2014 wurde bei mir eine schwere Depression, Panikattacken, eine Angststörung und Agoraphobie diagnostiziert. Nach Aussage des Therapeuten leide ich vermutlich schon seit Kindesbeinen Mal mehr und Mal weniger an diesen Erkrankungen. Anfang 2014 haben sie mich aber komplett ausgenockt. Ich habe mich für knapp 4 Jahre aus meinem früheren Leben verabschiedet, war davon 2 Jahre komplett krank geschrieben, habe in der Zeit eine Therapie gemacht und eine Tagesklinik besucht.
Danach bin ich weiter zur ambulanten Therapie und habe langsam wieder angefangen zu arbeiten.
Es war nie ganz klar, ob ich jemals wieder voll arbeiten gehen könnte - aber ich habe es tatsächlich geschafft mir eine Ausbildungsstelle zu suchen, nochmals in Vollzeit eine Ausbildung zu machen. Für mich ein unfassbarer Erfolg, an den vor 6 Jahren noch nicht Mal zu denken war!
Vor knapp einem Jahr wurde in meinem Ausbildungsbetrieb ein neuer Mitarbeiter eingestellt. Er hat sich relativ schnell als fachlich kompetent aber ohne jegliche Sozialkompetenz präsentiert. Seitdem er da ist, ist die Stimmung extrem schlecht. Leider lässt mein Chef auf ihn nichts kommen und stattet ihn mit immer weiteren Kompetenzen aus, die er schamlos gegen alle Mitarbeiter einsetzt, die nicht nach seiner Pfeife tanzen.
Seit einem knappen halben Jahr merke ich nun eine Veränderung bei mir. Ich sehe wieder alte Muster von vor sechs Jahren: Unsicherheit, Müdigkeit (aber trotzdem nachts teilweise schlaflos), bedrückende Gefühl und mittlerweile auch immer Mal wieder die altbekannte Panik. Je angespannter die Situation in der Firma wird, desto stärker werden auch meine Symptome. Natürlich kann ich sie heute anders Wahrnehmen und sie lähmen mich nicht - aber ich spüre ziehmlich genau, dass ich so langsam an meine absoluten Grenzen komme und habe etwas Angst davor, ohne es zu merken wieder in ein Loch zu rutschen. .
Ich habe vor 3 Monaten angefangen mich aktiv nach einem neuen Job umzusehen - und habe mittlerweile Einen gefunden, der mir vom ersten Eindruck her sehr zusagt. Nun ist es so, dass die Firma unbedingt ein Probearbeiten mit mir vereinbarten möchte. Wir versuchen jetzt seit 3 Wochen einen Termin zu finden und es gestaltet sich unmöglich, denn ich bekomme einfach keinen Urlaub.
Mittlerweile sagt mir eine innere Stimme, dass ich mich ganzen dringend aus meinem aktuellen Arbeitsalltag entziehen sollte, sprich: mich einfach Mal eine Woche krank schreiben lassen.
Da ich aber eigentlich zum Probearbeiten möchte, brauche ich erstmal einen Urlaubstag und keine Krankschreibung. Natürlich könnte man sagen Lass dich doch krank schreiben und geh zum Probearbeiten. Das Schlimmste, was passieren kann ist, dass dein Firma dich rausschmeißt - aber du willst ja eh weg Ich habe aber wirklich Schiss davor, was passieren könnte, wenn mich die falsche Person dabei erwischt. Gleichzeitig weiss ich, dass ich in dieser Firma nicht noch ein halbes Jahr arbeiten kann, denn dann bin ich vielleicht wieder arbeitsunfähig und krank. .
Ich weiss nicht, was ich machen soll.
27.01.2020 22:23 • • 03.02.2020 #1