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Hallo zusammen,

der Titel sagt eigentlich schon alles aus und ich weiß auch, dass man mir hier keine Diagnose geben kann und ggf der Weg zur professionellen Hilfe unumgänglich ist, jedoch wollte ich hier meine Ängste/Sorgen/Probleme teilen und mir einfach Meinungen von gleichgesinnten einholen, da alles für mich ziemlich neu ist.

Generell glaube ich, relativ lange oder schon mein ganzes Leben darunter zu „leiden“, ich es jedoch erst seit ein paar Monaten versuche zu verstehen.

Ich habe einfach vor bestimmten Situationen Angst, vor allem wenn es dabei um Kontakt zu Menschen ist. Vor allem bei Menschen, die ich nicht kenne und nicht weiß, wie sie reagieren. Genrell denke ich immer, dass das schlimmste passieren wird. Entweder die Leute denken dann dass ich komisch/dumm bin weil ich was falsches gesagt habe oder dass ich komisch bin weil ich zu wenig sage oder ich werde angeschrien oder ausgelacht weil ich etwas nicht weiß….
Als Beispiel: Ich bin vor ein paar Tagen zum ersten Mal in eine Bibliothek gegangen und wusste, ich muss die Leute, die da Arbeiten fragen, wie genau das da abläuft, weil ich eben noch nie da war. Und es hat mich schon viel Motivation und Gegrübel gekostet dass ich das auch mache und nicht auf wan anders verschiebe. Begleitsymptome sind bei mir sehr oft Herzrasen, käteschauer, schwitzen und kribbeln in den Händen. In anderen Situationen habe ich oft das Gefühl schwer atmen zu können oder hatte auch schon mal einen trockenen Mund.

Mir würden jetzt noch mehr Situationen einfallen, jedoch wäre das definitiv zu viel zum schreiben.

Eine Panikattacke hatte ich bis jetzt noch nicht oder jedenfalls keine so starken Symptome dass ich den Krankenwagen rufen musste. Jedenfalls werden Panikattacken von manchen hier so beschrieben.

Ich hoffe es gibt da jemanden der mir ein paar Worte sagen kann dazu, der mich versteht. Ich habe mich auch schon etwas an meinen Freund anvertraut, jedoch meint er selber, wenn man das nicht selbst erlebt, kann man das schwer nachvollziehen. Ich finde es auch echt nicht leicht, darüber zu reden.

23.05.2024 21:53 • 24.05.2024 x 2 #1


8 Antworten ↓


@smiletwiceaday Ich würde sagen, dass bestimmte Ängste durchaus normal sind und zum Leben dazu gehören. Aber wenn es Dich stark beeinträchtigt und zu den von Dir genannten Symptomen führt, dann kann man schon erkennen, dass Du Dir mit vielen Dingen mehr Sorgen machst als ich sage mal der Durchschnitt. Schaffst Du denn noch alles im Alltag, was Du möchtest? Du hast auf jeden Fall ein Recht über alles zu reden und Dir Hilfe zu suchen, hier zu schreiben kann da auch ein erster Schritt sein!

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Leide ich unter einer Angststörung?

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Ob es schon eine Störung ist, können wir hier natürlich nicht sagen, aber du bist definitv nervös, wenn du mit Leuten reden musst. Vor allem scheinst du Angst vor Ablehnung zu haben. Kenne ich zu gut.
Das Gehirn erzählt einem haufenweise Dinge, dann geht man halb fertig in das Geschehen rein und dann fertig raus zu kommen, aber mir der Erkenntnis, dass nix von dem ganzen Drama eingetroffen ist und sein gesamtes Energie in so einen Mist geflossen ist.
Das sind ganz typische Symptome.

Eine Panikattacke muss nicht dieses Ausmaß annehmen.
Ich habe schon von klein auf Panikattacken und natürlich dachte ich, ich in dem Moment, dass in Lebensgefahr bin. Aber ich musste nie einen Krankenwagen rufen.
Die Symptome sind zwar alle erst einmal sehr ähnlich, aber jeder hat so seinen Teil bei einer Panik, die er besonders wahr nimmt. Ich friere dann extrem, während andere mit dem Herzen ihr Problem habe und wieder anderer mit der Luft.

Aber, ja, dir muss den Weg zu jemanden mit Ahnung davon wohl leider gehen, wenn du wirklich Klarheit haben willst und Hilfe bekommen möchtest.
Es ist auch OK, dass es dir erst einmal schwer fällt darüber zu reden. Das wird mit der Zeit leichter.
Schämen brauchst du dich auch nicht. Du solltest lieber stolz auf dich sein, dass du so stark bist und beschlossen hast das Problem zu lösen, statt es zu akzeptieren.
Das schafft nicht jeder.

Aber wie @oli3000 schon geschrieben hat:
Es ist vor allem wichtig, wie sehr du darunter leidest.
Sollte es dich nur ein wenig stören, muss man nicht unbedingt etwas machen.

Da du aber hier schreibst, denke ich, dass es dich doch ziemlich belastet.

Also im ersten Schritt würde ich eher schüchtern sagen.
Du kannst dir selbst helfen, in dem du solche Situationen häufiger durchlebst.

Die Werkzeuge um Angst zu analysieren funktionieren auch in deinem Fall.

Was wäre das schlimmste, was passieren kann? Wie schlimm wäre es wirklich? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit?
Lass deinen inneren Schweinehund
Weiter die Märchen erzählen, dass es so lang dauert, so schwer ist usw. . Jedes Mal, wenn du es trotzdem machst, wirst du merken, dass es viel schneller, einfacher,… ist, als dein innerer Schweinehund behauptet und du baust Selbstvertrauen auf.
Also tief durchatmen, bis drei zählen und einfach machen.

@oli3000

Ich mache das, was notwendig ist, sage ich jetzt mal. Zur Arbeit, nach Hause, was essen und das wars. So sieht es die meisten Tage aus. Zu Hobbies kann ich mich meist nicht aufraffen oder einmal und dann Tage wieder nicht. Oft kriege ich Kopfschmerzen, wenn ich zu viel über alles nachdenke und dann kann ich mich auf die meisten Sachen nicht mehr konzentrieren

@smiletwiceaday Ich würde sagen, dass das schon Einschränkungen sind, eine Therapie kann bei diesen Dingen gut helfen oder auch der Austausch hier im Forum! Bei mir hat es auch so angefangen, ich wünschte ich hätte damals gewusst, dass es Verhaltenstherapie etc gibt, aber damals war das irgendwie noch Neuland!

Zitat von smiletwiceaday:
Ich habe einfach vor bestimmten Situationen Angst, vor allem wenn es dabei um Kontakt zu Menschen ist. Vor allem bei Menschen, die ich nicht kenne und nicht weiß, wie sie reagieren. Genrell denke ich immer, dass das schlimmste passieren wird. Entweder die Leute denken dann dass ich komisch/dumm bin weil ich was falsches gesagt habe oder dass ich komisch bin weil ich zu wenig sage oder ich werde angeschrien oder ausgelacht weil ich etwas nicht weiß….

Das ist typisch soziale Phobie. Habe ich schon seit Jahrzehnten.

@smiletwiceaday Das hört sich für mich auch sehr nach einer sozialen Phobie an. Und es liest sich für mich so, dass Du durchaus schon ein Vermeidungsverhalten an den Tag legst und dass Dich die Angst beeinträchtigt. Daher würde ich an Deiner Stelle tatsächlich eine Therapie in Angriff nehmen. Man muss ja nicht immer warten, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist und es ganz schlimm wird. Außerdem dauert die Suche nach einem Therapieplatz aktuell Monate, von daher würde ich schon mal damit anfangen. Du wirst Dir Dein Leben definitiv leichter machen, wenn Du das Problem therapeutisch angehst.

Liebowitz-Skala zur sozialen Phobie (mehrfarbige Tabelle irgendwo im Text mit darüberstehender Auswertung); Fragen sind häufig zu finden, aber kaum die Auswertung:

https://web.archive.org/web/20120225223...de/a11.htm




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Dr. Christina Wiesemann
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