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Hallo zusammen,

ich habe ein großes Problem mit meiner Panik/angststörung. Ich kann ein Gefühl nicht richtig beschreiben. Ich versuche es hier mal und ich hoffe es kommt jemanden bekannt vor, damit er mir sagen kann, was das ist.
Also mir ist irgendwie schwindlig, allerdings eher im Kopf, ohne dass mir schwarz vor Augen ist o.ä. (z.B. wenn man zu wenig getrunken hat). Es fühlt sich so an, als ob es unter der Haut (vor allem in der Region der Arme und im Rücken) kribbelt. Das macht mich innerlich etwas unruhig. Und dann ist da noch dieses Gefühl im Kopf, was sich anfühlt wie Watte. Als wenn jemand das Gehirn ganz leicht zusammendrückt.

Ich habe das Problem, dass ich meine Panikstörung/Angststörung nicht immer akzeptieren kann. Ich denke mir dann oft, dass ich doch etwas anderes haben könnte. Meine Gedanken kreisen dann immer um schwere Psychosen. Woher weiß man, dass all die Symptome wirklich nur von einem selbst kommen und das nicht der Beginn einer (z.B.) Schizophrenie ist?

Mir fällt es auch gerade teilweise sehr schwer mich zu konzentrieren und diesen Text zu schreiben. Ich habe das Gefühl, dass ich es gleich nicht mehr aushalte und ich weiß nichtmal genau, was es ist. Ein Gefühl, was ich nicht beschreiben kann.


Die letzten Tage ging es mir gut, nur heute mit einem mal wieder nicht und ich verstehe einfach nicht wieso. Ich sehe nicht immer einen Auslöser, was es dann auch schwierig macht zu akzeptieren, dass man eine Angststörung hat, denn man hat ja gar keine Angst in dem Moment wo es los geht (bzw. kurz davor).

09.11.2022 19:40 • 11.11.2022 x 1 #1


17 Antworten ↓


Das fehlen eines Auslösers ist ja gerade typisch für eine Angststörung. Hast du denn in deinem Familienkreis Angehörige die eine Schizophrenie haben oder hatten?

A


Nicht beschreibbares Gefühl - Kannst du es beschreiben ?

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Hey ich bin neu hier und bin gerade auf deinen Post aufmerksam geworden.
Alles was du dort beschreibst, empfinde ich momentan auch.
Mein Kopf fühlt sich auch schwammig an, oft habe ich dabei höllische Kopfschmerzen, Taubheitsgefühl im Gehirn oder im Gesicht oder Arme und Beine, so das mein Körper mir ständig erzählt ich hätte einen Schlaganfall.
Bei mir wurde allerdings noch keine Panik oder Angststörung diagnostiziert.
Ich bin Dauer Patient im Krankenhaus, die mich allerdings immer wieder mit dem Satz: Sie sind gesund; nachhause schicken.
Es kommt aus dem nichts. Auch meine Konzentration leidet darunter.
Es ist die Hölle, und langsam nicht mehr lustig.

Ich fühle es so sehr was du hier alles beschreibst ..

@nisi93
Danke dass du etwas dazu geschrieben hast. Aber immerhin hat man bei dir körperlich nichts festgestellt. Das ist super

Bei mir ist das Problem, wenn es mir wieder besser geht, dann weiß ich auch dass das von der Psyche kommt...aber in einer schlechten Phase (aktuell) habe ich eben doch Zweifel, dass es nur eine Angststörung ist.

Und dieses nicht beschreibbare Gefühl ist so schwer zu ertragen.

Hast du denn achonmal einen Termin bei einem Psychologen/Psychiater gehabt?

@Romana73
Nein in meinem Familienkreis gab es das nicht. Auch meine damalige Therapeutin (2Jahre her) meinte, dass ich mir zu viele Gedanken darüber mache Schizophren zu werden...das ist eher untypisch für jemanden der tatsächlich daran erkrankt. Sie sagte ich werde nicht schizophren. Das habe ich dann auch irgendwie geglaubt...aber Dinge können sich ja ändern. Iwann würde es ja dann einfach ausbrechen...

Ich weiss was du meinst.
Mir geht es auch nicht immer schlecht, aber sobald ich irgendeine Veränderung in meinem Körper bemerke kommt Angst. Ich habe auch Tage da ist alles gut und am nächsten habe ich den ganzen Tag Beschwerden.
Mir sagen so viele ich soll in Therapie gehen, aber man hat irgendwo die Hoffnung; so blöd sich das anhört, dass man doch vielleicht etwas findet und man doch recht gehabt hat.

Wenn ich diese : Ich nenne es schübe! habe kann mich auch nichts runter bringen. Ich kann mich mit nichts ablenken.
Ich möchte aber auch keine Tabletten haben.
Manchmal fühlt es sich an, als wäre ich überhaupt nicht in meinem Körper.

In den letzten Tagen habe ich wirklich immer öfter darüber nachgedacht zu einem Therapeuten zugehen, aber dann denke ich wieder, was passiert wenn er auch nichts findet und mir sagt ich bin nicht plemplem im Kopf.
Dann muss es ja doch was Körperliches sein.
Und dann würde es halt wieder von vorne los gehen

Ich kenne dieses merkwürdige Körpergefühl ebenso, kann es jedoch ebenfalls nicht richtig in Worte fassen. Watte im Kopf, leichter Schwankschwindel, wie als hätte ich was getrunken und der Alk. beginnt gerade zu wirken. Vlt. leichte Benommenheit und kognitive Fixierung auf die Symptome, gelegentliches Zittern in Armen und Beinen und Ohrrauschen sowie Angst vorm Verrücktwerden.
Aber das beschreibt es nur rudimentär.

@Umgefallen
Danke für deine Antwort, so gerne ich dir wünschen würde, dass du es nicht hättest, so gut tut es auch irgendwie, wenn man weiß, dass man nicht alleine ist.

Geht es euch auch manchmal so, dass ihr euch in den ganzen Forenbeiträgen nicht 100% wiederfindet und dann glaubt, dass ihr doch irgendwas anderes habt, als das hier beschriebene?

@nisi93
Ja das mit den Veränderungen das besorgt mich auch immer.
Aber was mich auch immer nachdenklich stimmt: ich habe bei diesen Schüben (sehr passender Ausdruck) nicht das Gefühl, von Angst (wie z.B. wenn man Angst vor einem bissigen Hund hat o.ä.)
Ich würde eher sagen, dass es mich besorgt...so richtig Angst habe ich nur, wenn es sich zu einer Panikattacke hochschaukelt ...
Naja aber das mit dem Therapeuten schadet im Zweifel ja auch nicht. Ich habe nächste Woche zum ersten Mal eine Gruppentherapie. Ich habe mir vorgenommen nochmal an meiner Psyche zu arbeiten und ich hatte Glück bei einer Psychologin, die einen Platz frei bekommen hat, aber eben nur in einer Gruppensitzung...ich werde es mir mal angucken. Schaden wird es wohl nicht, auch wenn mir einzeltherapie besser gefallen würde (stand jetzt)

@healMe nur schon, dass du merkst dass es dir nicht gut geht spricht absolut gegen deine Angst psychotisch oder schizophren zu sein. Die Betroffenen haben keine Krankheitseinsicht

@Romana73
Danke. Das beruhigt mich immer wieder ein bisschen, wenn man das so hört. Ich weiß gar nicht warum mich das Thema immer so sehr beschäftigt...Vermutlich wegen Kontrollverlust. Bin ich doch eher ein Typ, der augenscheinlich alles im Griff hat und dessen Leben eigentlich perfekt läuft (von außen betrachtet). Hinter der Fassade ist auch alles schick, außer meiner psychischen Gesundheit :-/
Aber ich glaube, so geht es vielen hier.

Zitat von healMe:
Ich habe das Gefühl, dass ich es gleich nicht mehr aushalte und ich weiß nichtmal genau, was es ist.

Es ist das Gefühl, dass Du es gleich nicht mehr aushältst. Nicht mehr aber auch nicht weniger.

Zitat von healMe:
Ich weiß gar nicht warum mich das Thema immer so sehr beschäftigt...Vermutlich wegen Kontrollverlust. Bin ich doch eher ein Typ, der augenscheinlich alles im Griff hat und dessen Leben eigentlich perfekt läuft (von außen betrachtet). Hinter der Fassade ist auch alles schick, außer meiner psychischen Gesundheit :-/

So seltsam sich das anhört, aber es beschäftigt Dich, weil es Dir eine Illusion von Kontrolle schafft.

Es steht bei Dir (unterbewusst und deshalb metaphorisch) für die generelle Unwägbarkeit des Daseins insgesamt. Das perfekte Leben, das Du im Griff hast ist eben nicht perfekt (kann es nicht sein) und Du kannst es auch nicht im Griff haben... Es ist der Löwenzahn, der sich durch die betonierte Landschaft zwängt und sich der Sonne der Unsicherheit zeigt.
Denn die Unwägbarkeit ist das, was Sicherheit schafft - wenn man sie mal vollumfänglich verstanden und in der Folge akzeptiert hat.

@moo
Dankeschön. Ich finde bildhafte Sprache immer sehr gut, weil man dadurch die Bilder im Kopf malt und sich das viel besser vorstellen kann.

Und dieses Gefühl es nicht auszuhalten als eigenes Gefühl zu sehen, ist neu für mich aber vielleicht hast du Recht und es ist auch einfach nicht mehr als ein Gefühl...Danke für den Denkanstoß

Zitat von healMe:
Hallo zusammen, ich habe ein großes Problem mit meiner Panik/angststörung. Ich kann ein Gefühl nicht richtig beschreiben. Ich versuche es hier mal ...

Guten Morgen,

Also eine Psychose oder eine Schizophrenie wird es nicht sein. Da kann ich dir schonmal die Angst nehmen.
Trigger

Bei einer Schizophrenie würdest du Dinge hören oder sehen die nicht da sind. Du bist aber überzeugt das sie es sind. Und bekommst daraufhin Angst und Panik. Das heißt du würdest zum Beispiel jemanden mit dir sprechen hören. Und wirklich denken neben dir steht jemand. Oder eben jemanden sehen der nicht da ist.



Und das was du hier schilderst klingt nicht danach. Google mag was anderes behaupten. Aber ich habe diese Infos von einem Psychiater.

Zu deinen Symptomen habe ich keine Idee was das sein könnte. Ich kenne sowas nicht von mir.

LG

@moo
Hallo nochmal, ich habe da heute den halben Tag drüber nachgedacht.
Ich versuche noch zu verstehen, wie Unwägbarkeit Sicherheit schaffen kann...
Geht das in die Richtung, dass man sich sicher sein soll, dass nichts sicher ist und man deshalb die Dinge einfach so geschehen lassen soll ?

Zitat von healMe:
Geht das in die Richtung, dass man sich sicher sein soll, dass nichts sicher ist und man deshalb die Dinge einfach so geschehen lassen soll?

Ja, geht in die Richtung. Aber diese Einsicht sollte, wie gesagt, vollumfänglich sein. Ein bisschen darüber zu theoretisieren ist zwar schon ein wichtiger Schritt, aber eigentlich muss man es erfahren, also im eigenen Geist und am eigenen Körper erleben.
Die Wurzel alles Leidens ist die ständige Suche nach Sicherheit. Das bringt die Illusion des Egos so mit sich. Beschäftige Dich zuerst mit dem, das nach Sicherheit strebt (also dem Ego, dem Ich) und dann mit den untauglichen Versuchen der Wesen, diese zu erlangen.
Eine relativ - wie ich hoffe - allgemeinverständliche Hinführung an diese Wurzel findest Du z. B. in meinem Kontemplationsthread (Beiträge #29, 31 und 33): erfolgserlebnisse-f59/sammelthread-kontemplationen-fuer-individuelle-probleme-t107790.html
Sofern Du bei der - evtl. anfänglich abstrakt anmutenden - Lektüre nur einen Funken Ahnung verspürst, dass es sowohl logisch als auch bauchmäßig einleuchtet, rate ich zur Vertiefung.
Je mehr Du Dich versuchst zu finden, umso klarer wird Dir die (alltägliche) Verblendung. Lustigerweise lösen sich die Sorgen auf, wenn mal erstmals erlebt, dass man bei dieser Suche einem Phantom nachjagt.

@moo
Guten Abend
Ich bin gerade dabei mich in dein Thema einzulesen (dein verlinken Beitrag). Beim Lesen merke ich, wie es mich interessiert und mir gleichzeitig aber auch Angst macht. Wenn ich die Gedanken zulasse dann habe ich Angst, dass ich dann verrückt werde oder die Gedanken (Zwangsgedanken) umsetze...in mir ist dieses Gefühl, dass ich die Gedanken ganz genau kontrollieren muss, sonst verliere ich mich
Aber ich lese mir deinen Beitrag noch ein paar mal durch, um es zu verinnerlichen...bin noch nicht mal bei der ersten Anwort.

Darf ich fragen, was du hast? (Ich gehe davon aus, dass du etwas hast, sonst wärst du vermutlich nicht hier) und ob du dir damit(der Sichtweise) vielleicht sogar aus deiner Situation geholt hast?
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Zitat von healMe:
Darf ich fragen, was du hast? (Ich gehe davon aus, dass du etwas hast, sonst wärst du vermutlich nicht hier) und ob du dir damit(der Sichtweise) vielleicht sogar aus deiner Situation geholt hast?

Naja, haben tue ich weitestgehend nichts mehr, wenn man so will. Im Laufe meines Lebens machte ich allerdings so manche durch (siehe Profil) und habe auch einige Therapieerfahrung. Allerdings melde ich mich nur bei Themen zu Wort, wo ich glaube, aus eigener Erfahrung etwas beitragen zu können - und das sind eben Zwänge, Ängste, Albträume, Panikattacken, Depressionen, diverse Süchte und DP/DR.

Im Alter von ca. 16 Jahren kam ich im Zuge einer schweren Krise zufällig mit Zazen in Berührung, las viel, meditierte aber nicht... Als dann ab ca. 30 das Leben zuschlug, ging die Achterbahn los und mit 35 erinnerte ich mich wieder an das, was ich durch die Zen-Bücher meinte, damals verstanden zu haben. Diesmal allerdings nahm ich mir das Kissen unter den A... .

Ziemlich bald kam ich dann auf die Grundlagen zurück und studierte meterweise Bücher über die ursächlichen Lehren des Mannes, dessen sitzende Statue heute die Kosmetiksalons und Baumärkte schmückt. Hier fand und finde ich grundlegende Ansätze, die ich allerdings heute auch so gut es mir gelingt in die Praxis umsetze, also meinen Alltag danach ausrichte.

Dass es Dich zu Beginn ängstigt, ist eigentlich normal, denn das Ego kann man nicht einfach verjagen oder loslassen. Es ist die Illusion, die alles so schwierig macht - wie eine Brille filtert sie unser Erleben und Worte können deshalb nur bedingt erklären.

Dass ich hier im Forum aktiv bin, hat einerseits altruistische Gründe und es ist einfach eine m. E. sinnvolle Freizeitbeschäftigung bzw. ein für mich natürlicher Ausgleich zur recht trockenen Büroarbeit, aber auch um dran zu bleiben. Da ich auch viel aus meiner Suchttherapie mitnehmen konnte, lege ich viel Wert auf stetige, nachhaltige Achtsamkeit - egal welche psychischen Probleme man hat. Wenn man meint, man sei durch, hat man m. E. seinen Geist und wie er arbeitet nicht verstanden.

Deshalb ist mein ganz bescheidener Rat: lies es Dir durch, lass es sacken und probiere, im Alltagserleben das Gesagte nachzuprüfen. Alles andere wäre blinder Glauben, was ja keinen echten Effekt haben kann. Falls es Dir zu arg gegen den Strich (gegen den Strom... ) geht, gib´s den Hühnern. Es kann allerdings auch sein, dass Du viel später im Leben - so wie ich - mal wieder darauf zurück kommst. Alles möglich.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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