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moony111
Hallo an alle,

ich wollte hier mal meine etwas verzwickte Situation teilen und vor allem andere mehrgewichtige Personen um Rat bitten.

Ich nehme aktuell gar keine Medikamente, habe ich auch noch nie so wirklich. Aber nun hat sich meine Angststörung (nach einem Trauma 2019) so vertieft, dass das alleinige und selbständige Leben fast nicht mehr zu bewerkstelligen ist. Bin deswegen auch gerade aktuell bei meiner Mutter in der Heimat.

Ich brauche jetzt wirklich medikamentöse Hilfe - aber ich weiß, dass es seeehr wahrscheinlich ist, dass ich währenddessen nicht abnehmen kann oder sogar einiges zunehme. Egal ob im Internet appetitzügelnd oder sonstiges steht. Es gibt dazu einige Erfahrungen und Leidensgeschichten.

Da ich durch eine Schilddrüsenunterfunktion und ein essgestörtes Verhalten (was man ja nicht mal ebenso heilen kann, Therapie ist in Arbeit) sowie Depression auch schon zugenommen habe, kann ich mir noch weiteres Zunehmen einfach nicht leisten. Denn dann wird es irgendwann auch körperlich schwieriger und belastender sowieso.

Ich hatte überlegt, erstmal Opipramol
bei Bedarf zu nehmen oder auch CBD. Von beiden wäre ich nicht so abhängig wie von ADs, oder? Und wenn es um klassische Antidepressiva geht, wie kann ich dann sicherstellen und kontrollieren, dass es nicht zu viel in die Zunahme geht bzw. rechtzeitig stoppen oder ausschleichen?

Ich würde mich sehr über Eure Tipps freuen, denn ich bin mental echt am Ende aber mein Gewicht durch ADs noch weiter nach oben zu treiben macht mich genauso fertig. Habe auch ein sehr negatives Körperbild und natürlich ne große Portion an Selbstzweifeln ;(

Ich danke Euch fürs Lesen und Eure Erfahrungen! LG

20.07.2024 20:19 • 21.07.2024 x 1 #1


5 Antworten ↓


H
Auch wenn es vielleicht böse für dich klingt:
Irgendwann bist du so fertig, dass dir eine Gewichtszunahme egal ist.

Zitat von moony111:
aber mein Gewicht durch ADs noch weiter nach oben zu treiben macht mich genauso fertig

Genau so habe ich auch immer gedacht. Wollte auf gar keinen Fall meine Schönheit aufgeben für Medikamente. Tja, nun, was soll ich sagen? Habe insgesamt 25 Kilo zugenommen durch Medikamente. Ist es mir egal? Nein. War es notwendig, die Medikamente zu nehmen? Ja.
Mein damaliger Psychiater hat was ganz prägendes zu mir gesagt:
Sie können jetzt noch 1-2 Jahre mit Ihren Suizidgedanken leben, dann beenden Sie es eh. Was bringt Ihnen dann Ihre tolle Figur etwas, wenn Sie nicht mehr leben? Und das war der Gamechanger.
Und außerdem kann man auch mit Medikamenten etwas tun. Ich bin gerade auf meinem Abnehmweg. Es erfodert sehr viel Disziplin, aber es ist möglich. Vielleicht nicht gertenschlank (wobei evtl. auch das), aber zumindest normgewichtig kriegt man hin.

Und nur so: Opipramol ist auch ein Antidepressiva. Und nein, ich bin noch von keinem AD abhängig geworden.

20.07.2024 20:38 • x 1 #2


A


Medikamente trotz Übergewicht? Alternativen?

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moony111
@Horizon hey, erstmal mega stark von dir, dass Du Deinen Weg gehst und auf deine Gesundheit achtest! Du kannst sehr stolz auf dich sein!

Das Problem bei mir ist nur, dass ich schon 105 Kilo wiege und übergewichtig bin, und mit deswegen absolut keine 25 Kilo noch drauf leisten kann und ironischerweise gerade durch meine mentale Symptomatik mit Essen reguliere und eben deswegen auch dahin gekommen bin.

Von Diäten halte ich nichts, die haben mich in eine Essstörung getrieben und ich bin Fan von intuitiven und regelmäßigem Essen. Und eben durch meine mentalen Symptomatik kann ich nicht mal eben krasse Disziplin haben und ein Leben, das null Disziplin hat, um 180 grad drehen. Sowas dauert.. und in dieser Zeit durch Medikamente noch weiter zunehmen ist so der Knackpunkt

Aber ich kaufe mir gerade ein Fahrrad und will mehr normale Wege mal damit fahren statt U-Bahn, immerhin

20.07.2024 20:47 • #3


H
Zitat von moony111:
Und eben durch meine mentalen Symptomatik kann ich nicht mal eben krasse Disziplin haben und ein Leben, das null Disziplin hat, um 180 grad drehen.

Muss man leider.
Ich kann dir nur sagen, ich habe auch eine Essstörung (atypische Anorexie) + noch Borderline oben drauf, heißt, Belohnung und Bestrafung übers Essverhalten.
Ich habe auch immer gedacht, ach, ich mach Sport, das passt schon.
Hat es aber nicht mehr, letztes Jahr habe ich noch 85 Kilo gewogen, jetzt hatte ich mit 93 den Höchstwert erreicht, wo ich einfach ehrlich zu mir sein musste und einfach den Riegel vorschieben MUSSTE. Und das geht leider nur mit Disziplin.

Ich habe mich immer öfter ertappt bei dem Gedanken, dass ich mein Ist halt meine Symptomatik immer vorgeschoben hatte. Letztendlich ja, ein Teil davon ist symptomatisch, war es auch bei mir. Aber kleine Schritte bringen da leider wenig. Und je schlimmer es mir mental ging, umso schwerer wurde die Disziplin. Nur so als kleiner Erfahrungsbericht.

20.07.2024 20:56 • x 1 #4


moony111
@Horizon kann total verstehen, dass Du das so siehst! Aber ich persönlich glaube daran, dass nachhaltige Veränderungen Zeit brauchen und vor allem Routinen so in sein Gehirn zu integrieren, dass sie irgendwann wie Zähneputzen funktionieren.

Und wenn ich mir zu große Ziele setze und es nicht funktioniert oder mir dadurch nicht gut geht, mache ich mich nur selbst fertig und alles verschlimmert sich.

Deswegen tun mir kleinere Ziele und sich selbst Zeit geben gut und da bin ich gerade auf einem Weg, den ich ungerne mit alten toxischen Denkweisen kaputt mache.. jeder ist da ja auch anders und man muss da auf sich hören oder schauen, was für einen funktioniert

20.07.2024 21:05 • #5


Schlaflose
Zitat von moony111:
Ich hatte überlegt, erstmal Opipramol

Opipramol IST ein Antidepressivum und gehört zu den sedierenden ADs, die besonders für Gewichtszunahme berüchtigt sind. Geeigneter wäre für dich ein anregendes AD. Da gibt es einige, bei denen Gewichtszunahme nicht häufig ist.

21.07.2024 13:52 • x 1 #6





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