonnen hatte würde ich aber eindeutig als körperlich einstufen.

Das ist nicht verwunderlich. Wie stufen die Ärzte das ein?
Was soll eigentlich Deine Psyche machen, wenn Du sie ständig überbelastest?
Keine Symptome zeigen und und plötzlich nur einen Totalausfall produzieren?

Zitat von Janno:
Ich habe keine Idee, wie ich mich aus meiner aktuellen Situation befreien kann, auch mache ich mir natürlich um meine Zukunft Sorgen. Arbeit, Beziehung etc.

Ich kann Dich verstehen. Sorgen erzeugen Angst. Und Ängste erzeugen Druck.
Wenn Du das zurückdrehen möchtest, wirst Du einiges tun müssen, damit Du Dir weniger Sorgen um
Deine Arbeit, Deine Beziehung und Deine Zukunft machen brauchst.
Denn dadurch bekommst Du dann wieder eine innere Sicherheit, Deine innere Sicherheit, die
es Dir mit der Zeit wieder ermöglicht, weniger Stress zu empfinden.

Viele Grüße
Bernhard

A


Panik, Burnout oder Hypochondrie?

x 3


Hallo Jan,

Zitat von Janno:
Ich bin mir einfach nicht sicher, ob es körperliche oder psychische Symptome sind, hatte ich meine Panikattacken doch immer weit im Voraus bemerkt und sie teilweise beherrscht oder abgefangen. Und kann es sein, dass einem danach tagelang solche Symptome begleiten? Ich traue ich mich aktuell weder alleine raus, noch einkaufen, selbst Arztbesuche fallen mir schwer, weil ich Angst habe das ich auf dem Weg in einen ‚Anfall‘ gerate.


Ich kann mich sehr gut in Deine Lage versetzen, da ich momentan ähnliches erlebe oder erlebt habe.

Ich bin ein routinierter Angsthase. Panikattacken hatte ich zum ersten Mal mit Anfang 20, also vor ca. 30 Jahren. Auch ich dachte, dass ich damit doch umgehen kann. So war es eigentlich auch immer: Ich fühlte die PA kommen und könnte dazwischengrätschen. Mal mehr, mal weniger erfolgreich.

Anfang Oktober hat es mich dann voll erwischt: ich war mit einer Freundin essen und kriegte beim Bezahlen Herzrasen. Bin zunächst ganz ruhig geblieben, denn diesen ganzen Quatsch kenne ich ja. Es ging aber nicht vorbei, sondern wurde immer schlimmer... Und kurz zu machen, ich bin in der Notaufnahme und dann 5 Tage im KH gewesen, im Endeffekt war es der Blutdruck, dieser wurde eingestellt, das erste Medikament hat die schlimmsten PAs verursacht, die ich jemals erlebt habe. Seitdem ich das Medikament gewechselt habe, waren die Panikattacken weg, aber ich kämpfe seit 4 Wochen mit dem Gefühl, nicht mehr alleine rausgehen zu können und habe nun noch eine Fette Depression am Hals.

Meine Therapeutin hat dazu was Gutes gesagt: Dir Angst sucht sich ihren Weg wie Wasser. Wenn sie mit den gewohnten Symptomen keinen Erfolg mehr hat, switcht sie auf Dinge, die der Körper noch nicht kennt.

LG sphinx

@Janno hallo Jan, ich fühle sehr gut in deine Situation rein. Genau das selbe hab ich jetzt hinter mir

Bei mir ging es genau gleich los und zwar ganz genau am 22. August. Das weiß ich noch auf den Tag genau. Ich hatte mal in der Vergangenheit Panikattacken. Das ist allerdings jetzt schon 2-3 Jahre her
Ansonsten hab ich sehr sorgenfrei gelebt, keine Gedanken an Panikattacken verschwendet und aus dem Nichts. An diesem besagten August Tag ging es richtig heftig los.

Ich hab nicht gewusst, dass es Panikattacken sind, hab ja nicht damit gerechnet, ich hatte genau die selben Symptome wie du auch.

es folgten die Tage darauf hin. Sehr viele neue Panikattacken, extreme Ängste, und das ging einfach acht Wochen am Stück so. Es fühlte sich extrem schwer an, ich kann meine Gedanken nicht beschreiben. Und diese verdammte Angst, dass es wieder passiert war extrem groß.

Musste dann wieder am 15. Oktober arbeiten gehen, konnte mich nicht länger davor drücken, irgendwann muss es ja wieder weitergehen. Ich arbeite als Abteilungsleitung in der Buchhaltung, da kann ich ja auch nicht ewig lang fehlen. Auf der Arbeit hatte ich das Glück, dass ich eine sehr gute Ausrede hatte, warum ich so lang gefehlt habe. Was tatsächlich die Wahrheit ist, ich bin Die Treppe runter gefallen und hatte mir das Sprunggelenk gebrochen. Natürlich hätte ich irgendwie zur Arbeit können nach zwei Wochen Pause, ich hatte zwar einen Gips und Krücken, aber Autofahren ging
Konnte es zum Glück so hin drehen, dass ich gesagt hab ich kann nicht Autofahren und alles wäre so dramatisch. Die Nummer hat gezogen und ich hatte dadurch fast acht Wochen den Rücken frei

Aber auf jeden Fall hab ich in dieser Zeit auch ganz komische Gedanken gehabt, und auch dieses Gefühl ich kann überhaupt nicht mehr klar denken. Ich wollte dann etwas Home-Office machen, aber mir war es überhaupt nicht möglich. Mir war es nicht mal möglich den Haushalt zu machen. Ich hab auch an ein Burn out gedacht und dann alles mögliche…. am Ende hab ich sogar gedacht, ich hätte einen Hirntumor, weil ich konnte überhaupt nicht mehr irgendwas machen, nicht mal Fernsehen schauen selbst das hat mich extrem überfordert


Ich hab mich dann sehr lange darüber informiert, was eigentlich mit mir los ist und was für ein Zustand ich mich da befinde
Und es ist Stress! Ich war bei der Psychologin und sie hat mich dann auch beraten und es ist Stress!
Es muss nicht in dem Moment sein, dass man sagt okay jetzt hab ich Stress. Jetzt kommt die Panikattacke. Nein, ganz im Gegenteil, dann, wenn der Körper runterfährt, dann kommen die Panikattacken, der Stress kommt raus.

Ich hab das tatsächlich auch wenn ich bei meinen Eltern immer bin, ich kann bei meine Eltern entspannen. Es ist meine Elternhaus. Ich fühl mich wohl, und genau dann kommen bei mir immer heftige Panikattacken, der Schwindel wird extrem die Gedanken im Kopf werden laut.

Dieser Zustand wirft mir Fragen auf, warum ist das so? Und ich hab mittlerweile eine Antwort, weil dein Körper entspannt und da baut er den Stress ab. Das ist ein ganz normaler Zustand deines Körpers und er zeigt dir, dass dein Körper funktioniert. Lass die Gedanken zu, lass die Ängste zu, lass alles zu und arbeite nicht gegen diese Gefühle. Dein Körper weiß ganz genau, was er gerade zu tun hat.

Für mich hört sich das so an, als hättest du sehr viel Stress auf Arbeit und ich bin mir auch nicht sicher. Ist es zu 100 % das richtige für dich der Job?

Vielleicht ist es auch an der Zeit sein Leben noch mal zu überdenken, vielleicht wollen die Panikattacken dir etwas aufzeigen, dein Körper hat bis jetzt nur funktioniert. Die letzten paar Jahre, jetzt ist es an der Zeit, nach dir zu schauen.

Ich leg dir mal das Buch: liebe Angst halt doch mal die Klappe
Ans Herz.

In diesem Buch schreibt eine Psychologin, die bereits zu dem Zeitpunkt als Psychologin tätig war, dass sie genau das hatte, wie du hier beschreibst und ich auch. Sie wusste auch nicht, was los ist, obwohl sie Psychologin ist. Und sie hat dann ein Buch darüber geschrieben was ihr geholfen hat Mit dem psychologischen Wissen. Dort beschreibt sie wirklich alle Zustände sehr genau und was man dagegen tun kann und ich kann dir das Buch wirklich nur verdammt ans Herz legen. Ich hab es zur Hälfte durch und mein Zustand hat sich plötzlich drastisch verbessert

Lieber Jan, ich wünsch dir alles Gute. Wenn du noch irgendwelche Fragen hast, dann lass uns gerne austauschen

@Hotin

Lieber Bernhard, zuerst einmal möchte ich mich bei dir bedanken, dafür das du dir so ausführlich die Zeit genommen hast. Ich bin leider noch nicht in der Lage auf jegliches Zitat zu antworten, dafür fehlt mir glaube ich noch das Handling in so einem Forum.

Vorweg wollte ich noch mal erwähnen das ich gelogen habe! Natürlich habe ich schon einmal ca. 2 Jahre lang Escitalopram eingenommen. Ich denke, gegen allgemeine depressive Zustände (sich morgens zur Arbeit animieren) war es okay, aber in Sachen Angst, Spannung oder Panik hat es mir nie geholfen, weshalb ich es vor ca. 1 Jahr wieder ausgeschlichen habe. Die Nebenwirkungen waren einfach zu viel für mich (und bei mir traf echt eine Menge der angegebenen Dinge zu). Dafür war der Effekt viel zu klein.

Ich merke das ich allgemein täglich ein wenig ruhiger werde. War gestern auch mal kurz draußen eine Runde um den Block spazieren (was mich ja genrell schon überfordert, auch ohne Zusammenbruch), hier merkte ich teils wieder meine (mittlerweile ganz normale) Anspannung, die allerdings nicht in eine extreme PA ausgeartet ist.

Meine Erwartung an die Ärzte ist gar nicht so hoch, aber klar, wenn man mehrere Tage am Stück das Gefühl hat das zeitliche zu segnen erwartet man sich eventuell mehr als nur hier sind tabletten, alles andere müssen sie selber regeln. Alleine irgendwo einen Termin zu erhalten dauert, auch als Notfall-Überweisung, einige Wochen. Das finde ich schon sehr beängstigend, wohlwissend das die Fachärzte und Kliniken sicher auch am Limit sind.

Morgen findet mein Termin beim Kardiologen statt. Dennoch habe ich mich meinem Schicksal beinahe schon ergeben und sehne mir den ambulanten Termin für die PIA herbei, einfach um das Gefühl zu bekommen, besser verstanden zu werden und eine gute Einschätzung zu erhalten - möglicherweise auch zu wissen wie es künftig weiter geht.

Danke für's zuhören und für deine guten Ratschläge / Analyse

@sphinx

Liebe sphinx, danke für deine einfühlsamen Worte, es beruhigt auch immer enorm wenn man weiß das sein Gegenüber genau weiß wovon hier gesprochen wird. Das ist in meinem persönlichen Umfeld leider nur selten der Fall und daher oft schwierig, sich privat jemanden anzuvertrauen. Zwar unterstüzt mich meine Freundin, dennoch glaube ich allerdings das es für sie ein nicht greifbares Problem ist (da mache ich ihr gar keinen Vorwurf).

Panikattacken an sich, okay - damit hätte ich eventuell umzugehen gewußt, dass es aber einhergehend mit dieser extremen Schwindelattacke passiert und vor allem körperlich mehrere Tage anhält, sowas habe ich bisher nicht gekannt.

Für dich freut mich auf jeden Fall zu hören das die Medi-Umstellung dir ein wenig Besserung verschafft hat. Ebenfalls hoffe ich natürlich das es deiner Therapeutin gelingen wird, den Umkehr-Schub in dir zu aktivieren und du mit der Erwartungsangst wieder besser umgehen kannst. Betroffene wie wir sind doch ohnehin Kämpfer. Das Leben ist viel zu schön als das wir uns davon unterkriegen lassen, oder?

Das war deine Therpeutin zum Weg der Ängste sagt ist absolut korrekt - so merke ich ebenfalls das es diverse Psychosomtische Beschwerden gab, die immer wieder neu reagieren wenn man sich bereits auf sie eingestellt hat. Es ist also ein Katz und Maus Spiel, wir müssen versuchen schlauer als die Angst zu sein, oder zumindest neue Wege findem um sie im Zaun zu halten. Ich wünsche dir ganz viel Kraft auf deinem Weg

VG
Jan

@Angsthase321

Hi Du,

das ist auch eine ziemlich extreme Geschichte, erst Recht wenn du so lange 'verschont' geblieben bist. Ich würde mich als jemanden bezeichnen, der extrem viel Vorstellungskraft hat, aber auch versucht vieles plausibel herzuleiten. Gerade bei solchen Dingen ist es dann natürlich ganz besonders schwierig zu trennen. Das überolt einen einfach Maßlos. Wenn du nichts dagegen hast, würde ich dir gerne per PN schreiben?

Danke und VG
Jan

@Janno ja schrieb mir gerne ne PN

Hallo Janno,

Zitat von Janno:

Morgen findet mein Termin beim Kardiologen statt.


Dafür wünsche ich Dir, dass die Untersuchung zeigt, dass auch dort in Deinem Körper alles gesund und
in Ordnung ist.

Zitat von Angsthase321:
Es muss nicht in dem Moment sein, dass man sagt okay jetzt hab ich Stress. Jetzt kommt die Panikattacke. Nein, ganz im Gegenteil, dann, wenn der Körper runterfährt, dann kommen die Panikattacken, der Stress kommt raus.

Dem stimme ich völlig zu. Panikattacken treten fast immer dann auf, wenn Du glaubst, jetzt hast Du
Ruhe. Jetzt kannst Du Dich entspannen.
Und das bringt die Personen mit starken Ängsten und Panikattacken fast immer dazu, ganz fest daran zu glauben, dass es eine körperliche Ursache geben muß.

Zitat von Janno:
Meine Erwartung an die Ärzte ist gar nicht so hoch, aber klar, wenn man mehrere Tage am Stück das Gefühl hat das zeitliche zu segnen erwartet man sich eventuell mehr als nur hier sind tabletten, alles andere müssen sie selber regeln.


Was sollen sie Dir denn sagen, wenn die Ärzte davon überzeugt sind, dass Deine Psyche vermutlich
allein die Verursacherin Deiner Symptome sein wird?

Zitat von Janno:
Dennoch habe ich mich meinem Schicksal beinahe schon ergeben und sehne mir den ambulanten Termin für die PIA herbei, einfach um das Gefühl zu bekommen, besser verstanden zu werden und eine gute Einschätzung zu erhalten


Zitat von Janno:
Meine Erwartung an die Ärzte ist gar nicht so hoch, aber klar, wenn man mehrere Tage am Stück das Gefühl hat das zeitliche zu segnen erwartet man sich eventuell mehr als nur hier sind tabletten, alles andere müssen sie selber regeln.


Ich füge Dir hier einmal ein Zitat des Hirnforschers Prof. Stefan Kölsch ein.

Zitat:
Die Tatsache, dass das Unterbewusste sowohl ein Denk- als auch ein Gefühlssystem ist,
ist wichtig für unsere Gesundheit.
Das Orbitofrontalhirn hat direkte Nervenverbindungen ins hormonelle System und ins
vegetative Nervensystem. Diese Systeme regeln die Aktivität aller Organe im Körper
und führen dazu, dass wir Gefühle auch körperlich empfinden.

Über diese Verbindungen kann uns das Unterbewusste jedoch auch krank machen, weil es
die hormonelle Aktivität und die Aktivität von Organen aus der Balance bringen kann.

Zitat Ende

Damit will ich sagen. Ärzte können eigentlich nie zu 100 % ausschließen, dass es bei Angststörungen
auch zusätzlich eine körperliche Ursache gibt. Deswegen untersuchen Fachleute ja.
Allerdings haben glücklicherweise die wenigsten Angst- und Panikstörungen etwas Körperliches als
Ursache.

Viele Grüße
Bernhard

Hallo Janno,

diese Themen könnten für dich ebenfalls hilfreich sein::

Burnout Erfahrungen

Erst die Panik und jetzt der Burnout !

Burnout vs Panik

Depression, Angst oder Burnout

Du hast auch die Möglichkeit, in diesen Themen zu schreiben, und die passenden Mitglieder werden informiert.

Beste Grüße
Carsten

Hi @Hotin,

die Untersuchung am Freitag lief gut, es gab keine Auffälligkeiten. Aber ein paar Baustrellen sind es noch.

Zitat:
Dem stimme ich völlig zu. Panikattacken treten fast immer dann auf, wenn Du glaubst, jetzt hast Du
Ruhe. Jetzt kannst Du Dich entspannen.
Und das bringt die Personen mit starken Ängsten und Panikattacken fast immer dazu, ganz fest daran zu glauben, dass es eine körperliche Ursache geben muß.

Schwierig, zumal ich seit 20 Jahren eigentlich weit im Voraus merke, wann sich eine PA anbahnt und in der Regel kenne ich auch die Abhängigkeit dahinter. Dieses mal war alles anders und immer noch habe ich mehrfach am Tage das Gefühl, dass es gleich wieder los geht. Sowas hatte ich noch nie, es macht auf jeden Fall mental müde. Gerade um diese Jahreszeit

Auch ist so vieles Unklar, wie geht es weiter, was sind meine nächsten Schritte? Was mache ich wegen meiner Arbeit? PIA Termin ist erst in 2 Wochen...

Wie dem auch sei, Danke für deinen Zuspruch und für dich / euch erst mal noch einen schönen Advent-Abend

Guten Abend liebes Forum,

ich wollte hier mal ein Update, positiv, wie negativ hinterlassen.

Ich hatte bereits ein Vorgespräch in einer Klinik, in welcher es mir wahrscheinlich kurzfristig möglich ist, in Therapie zu kommen (leider wohl Stationär). So wirklich den erhofften Auffschluß hat es für mich nicht gegeben, weil ich mir nicht sicher bin ob für mich aktuell die gängigen Therapie-Formen überhaupt in Frage kommen, aber es scheint auch keine Alternativen zu geben. Aktuell ist mein Zustand: ich könnte jede Sekunde eine Panikattacke (oder schlimmer) bekommen, und nicht: eine Verhaltenstherapie? Toll, ich komme.

Die Hausärzte schieben alles auf Erschöpfung und Panikattacken. Körperlich fühle ich mich seit 4 Wochen einfach immer schlecht, ausgenommen ich nehme ich eine Tavor ein (z.B. wenn ich zu Terminen muss).

Gestern Abend bin ich aus heiterem Himmel Zuhause einfach zusammengebrochen. Ohrdruck, Schwindel, meine Arme, Beine und Lippen wurden taub (ja, offenbar alles normale Anzeichen für Hyperventilieren), die Frage die ich mir jedoch stelle, wie kann so etwas einfach ohne Vorwarnung auftauchen? Ich bin mitterwile wie erwähnt seit 4 Wochen krank geschrieben und habe nicht wirklich druck. Der die letzten Tagen verliefen eigentlich gut, ich hatte langsam das Gefühl etwas zurück in mein altes Leben zu finden, dann kam das Ereignis gestern - was auch gut 1 Stunde anhielt und obwohl ich geistig total klar bin, kann ich mich nicht dagegen wehren, es half kein Wasser trinken, keine Beine hoch, kein ablenken

Meine Freundin war herbei gut, dass hat mir ein wenig geholfen, aber eigentlich habe ich jedes Mal das Gefühl das ich viel lieber in's KH möchte. Auch ist kein einziger Arzt darauf eingegeangen, ob solche Zustände wirklich über so viele Wochen anhalten können. Fragen über Fragen, aber kaum Antworten und es frisst mich innerlich auf weil meine Erwartunsängste jetzt wieder bei 99% sind.

Ich wünsche allen einen schönen Abend und hoffentlich frohe Weihnachten.

LG und bis bald,
Jan

Auch ich habe Panik Attacken bekommen obwohl ich dachte ich stecke alles nervlich weg. Erst Infekt dann Eisenanämie nun Nebenhöhlen Entzündung und nervlich total am Ende. Ich traue mich in kein Geschäft mehr Angst um zu fallen. Meine Beine sind wie pudding ich schwitze und dann wird mir schwindelig am Anfang dachte ich noch kommt von meiner Anämie aber ich merke das im Geschäft wenn da viele Leute sind meine Symptome am stärksten sind. Hilft es einfach tavor zu nehmen?

A


x 4





Youtube Video

Dr. Christina Wiesemann
App im Playstore