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Hallo zusammen,

erstmal ein tolles lob an dieses Forum.
Ich hätte nicht gedacht das es ein Forum gibt wo man über
Ängste schreiben kann

Aber jetzt zu mir:

Mein Name ist Esther und ich bin 32 jahre alt.
Panikattaken begleiten mich seit ca.10 jahren wobei
das Auftreten bis von 2 jahren sehr selten war.
Ich denke das ich zu den Herzphobie Menschen gehöre
da ich bei jeder kleinigkeit denke das etwas mit dem Herzen ist.
Ich denke das die Herzgeschichte wohl ein Trauma ist:

Vor ca.2 jahren ist ein Nachbar direkt vor meiner Tür
zusammengebrochen und rührte sich nicht mehr.
Er hatte einen Herzstillstand ,woher war zu diesem zeitpunkt nicht zu sagen.
Ein anderer Nachbar hat erste hilfe geleistet jedoch ohne erfolg.
In der selben zeit habe ich den Notarzt gerufen und seine Frau verständigt.
Als der Arzt da war mussten die eine gute viertelstunde
Reanimieren.
Ich war wie von sinnen(da ich ja auch meine beiden Kinder
da hatte).
Es lief wie ein film an mir vorbei,es kam mir alles
sehr unwirklich vor.
Ende der Geschichte ist das mein Nachbar seinen
Herzinfarkt gut überstanden hat und wieder ein normales leben führt.
Ein paar wochen später war ich mit der Strassenbahn unterwegs
als mich Panikattaken heimgesucht haben.
Sie kamen ohne vorwahnung und ich dachtedas wars.
Ich hatte schwindelgefühle,Herzrasen/stolpern,das gefühl umzukippen.
Etliche Arztbesuche habe ich hinter mir(es ist nie etwas
gefunden worden).
Naja,seit dem schleppe ich mehr durchs leben wobei ich diesen
Teufelskreis gerne durchbrechen würde.

Kann mir jemand einen Therapeuten in Düsseldorf empfehlen?
Für tipps bin ich sehr dankbar.

So,ich hoffe das Euch mein Post nicht zu lang geraten ist(
ich musste es aber auch loswerden )

Liebe Grüsse

Bullchaya

28.06.2007 21:44 • 06.07.2007 #1


12 Antworten ↓


Hallo Esther !

Ich kann verstehen, dass es für dich ein Trauma war, den Herzinfarkt deines Nachbarn direkt zu erleben.
Mir ist das zum Glück noch nicht passiert.
Mir ist nur passiert, dass ich auf einmal im Supermarkt das Bewußtsein verloren habe und angeblich gekrampft habe.
Daran erinnere ich mich natürlich nicht mehr.
Aber seitdem habe ich jedesmal, wenn ich in einen Supermarkt gehe (was sich nur schlecht verhindern lässt) immer Angst, das mir das wieder passiert.
Das ist mir dann auch noch 3mal passiert.
Und jedesmal ist die Angst da, das man es nicht übersteht.
Wenn dazu auch noch Träume kommen, wo man von eigenem Tod träumt und sich das am Anfang genau so anfühlt, als wenn man ohnmächtig würde, hilft einem das auch nicht weiter.
Ganz im Gegenteil.

Leider kann ich dir keinen Therapeuten in D-Dorf empfehlen, da ich da nicht wohne.
Aber ich kann dir empfehlen, a) einen aufzusuchen und b) auch einen Neurologen aufzusuchen.
Der Neurologe kann dir zwar meiner Erfahrung nach erstmal nur medikamentös helfen.
Aber das hilft einem sich selbst unter Kontrolle zu bekommen bis die therapeutische Behandlung greift.
Das dauert auch eine Weile.
Also versuche beides.

Liebe Grüße,
Otter.

A


Möchte mich vorstellen

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Hallo Otter,

danke erstmal für Deine antwort.

Das Problem bei mir ist,das die Attaken überall
auftreten können.(im Zug,zuhause und bei Alltäglichen
Situationen)

Ich kämpfe schon stellenweise dagegen an mich nicht
abzuschotten.
Dein vorschlag was Medikamente betrifft ist nicht so mein
ding da ich generell kein Fan von (Bittern)Pillen bin.

Einen Therapeuten werde ich in jedem fall aufsuchen da es so nicht
weiter gehen kann/soll.

Ich weiss, dass das mit den Medikamenten nicht gut klingt.
Besonders sollte man sich nicht die Nebenwirkungen durchlesen.
Die alleine reichen für Panikattacken.

Nur was ich beängstigent finde, ist, dass du selbst zu Hause keine Ruhe findest.
Das war bei mir der EINZIGE Ort, wo ich mich geborgen fühlte, solange sonst niemand da war.

Aber ich meine ja auch nicht, dass du die Medikamente ewig nehmen sollst.
Sie helfen nur die erste Zeit durchzustehen.
Besonders wenn man alleine lebt und somit gezwungen ist raus zu gehen.

Mittlerweile brauche ich sie auch nicht mehr.
Aber sie waren in jedem Fall besser als jede Woche 2 mal ins Krankenhaus eingeliefert zu werden.

Nur ne Überlegung...

Liebe grüße,
Otter.

Deine Argumente stimmen schon und sind nachvollziehbar.

Gott sei dank lebe ich nicht alleine sonst
würde ich wohl durchdrehen.

Ich werde mich auf jeden fall sofort nach
hilfe umsehe und sie auch annehmen denn so ist das kein
zustand.

Hallo bullchaya

Anschriften kassenzugelassener Psychologen findest du hier



Grüße und alles Gute
Manuela

Hallo Manuela,

danke für den Link.
Ich bin zuversichtlich das ich dort fündig werde.

Hallo Esther,

ich hab eben deinen Beitrag gelesen. Das Erlebnis mit deinem Nachbarn war sicher der blanke Horror. Ich glaube, daraufhin hätte ich auch Panikattacken bekommen. Zum Glück habe ich eine so schlimme Situation noch nicht erlebt. Aber ich antworte dir, weil ich glaube, dass ich exakt der gleiche Panikattacken-Typ bin wie du. Auch ich gehöre eher zu den Herzphobie-Leuten. Seit ein paar Wochen bekomme ich schon von den kleinsten Anstrengungen schnell Herzrasen, bilde mir daraufhin ein, dass ich herzkrank bin, obwohl schon sämtliche organischen Untersuchungen befundlos durchgeführt worden sind (so etwa Langzeit-Blutdruck, Langzeit-EKG, Ultraschall vom Herz, sogar Kernspintomographie...). Ich fühle mir mehrmals täglich immer wieder den Puls, um nachzuschauen, ob er auch normal und regelmäßig ist. Und habe auch unabhängig von Panikattacken Herzstolpern. Und die Panikattacken bekomme ich auch zu jeder Zeit an jedem Ort, egal in welcher Situation und wenn es mir gerade noch so gut geht. Und auch zu Hause, an dem Ort, an dem man sich eigentlich am sichersten fühlen sollte.
Ich wohne zum Glück noch bei meinen Eltern, weil noch in Ausbildung bin (ich bin 20), ich glaube, alleine würde ich durchdrehen.
In letzter Zeit bekomme ich die Panikattacken vor allem nachts aus dem Schlaf heraus und so peinlich es ist, das zuzugeben, ich habe die letzten paar Nächte vor lauter Angst vor dem Alleinsein bei meiner Mutter geschlafen, so schlimm ist es schon ich möchte auch in Therapie gehen, doch momentan hab ich Abschlussprüfungen und als Überbrückung hat man mir ein Medikament namens Paroxat verschrieben. Ich bin ziemlich skeptisch was das angeht, weil ich gelesen habe, dass es abhängig machen soll...
Na ja, ich konnte dir jetzt keinen nützlichen Rat geben, ich war nur erleichtert, jemanden zu finden, dem es genauso geht.
Ich wünsche dir alles Gute und dass es dir bald wieder besser geht!
LG, Pinxi

Hallo Esther,

auch ich bin ein Herzattacken-Phobiker, bzw. habe ich generell Todesängste, allerdings hat es bei mir einen realen Auslöser, ich bin nämlich eine Woche nach der Geburt meiner Tochter fast an einer Hermuskelentzündung gestorben. (wobei die Geschichte mit deinem Nachbar natürlich auch echt krass ist!)

Und wie bei dir kann mich die Angst überall und in jeder Situation überfallen.

Wichtig ist es, sich runter zu holen, das geht mit speziellen Atemübungen und/oder durch anspannen und entspannen diverser Muskelpartien. (du wirst es kaum glauben, aber es funktioniert)

Auch ich stehe nicht sonderlich auf Medikamente, aber es gibt s.g. Bedarfsmedikationen die du dann nehmen kannst, wenn es gar nicht anders geht. Ich finde das besonders wichtig so ein Notfallköfferchen zu haben, wenn Kinder mit im Spiel sind. Ich habe ein starkes pflanzliches Beruhigungsmittel und eine Chemokeule falls gar nichts mehr geht (aber auch hier gibt es zig Abstufungen und da ich auch ein Kind habe, schaltet mich auch das nicht ganz aus)

Seit dem ich die Medikamente daheim habe, habe ich sie nicht gebraucht, weil das bloße Vorhanden sein einer Notfalllösung die Angst vor der Angst wirklich schmälert.

Und ein guter Therapeut ist natürlich auch nicht zu ersetzten. Meiner sitz in Remscheid, da ist dir ja nicht wirklich mit geholfen, aber ich bin mir sicher du findest auch in Düsseldorf einen guten. Wichtig ist, das du dich wirklich wohl mit der Person fühlst, bzw. die Wellenlänge stimmt.

Ich wünsche dir auf jeden Fall alles erdenklich Gute und jede Menge Mut

Lotte

Hallo Pinxi,

ja,das mit dem Herzstolpern kenne ich nur allzu gut.
Besonders die Attacken die sich dann aufbauen
können

Ich habe es eine zeit auch ganz schlimm mit der Pulskontrolle gehabt(wobei ich es doch hin und wieder mache).

Ich versuche mich aber zu zwingen das sein zu lassen
da es ja einen noch verrückter macht.


@Muthase,
nachdem was Du nach der Geburt erlebt hast kann ich es nicht verdenken
das Du seitdem angst hast.
Das ist völlig verständlich.
Aber das wichtigste ist das Du es(bis auf die Angst)gut überstanden hast

meine Mutter hat mir ein paar Tabletten gegeben das sie
im prinzip die selben probleme hat wie ich nur noch um einiges
intensiver.

Sind Angstzustände vererbar?

Genommen habe ich diese Tabletten noch nicht da ich
nicht so ein freund von Pillen bin.

Aber es beruhigt ein wenig zu wissen das sie da sind.

LG an alle

Bullchaya

Hallo Bullchaya,

meine Mum hat auch seit 33 Jahren Angstattacken, aber die veranlagung ist nicht vererbar, aber es hat tatsächlich was mit anerzogenem Verhalten zu tun.

Sprich: meine Mum ist nie mit raus gegangen, ich musste schon früh viele Wege für sie erledigen oder unangenehme Telefonate.
Sie war halt immer verspannt. Und das überträgt sich auch auf die Kids....

Und nun hab ich selber eine Tochter *schluck*, aber ich bemühe mich redlich!

Und nach neuesten Erkenntnissen sind Angstattacken und Depressionen nicht genetisch vererbar. (und das wollen wir doch zum Wohl der nächsten Generation doch einfach mal glauben, oder?!?)

Liebe Grüsse
Lotte

Ps: ich glaube das mit der Pulskontrolle ist ein Klassiker, oder?

Muthase schrieb am Do, 05 Juli 2007 2118
Ps: ich glaube das mit der Pulskontrolle ist ein Klassiker, oder?


Ich denke das passiert wenn kein Vertrauen mehr in den
eigenen Körper vorhanden ist.

Es könnte tatsächlich ein Klassiker sein....

A


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Dr. Hans Morschitzky
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