Zitat von gernsorglos:Zitat von schneematsch:Hallo gernsorglos! Danke für deine Antwort!
Du schreibst, Panikattacken beim Sport wären ganz normal? Das kann gar nicht sein. Früher hatte ich das nie. Und auch bei einer Leichtathletik-WM oder Olympiade habe ich noch keinen Sportler panisch und mit verzerrtem Gesichtsausdruck auf dem Boden liegen oder umherrennen sehen.
Ich jogge locker 2 Stunden am Stück. Am Ende fühle ich mich gut. Nur wenn ich mich auch nur etwas überanstrenge, schnürt es mich im Brustbereich regelrecht ein und ich drehe innerlich durch. Das gleiche im Bus, als schlechte Luft war, da kam ich gar nicht mehr klar. So eine krasse Panikattacke habe ich noch nie erlebt.
Liebe Grüße
Schneematsch
Normal bei Menschen mit einer Angsterkrankung und bekommt auch nicht jeder, aber viele, sagt meine Thera zumindest. Aber vielleicht wollte sie mich nur beruhigen. Hab das Thema heute mal mit Menschen vom Fach diskutiert, also Leuten, die sowohl im Sport qualifiziert sind sowie mit seelische Gesundheit . Und fühl mich in meiner Ansicht bestätigt. Das schlimmst was man machen kann, ist komplett aufhören. Langsames Tempo, kürzere Strecken, sodass du dich nicht veraugabst. Und dann heißt es mal wieder Konfrontation mit der Angst und wieder neu lernen, dass man außer atem kommen kann ohne Probleme. Regelmäßigkeit ist besonders wichtig.
Vielleicht hast du jemanden mit dem du zusammen gehen kannst?
Diese Meinung kommt von Fachleuten deshalb, weil die Auswirkungen eines Übertrainings bislang kaum erforscht sind ! Die haben einfach keine Ahnung. Mit Sport verhält es sich wie mit allem anderen auch - die Dosis macht das Gift.
Ein Zuviel kann volle Socke nach hinten losgehen. Ich hatte schon früher Erfahrungen mit Übertraining gemacht und ich kann Dir sagen, dass die psychischen Auswirkungen nicht von schlechten Eltern sind. Du kannst nicht mehr pennen, brauchst bei Regenwetter ne Sonnenbrille, kannst nix essen, rastest wegen jeder Kleinigkeit aus, etc.
Mittlerweile hat man festgestellt, dass die Ausschüttungen bestimmter Botenstoffe und Hormone im übertrainierten Zustand mit denen in einer Panikstörung oder auch Depression vergleichbar sind. Jemand, der Sport als Medikament nutzt, läuft irgendwann Gefahr das Training zu übertreiben, weil er es einfach braucht. Und dann tauchen plötzlich die gleichen Symptome auf und man trainiert noch mehr. Usw usw.....
Sportliches Training bedeutet erst einmal eine Schädigung und Reizung, ausreichende Erholung ist unabdingbar, sonst geht das halt genau in die falsche Richtung. Eine Tatsache, die die Durchschnitts - Ärzte / Psychologen / Psychiater einfach nicht lernen, weil das kein Studieninhalt ist.
Es gibt übrigens in Ostdeutschland seit Kurzem eine Institution, die sich auf Sportler - Burnouts spezialisiert hat. Das Thema wird sich in den nächsten Jahren zunehmend etablieren und dann werden auch die normalen Fachleute davon Wind kriegen
17.09.2013 15:20 •
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