Zuerst einmal zu mir. Ich heiße Max und bin 32.
Mein bisheriges Leben war eigentlich eine absolute Achterbahn.
Ich habe einen Asperger Autismus, der als solcher aber als Kind nicht erkannt wurde (erst durch meinen Sohn brach in mir die Erkenntnis aus).
Mein Vater hat mich als Kind immer versucht mit Gewalt unter Kontrolle zu bringen und trank auch sehr viel Alk..
Es gab nie Sicherheit Zuhause, teilweise bin ich aus dem Schlaf geschreckt, weil mein Vater stockbesoffen mitten in der Nacht mein Zimmer auseinander genommen hat.
In der Schule wurde ich gequält und meine Mutter hat sich zurück gezogen.
So kam es wie es kommen musste, ich entwickelte als Kind eine wahnsinnige Agoraphobie und als Jugendlicher eine katastrophale Zwangsstörung.
Damit einhergehend entdeckte ich die Dro. für mich.
Erst jahrelang jeden Tag Gras, Alk., Psychedelika (die die Panikattacken währed des Rausches ins extreme trieben) und dann Speed, Psychopharmaka und die ersten Opiate.
Süchtig nach Tramadol war ich dann schon mit 16.
Mit 19 lernte ich meine jetzige Frau kennen, der es auch nicht so gut ging und das ganze endete polytox auf der Straße.
H, Koka, Polamidon, Benzodiazepine, Hepatitis C.
Dann wurde sie schwanger und wir haben alles entzogen, die Dro. sein lassen und uns ein Leben aufgebaut.
Es hat zehn Jahre gedauert, aber wir stehen mit beiden Beinen im Beruf, ich habe mein Staatsexamen mit Bestnoten gemacht und mein Sohn geht auf eine Privatschule.
Tja und was soll ich sagen?
Die ganze Zeit hatte ich keine psychischen Probleme mehr, aber immer nur vier Stunden Schlaf, extrem viel Koffein, Wechselschichten, eine berufsbedingte Wirbelsäulenverletzung, eine vermutete Krebsdiagnose im MRT.
Das hat aber irgendwie alles nichts ausgelöst.
Plötzlich dann hat es mich letztens im Auto auf Arbeit erwischt.
Herzrasen, Angst zu sterben, Schwindel, Durchfall, Brustschmerzen, Kaltschweiß, Extrasystolen.
Die nächsten Tage kamen Standschwindel, Derealisation, und ein dauerhafter Puls von über 200 dazu.
An Schlaf war nicht mehr zu denken, mein Arzt schrieb mich nicht krank und meine Arbeit gewährte mir keine Überstunden.
Also bin ich immer nachts in die Rettungsstelle und tagsüber arbeiten, weil das Krankenhaus mich nicht aufnahm.
Gesicherte Diagnosen bis jetzt Extrasystolen und verdickte Herzwand, vermutlich durch Stress. Mittlerweile liege ich auf der kardiologischen Station in einem anderen Krankenhaus, weil trotzdem eventuell Parkinson White vermutet wird.
Einerseits denke ich, nehme ich hier Platz weg, andererseits ist etwas mit dem Herz nicht auszuschließen.
An das Krankenhaus ist auch eine psychiatrische Instituts Ambulanz angeschlossen und ein paar Stationen.
Solange ich hier im Bett liege ist alles gut, aber wehe Frau und Kind kommen zu Besuch... Schwindel, Schweiß und mein größtes Problem ist, dass sich jetzt ein Kopfrucken entwickelt hat, so wie bei den Soldaten mit PTBS.
Sehr peinlich.
Ich habe jetzt eine Pflegefachkraft hier angesprochen und mir wurde Tavor angesetzt, jetzt geht es so langsam.
Ich habe eigentlich alles erreicht, wovon ein Süchtiger nur träumen kann und plötzlich reißt es mich aus der Bahn.
Ich weiß nicht weiter.
Diese Panikattacken hatte ich jetzt zwei Wochen JEDEN Tag.
Ich habe dann hier in der Aufnahme gesagt, dass wenn ich wieder heimgeschickt werde, ich für nichts garantieren kann.
Meine Familie tut mir so leid.
Meine Frau war geschockt, als sie mein rhythmisches Kopfwackeln gesehen hat.
Ich will mein Leben wieder und meiner Familie die Liebe schenken, die sie verdienen.
Danke fürs lesen
17.02.2024 18:02 • • 21.03.2024 x 5 #1