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Ich habe mir etwas mehr Gedanken darüber gemacht was bei Panik-Attaken und was bei chonischer Unruhe abläuft.

Beide Angst-Störungen scheinen auf ähnlichen Mechanismen zu basieren. Mit einem entscheidenen Unterschied:

Bei einer Panik-Attake erfolgt eine schnelle und starke Reaktion auf eine bestimmte Körperwahrnehmung. Danach kommt es relativ schnell wieder zu einer Entspannung.

Bei chonischer Unruhe hingegen fängt es langsam an. Eine normale Körperwahrnehmung wird als Bedrohung wahrgenommen und immer weiter aufgebauscht. Im Verlauf von Stunden kommt es dabei zu einer immer weiteren Verstärkung des Unruhe-Gefühls.


Im ersten Fall ist der Sympathikus sehr stark aktiv, worauf der Parasympathikus schnell übernimmt und für Entspannung sorgt.

Im zweiten Fall ist der Sympathikus eher schwach aktiv, worauf der Parasympatikus allerdings sehr ineffektiv für Beruhigung sorgt. Es kommt daher entweder zu einem dauerhaften Unruhezustand, oder - bei einem besonders schwachen Parasympathikus zu einem Aufschaukeln der Unruhe.


Bei mir ist letzteres der Fall.

Was meiner Einschätzung nach auch erklärt weswegen ich über einen längeren Zeitraum symptomfrei bin. Aber dann wieder für 2 bis 3 Tage einen Rückfall bekomme.


Jetzt bleibt für mich nur die Frage: Wie kann ich den Parasympathikus möglichst gut unterstützen und langfristig stärken?

13.03.2011 09:14 • 13.03.2011 #1


7 Antworten ↓


Dazu ist mir noch ein Gedanke gekommen.

Normale Körperempfindungen werden normalerweise nur nach längerer nervlicher Belastung als unangenehm empfunden. Da der Sympathikus dann dermaßen überreizt ist, dass er praktisch ununterbrochen Stressreize meldet und der Parasympatikus diese Kette von Stressreizen nicht mehr unterbricht.

Wenn dann die außeren Hauptstressbelastungen (z.B. Arbeit, lange Autofahrt, Streitigkeiten etc.) abgebrochen werden setzt sich dann normalerweise der Parasympathikus durch und sorgt wieder für Entspannung.

Im gestörten Fall arbeitet der Parasympathikus generell zu schwach um die Signalkette von Stressreizen zu unterbrechen. Normale Körperempfindungen fühlen sich daher sehr unangenehm an (Unruhe, Angst, Beklommenheit etc.) Da der Parasympathikus auch insgesamt zu schwach ist um wieder für Beruhigung zu sorgen, hält das Stress-Gefühl weiterhin an bis eine ausreichende Ablenkung eintritt.

A


Panik-Attacken vs. Dauerunruhe (Funktionsweise)

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Es muss daher irgendwie gelingen den Parasympathikus zu stärken bzw. zu unterstützen.


Beruhigungsmittel sind keine dauerhafte Lösung.

Einige Möglichkeiten sind: Stimmulation des Speichelflusses (über Bonbons, Kaugummies etc.)
Eine andere ist Wärme: z.B. Wannenbad, heiß duschen, Sauna, heiße Getränke, heiße Suppen

Beide Möglichkeiten stimmulieren den Parasympathikus.

Eine etabliertere Methode sind Entspannungstechniken. In dem Fall wird der Parasympathikus stimmuliert indem die Muskelspannung gesenkt wird.

(lezteres klappt bei mir leider nicht mehr)

Noch eine Möglichkeit ist Ausdauersport. Durch die körperliche Belastung werden Stresshormone abgebaut und nach der Belastung wird der Parasympathikus aktiviert.



Allerdings könnte ich noch mehr Tipps gebrauchen wie ich meinen Parasympathikus wieder fit kriege.

Könnt Ihr mir bitte dabei helfen?

Ok. Was für mich zurzeit wohl ebenfalls sehr wichtig ist, ist regelmäßig Ausdauersport zu betreiben um die Stresshormone (vor allem Adrenalin) abzubauen.

http://www.sportlerfrage.net/frage/wird ... n-abgebaut

Hei!

Mensch, Du weisst ja soviel!

Ich kann Dir zwar keine mehreren Tipps geben als Du selbst schon weisst, aber ich finde Du machst das doch alles ganz toll und richtig, die Unruhe wird auch wieder gehen!

Hast Du einen Therapeuten? Dann frag doch da nochmal nach. Oder auch beim Psychiater!

LG
Strand

hier zwei kleine tipps die ein wenig die unruhe lindern können
1.ein warmes fußbad und dann hinterher schön locker die füsse massieren
2.die handgelenke immer wieder mit kaltem wasser abspülen
ups noch ein 3.einen gelben aragonit im solarplexusbereich umgehängt
viel erfolg

Ich danke Euch Strand und dunklerauenwald

Die Tricks werde ich auf jeden Fall ausprobieren.



Normalerweise werden Angststörungen dadurch miterklärt, dass auf grundlegenden Stress ein Angstereignis quasi aufsetzt: http://www.ipsis.de/themen/angst/Stress/Stress.html. Dadurch kann es zur (ersten) Panikattacke kommen und dann so weitergehen: http://www.c-d-k.de/psychotherapie-klin ... achen.html. Nervosität und Panik sind nicht grundsätzlich qualitativ, sondern v.a. quantitativ verschieden. Mit Stärke oder Schwäche von Sympathikus/Parasympathikus hat das rein gar nichts zu tun. BTW - alle diese (mehr oder weniger Kneippschen) Anwendungen sind ja schön und gut, aber rund um die Uhr Kaugummis und alle naselang in Bad oder Sauna rumhängen sollte für junge Erwachsene nicht derart Lebensmittelpunkt sein. Alles wirklich Wichtige geht doch dabei den Bach runter.

Liebe Grüße
Christina





Dr. Hans Morschitzky
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