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Hallöchen,
bin zum 1. mal in so einem Forum aber ich schieß einfach mal los und ja,
Kurz zur Beschreibung: Christina, 19 Jahre alt, arbeite in einem Krankenhaus als Hol und Bring Dienst.

Am Wochenende hatte ich meine 1. Schicht, inder ich wiegesagt zum ersten mal 3,5 std alleine dass KH beliefere. Hatte mich total drauf gefreut, endlich mal etwas selbstständig zu tun und nicht immer diese Aufgaben von anderen zu bekommen.

Nach 1,5 std arbeiten habe ich von der einen auf die andere Sekunde bemerkt dass etwas nicht stimmt, ich strich mir durch die Haare um etwas luft an meinen heissen kopf zu bekommen, mir wurde Hundeehlend und zusätzlich wars mir schwindelig. Ich sagte meiner Kollegin was los ist und gottseidank sagte sie ich solle mich hinsetzen. Ich dachte ich müsse gleich ko**en -.- Habe aber Phanische angst davor, wieso auch immer. Ich schickte meine Kollegin los um mir MCP tropfen zu holen ( habe eh probleme mim Magen ) in diesen momenten schoss mir mein Herz in den hals und ja Herzrasen. Sie holte keine Tropfen sondern einen angehenden Arzt der mir den Blutdruck gemessen hatte.. 140/80, ja recht hoch für meine Verhältnisse.

Ich setzte mich 9 Stockwerke tiefer ins dienstzimmer, schweiss überströmt mit hochrotem kopf, und begann zu zittern. Mir wurde Kalt. Ich rief meine Eltern an dass sie mich nach hause Fahren sollen, aber ich mich melde wenn ich bei der Untersuchung war. CA eine halbe std später wurde mir nochmal Blutdruck gemessen 160/90 und es drehte mich immernoch, EKG und Laborwerte waren okay. Die Ärzte haben mich natürlich nach hause geschickt und am nächsten tag zum Hausarzt. Sie meinte dann es würde alles 1 zu 1 zusammenpassen,
Diagnose = Phanikattake.. und hat mich die woche Krankgeschrieben.
Bin noch recht neu auf der Arbeit, und war schon Oft krankgeschrieben

So. Ich habe Angst und ich mag nicht mehr zur arbeit gehen, weil ich sowas nicht mehr erleben mag, und es immer passierte wenn ich arbeiten war (nur vor diesem dachte ich es wäre nur der kreislauf)
ich meine ich laufe den ganzen tag kreuz und quer durchs KH.

Was kann ich gegen diesen Phanik Attaken machen?
ich habe mich hier etwas durchgelesen und irgendwie ist es nicht wirklich heilbar, oder es kommt immer wieder auch nach Jahren. Ich will sowas nicht mehr. Seit Sonntag trau ich mich kaum mehr aus dem Haus weil ich denke es könnte ja Passieren

19.09.2012 19:14 • 22.09.2012 #1


10 Antworten ↓

hallo,
das Wichtigste vorab: So eine Panik bringt dich nicht um und wird immer wieder vorüber-
gehen. Mit Gewalt verdrängen, weil du so eine Sch... nicht haben willst, wird dir leider nicht
gelingen. Die Situationen die dir Angst machen zu meiden, würde ich dir auch nicht empfehlen,
dann kommt die Panik eben in einer anderen Situation. Stelle dich dem Ganzen, lerne damit umzu-
gehen, hole dir hilfe dafür, aber sei dir sicher: Je öfter du dich der Angst gestellt, sie ausgehalten und
am Ende überwunden hast, umso schwächer wird sie irgendwann werden. Akzeptiere dich so wie du
bist und akzeptiere die Angst als einen Teil von dir. Hört sich jetzt am Anfang blöd und unbefriedigend
an, aber wenn du gleich zu Beginn so an die Sache rangehst, wirst du bald merken, dass alles gar nicht
so schlimm ist. Auch mit der Störung kann man irgendwann relativ bis sehr gut umgehen. Alles Gute
dabei

A


Meine 1. Bewusste Phanikattake

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Hallo

Ich schließe mich eddie an. Die Panikattake ist ätzend, aber sie bringt Dich nicht um. Es fühlt sich nur so an...
Geh weiter zur Arbeit, weiche der Angst nicht aus, das wäre der größte Fehler.
Die Angst weitet sich damit nur mehr aus. Wenn so eine Panik nochmal kommt, dann durchlebe sie einfach. Du wirst sehen das sie wieder vergeht.
So eine Panikattake kommt eigentlich nicht ohne Grund. Am besten wäre es Du gehst zu einem Therapeuten und versuchst mit ihm rauszufinden was die Panik auslöst.
Kann mit irgendwas zusammenhängen das vielleicht zurückliegt. evtl. erinnerst Du Dich nicht mal dran, aber Dein Unterbewußtsein reagiert auf irgendwas. Ein Geruch, ein bestimmter Ton oder irgendeine Erinnerung löst die Panik aus.

Ich weiß wie beschissen sich sowas anfühlt. Habe es auch erlebt. Aber diese Panik geht wieder weg.
Der Körper übernimmt irgendwann die Kontrolle und reguliert sich wieder runter.

Du mußt den Auslöser finden, dann vergehen diese Panikattaken auch.

LG, Nachtschatten

Ihr schreibt das so schön. Warum sind dann hier Leute, die das schon Jahrzehnte haben? Und zwar durchgehend jeden Tag? Eure Schilderungen treffen irgendwie nur auf Leute zu, denen es generell top geht und die dann und wann eine Panikattacke haben, wonach es ihnen aber wieder super geht. Nicht auf Leute, denen es dauerhaft schlecht geht. SO geht es mir jedenfalls. Und ich hatte es vor zehn Jahren schon mal und nun wieder und obwohl ich es weiß, hilft es nix. Und auch, sich den Situationen zu stellen, bringt nix. Ich gehe jede Woche in den gleichen SUpermarkt. Und habe jede Woche die gleichen Ängste. Ich gehe seit 2 Jahren in den gleichen Kindergarten. Fahre den gleichen Weg. Und habe die gleiche Angst. Nein, sie wird sogar immer stärker. Konfrontation soll doch das Geheimmittel sein. Warum klappt das dann bei mir nicht?

Und an die Ausgangsschreiberin: Du kannst ja froh sein, in einem Krankenhaus zu arbeiten! Ständig Ärzte und Untersuchungsmethoden greifbar. Für mich wäre das sehr sehr beruhigend zu wissen. Besser, es passiert einem da was als alleine anderswo. Ich weiß, hilft dir jetzt auch nicht großartig weiter. Aber das sind so meine Gedanken.

Hallo an Alle,

arbeite selbst in einer Klinik...und nöööö es beruhigt mich nicht im Geringsten.
Kenne ja hier alle und muss nicht halb tot hier liegen

Bei mir isses auch nach 2 Jahren noch so, dass ich an gewohnten Orten nach wie vor nen komisches Gefühl krieg.

Hat nix mit dem Ort zu tun...das will uns die Angst nur einreden, damit wir vermeiden.
Ich glaub auch, dass der Auslöser gefunden werden muss.

Nur ich weiss den bei mir auch nicht.


LG Ruby

Zitat von derhimmelmusswarten:
nd auch, sich den Situationen zu stellen, bringt nix. Ich gehe jede Woche in den gleichen SUpermarkt. Und habe jede Woche die gleichen Ängste. Ich gehe seit 2 Jahren in den gleichen Kindergarten. Fahre den gleichen Weg. Und habe die gleiche Angst. Nein, sie wird sogar immer stärker. Konfrontation soll doch das Geheimmittel sein. Warum klappt das dann bei mir nicht?


Deine persönliche Konfrontation müsste nicht allein daraus bestehen, dass du diese Sachen alle machst, sondern dass du keinen Traubenzucker nimmst, wenn du das Gefühl hast, du seist unterzuckert und würdest in ins Koma fallen, wenn du keinen Zucker reinwirfst. Du musst die Situationen ohne dieses Hilfsmittel durchleben und wenn du erlebt hast, dass du ohne dein Traubenzucker nicht umfällst, würde dir das die Angst vor den jeweiligen Situationen nehmen.

Viele Grüße

Zitat:
Was kann ich gegen diesen Phanik Attaken machen?
ich habe mich hier etwas durchgelesen und irgendwie ist es nicht wirklich heilbar, oder es kommt immer wieder auch nach Jahren. Ich will sowas nicht mehr. Seit Sonntag trau ich mich kaum mehr aus dem Haus weil ich denke es könnte ja Passieren ich hab mein Ganzes Leben noch vor mir, ich will nicht so n Sche*ß haben..



Niemand will sowas haben! Mein Sohn ist 17 und konnte seine Ausbildung als Altenpfleger nicht anfangen, weil er kurz vorher schlimme PA und Angst hatte. Es trifft eben leider auch ganz junge Leute, und auch Kinder. Aber es stimmt nicht, dass Angsterkrankungen generell nicht heilbar sind, also steiger dich da bloss nicht rein. Ich selbst hatte vor 8 Jahren PA, und seitdem nicht mehr. Meine Schwester hatte auch PA und war 8 Wochen stationär deswegen, und sie lebt auch seit 6 Jahren angstfrei.

Stimmt schon, wenn man PA hatte dann können die wiederkommen - müssen aber nicht. Man darf nicht sein Leben danach ausrichten dass eventuell vielleicht die Angst wiederkommen könnte. Die Angst vor der Angst gilt es abzulegen, und da muss ich auch sagen dass die beste Methode sicherlich die Konfrontation mit Angstsituationen ist.

Um überhaupt dahinter zu kommen wovor du Angst hast und wie deine Angst ausgelöst wird solltest du vielleicht doch die Hilfe eines Therapeuten in Anspruch nehmen.

Aber Kopf hoch, eine Angsterkrankung bedeutet nicht, dass du nun ein Leben nach deinen Vorstellungen nicht mehr leben kannst. Alles wird gut

LG
Nika

@ derhimmelmusswarten
Ich stimme dir absolut zu, genau das empfinde ich auch und es tat gut, das mal zu lesen.

Meine primäre Angst ist Ohnmacht! Weil ich mich ständig danach fühle. Und das begleitet mich überall hin. In jeder Lebenslage. Zu Hause und anderswo. Und es ist einfach nur peinlich. Ich mache dann auch seltsame Dinge. Ich stehe komisch in meinen Schuhen, ich raufe mir die Haare, ich setze tausend Mal meine Brille auf und ab. Und das merken andere Menschen garantiert und halten einen für total irre, unter Dro. oder besoffen. Es wird nicht besser, obwohl ich mich den Situationen stelle. Warum auch immer. Es fing als Kind an. Aber längst nicht so schlimm wie jetzt. Dennoch habe ich als Kind schon Aufregung verspürt, wenn ich zur Schule musste. Ich hatte ANgst, ich könnte auf dem Schulweg umfallen. Wegen Schwindel. Aber das nahm ja keiner ernst. Verschwand ja auch wieder. Und vor 10 Jahren hatte ich es auch schon mal. Ganz ganz lange. Und nun habe ich es wieder.

@ derhimmelmusswarten

Du schreibst das du schon als Kind Angst hattest das Du wegen Schwindel auf dem Schulweg umkippen könntest.
Und das nahm keiner ernst.
Aber warum hattest Du diese Angst? Ist das jemals geklährt worden? Wurde eine Therapie gemacht?
Es bringt natürlich nichts sich nur der Angst zu stellen.
Man muß wissen was die Angst ausgelöst hat, dieses Ereignis bewußt verarbeiten. Das nimmt der Angst den Schrecken und wenn man sich dann der Situation stellt vergeht die Angst auch.

Wenn die Angst nicht verarbeitet wurde reagiert das Gehirn bei einem bestimmten Reiz ( Geruch, Bild, Ton... ) sofort mit dem Programm : Kämpfen oder Fliehen, nur raus aus der Situation. Man uß das vor dem man solche Angst hat nochmal durchleben. Erstmal nur Gedanklich, sich die Situation vorstellen und überlegen wie man auch hätte handeln können, war man wirklich in so einer Gefahr? Ist diese Gefahr auch heute noch existent? Das Gehirn muß lernen das die Angst nicht mehr gebraucht wird.Es muß sozusagen neu programiert werden, muß lernen das die Angst vorbei ist. Dann sollte man die Konfrontation auch physisch suchen. Das tun wovor man Angst hat und das immer wieder. Und nicht aus der Situation fliehen, sondern sie ertragen unddas Gehirn lernt das nichts mehr passiert.
Der Mensch lernt nur aus Erfahrungen.
Aber diesen Grund findet man eben am besten mit einem guten Therapeuten und man geht auch am besten mit diesem Therapeuten in die Angstsituation. Als Unterstützung. Und später dann so oft wie möglich allein.

hier ist die Frage aufgekommen, warum es Menschen gibt, denen es scheinbar nicht hilft, sich den
Situationen zu stellen und die nach all den Jahren immer wieder oder immer noch dieselben Symp-
tome haben. Ich denke, zum großen Teil liegt das an der fehlenden Geduld und einer unrealistischen
Erwartungshaltung. Wenn ich mich den angstauslösenden Situationen immer nur mit dem Hinterge-
danken stelle, dass ich dieses Mal aber keine Angst dabei fühlen darf, dann stelle ich mich der Angst
ja nicht wirklich, sondern ich hoffe, dass sie diesmal ausbleibt. Ist sie dann tatsächlich mal ausgeblie-
ben, fürchte ich mich womöglich davor, dass sie das nächste Mal wieder kommt, vielleicht sogar noch
stärker Habe ich sie dann wieder erlebt, fürchte ich vielleicht, völlig unrealistisch,
dass dieser Rückschlag auch schon wieder das Ende meiner Fortschritte bedeutet, ich mach mir lauter
neue Sorgen und steigere mich schon wieder in Ängste, die alles nur schlimmer machen.
Wie also rauskommen aus dem Teufelskreis Gefühle kann man nicht erzwingen, Gedanken selten stoppen.
Man braucht ein unglaublich großes maß an Akzeptanz und Geduld, die positiven Gefühle kommen durch
die Erfahrung. Man kann die Angst und auch die teils gedrückte, depressive Stimmung nur annehmen,
ohne sie allzu sehr zu beachten, sich sagen: Gut, ich bin heute nicht gut drauf, aber ich überwinde mich
dennoch, irgendwas zu tun, vielleicht Sport, Spaziergang, Kino, Eis essen, was auch immer. Mich ablenken,
ohne zu versuchen, die schlechten gedanken und Gefühle mit Gewalt zu verdrängen.
Ist man in den nächsten Tagen dann wieder etwas besser drauf, dies dann umso intensiver wahr- und auf-
nehmen und sich ganz bewußt sagen, dass es auch diese Momente immer wieder geben wird. So kommt man
irgendwann ganz von selber drauf, dass die Angstsituationen natürlich noch eine lange Zeit immer wieder
aufkommen können, aber auch jedesmal wieder vergehen. Manche haben evtl. auch das Problem, dass sie
nach einer Weile Beschwerdefreiheit sich allzu krampfhaft an die Hoffnung klammern, dieses saublöde
Gefühl nun nie wieder ertragen zu müssen. Der kleinste gedanke an die Angst löst dann schon wieder
Unwohlsein aus, man denkt sich: O Gott, nicht schon wieder, versucht es zu verdrängen, verspannt sich
schon und steigert sich immer weiter rein, je mehr man sich fragt, wieso, weshalb, warum.
Statt dessen sollte man sich sagen, dass man bisher nie daran gestorben ist und das auch in Zukunft nicht
passieren wird, dass die Angst noch jedesmal wieder verflogen ist und auch das in Zukunft nicht anders
sein wird. Das ist damit gemeint, sich den Ängsten und den jeweiligen Situationen zu stellen. Nicht, dass man
etwas angstauslösendes tut mit der Erwartungshaltung, dass es dieses Mal besser sein muss als zuletzt und
dass es niemals Rückschläge geben darf. Ich hoffe, es einigermaßen gut erklärt zu haben und wünsche euch
allen viel Geduld. Denn das ist es, worauf es mit am meisten ankommt.
Es ist wie beim Sport. Viele scheitern an der Ungeduld und an zu hohen Erwartungen. Nach 2 Wochen Body-
building siehst du nicht aus wie die Klitschkos und nach zweimal Probetraining kannst du dich auch noch nicht
selber als Boxer bezeichnen

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Dr. Reinhard Pichler
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