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Hallo erstmal an alle im Forum, ...

möchte mich kurz vorstellen: Bin 32 Jahre und habe das erste mal mit 23 Jahren mit Panikattacken und Agoraphobie zu tun gehabt. Damals hatte es sich von alleine wieder gelegt. Tauchte aber vor 4 Jahren wieder auf. Ich habe daraufhin eine Psychotherapie (Verhaltensthera) angefangen, die nun auch zu Ende geht. Habe auch über 1,5 Jahre Mediakamente genommen (SSRI), welche mir im Zusammenhang mit der Therapie sehr gut geholfen haben. Ich bin wieder aus dem Haus gegangen, habe wieder eine Arbeitsstelle gefunden und alles war super. Die Medis habe ich dann letzten Oktober abgesetzt.

Leider, leider ist es so, dass sich in letzter Zeit immer wieder negative Gedanken einschleichen und ich auch vermehrt merke, dass ich wieder Ängst habe, aus dem Haus zu gehen. Und heute ist mir klar geworden - ich bin dieses Wochenende alleine, mein Freund ist verreist - das ich mich immer noch dagegen sträube alleine aus dem Haus in die Innenstadt zu gehen. Komischerweise, wenn ich auf Arbeit bin, bereitet es mir keine Probleme von dort aus in die Innenstadt zu gehen.

Es macht mich super traurig, dass ich anscheinend immer noch so eine Art Restangst habe. Ich bin auch irgendwie wütend auf mich. Jetzt hab ich schon so viel geschafft, und trotzdem flackert immer wieder die alte Angst auf und meldet sich zu Wort. Wie lange soll das noch so weiter gehen?

Ängstlich macht mich das alles auch im Bezug darauf, das mein Freund und ich uns ein Kind wünschen. Wie soll das weiter gehen, wenn ich dann nicht aus dem Haus komme, weil ich mich nicht traue?

Kennt von Euch jemand die gleichen Probleme und weiß wie man mit dieser Restangst umgeht? Oder haben welche von Euch Kinder in Angstphasen bekommen?

Viele Grüße an alle Leidensgenossen!
Hummingbird

11.08.2007 13:20 • 13.08.2007 #1


8 Antworten ↓


Hallo hummingbird,

du hast geschrieben das deine Therapie sich dem Ende entgegenneigt..hast du schonmal daran gedacht das diese Tatsache mit deiner derzeitigen Verschlechterung zu tun haben kann?

Ist nur so ein Gedanke der mir gerade gekommen ist und das im Zusammenhang mit diesen Überlegungen ein Kind zu bekommen ist ja auch Angst und Panikerfüllend zumindest für mich beim lesen deines Beitrages denn es sind zwei riesengrosse Veränderungen in deinem Leben...

A


Nach 3 Jahren immer noch Probleme .

x 3


Hallo Linchen!

Ja, Du hast recht. Ich habe auch schon meine Therapeutin darauf angesprochen, dass ich ein wenig Angst habe, wenn die Therapie jetzt zu Ende geht. Ich bin aber eigentlich beruhigt, da sie meinte man könne einmal vierteljährlich trotzdem noch eine Sitzung machen, bis nach 2 Jahren Sperrzeit eine neue Therapie begonnen werden kann.

Ich bin mir auch sicher, dass ich wieder zum Arzt gehen würde und mir Medikamente verschreiben lassen würde, wenns allzu dicke käme.
Auch ein Notanker!

Angst macht mir eine potenzielle Schwangerschaft schon. Zumal ich mich sowieso nicht richtig körperlich fit fühle. Habe ziemlich Magendarmprobleme.... Darmspiegelung habe ich am Donnerstag. Und starke Rückenschmerzen.... Kommt irgendwie alles zusammen im Moment.

Meine Hauptangst ist aber, dass ich ein kleines Kind nicht richtig versorgen könnte. Mit Rückenproblemen, Angst aus dem Haus zu gehen... Ich fahre auch kein Auto... Freund hab ich keine... ich wäre die ganze zeit alleine mit dem baby...und meine gedanken sind eben: Wenn ich nur daheim rumsitze und keine Arbeit habe, dann weitet sich die Panik noch mehr aus. Ich muss ständig unter leuten bleiben und in Aktion, um diese negativen Gedanken nicht hochkommen zu lassen...

hummingbird

Huhu...

gut das du die Problematik in der Therapie schon besprochen hast...

Zuallererst solltest du mal deine körperlichen Dinge abklären lassen aber ich seh das bist du ja auch schon dabei...ohje Spiegelung, wirst du von jemandem begleitet...

Du hast geschrieben du hast keine Freunde..darf ich fragen warum das so ist?

Ein Kind ist eine sehr grosse Verantwortung...ich bin der Meinung man sollte schon sein eigenes Leben sehr gut im Griff haben um sich dieser Verantwortung zu stellen und sie auch zu geniessen...

Ist der Kinderwunsch denn so gross das ihr sozusagen sofort anfangen wollt oder seid ihr erst noch in der Überlegungsphase und wollt euch damit noch bisserl Zeit lassen?

Hi Linchen,

Wir sind eigentlich noch in der Entscheidungsfindungsphase. *g

Ich stimme Dir voll und ganz zu, dass man ein Kind in einer stabilen Situation bekommen sollte. Ich wünsche mir das auch für das Kind. Es soll ja nicht das gleiche durchmachen in seiner Kindheit, wie ich das schon getan habe. Es soll sich sicher fühlen können und geliebt.

Nur ist bei mir die Frage: Kann ich einem Kind je eine solche stabile Situation bieten? Wenn ja, wie komme ich dahin, wenn ich immer noch so viele Sachen meide, vermeide und sozusagen schon wieder kurz vor einem Rückfall stehe.
Ich weiß, das hört sich ziemlich an nach funktionieren müssen... immer stark sein und keine Schwächen zeigen.

Hummingbird

Hi, bin neu hier --aber leider ein alter Betroffener in dieser Sache. Mir ging es letztes Jahr auch so. Bin nun 8 Jahre mit meinem Mann zusammen und habe eine Tochter von 16. Habe mir die letzten Jahre immer gewünscht ein Kind zu bekommen ---aber immer mit dem Nachgeschmack, daß ich ja nicht mal für mich im Stande bin zu sorgen. Letzes Jahr hatte ich eine Fehlgeburt---die ich nicht mal bemerkt hatte----es war eine Blut und Knochenmarkschädigung daraus einher gegangen. Ich weiß auch nicht. Ich habe 2 Jahre VT gemacht und alles schien sich zu bessern, bis mir der Arzt noch begleitend tabletten verschrieben hat. Ich war wie ein Zombie und wurde schwanger---Hormone warscheinlich. Jedenfalls hat mich dieses Erlebnis so weit zurück befördert, daß ich seit dem das Haus selten nur verlasse. Es ist eine große Entscheidung ein Kind auf die Welt zu bringen....aber manchmal denke ich .....hätte eine richtige Schwangerschaft bestanden------vielleicht hätte es mir weitergeholfen stark zu sein---vieles zu überwinden---um Kraft für NEUES zu geben?!!! L.G. Elke

hallo hummingbird
als ich damals aus der therapie entlassen wurde ,hatte man mir schon gesagt das es in der ersten zeit danach so aussehen könnte als käme alles zurück.
das stimmte dann auch ,aber verschwand auch recht schnell wieder .
allerdings habe ich auch dagegen gesteuert und alles was ich wärend der therapie gelernt hatte angewendet um nicht wieder von der angst kontroliert zu werden !
ausserdem sollte man eine therapie nicht als endlösung sehen sondern als anfang ! da muss noch jede menge folgen .
und wenn es dir jetzt ein wenig schlechter geht denk an das was du gelernt hast in der therapie und lass dich nicht klein halten !
wie du selbst schreibst bist du schon weit gekommen .!. und es spricht glaub ich nichts dagegen das du noch weiter kommst !

ZZ

hummingbird schrieb am Sa, 11 August 2007 1523
Hi Linchen,

Wir sind eigentlich noch in der Entscheidungsfindungsphase. *g

Ich stimme Dir voll und ganz zu, dass man ein Kind in einer stabilen Situation bekommen sollte. Ich wünsche mir das auch für das Kind. Es soll ja nicht das gleiche durchmachen in seiner Kindheit, wie ich das schon getan habe. Es soll sich sicher fühlen können und geliebt.

Nur ist bei mir die Frage: Kann ich einem Kind je eine solche stabile Situation bieten? Wenn ja, wie komme ich dahin, wenn ich immer noch so viele Sachen meide, vermeide und sozusagen schon wieder kurz vor einem Rückfall stehe.
Ich weiß, das hört sich ziemlich an nach funktionieren müssen... immer stark sein und keine Schwächen zeigen.

Hummingbird


Wie steht denn dein Mann/Freund dazu...ich mein er kennt ja deine Situation...
Mach dich jetzt zur Zeit nich zu sehr fertig mit diesen Gedanken...bring erstmal deine Untersuchungen hinter dich und warte ab was dabei herauskommt...

Weisst du in der jetzigen Situation in der du steckst kommst du immer wieder zu dem entschluss das du einem Kind nie diese stabile Lage bieten kannst...weil es dir gerade zu schlecht geht..also so kenne ich das zumindest aus meiner persönlichen Lage...wenn es mir eh schlecht geht und ich Angstbeladen bin klappt ja eh nix...ich denk du weisst was ich meine...

Hallo,

mein Freund meint auch eher abwarten mit Kinderkriegen bis es mir wieder besser geht.

Bin momentan am nachdenken, ob ich wieder medikamente nehmen soll...
damals hat mir fluoxetin sehr gut geholfen. Auch in sehr geringer dosierung..

Hat jemand erfahrungen mit daueranwendung von ssri....?? wie lange kann man sowas nehmen?

Ich wäre froh wenns mir wenigstens über die Therapiesperre helfen kann..

Gruß Sabine





Dr. Hans Morschitzky
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