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Hallöchen!
Da ich schon einige Zeit mitlese, möchte ich nun auch mal meine Fragen loswerden.
Und zwar hatte ich vor 12 Jahren, ca. 4-5 Monate, täglich, zu 80% abends, mit heftigsten Panikattacken zu kämpfen. 100x ärztlicher Notdienst, 9 Tage Krankenhaus, zig weitere Arztbesuche, es kam natürlich nichts dabei raus. Damals war ich 20, wusste nicht mal das es sowas wie Panikattacken gibt und war verzweifelt, da mir auch keiner der Ärzte gesagt hat, dass es sowas gibt. Nach ein paar Monaten waren sie weg, von jetzt auf gleich. Ein paar Jahre später sah ich einen Bericht im TV, der Symptomatik und Verlauf von Panikattacken beschrieb. Da wurde mir dann alles klar. Erklärung für meine damaligen Panikattacken hatte ich keine, war mir dann auch egal, da es ja weg war.
Seit ca. 4 Wochen habe ich diese jedoch wieder, aus dem nichts. Die letzte wirklich heftige mit Notarzt usw. am Dienstag, worauf wieder etliche Untersuchungen folgten.
Blut, Schilddrüse, Ekg, alles in Ordnung. Jetzt ist es jedoch so, dass ich morgens nach dem Aufwachen extrem Unruhig bin, mich unwohl fühle, von Adrenalinschübrn und schwitzen wird das ganze dann begleitet. Gegen Mittag wird es dann besser und zum Abend hin merke ich nichts mehr. Auch eine Ursache dafür kann ich mir nicht erklären. Ich habe einen sicheren Job, eine feste lange Partnerschaft, finanziell ist auch alles ok. Alles in allem geht es mir gut. Ich bin seit Dienstag bis einschließlich nächsten Freitag krankgeschrieben, da ich es morgens nicht schaffe das Haus zu verlassen, bzw, meine Angst vornehmer erneuten Attacke wie am Dienstag, so groß ist, das ich, wenn überhaupt, erst am Mittag/Nachmittah das Haus verlasse. Meine Hausärztin hat mir als Notfallmedikament Atosil Tropfen verschrieben, was für mich aber keine Option ist, da die wirklich stark sein sollen. In der Apotheke habe ich mir neurexan geholt, wovon ich morgens eine nehme. Ob das was bringt, keine Ahnung.
Hat jemand diese Attacken auch und weiß absolut nicht wo sie herkommen? Mich macht das wahnsinnig und schränkt mich enorm in meinem Leben ein. Diese bekannte Angst vor der Angst ist bei mir jetzt so ausgeprägt, dass ich permanent in mich hinein höre und wirklich langsam denke, dass ich völlig irre bin. Einen Termin beim Psychodoc könnte ich frühestens Anfang Januar bekommen, habe alle im Umkreis abtelefoniert. Was aber bis dahin? Hat einer Tips, wie ich diese Attacken im Keim ersticken kann, oder welche Ablenkung am besten ist?

Freue mich von euch zu lesen.

Grüße, Maniac

08.10.2016 13:06 • 08.10.2016 #1


12 Antworten ↓


Halllo Maniac,

Panikattacken lassen sich nicht einfach in einem Keim ersticken und auch die Verdrängungsmethode ist garantiert auf Dauer kein Erfolg der dich von diesen Attacken befreit.
Mir hat eine Verhaltens Therapie geholfen ,bei manchen Mensch dauern es höchstens einpaar Sitzungen und du hast den Schlüssel der zu dir passt.

A


Nach 12 Jahren wieder Panik

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Hallo Tuffie!

Gerne würde ich diese Verhaltenstherapie sofort beginnen. Jedoch bekomme ich vor Januar nirgendwo einen Platz. Aber ich würde gerne bald wieder arbeiten, was mir so aber nicht möglich ist. Ich kann mich doch nicht Monate krank schreiben lassen, bis ich irgendwann mal einen Platz bekomme. Das setzt mich ganz schön unter Druck. Hast du auch so lange warten müssen bisw dich ein Psychologe angenommen hat? Findet man dort auch die Ursache des ganzen raus?

Hallo Maniac84,
Zitat:
Und zwar hatte ich vor 12 Jahren, ca. 4-5 Monate, täglich, zu 80% abends, mit heftigsten Panikattacken zu kämpfen.
Nach ein paar Monaten waren sie weg, von jetzt auf gleich.


Was war denn vor 12 Jahren? Was gab Dir damals neue Sicherheit?
Ein Partner, ein Job oder was?
Zitat:
Jetzt ist es jedoch so, dass ich morgens nach dem Aufwachen extrem Unruhig bin, mich unwohl fühle


Das hört sich so an, als wenn Du eine Powerfrau bist. Kann das sein?
Bist Du seit längerer Zeit überlastet? Dann wäre es normal, wenn Du Angst
davor hast, in den Tag rein zu kommen.

Zitat:
Angst vor der Angst ist bei mir jetzt so ausgeprägt, dass ich permanent in mich hinein höre und wirklich
langsam denke, dass ich völlig irre bin.

Wenn Du in Dich rein hörst, bist Du ehern klug, als irre. Ich befürchte, Du hörst aber gar nicht in Dich rein.
Du beobachtest Dich nur ständig selbst und hast Angst, dass irgendetwas nicht 100%ig funktioniert.
Erkennst Du den Unterschied?
Zitat:
Hat einer Tips, wie ich diese Attacken im Keim ersticken kann, oder welche Ablenkung am besten ist?


Im Keim ersticken, kannst Du Ängste garantiert nicht. Ablenkung funktioniert immer nur so lange, bis die Ablenkung
aufhört. Deswegen gönnen sich viele Menschen nie Ruhe im Leben.
Du könntest aber beginnen zu lernen, Deine Wünsche, Gefühle, Träume und
Ängste zu sortieren und Dich mit Deinen Ängsten (Gefühlen) anzufreunden.

Viele Grüße

Bernhard

Hallo Maniac,

ich kann Dir einen Tipp geben!
Geh arbeiten! Egal wie. Jeden Tag!
Ein guter Verhaltenstherapeut würde es Dir auch raten. Der Weg aus der Angst führt durch die Angst!

Ich habe diese Therapie auch durch. Es war hart. Aber deine einzigste Chance!
Denn nur Du selbst erzeugst diese Angst und nur Du kannst sie überwinden.
Lass die Angst kommen und die schlimmen Symptome ! Aber sie verschwinden auch wieder.

Du schaffst das!

Liebe Grüße
Novemberrain

Danke! Das gibt Hoffnung

Zitat von Hotin:
Hallo Hotin!


Was war denn vor 12 Jahren? Was gab Dir damals neue Sicherheit?
Ein Partner, ein Job oder was?

Puh, das weiß ich gar nicht mehr. Da ich damals noch nicht wusste, dass es Panikattacken sind, kann ich mich leider auch nicht mehr erinnern, was ich getan habe um da raus zu kommen.


Das hört sich so an, als wenn Du eine Powerfrau bist. Kann das sein?
Bist Du seit längerer Zeit überlastet? Dann wäre es normal, wenn Du Angst
davor hast, in den Tag rein zu kommen.

Hmm, Powerfrau... Nicht mehr und nicht weniger als andere...
Was vielleicht sein kann, das ich mit den häufig wechselnden Schichten nicht so zurecht komme. Aber löst sowas Panik aus? Irgendwie kann ich mir das ganze nicht erklären...



Wenn Du in Dich rein hörst, bist Du ehern klug, als irre. Ich befürchte, Du hörst aber gar nicht in Dich rein.
Du beobachtest Dich nur ständig selbst und hast Angst, dass irgendetwas nicht 100%ig funktioniert.
Erkennst Du den Unterschied?

Ja, ich weiß was du meinst. Ich meinte mit dem in mich hinein hören, auch eher, jetzt gleich geht es wieder los, da war wieder ein Herzstolperer, ich werde wieder unruhig, oh mein Gott... ich mach mir selbst Panik, und das macht mich wirklich irre!
Zitat:


Im Keim ersticken, kannst Du Ängste garantiert nicht. Ablenkung funktioniert immer nur so lange, bis die Ablenkung
aufhört. Deswegen gönnen sich viele Menschen nie Ruhe im Leben.
Du könntest aber beginnen zu lernen, Deine Wünsche, Gefühle, Träume und
Ängste zu sortieren und Dich mit Deinen Ängsten (Gefühlen) anzufreunden.

Wenn ich wüsste wo ich anfangen muss zu sortieren, wäre es gut. :-/

Viele Grüße

Bernhard

Hallo Maniac,

Ja ich musste auch eine Zeit warten ,ich glaube es waren ,ca. drei Monate aber diese Zeit habe ich überbrückt in dem ich mir einen Ratgeber Buch gekauft habe, Angste verstehen und überwinden heute würde ich dir raten , mit Achtsamkeit zu trainieren , der kleine Buddhistische Krisenmanager Autorin Maren Schneider hat mir sehr geholfen um wieder die Ruhe zu zulassen. Ich bin auf dem Ursprung in meiner Therapie gekommen .
Und ich möchte noch etwas hinzufügen was die Arbeit und das Stellen deiner Ängste zutun hat. Naklar ist es Ratsam ,sich seinen Ängsten zu stellen aber wenn es im Augenblick nicht geht dann geht es nicht. Der Druck den du verspürst lösen bei dir wieder erneut Attacken aus . Denke an deine Gesundheit sich mal einzugestehen das es nicht im Augenblick funktioniert sich seinen Ängsten, nicht ohne Therapeutische Hilfe zu stellen, ist der erste Schritt zur Gensesung.

Hallo Maniac,

wir kennen uns noch nicht.
ich schreibe oft sehr unangenehm, sonst läufst Du gedanklich immer weg.
Wenn Dir das zu viel ist sage mir das klar.
Zitat:
Bist Du seit längerer Zeit überlastet? Dann wäre es normal, wenn Du Angst
davor hast, in den Tag rein zu kommen.


Was antwortest Du? Was bedeutet, nicht mehr und nicht weniger als andere?
Die Frage war eindeutig!
Zitat:
Was vielleicht sein kann, das ich mit den häufig wechselnden Schichten nicht so zurecht komme.


Wie soll ich das verstehen? Kommst Du damit zurecht oder nicht?

Du solltest zu allem eine klare Meinung einnehmen. Wenn Du keine klare Meinung vertrittst, weißt du natürlich
nie wo etwas herkommt. Du sagst dann immer. Kann sein, kann auch nicht sein.
Deine Gefühle (Ängste), die machen so eine Entscheidungs-Verweigerung nicht mit.

Fühlst Du Dich wohl, oder fühlst du Dich nicht wohl?
Lebst Du oder wer lebt Dich? Dein Arbeitgeber, Deine Kinder, Dein Mann, die Gesellschaft?

Was dir helfen kann, sind Sätze, die Du in Dein Unterbewusstsein reinschreiben kannst.
Sie kommen dann mit Deiner Angst automatisch wieder hoch.
Normalerweise kannst Du dann zwischen Deinen eigenen Glaubenssätzen und den Angstgefühlen auswählen.

Angst ist das Gefühl, welches den Menschen steuert.
Ich versuche, meine Gefühle besser kennen zu lernen.
Es ist nur Angst, die mich unruhig werden lässt.
Panik ist nur ein starker Angstüberfall.
Ich lerne meine Angst zu akzeptieren.
Angst kann mich unruhig machen aber nie wirklich schaden.
Ich werde stärker darauf achten täglich mehrere kleine Pausen einzulegen
Ich muss nicht nur funktionieren.
Ich darf mich ausruhen
Ich werde mir meine Sorgen eingestehen
Ich werde immer ruhig schlafen, da ich während ich mich entspanne, keine Probleme gebrauchen kann.
Über Probleme denke ich nach, wenn ich wach bin.


Bilde auch eigene Sätze, die Dir helfen können.
Lese solche Sätze immer wieder und lerne sie regelrecht auswendig.
Dann gehen sie in Dein Unterbewusstsein und stehen Dir jederzeit zur Verfügung.
Zitat:
Wenn ich wüsste wo ich anfangen muss zu sortieren


Versuche mal herauszufinden, was genau Du im Leben für Dich persönlich als Frau erreichen willst.
Und wenn Du das weißt, dann sage mal, wie weit Du Deinen inneren Wünschen schon nahe gekommen bist.
Oder einfach gesagt. Bist Du wirklich persönlich zufrieden?

Viele Grüße

Bernhard

Ich empfinde dein Schreiben nicht als unangenehme, sondern als klar formuliert. Alles gut.

Vor meiner erneuten Panikattacken, die vor ca. 4 Wochen wieder angefangen haben, war ich weitestgehend mit mir und meinem Leben zufrieden. Es gibt immer mal Momente in denen man unzufrieden oder auch mal unglücklich ist.
Meine Arbeit überlastet mich nicht, ich arbeite halbtags und bin damit sehr zufrieden. Was ich jedoch merke, das mir einige Sachen die ich dort erlebe, auch Tage später noch im Kopf sind. Ich bin bei einer Ordnungsbehörde und viel draußen unterwegs, auch nachts. Wir sehen viel Elend, ob durch Alk., Dro.sucht, kaputte Leben durch psychische Erkrankungen. Und ich dachte eigentlich immer, ich stecke das gut weg und habe noch einen Kollegen, der aufgrund seiner Psyche, nachts nicht mehr arbeitet, für sehr sensibel und Überempfindlich gehalten. Allerdings ist er auch schon Anfang 50.
und ich gehe seit einiger Zeit mit sehr wenig Freude arbeiten. Man muss halt.

Seit ich die Attacken, mal stärker, mal schwächer, wieder habe, bin ich natürlich nicht mehr glücklich und zufrieden, das verfolgt mich 24/7. Ich habe Angst mit dem Hund raus zu gehen, ich habe Angst baden zu gehen, ich bin sehr ungern allein zuhause. Alles Dinge Die vor 4 Wochen noch ganz anders waren. Ich begreife das alles nicht. Es gab kein einschneidendes Erlebnis auf das ich alles zurückführen könnte. Dann die Aussicht, erst in einigen Monaten einen Therapieplatz zu bekommen, macht es auch nicht besser. Meine Lebensfreude ist weg. Und ich würde wirklich alles tun, um diese Panikattacken schnellstmöglich in den Griff zu bekommen.

Hallo Maniac,

Zitat:
Seit ich die Attacken, mal stärker, mal schwächer, wieder habe, bin ich natürlich nicht mehr glücklich und zufrieden


Das ist verständlich.

Ob Deine Angst mit Deiner Tätigkeit zusammenhängt, kannst Du nur selbst sagen. Nicht auszuschließen ist,
dass Du Angst und psychische Probleme im Kopf mit den Menschen und den Bildern zusammenbindest, die Du auf der
Straße erlebst.
Damit könnte natürlich (zwar etwas unwahrscheinlich) bei Dir eine Angst vor einer Situation entstehen, wo Du nicht
mehr die volle Kontrolle über Dich hast. Dies könnte dann möglicherweise eine Angstspirale in Gang setzen.
Dagegen solltest Du Dir immer wieder sagen. Das Leben, welches Du im Dienst siehst, ist nicht das übliche Leben.

Starke Ängste entstehen auch besonders gern bei zwischenmenschlichen Problemen.
Fühlst Du Dich durch Deinen Partner und alle anderen Familienmitglieder ausreichend wertgeschätzt?
Kannst Du Nein sagen, wenn es Dir nicht passt?
Gibt es keinen Druck von Eltern oder Schwiegereltern?
Möchtest Du irgend jemandem endlich einmal sagen wie Du über eine Sache wirklich denkst?
Zitat:
Es gab kein einschneidendes Erlebnis auf das ich alles zurückführen könnte.


Das muss auch nicht sein. Deswegen ist das eben oft auch so schwer zu finden.
Das Wahrscheinlichste ist, dass Du Dich schon sehr lange innerlich gegen etwas wehrst. Und irgendwann läuft
das Fass über. Und Du weißt nicht mehr warum, weil die kleinen Tropfen haben Dich lange gar nicht mehr gestört.
Sie wurden zur Normalität.

Viele Grüße

Bernhard

Liebe Maniac,

tu alles, wovor du Angst hast!
Steigere Dich dabei.
Fang doch mit dem Gassigehen an. Geh raus! Immer ein Stückchen weiter! Lass die Symptome kommen. Sie werden auch kommen , weil Du sie rufst !
Warte nicht erst, bis es Dir besser geht. Da sitzt du im Dezember noch auf der Couch und haderst mit deinem Schicksal.
Glaub mir, selbst beim Therapeuten geht die Angst nicht weg. Ich kenne niemanden, der beim Plausch auf der Couch geheilt wurde. Man muss schon was dafür tun. Und das ist nun mal Konfrontation!

Also los- rein in die Angst

Danke für eure Antworten!
Klar, Konfrontation ist wichtig, und ich habe mich heute durchgerungen zu einem Oktoberfest bei uns in der Nähe zu gehen, was ich eigentlich schon abgeschrieben hatte. Leider habe ich es nur eine Stunde ausgehalten und musste das Zelt verlassen. Es ging einfach nicht mehr, obwohl ich da NIE ein Problem mit hatte. Es nervt nur noch. Mein Partner ist mit mir nach Hause gefahren und unsere Freunde sind dort geblieben, klar. Ich war so wütend auf mich selber. Aber dieser Schwindel und die Schweißausbrüche habe ich nicht mehr ausgehalten. Wenigstens hatte ich kein Herzrasen, das ist mir dann heute wohl erspart geblieben. Sobald wir zuhause waren, alles wieder toll. Was zur Hölle ist in diesen 4 Wochen mit mir passiert? Vielleicht doch mal Atosil versuchen?

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Dr. Christina Wiesemann
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