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Hallo ihr Lieben,

mich bedrückt etwas, ich hoffe hier im Forum etwas Unterstützung zu finden, Ideen oder einfach nur Verständnis für meine Situation. Also, ich leide an Agoraphobie mit Panikattacken, aktuell sehr gut handlebar in meinem Alltag. Stelle mich relativ regelmäßig meinen Ängsten und fahre damit eigentlich ganz gut. Aber die großen angstauslösenden Situationen meide ich immer noch. Wo wir auch schon beim Thema wären. Also, demnächst steht im Zuge einer Ausbildung ein Seminar im Wald an. Ich habe ja super Schwierigkeiten damit, im Wald rumzuspazieren, was ich aber regelmäßig übe und was auch schon besser funktioniert. Jetzt ist es allerdings so, dass für dieses Seminar ein ganzer Tag bis in die Nacht angedacht ist, da blöderweise eine Nachtwanderung Teil des Seminars ist. An dem Ort im Wald, an d

Fem das ganze stattfindet, war ich letzte Woche um zu testen wie es klappt. Paar Panikattacken, danach Angst überwunden und stolz auf mich gewesen. Aber. nachts. so lange. plus die Ansage, dass früher heimfahren absolut nicht drin ist, plus die Tatsache dass es dort kaum Handyempfang gibt. machen mich tierisch nervös. Nein, untertrieben. Macht mich irre. Ich tendiere natürlich (ja leider natürlich) dazu, mich krankzumelden. habe ein mega sch. gewissen einerseits (melde mich inzwischen super selten wegen meinen Ängsten krank, letztes Mal is ewig lange her), andererseits hab ich Angst. Und zwar ist das wohl eine Pflichtveranstaltung. Die fand letztes Jahr auch schon statt, damals konnte ich aus anderen Gründen nicht teilnehmen was völlig in Ordnung und abgeklärt war. Es war keine Krankheit oder Krankmeldung damals. SO das heißt, wenn ich mich jetzt vom Arzt krankschreiben lasse, kann mir eigentlich nix passieren oder? Ich habe tierisch Angst, dass ich dann nicht zur Prüfung zugelassen werde oder ähnliches. Aus Angst und weil ich etwas anonym bleiben möchte, will ich jetzt keine Details erzählen, ich hoffe ihr versteht ein bisschen um was es hier geht.
Ah, und offen mit den Seminarleitern sprechen ist auch absolut keine Option leider.
Freu mich auf eure Einschätzungen, IDeen, whatever. .

19.09.2022 19:01 • 20.09.2022 #1


10 Antworten ↓


Huhu, ja das verstehe ich sehr gut. Aber wir ängstler machen uns im Vorfeld verrückt und im Nachhinein denken wir, es war alles nicht so schlimm wie wir es uns ausmalen. Du bist doch mutig, du schaffst das. Vielleicht kannst du dir einen kleinen Sicherheitsanker mitnehmen. Ein paar globulis. Aconicum hilf sehr gut. LG iris
Oder du triffst jemanden er auch nicht gerne nachts rum läuft, rede mit jemand dann fühlt es sich nicht so komisch an

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Krank machen wegen der Angst

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Hallo Elle,

Ich würde daran teilnehmen.
Auch wenn du Angst davor hast, sind es genau solche Situationen die deine Angst langfristig besiegen. Stell dich der Situation. Weglaufen ist keine Option.
Es sind doch mehrere Teilnehmer mit vor Ort oder? Sollte es dir nicht gut gehen suche das Gespräch mit anderen.

Wenn du dieses Seminar durchstehst wirst du und dein Kopf merken des alles nicht so schlimm war.

Panik macht krank. Ergo, ist die Krankschreibung ok. Natürlich würdest du das alles überleben, aber zu welchem Preis? Manchmal muss man nicht alles können. Interessiert doch sonSt auch niemanden, wie tapfer du schon warst. Wer den Mist nicht hat, kennt nicht die Heftigkeit der Probleme. Und da du echt tapfer an dir arbeitest, ist es doch ok, wenn du da nicht hingehst.

Als Paniker zu arbeiten und insgesamt einigermaßen klarzukommen ist schon viel. Viele sind eh krank oder gehen nimmer nach draußen. Dann kannste ruhig den Wald als Arbeitsplatz mal meiden.

Ich denk da eher praktisch. Wie oft wirst du in deinem Leben noch im Wald übernachten müssen? Wohl eher selten. Es ist doch ok sich krank zu melden. Die Ängste zu besiegen da wo sie uns einschränken macht für mich Sinn. Mich in Situation zu zwingen die ich im Alltag nie haben werde muss nicht sein. Du machst ja sonst alles und übst im Wald.

Ich mache grad ähnliches durch. Ich möchte nicht absagen, nicht vermeiden. Eben, weil ich dann Erfahrungen verpasse, die mich persönlich wachsen lassen. Selbst wenn etwas schief geht, werde ich doch unheimlich stolz drauf sein, es probiert zu haben und dass ich Möglichkeiten gefunden habe, trotz der Ängste, durchzuhalten, es zu schaffen. Das alleine zählt schon. Mir wurde geraten, mich nicht darauf zu konzentrieren, was alles passieren kann, sondern darauf, was alles gut werden kann, was es für Vorteile für mich bringt usw. Es gar nicht erst zu versuchen, lässt doch das Selbstwertgefühl noch mehr schrumpfen, das Gewissen mit dazu usw. Mitreden kann man dann auch nicht, da fühlt man sich wieder außen vor usw. Das zeugt doch echt nur negative Gefühle. Wenn es allerdings gar nicht gehen wird, dann verzeih dir, dass du einfach noch nicht bereit dazu warst und arbeite im Nachgang daran, dass es später evtl möglich sein wird. Werte deine Ängste nicht ab und dich erst recht nicht. Es ist ok so wie du bist, mit deinen Ängsten.

@elle bin selber Ängstler und weiß wie belastend es sein kann, stundenlang in einer bestimmten Situation ausharren zu müssen und nicht flüchten zu können. Ich brauche dann im Schnitt eine Woche, bis ich mich von dieser Anstrengung wieder halbwegs berappelt habe. Bei mir sind es allerdings die Menge an Menschen, mit denen ich stundenlang Smaltalk halten soll, dusselige Gruppenaufgaben lösen muss und die ganze Zeit auch noch freundlich lächeln soll

Nun dürfte sich das Ganze im Wald etwas anders darstellen. Mir persönlich geben Bäume und frische Waldluft Energie und ich bin in keinem Raum eingepfercht, sondern draußen. Könntest Du vielleicht auch in diese Richtung denken, würde Dir das helfen?

Was genau strengt Dich an der Gesamtsituation an und was bräuchtest Du als Hilfe, damit Du es schaffen würdest?

Eigentlich war ich nie ein Fan von krankmachen. Sehe es aber wie icefalki. Eine panikstörung ist eine Krankheit und wenn das aufhalten im Wald nicht für den Beruf notwendig ist sondern eher was mit Teambildung oder so zu tun hat, dann bist du halt krank.

Wir hatten am Wochenende auch einen Ausflug und zum jetzigen Zeitpunkt wäre das für mich Stress ohne Ende gewesen. Hab mich abgemeldet....mein Chef war Not amused, aber escwar halt so

Erstmal ganz praktisch gedacht: ich würde auf jeden Fall versuchen herauszubekommen, ob Du das ggf. doch irgendwie nachholen musst. Denn dann kann es ja passieren, dass dabei die Umstände schlechter sind als wenn Du jetzt mitgehst.

Ausserdem steckst Du ja sonst in einer Zwickmühle: Du hast ja einerseits Angst vor der Exkursion, aber andrerseits auch Angst vor den möglichen Konsequenzen wenn Du nicht mitgehst. Eine der beiden Ängste musst Du auflösen oder überwinden.

Ansonsten: nichts was Du entscheidest is so gesehen falsch. Wenn Du dich besser damit fühlst, dann lass dich krankschreiben. Wenn Du hin- und hergerissen bist, dann fühle vielleicht nochmal genau nach warum das so ist und was dir eine Teilnahme sowie eine Absage jeweils bringen würden.

Ich kann nur von mir reden, aber manchmal versuche ich Dinge unbedingt zu machen, weil ich meine ich müsste stark sein und das schaffen. Ich hatte mich mal für eine Veranstaltung angemeldet, die an sich nicht schlimm aber durch die Umstände (Vorbereitung, Anfahrt, Zeitplanung usw.) unheimlich stressig war und diverse Ängste und auch PA bei mir ausgelöst hat.
Ich habe mich lange gesträubt einzusehen, dass das nicht gut ist und wollte mir unbedingt beweisen, dass ich das schaffe.
Und ich hatte auch das Problem, dass beide Entscheidungen - mitmachen oder teilnehmen - angenehme als auch unangenehme Konsequenzen haben. Habe dann lange nachgedacht und eingesehen, dass die angenehmen Konsequenzen bei einer Absage eindeutig überwiegen - und dann die Reissleine gezogen und alles abgesagt. Auch da musste ich einige Ängste überwinden, aber das war dann ok für mich.
Ich habe meine Absage dann auch nicht als Schwäche sondern eher im Gegenteil als Stärke gesehen..

Alles Gute!

Ich liebe es im Wald zu sein und gehe immer allein. Aber im Dunkeln? Niemals. Nachtwanderungen habe ich schon als Kind nie mitgemacht. Nicht aus Angst, aber ich habe keine Lust im Dunkeln herumzustolpern oder gegen irgendetwas zu laufen.
Ich glaube auch nicht, dass das vom Arbeitgeber überhaupt verlangt werden darf, bei so etwas mitzumachen.

Ich finde beide Optionen sind okay, also teilnehmen oder Krank melden, wenn Du dann auch damit leben kannst, wofür Du Dich entschieden hast.

Ich habe schon an Seminaren teilgenommen, obwohl ich Angst hatte und hinterher fand ich es garnicht schlimm. Dennoch hätte ich es lieber vermieden und eine Art Stolz auf mich sein, dass ich es geschafft hab, kam auch nicht wirklich auf.

Ich habe mich aber auch schon krankschreiben lassen und somit nicht teilgenommen. Allerdings habe ich mir hinterher Vorwürfe gemacht und mich dadurch auch nicht gut gefühlt.
Wenn Du, egal wie Du dich entscheidest, die Sache dann auch abhaken kannst, spielt die eigentliche Entscheidung keine rolle. Es ist halt eine Entscheidung zwischen zwei Optionen. Ob sich eine berufliche Konsequenz aus einer Nichtteilnahme für Dich ergeben könnte, kann ich natürlich nicht beurteilen.

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Dr. Christina Wiesemann
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