Guten Abend,
da ich mit Hilfe des Internets schon in vielerlei Lebenslagen und Situationen Hilfe bekam, habe ich mich dazu entschlossen, in diesem Forum einen Beitrag über mich zu veröffentlichen. Ich hoffe, dass ich auf einige Rückmeldungen stoßen werde, andere Absichten kann ich bis jetzt noch nicht wirklich zusammenfassend feststellen. Zuerst möchte ich etwas über meine Person sagen:
Ich bin männlich, Mitte Zwanzig und Student. Ich treibe gern Sport, habe einen guten Freundeskreis und verstehe mich wunderbar mit meiner Familie. In meiner Kindheit und Jugend sind einige, für meine Entwicklung doch recht unschöne Dinge eingetreten, die mich beschäftigt haben aber eigentlich nie wirklich in den Wahnsinn trieben. Dennoch wollte ich dies Eingangs erwähnen, bevor diese Fragen später gestellt werden. Was den Dro.konsum betrifft, so kann ich, in Hinblick auf das studentische Dasein und auch andere, soziale Kreise, behaupten, dass dieser wohl im Rahmen des, für mein Umfeld, Normalen ist. Auch dies sollte dennoch anfänglich erwähnt werden.
Nun zu meinen Panikattacken:
Die erste Attacke hatte ich vor ungefähr einem Jahr auf einer Feier. Dort stand ich mit einem sehr langen Freund auf einem Dach (dort fand die Feier uA statt), als ich plötzlich, wie aus heiterem Himmel, das Gefühl hatte, mein Gleichgewichtssinn setzt aus und meine Beine wären aus Pudding. Optisch konnte ich nichts mehr fixieren oder sonstiges, ohne ruhig zu bleiben. Dies erzeugte in mir eine gewisse Panik, die sich immer weiter hoch schaukelte...Ich wurde sofort von vielen Freunden umsorgt und im Nackenbereich gekühlt, allerdings hielt ich diese sozialen Einwirkungen auf mich einfach nicht aus, so dass ich mich 1-2h mit einem vertrauten Freund zurückziehen musste. Danach war wieder alles in Ordnung.
Im Zeitraum von September - Dezember traten diese Erscheinungen immer mal wieder auf. Dabei ist der verlorene Gleichgewichtssinn am schlimmsten gewesen, als blickte ich aus einer Achterbahn aus 1000m Höhe. Manchmal vermischte sich das Ganze mit einem schnelleren Herzschlag, flacherer Atmung und Ähnlichem. Diese Attacken hatte ich erneut auf einer Feier, in der Straßenbahn, mitten in einem Seminar und beim Bus fahren. In meiner Wohnung trat bis jetzt noch nichts davon in Erscheinung. Ich suchte auch einen Arzt auf, doch mehr als trinken sie nicht so viel Kaffee bekam ich nicht zu hören (ich trinke nur eine Tasse am morgen, setzte diese dann sogar ab)...
In der Zeit von Januar bis April war alles in Ordnung und die Attacken schon fast vergessen. Ich saß gerade gut gelaunt in einem Seminar, kommunizierte mit einem Nachbarn, als mir plötzlich wieder total schwindlig wurde und ich das Gefühl bekam, ich müsse aus diesem Seminarraum. In Begleitung wurde ich aufs WC geführt, habe mein Gesicht kalt abgewaschen und ca. einen Liter Wasser getrunken...Dann dachte ich okay, das geht schon wieder. Leider hielt ich es keine Minute aus, bis es wieder von vorn los ging und ich das Seminar endgültig verlassen musste. Der Weg nach Hause war ein wahrer Kampf, doch woanders wollte ich nicht hin. Fast schon automatisch quälte ich mich durch die Stadt nach Hause. Trank während der Bahnfahrt 1,5L Wasser und versuchte mich abzulenken. Leider bringt dieses Ablenken bei mir recht wenig. Gedanken wie das geht gleich vorüber oder es ist eigentlich gar nichts haben bei mir noch keinerlei Erfolge ausgelöst.
Zu Hause angekommen legte ich mich in mein Bett und musste mich erst Einmal beruhigen, nach 1h Schlaf war dann auch wieder alles okay. Im Monat Juni hatte ich diese Erscheinungen dann erneut. Wieder im Bus, als ich gerade gut gelaunt auf dem Weg nach Hause war (kam von einem Freund). Aufs Handy gucken? Fehlanzeige! Hier habe ich z.B. das Gefühl ganz tief zu fallen und kein Ende zu spüren.
Ab und An traten diese Erscheinungen auch im Supermarkt oder beim Spazieren auf, man kann es wirklich nur schwer beschreiben aber es ist einfach nur unangenehm und löst unbeschreibliche Panik in mir aus. Die ganze Zeit verspüre ich einen Rausch des freien Falls, kann mit meinen Blicken nichts fixieren und finde keinen wirklichen Ausweg. Am heutigen Tag war ich gemütlich spazieren, als mich ein Freund anrief, ob ich ihn nicht besuchen möchte. Also nahm ich eine Abkürzung zur nächsten Haltestelle und setze mich in die Bahn. Nach 3 Minuten wirklich angenehmer Fahrt fing es wieder an, mir den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Dies wiederum führt dann dazu, dass ich häufig Angst habe abzuklappen oder Ähnliches. Noch dazu ist mir einfach unbeschreiblich Schwindlig. Beim Freund angekommen löste sich das Ganze etwas, dennoch war mir auch in seiner Wohnung durchweg (1h) leicht schwindlig und es fiel mir daher schwer, seinen Sätzen zu folgen. Auf dem Rückweg bin ich erst durch den Hauptbahnhof gelaufen und dann mit der Straßenbahn nach Hause. Auf diesem Weg war alles super - ja und jetzt sitze ich hier. Zusammenfassend könnte ich von ca. 30 Attacken in einem Jahr sprechen. Manchmal aushaltbar, manchmal unerträglich...
Nun ist es leider so, dass es durch diese ganzen Attacken leider nicht besser wird, sich auf Alltagssituationen einzulassen. Straßen- oder S-Bahn fahren? Eigentlich gar kein Problem...Doch kurze Zeit nach einer solchen Attacke ist die Angst der wiederkehr einfach groß. Diese Eigenschaft spiegelt sich noch in vielen, anderen Lebenslagen wieder.
Da ich die Attacken in den unterschiedlichsten Situationen bekam, fällt es mir schwer, einzugrenzen, wann es woran lag. Fakt ist, ich werde wohl noch einmal zu einem anderen Arzt gehen. Dennoch fällt es mir deutlich leichter, hier darüber zu sprechen und vielleicht erst einmal andere Meinungen und Ratschläge einzuholen. Gerne würde ich auch wissen, was passiert, wenn ich einen richtigen Arzt gefunden habe. Gehts dann mit einer Überweisung zum Therapeuten? Welche Medikamente kämen in Frage?
Allgemein gehe ich mit diesen Attacken doch recht offen um. Meiner Familie habe ich, weil sie sich zu viele Sorgen machen würde (wohne zZ zu weit von ihnen weg), nichts davon erzählt. Meinen Freunden ist das Problem geläufig, sie bieten mir auch jederzeit Hilfe an, allerdings ist diese natürlich schwer in Anspruch zu nehmen, denn die Attacken kamen eben auch schon in vertrauter Umgebung mit meinen Freunden.
Ich könnte noch eine Menge schreiben aber denke, ich belasse es vorerst bei diesem Einblick und hoffe, auf ein wenig Feedback zu stoßen.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und liebe Grüße.
da ich mit Hilfe des Internets schon in vielerlei Lebenslagen und Situationen Hilfe bekam, habe ich mich dazu entschlossen, in diesem Forum einen Beitrag über mich zu veröffentlichen. Ich hoffe, dass ich auf einige Rückmeldungen stoßen werde, andere Absichten kann ich bis jetzt noch nicht wirklich zusammenfassend feststellen. Zuerst möchte ich etwas über meine Person sagen:
Ich bin männlich, Mitte Zwanzig und Student. Ich treibe gern Sport, habe einen guten Freundeskreis und verstehe mich wunderbar mit meiner Familie. In meiner Kindheit und Jugend sind einige, für meine Entwicklung doch recht unschöne Dinge eingetreten, die mich beschäftigt haben aber eigentlich nie wirklich in den Wahnsinn trieben. Dennoch wollte ich dies Eingangs erwähnen, bevor diese Fragen später gestellt werden. Was den Dro.konsum betrifft, so kann ich, in Hinblick auf das studentische Dasein und auch andere, soziale Kreise, behaupten, dass dieser wohl im Rahmen des, für mein Umfeld, Normalen ist. Auch dies sollte dennoch anfänglich erwähnt werden.
Nun zu meinen Panikattacken:
Die erste Attacke hatte ich vor ungefähr einem Jahr auf einer Feier. Dort stand ich mit einem sehr langen Freund auf einem Dach (dort fand die Feier uA statt), als ich plötzlich, wie aus heiterem Himmel, das Gefühl hatte, mein Gleichgewichtssinn setzt aus und meine Beine wären aus Pudding. Optisch konnte ich nichts mehr fixieren oder sonstiges, ohne ruhig zu bleiben. Dies erzeugte in mir eine gewisse Panik, die sich immer weiter hoch schaukelte...Ich wurde sofort von vielen Freunden umsorgt und im Nackenbereich gekühlt, allerdings hielt ich diese sozialen Einwirkungen auf mich einfach nicht aus, so dass ich mich 1-2h mit einem vertrauten Freund zurückziehen musste. Danach war wieder alles in Ordnung.
Im Zeitraum von September - Dezember traten diese Erscheinungen immer mal wieder auf. Dabei ist der verlorene Gleichgewichtssinn am schlimmsten gewesen, als blickte ich aus einer Achterbahn aus 1000m Höhe. Manchmal vermischte sich das Ganze mit einem schnelleren Herzschlag, flacherer Atmung und Ähnlichem. Diese Attacken hatte ich erneut auf einer Feier, in der Straßenbahn, mitten in einem Seminar und beim Bus fahren. In meiner Wohnung trat bis jetzt noch nichts davon in Erscheinung. Ich suchte auch einen Arzt auf, doch mehr als trinken sie nicht so viel Kaffee bekam ich nicht zu hören (ich trinke nur eine Tasse am morgen, setzte diese dann sogar ab)...
In der Zeit von Januar bis April war alles in Ordnung und die Attacken schon fast vergessen. Ich saß gerade gut gelaunt in einem Seminar, kommunizierte mit einem Nachbarn, als mir plötzlich wieder total schwindlig wurde und ich das Gefühl bekam, ich müsse aus diesem Seminarraum. In Begleitung wurde ich aufs WC geführt, habe mein Gesicht kalt abgewaschen und ca. einen Liter Wasser getrunken...Dann dachte ich okay, das geht schon wieder. Leider hielt ich es keine Minute aus, bis es wieder von vorn los ging und ich das Seminar endgültig verlassen musste. Der Weg nach Hause war ein wahrer Kampf, doch woanders wollte ich nicht hin. Fast schon automatisch quälte ich mich durch die Stadt nach Hause. Trank während der Bahnfahrt 1,5L Wasser und versuchte mich abzulenken. Leider bringt dieses Ablenken bei mir recht wenig. Gedanken wie das geht gleich vorüber oder es ist eigentlich gar nichts haben bei mir noch keinerlei Erfolge ausgelöst.
Zu Hause angekommen legte ich mich in mein Bett und musste mich erst Einmal beruhigen, nach 1h Schlaf war dann auch wieder alles okay. Im Monat Juni hatte ich diese Erscheinungen dann erneut. Wieder im Bus, als ich gerade gut gelaunt auf dem Weg nach Hause war (kam von einem Freund). Aufs Handy gucken? Fehlanzeige! Hier habe ich z.B. das Gefühl ganz tief zu fallen und kein Ende zu spüren.
Ab und An traten diese Erscheinungen auch im Supermarkt oder beim Spazieren auf, man kann es wirklich nur schwer beschreiben aber es ist einfach nur unangenehm und löst unbeschreibliche Panik in mir aus. Die ganze Zeit verspüre ich einen Rausch des freien Falls, kann mit meinen Blicken nichts fixieren und finde keinen wirklichen Ausweg. Am heutigen Tag war ich gemütlich spazieren, als mich ein Freund anrief, ob ich ihn nicht besuchen möchte. Also nahm ich eine Abkürzung zur nächsten Haltestelle und setze mich in die Bahn. Nach 3 Minuten wirklich angenehmer Fahrt fing es wieder an, mir den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Dies wiederum führt dann dazu, dass ich häufig Angst habe abzuklappen oder Ähnliches. Noch dazu ist mir einfach unbeschreiblich Schwindlig. Beim Freund angekommen löste sich das Ganze etwas, dennoch war mir auch in seiner Wohnung durchweg (1h) leicht schwindlig und es fiel mir daher schwer, seinen Sätzen zu folgen. Auf dem Rückweg bin ich erst durch den Hauptbahnhof gelaufen und dann mit der Straßenbahn nach Hause. Auf diesem Weg war alles super - ja und jetzt sitze ich hier. Zusammenfassend könnte ich von ca. 30 Attacken in einem Jahr sprechen. Manchmal aushaltbar, manchmal unerträglich...
Nun ist es leider so, dass es durch diese ganzen Attacken leider nicht besser wird, sich auf Alltagssituationen einzulassen. Straßen- oder S-Bahn fahren? Eigentlich gar kein Problem...Doch kurze Zeit nach einer solchen Attacke ist die Angst der wiederkehr einfach groß. Diese Eigenschaft spiegelt sich noch in vielen, anderen Lebenslagen wieder.
Da ich die Attacken in den unterschiedlichsten Situationen bekam, fällt es mir schwer, einzugrenzen, wann es woran lag. Fakt ist, ich werde wohl noch einmal zu einem anderen Arzt gehen. Dennoch fällt es mir deutlich leichter, hier darüber zu sprechen und vielleicht erst einmal andere Meinungen und Ratschläge einzuholen. Gerne würde ich auch wissen, was passiert, wenn ich einen richtigen Arzt gefunden habe. Gehts dann mit einer Überweisung zum Therapeuten? Welche Medikamente kämen in Frage?
Allgemein gehe ich mit diesen Attacken doch recht offen um. Meiner Familie habe ich, weil sie sich zu viele Sorgen machen würde (wohne zZ zu weit von ihnen weg), nichts davon erzählt. Meinen Freunden ist das Problem geläufig, sie bieten mir auch jederzeit Hilfe an, allerdings ist diese natürlich schwer in Anspruch zu nehmen, denn die Attacken kamen eben auch schon in vertrauter Umgebung mit meinen Freunden.
Ich könnte noch eine Menge schreiben aber denke, ich belasse es vorerst bei diesem Einblick und hoffe, auf ein wenig Feedback zu stoßen.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und liebe Grüße.
18.09.2014 18:02 • • 19.09.2014 #1
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