Hallo Jaimi,
versuch dir nicht so viele Gedanken zu machen. Da du jetzt den guten Befund hast, wird es dir wahrscheinlich auch die nächste Zeit besser gehen. Freust du dich dann auch immer so? Wenn ich aus einer Praxis komme und alles in Ordnung war, bin ich so positiv aufgedreht wie jemand, der einen Sechser im Lotto hat. Echt verrückt !
Ich wollte dir gerne noch einmal zu deinem ersten Eintrag meine Meinung schreiben! Ich glaube, dass es viel mit Gewohnheit zu tun hat, mit situationsbedingter Angst. Du bekommst an einem Ort die Symptome, das nächste Mal, wenn du wieder dort bist, erinnerst du dich daran (vielleicht auch unbewusst) und schwupp...das Symptom kommt wieder und beim nächsten Mal wird es sogar noch schlimmer, andere Symtome kommen hinzu und, und, und! Somit sitzt man inmitten der Angstspirale! Ich kenne das! Habe auch immer mal wieder an meinem Arbeitsplatz damit zu tun...auch für längere Wochen. Erst wenn, aus welchem Grund auch immer, einige Tage ohne Symptome verlaufen sind, und die negativen Erinnerungen etwas in den Hintergrund rücken, schaffe ich es, dass ich nicht mehr so an die Symptome denke und dann hören sie auf. Blöd nur, dass ich nicht weiß, wie ich das schaffe, auf einmal ist es dann so, ohne, dass ich es bewusst beeinflusse und ich kann an diesem Ort wieder beschwerdefrei sein. Allerdings nicht für immer, irgendwann tauchen sie dann wieder auf . Ein schönes Beispiel ist dafür meine Erfahrung mit unserer Rauerecke auf der Arbeit. Mir wurde auf einmal grundsätzlich dort schwindelig! Irgendwann habe ich einfach woanders geraucht und es ging besser. Aber jedesmal wenn ich den alten Platz dort aufsuche, denke ich wieder daran und es geht los! Das ist wirklich absolut typisch für Agoraphobie! Ich glaube wir suchen gerne nach Ausreden für unsere Attacken und da wäre das mit dem falschen Job das Passende. Aber ich denke, genauso wie hier schon mal jemand geschrieben hat, dass es mit einem anderen Beruf genauso wäre!
Ich habe bis vor kurzem den Grund oft in meiner Beziehung gesucht. Hatte schon jahrelang vor der Beziehung mit Ängsten zu tun, aber seit ich die Beziehung habe, meine ich die Ängste wären schlimmer geworden. Ich habe gedacht, dass es wohl nicht der richtige Partner ist und mich damit sehr unter Druck gesetzt. Seit einiger Zeit geht es mir (warum auch immer,?! Vielleicht weil ich beim Neurologen war ) mit den Ängsten besser. Das zeigt mir, dass es nicht an der Beziehung liegen kann, denn die führe ich ja immer noch...
Also, versuche dich nicht so unter Druck zu setzen und je öfter du dich fragst, ob der Beruf der Richtige ist, umso mehr wirst du die Angst erzeugen. Du wartest dann (unbewusst) förmlich darauf, damit du eine Antwort erhälst!
Wünsche dir ganz viel Erfolg in deiner weiteren Ausbildung!
Liebe Grüße
Sonne
02.10.2010 20:26 •
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