App im Playstore
Pfeil rechts

Hallo zusammen! Vielleicht kann mir jemand helfen. Meine Tochter ist 10 und hat schon seit einiger Zeit immer wieder Angstattacken. Sie will nachts gar nicht alleine im Zimmer bleiben und hat oft schreckliche Angst davor, alleine gelassen zu werden. Hinzu kommt, dass sie oft Erstickungsanfälle hat. Sie erzählt auch immer wieder Dinge, die gar nicht sein können. Dann gibt es zwischendrin wieder lange Phasen, wo alles ganz normal ist. Wir sind schon mit ihr bei einem Kinderpsychiater und sie bekommt Tavor, aber das nur vorrübergehend, weil der PSychiater von einer medikamentösen Behandlung abrät.

Wobei ich mir aber jetzt immer wieder GEdanken mache: Meine Mutter litt früher auch unter starken Depressionen und hat sich kurz nach meiner Geburt das Leben genommen. Manchmal hab ich Angst, dass sich sowas auf meine Tochter vererben könnte, oder so. Kann sowas sein? Sie hat bei dem PSychiater z.B. mal ein Bild von dem Weingut gemalt, auf dem mein Vater lebt und auf dem meine Mutter gelebt hat. Und da hat sie eine kleine Hütte gemalt, die es aber gar nicht gibt. Es gab früher aber mal eine dort, in der die Traubenpresse war, aber die wurde schon abgerissen, bevor ich geboren wurde. Das hat mir zu Denken gegeben... Kennt jemand sowas Ähnliches? Können sich Krankheiten oder Verhalten so vererben?

Liebe Grüße!
Susanne

22.04.2010 13:08 • 23.04.2010 #1


4 Antworten ↓


leider sind angsstörungen vererbbar hab ich letztens erst irgentwo gelesen...ich habe selber eine 10jahre alte tochter(ich selber leide unter angst und panikstörung)und hoffe sehr das ich es meinen beiden nicht vererbe....noch ist alles schön....versuche immer für deine tochter da zu sein wenn sie angst hat...nimm sie immer ernst und höre ihr gut zu(das tat bei mir niemand als kind)mache mit ihr eine verhaltenstherapie....alles gute für euch

A


Meine Tochter macht mir Sorgen

x 3


Angststörungen oder Depressionen per se können sich m.M. nach nicht vererben.
Vererben könnten sich m.M. nach psychische Krankheiten, die einen organischen Hintergrund haben und bei denen Angst als Nebensymptom auftritt.

Was aber sicher vererbar ist, ist eine Neigung, auf Streß sensibler zu reagieren. Es gibt Menschen, die stecken Streß besser weg und manche stecken ihn weniger gut weg.
Und unter diesen Vorausetzungen können sich dann Angsstörungen leichter entwickeln. Was aber nicht heißt, daß sie zwingend auftreten müssen. Das hängt ja auch immer von Erfahrungen und Erlebnissen ab, die man erst im Laufe des Lebens macht.

Von einer Dauerbehandlung mit Tavor würde ich übrigens abraten, weil da ist das Suchtpotential sehr hoch. Das ist keine Dauerlösung, schon gar nicht bei einem Kind.
Ich würde mal eher hinterfragen, woher die Angst kommen könnte. Vielleicht gab es da irgendein Erlebnis oder Problem, von dem keiner etwas mitbekommen hat.
Dinge, die nicht sein können hören sich aus dem Mund eines Kindes vielleicht auch etwas anders an, als sie tatsächlich stattfanden oder wir würden sie als Erwachsene anders beschreiben. Aus Angst, aus Scham oder was auch immer.

Wichtig wäre meiner Ansicht nach a) für das Kund das richtige zu tun und b) das Kind mit dem eigenen Verhalten richtig zu unterstützen. Das kann ein Experte aber sicherlich besser beantworten. Der könnte als Außenstehender vielleicht auch mögliche Ursachen besser ergründen.

Zitat von Suse-Brunnhof:
Sie hat bei dem PSychiater z.B. mal ein Bild von dem Weingut gemalt, auf dem mein Vater lebt und auf dem meine Mutter gelebt hat. Und da hat sie eine kleine Hütte gemalt, die es aber gar nicht gibt. Es gab früher aber mal eine dort, in der die Traubenpresse war, aber die wurde schon abgerissen, bevor ich geboren wurde. Das hat mir zu Denken gegeben...

Hat dein Vater (oder jemand anderes) ihr irgendwas über das Weingut, die kleine Hütte und deine Mutter erzählt was in Zusammenhang mit ihrer Angst nachts gar nicht alleine im Zimmer zu bleiben und alleine gelassen zu werden stehen könnte ?
Gibts vielleicht irgendwelche Gruselgeschichten über das alte Weingut die sie gehört haben könnte ?

Zitat:
Meine Mutter litt früher auch unter starken Depressionen und hat sich kurz nach meiner Geburt das Leben genommen.

Weiß deine Tochter davon ?

Danke für die Antworten!

@Leviathan: Geschichten über das Weingut hat sie, glaube ich, keine schlimmen gehört, Aber wir sind sehr oft dort, weil ich viel im Betrieb mithelfe. Über meine Mutter hab ich ihr nichts erzählt, aber es kann schon sein, dass sie mal irgendwo was aufgeschnappt hat. In meiner Familie hieß es immer, meine Mutter sei eben sensibel gewesen.

Ich mache mir eben auch Sorgen, weil viele, die meine Mutter besser kannten, immer sagen, Eva - also meine Tochter - würde ihr so ähneln. Auch sowas wie das mit dem Bild macht mir zu schaffen. Ich denk manchmal, wieviel kann sich eigentlich vererben? Kann ja sein, dass vieles eine Generation überspringt, das hab ich schon mal gehört. Aber könnten sich auch Erlebnisse, die meine Mutter hatte, zu meiner Tochter vererben oder so? Kennst sich jemand mit sowas aus?





Dr. Hans Morschitzky
App im Playstore