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Mein Leben teile ich in zwei Bereiche ein, einmal mein öffentliches Leben, wie mich
meine Freunde und Personen in meinem Umfeld kennen, und zum anderen mein
privates Leben.
Meine Freunde und Bekannten kennen mein Leben nur so, was sie jetzt sehen. Sie
sehen nur meine teure Wohnung, Auto und den ganzen unnötigen Kram, den man sich
für Geld kaufen kann. Wenn sie wüssten, wie meine Vergangenheit aussieht, würden sie
den Kontakt zu mir abbrechen. Anders als sie bin ich nicht als verwöhntes Kind aufge-
wachsen.
Kurz nach der Geburt meiner 2 Jahren jüngeren Schwester, hat mein Vater meine
Mutter verlassen. Etwa ein halbes Jahr später bekamen wir die Nachricht, dass er bei
einem schweren Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist. Aufgewachsen bin ich mit
einigen Stiefvätern, da meine Mutter nicht alleine sein konnte. Als ich 12 war, lernte sie
den Typen kennen, mit dem sie auch heute noch zusammen ist. Von Anfang an konnte
er mich nicht ausstehen, ich war schon damals kein Musterjunge gewesen. Die Schule
war mir ziemlich egal und ich zog mit meinen damaligen Kumpels nächtelang durch die
Gegend, egal was es für ein Tag war. Mein Stiefvater hatte anscheinend viel Stress auf
der Arbeit und um einen seinen Frust abzubauen, schuf er sich ein neues Hobby, nämlich
mich zu verprügeln und versuchen aus dem Haus zu jagen. Ob meine Mutter davon mit
bekommen hat, ohja das hat sie. Sie hat mich auch noch bei ihm verpetzt, wenn ich mal
wieder Mist verzapft hatte. Wenn er dan auf mich einschlug, verließ sie das Zimmer.

Auch damals schon verheimlichte ich vor meinen Freunden meine Situauion zuhause,
die blauen Augen und anderen Blutergüssen schob ich auf Schlägereien mit gleich-
altrigen. Mit 16 kam ich dann das erste Mal in Kontakt mit Dro., nachdem ich über
raschender Weise meinen Hauptschultabschluss geschaftt hatte. Ich hatte keine Lust
auf Arbeit, Schule oder sonst irgendwas. Ich klaute meiner Mutter Geld, um meinen
sttig wachsenden Dro. zu bezahlen. Zu der Zeit begannen dan meine Panik-
attacken. Daraufhin konsumierte ich immer härtere Dro., da sie mich für einen
kurzen Augenblick auf andere Gedanken brachten. Mit 18 eskalierte mein Leben dann,
mein Stiefvater hatte mich dabei erwischt wie ich Geld aus der Handtasche meiner
Mutter nahm, rastete er wieder aus. Doch nun war ich kein kleiner Schwächling mehr,
so zugedröhnt wie ich war, schlug ich auf ihn ein wie auf inem Mehlsack.
Meine Mutter rief die Polizei, sie kamen und nahmen mich fest, natürlich nicht ohne
auch noch och ein Blick in mein Zimmer zu werfen, um dort ein Tütchen mit weißem
Pulver zu finden. Ein halbes Jahr saß ich in der JVA. Danach zog ich um in eine neue
Stadt, ebenfalls meine Mutter, ihr Kerl und meine Schwester.

Als ich 20 war, starben die Großeltern meines Vaters, die ich nie kennengelernt habe.
Da meine Schwester und ich die einizigen Nachfahren waren, erbten wir alleine.
Meinen Anteil investierte ich in eine Immobilie, da ein Bekannter zu dre Zeit einen Club
gründete, schloss ich mich ihm als stiller Gesellschafter an. Daraufhin veränderte sich
mein Leben von einen auf dem anderen Tag.

Komme ich zu meinem eigentlichen Problem:
Meine Vergangenheit dorht mich wieder einzuholen. Die Dro. haben auch danach
noch eine Rolle in meinem Leben gespielt.
Ich bekomme wieder Panikattacken, erst nur selten und inzwischen täglich, aber zu
keinen bestimmten Situationen, sondern Momenta, wo ich meistens nicht damit rechne.
Ich bekomme Herzrasen, es fällt mir schwer einzuatmen, fange fast an zu zittern vor
Kälte und mir wird ziemlich übel, das ich mich fast übergeben muss. Ich verstecke diese
Attacken, denn ich will nicht, dass jemand von meiner Schwäche mitbekommt. Genau
wie damals schon lenke ich mich mit meinem Dro. ab. Doch ich weiß nicht
wie es weiter gehen soll, meine Welt bricht über mich zusammen wie ein Kartenhaus.
Ich habe zwei Jobs um meinen Konsum zu bezahlen, doch ohne würde ich nicht einmal
einen normalen Tag überstehen.
Ich habe das Gefühl mich im Kreis zu drehen, ich komme einfach nicht von der Stelle.
Vielleicht haben manche es nicht verdient glücklich zu sein und warum es dann nicht
vorzeitig beenden?

02.03.2012 12:22 • 19.03.2012 #1


16 Antworten ↓


Hallo Vince,erstmal JEDER hat es verdient glücklich zu sein.Und Dir würde ich dringend empfehlen,geh zu einer Beratungsstelle,sprich mit denen über Deine Probleme.Evtl hast Du einen speziellen guten Freund od Deine Schwester denen Du Dich anvertrauen kannst.Ansonsten fällt mir nur noch ein wenn gar nichts dabei ist was Dir hilft,laß Dich in eine Klinik einweisen,nur so kannst Du diesem Teufelskreis entkommen.Viel Glück

A


Mein Doppelleben

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Du wirst damit nicht alleine fertig. Begib dich in Therapie und lass dir helfen. Dnn kannst du deine Vergangenheit verarbeiten u d von den Dro. loskommen.denn eine Zukunft hast du mit den Dro. nicht. Und jeder wird Verständnis haben, wenn du dein Leben erzählst aber wichtig ist für dich ein weg da raus zu suchen. Dnn hast du auch eine gute Chance deine Ängste zu besiegen. Denn PA werden mit Dro. auf lange Sicht viel schlimmer.

Kann mich nur anschliessen.....Suche dir erstmal jemanden zum reden und wenn du niemanden hast dann tu es hier...
du musst dich nicht schämen für deine Schwächen,denn sie sind menschlich und machen einen Menschen erst zu dem was er ist.
Das du dich in Dro. flüchtet kann ich auf eine Art verstehn....auch ich habe mich damals geflüchtet in die bunte Welt ,aber auf Dauer schadet du dir selber damit...lass die Dro. weg sie helfen dir nur kurzzeitig zu vergessen.


Danke für eure Antworten. Mir ging es am Wochenende nicht ganz so gut, deshalb
schreibe ich erst heute wieder.
Mit meinen Freunden ist das so eine Sache, sie wissen zwar, dass ich Dro. nehme,
sie gehen aber davon, dass es sich wie bei ihnen auf das Wochenende beschränkt.
Woher ich weiß, wie sie reagieren würden? Letztes Jahr ging es einem Bekannten ähnlich
wie mir jetzt. Die Folge war, dass sich keiner mehr bei ihm gemeldet hat. Zu meinem
Bedauern gehörte auch ich dazu. Aus der Begründung, wer seine Sucht nicht mehr unter
Kontrolle hat, ist Abschaum.
Meine Schwester ist der einzige Mensch, der in solchen Momenten zu mir steht. Doch sie
wohnt nicht in meiner Nähe, da sie zur Zeit am studieren ist.

Für ein paar Tage bin ich bei meiner Mutter und meinem Stiefvater zu Besuch, da sie
Geburtstag hat und darauf bestanden hat, dass ich eine Weile bleibe. Meine ganz
persönliche Hölle auf Erden. Warum ich das überhaupt mache, damit meine Mutter nicht
einen weiteren Punkt auf ihrer Liste im Kopf hinzufügt, mit Dingen womit ich sie
enttäuscht habe. Die Stimmung zwischen mir und ihrem Ker ist angespannt, er nutzt
jede Gelegenheit um mich zu provozieren. Ich stürze mich tiefer in meinen Rausch um
die Kontrolle zu behalten. Ich weiß schließlich auf wessen Seite meine Mutter steht,
sollte ich wieder ausrasten. Gleichzeitig versuche ich meinen Konsum zu reduzieren. Das
gelingt mir zum Teil, doch mein Bedürfnis auf was härteres umzusteigen wächst.
Habe heute morgen einen Termin bei einer Beratungsstelle am Donnerstag gemacht,
dort wird man mir bestimmt weiterhelfen können.

Heute Morgen hatte ich wieder eine PA als ich gerade im Bad war. Zitternd hockte ich
auf dem Boden, natürlich war es mein Stiefvater, der mich fand. Er bezeichnete mich
als elendigen Junkie, er wollte wissen wann ich mir endlich den goldenen Schuss setze,
damit die Familie endlich von meiner Schande erlöst werden.

Die bunte Welt ist so verlockend, doch wie du schon sagst, sie lässt einen nur kurzzeitig
vergessen, danach holt einen die Realität wieder ein wie eine Abrissbirne.

Hat man wirklich Glück verdient, wenn man sich das Leben im Prinzip selber kaputt
gemacht hat, in dem man immer nur Mist verzapft hat?

Jeder macht Fehler in seinem Leben und man lernt doch daraus auch also steh dazu.prima das Du zur Beratungsstelle gehst da wird Dir bestimmt geholfen.Warum tust Du Dir das an mit dem Besuch bei Deiner Mutter wenn du dort schlecht behandelt wirst und sie eh nicht zu Dir steht.Egal welche Fehler ein Kind auch macht aber Kind bleibt Kind und Mutter bleibt Mutter.Bitte mach nicht den Fehler auf noch was Härteres umzusteigen denn dann gehst Du komplett kaputt.Willst Du das?Nein bestimmt nicht denn auch Dein Leben wird wieder lebenswert werden Du mußt Dir nur nen Ruck geben und auch Hilfe annehmen können.

Hallo Vince87

Es gibt keine natürlichen Rechte oder Vorgaben auf Glück.
Aber jeder kann jederzeit den Verlauf seines Lebens durch
Entscheidungen steuern und lenken.

Bei desolaten Herkunftsfamilienverhältnissen kann ich (aus
eigener Erfahrung) nur zur grösstmöglichen Distanz raten.
Der nächste Punkt wäre dann die Dro. zu entmachten.

Danach gibt es natürlich immer noch keine Glücksgarantie,
aber es gibt die Freiheit, die ein selbstbestimmtes und damit
möglicherweise glückliches Leben erst ermöglicht.

Liebe Grüsse, Der Beobachter

Warum ich mir den Besuch antue, kann ich eigentlich gar nicht so genau sagen.
Vielleicht weil ich meine Mutter trotz allem liebe und deshalb an ihrer Seite bin, wenn sie
es wünscht. Andererseits war ich immer ein Fremdkörper in der Familie, der immer
nur Ärger gemacht hat. Das Gegenteil von meiner Schwester, die immer gute Noten
hatte, nie Probleme gemacht hat und heute Medizin studiert.
Es schwirren mir Fragen im Kopf:
- warum hat sie nie eingegriffen, wenn er mich geschlagen hat?
- ist nicht sogar die Aufgabe einer Mutter ihr Kind zu beschützen?
- warum hat sie erst die Polizei gerufen, nachdem ich das Blatt gewendet hatte?
- warum hat sie die Polizisten auch noch auf meinen Dro. aufmerksam
gemacht?

Ob ich mich selber zerstören will, bin ich mir gar nicht mehr so sicher. Denn jede weitere
Line bringt mich etwas näher zum Tod. Ich versuche bereits meinen Konsum
einzuschränken, doch meine Stimmung schlägt dann ins Gegenteil um. Ich werde
gereizt, ich kann mich schwer konzentrieren, ich bin müde, doch ich kann nicht schlafen,
und ich bekomme den Wunsch das ganze nur noch zu beenden. Ich habe also die Wahl,
entweder Selbstmord in Raten oder ein rasches Ende. Im Endeffekt läuft es beides auf
das gleiche hinaus. Das bringt mich wieder dazu mich in einen neuen Rausch zu
stürzen. Doch die bunte benebelte Welt wird blasser, der Kick ist nicht mehr stark
genug um mich vergessen zu lassen. Die Dro. hat mich schon lange übernommen,
mein Tag richtet sich danach, ich schaue immer, dass ich Termine so lege, dass ich
meinen Rausch aufrecht erhalten kann. Ich habe verlernt was die Freiheit über ein
selbstbestimmtes Leben ist, oder besser gesagt, ich habe es nie gelernt.
Die Dro. ist mein Glück, es gibt’s nichts was mir ein gleichwertiges Gefühl geben kann,
auch nicht der viele Gelegenheitssex, den ich habe.

Hey Vince

Ich kenn dich ja ein wenig aus dem Chat! Wollte dir nur sagen, dass ich es total super finde, dass du einen Termin in der Beratungsstelle gemacht hast!

Bleib am Ball!
Fang ne Therapie an und verarbeite den ganzen Mist! Du bist nicht schuld, jeder Menshc hätte Probleme dmait!

Hab dir pn geschrieben Vince ...

Wie lief dein Termin ?

Bei meinem Termin wurde ich ganz schön gelöchert, war eine ganze Menge, was die Frau
wissen wollte. Ein paar Fragen, die ich mir merken konnte:
Warum sind Sie heute hier ?
Was und wie viel habe ich auf welche Weise in welcher Reihenfolge konsumiert?
Was hab ich erwartet von meinem Konum?
Welche Auslöser gab es?
Wie oft im Straßenverkehr berauscht teilgenommen?
Natürlich war eines der Hauptthemen meine Familie gewesen, da hätte ich am liebsten
gekotzt. Was ich denke, was sie für einen Einfluss auf mein Leben haben und so weiter.
Ich soll mir jetzt Gedanken machen, in eine stationäre Klinik zu gehen wegen des Entzugs.
Was ich am nervigsten an der Tante fand, dass die wohl unbedingt hören wollte, dass ich
ein Fixer bin. Wollte sogar meine Arme deswegen sehen. Hat mir danach noch ausführlich
erzählt, was für Auswirkungen die Dro. auf meine Gesundheit haben können. Als ob ich
das nicht selber wüsste. Ist ja nicht so, dass ich ein Idiot bin und denke Dro. sind eine
tolle Sache.
Nächste Woche habe ich den nächsten Termin, bis dahin soll ich mir Gedanken über einen
Entzug machen. Sie hat mir zwei Möglichkeiten aufgezeigt. Entweder einen stationären in
einer Klinik oder von Zuhause, wo ich mehrmals in der Woche zu einer Selbsthilfegruppe
gehen soll und ab und zu unangekündigten Besuch bekomme. Mal schauen...

Hey Vince ,ich finde es gut das du den ersten Schritt gemacht hast und dich hast beraten lassen....
klar stellen die solch Fragen um sich ein besseres Bild von den Ausmass der Sucht zu machen....
könntest du dir denn vorstellen in eine Selbsthilfegruppe zu gehen und die Finger weg von den Dro. zu lassen ? Immerhin ist da die Versuchung noch recht gross dazu zu greifen wenn man im gewohnten Umfeld bleibt...
Ich würde es kurz und schmerzlos bevorzugen und zur Entgiftung gehn....dann bist du in ein paar Wochen durch damit ...darfst natürlich nicht wieder rückfällig werden.
wenn du damit durch bist wirst du merken das das Leben auch ohne Dro. lebenswert sein kann....
Besser ist es allemal das Leben mit klarem Verstand zu leben und sich seinen Problemen zu stellen....denn auflôsen tun sich ja nicht nach dem Dro....

Ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Mut für deine ersten Schritte in ein Dro. freies leben und ganz viel Glück dabei...

Hallo Vince87

Aus eigener Erfahrung kann ich mich den Worten von Peppermint
nur anschliessen.

Eine Entgiftung/Therapie im alten Umfeld ist praktisch nicht mach-
bar.

Wünsche dir auch Kraft und liebe Grüsse, Der Beobachter

Ich denke auch du solltest in die Klinik, vor allem weil eh klar ist, dass du, wenn du sorgenfrei leben willst, nicht in deinem jetzigen Umfeld verbleiben kannst. Dein leben musst du komplett umstellen und dafür ist die Klinik ein guter erster Schritt. Aber ambulant geht es natürlich auch, wenn du dir eine neue Wohnung suchtet, am besten die Stadt wechselt aber zumindest das Umfeld. Und zu deiner Familie solltest du auch erst wieder gehen, wenn du dir zutraust es Dro. zu überstehen um den Druck zu nehmen. Es wird nicht gehen ohne das deine Maske fällt.

Wie geht es dir inzwischen Vince ?

Hallo

Unter diesem Namen wird er hier wohl nichtmehr schreiben .

Hat nicht sonderlich viel gestimmt von dem, was er erzählt hat .

Also , keine unnötigen Sorgen machen

ZZ

Warum das jetzt wohl nicht als letzter Beitrag erscheint

A


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Dr. Reinhard Pichler
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