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Deshalb habe ich immer das Gefühl dass ich Schuld an ihren ganzen unerfüllten Wünschen bin!

Zitat von Kathi85:
Naja, nichts konkretes, sie fragt nach nichts konkretem sondern erwartet von mir dass ich alle meine innersten Dinge mit ihr teile. Wenn ich ihr das sage streitet sie das aber ab. Dann kommt sie immer auf die Tour ich liebe dich doch, du bist meine Tochter und ich will an deinem Leben teilhaben, ich will nicht so viel Distanz zwischen uns, ich will eine enge Beziehung...
Aber ich glaub mittlerweile das ist wieder so ein Dogma von ihr und sie weiß eigentlich gar nicht genau was sie will und wie sie das erreichen kann also verlangt sie von ihrer Umgebung dass sie das iwie für sie hinbiegt Versteh ich selber nicht so richtig...
Es ist so als ob sie denkt ich muss zu meinem Kind eine enge Bindung haben und das bedeutet genau x, y, z. Und genauso muss das jetzt auf jeden Fall sein und es kann nicht sein dass es anders ist. Dann ist sie selber davon erfodert ihr Dogma zu erreichen und hackt deswegen auf mir rum weil sie unzufrieden ist
Bloß sieht sie das nicht ein, sie behauptet immer sie würde ja gar nichts von mir erwarten und sie würde mich so nehmen wie ich bin wobei das überhaupt nicht der Fall ist! Es ist als hätte sie ein rotes Kleid an und würde steif und fest behaupten es wäre grün ohne auch mal hinzugucken.

Hört sich für mich nach einer plausiblen Analyse an!
Zitat:
Deshalb habe ich immer das Gefühl dass ich Schuld an ihren ganzen unerfüllten Wünschen bin! Aber Elternteile wünschen sich unbewusst oft, dass die Kinder sie glücklich machen. Was so natürlich nicht funktionieren kann, wenn es um ihre eigenen unerfüllten - meist alten - Bedürfnisse geht.

Du bist anscheinend auch ihr einziges Kind? Dann ist es umso drückender, was da alles dem Kind bzw. Kind an unbewussten und bewussten Erwartungen und Wünschen aufgedrückt wird.

A


Kontaminieren mich meine eigenen Gedanken?

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Nein, ich habe eine jüngere Schwester. Meine Eltern klammern sich sehr an sie weil sie nicht so viele Probleme hat wie ich und weil sie besser mit ihr klar kommen.
(Meine Schwester hatte viele Freunde in der Schule und ist allgemein ein selbstständiger, lebenslustiger Mensch der nicht viel nachdenkt über das Leben).
Ich glaube, sie wollen sich irgendwie bestätigen dass sie gute Eltern sind und brauchen deshalb den engen Kontakt zu meiner Schwester. Ich denke, sie machen sich insgeheim Vorwürfe dass sie mit mir etwas falsch gemacht haben.

Ich habe meiner Mutter geschrieben wie ich fühle wobei ich das sehr behutsam und doch klar geschrieben habe weil ich mir denken kann dass es schwer für sie ist.
Ich habe das Gefühl, dass ich meinen Eltern jetzt alles sagen kann was ich solange in mir vergraben habe. Zwar erstmal über mail, aber ich finde das auch gut so weil man eben genau überlegen kann was man sagt.

Zitat von Kathi85:
Nein, ich habe eine jüngere Schwester. Meine Eltern klammern sich sehr an sie weil sie nicht so viele Probleme hat wie ich und weil sie besser mit ihr klar kommen.
(Meine Schwester hatte viele Freunde in der Schule und ist allgemein ein selbstständiger, lebenslustiger Mensch der nicht viel nachdenkt über das Leben).
Ich glaube, sie wollen sich irgendwie bestätigen dass sie gute Eltern sind und brauchen deshalb den engen Kontakt zu meiner Schwester. Ich denke, sie machen sich insgeheim Vorwürfe dass sie mit mir etwas falsch gemacht haben.

Die ältesten Geschwister haben meistens größere Probleme als die jüngeren. Das habe ich in fast allen Fällen beobachtet. Die Ältesten sind erstmal alleine und dann kommt jemand Neues dazu. Das führt oft zum Gefühl des Zurückgesetztwerdens, und oft ist das durchaus real der Fall.

Außerdem sollen die Älteren dann oft die Verantwortung für sich und das jüngere Kind übernehmen - obwohl sie selber noch furchbar klein sind. Bekommen dann aber immer gesagt: Du bist ja schon so groß. Aber wenn es darum geht, dass sie etwas wollen, was das Kleinere noch nicht dürfen sollte, dann sind sie noch viel zu klein dafür oder sollen es wegen der Gerechtigkeit dann auch noch nicht bekommen, oder der Kleinere bekommt dasselbe wie der Größere, damit es sich nicht benachteiligt fühlt ....
Für das Ältere gibt es massenhaft Gelegenheiten, ungerecht behandelt oder überfordert zu werden.

Zitat von Kathi85:
Ich habe das Gefühl, dass ich meinen Eltern jetzt alles sagen kann was ich solange in mir vergraben habe. Zwar erstmal über mail, aber ich finde das auch gut so weil man eben genau überlegen kann was man sagt.
Das ist schön!

Zitat:
Für das Ältere gibt es massenhaft Gelegenheiten, ungerecht behandelt oder überfordert zu werden.


Bist du auch ein älteres Geschwister?

Ich stimme dir zu, die Eltern denken immer, das kleine ist es das beschützt werden muss. Meine Schwester hat das damals gespürt und eiskalt ausgenutzt, sogar schon als sie noch sehr klein war. Meine Eltern haben dann immer mir die Schuld gegeben (sie ist ja noch so klein, sie weiß noch gar nicht wie das geht sie ist erst 4, natürlich hat sie das nicht mit absicht gemacht). So ein Quatsch. Die wissen genau was läuft.
Schon sehr bald haben sie mich einfach ignoriert sobald ich mich über irgendeine Ungerechtigkeit meine Schwester betreffend beschwert habe. Sie haben dann einfach angefangen sich zu unterhalten und so getan als wär ich gar nicht da. Und ich war da noch echt klein und fand das alles furchtbar ungerecht! Heute denke ich, wie kann man nur von einem Kind so etwas erwarten, dass es sich da schon wie ein Erwachsener verhält

Zitat:
Zitat von Kathi85:
Für das Ältere gibt es massenhaft Gelegenheiten, ungerecht behandelt oder überfordert zu werden.
Bist du auch ein älteres Geschwister?
Klar.

Zitat:
Zitat von Kathi85:
Ich stimme dir zu, die Eltern denken immer, das kleine ist es das beschützt werden muss. Meine Schwester hat das damals gespürt und eiskalt ausgenutzt, sogar schon als sie noch sehr klein war. Meine Eltern haben dann immer mir die Schuld gegeben (sie ist ja noch so klein, sie weiß noch gar nicht wie das geht sie ist erst 4, natürlich hat sie das nicht mit absicht gemacht). So ein Quatsch. Die wissen genau was läuft.
Schon sehr bald haben sie mich einfach ignoriert sobald ich mich über irgendeine Ungerechtigkeit meine Schwester betreffend beschwert habe. Sie haben dann einfach angefangen sich zu unterhalten und so getan als wär ich gar nicht da. Und ich war da noch echt klein und fand das alles furchtbar ungerecht! Heute denke ich, wie kann man nur von einem Kind so etwas erwarten, dass es sich da schon wie ein Erwachsener verhält
GENAU SO ist es.
Das finde ich aber ziemlich perfide, das Kind einfach so auflaufen zu lassen und zu ignorieren! Das muss eine schlimme Wirkung auf dich gehabt haben.
Eltern kommen sich bei solchen Erziehungsmaßnahmen dazu oft noch so besonders pädagogisch geschickt vor.

Zitat:
Eltern kommen sich bei solchen Erziehungsmaßnahmen dazu oft noch so besonders pädagogisch geschickt vor.


Oh jaaa

Schön jemand zu haben der genauso denkt, das tut mir sehr gut. Ich denke sie wollten mich erziehen und hatten das irgendwo gelesen... aber man kann sein Kind doch nciht dauernd ignorieren....
Ihnen fehlt definitiv Einfühlungsvermögen. Aber das hab ich schon oft festgestellt, dass wir Angsthasen da sehr weit sind was Einfühlungsvermögen angeht, da können nicht viele mithalten

Übrigens hab ich bei meinen Eltern mal ein Buch gesehen: Und endlich sind sie 13, oder die Kunst einen Kaktus zu umarmen. Voll fies.
Musstest du auch diese schrecklichen Familienkonferenzen ertragen? Noch son ein pädagogisches Werkzeug dass dazu führte dass ich mich total unterdrückt gefühlt habe...

Zitat von Kathi85:
Musstest du auch diese schrecklichen Familienkonferenzen ertragen? Noch son ein pädagogisches Werkzeug dass dazu führte dass ich mich total unterdrückt gefühlt habe...
Wie gingen die denn?
So? http://www.amazon.de/Heyne-Sachbuch-Nr- ... 395sr=1-1
Und wieso hast du dich davon unterdrückt gefühlt? Der Sinn sollte doch eigentlich sein, dass die Kinder von der elterlichen Übermacht befreit werden!

Nein, sowas gab's bei uns nicht. Bei uns gab's nur Elternkonferenzen.

Die gingen so, dass wir uns zusammensetzten und redeten.
Naja, ist ja vielleicht ein nettes Konzept aber ich denke mit 5-6 Jahren ist man da noch ein bisschen klein für... ich hab das immer so wahrgenommen, als ob sich meine Eltern zu einer Übermacht gegen mich verschwören, ich wollte das nicht, diese Konferenzen, ich hatte generell nicht das Gefühl dass meine Bedürfnisse wahrgenommen und ernstgenommen wurden und daran haben auch die blöden Konferenzen nix geändert. Vielleicht haben meine Eltern das iwie falsch gemacht.
Obwohl ich mich schon frage, ob das nicht iwie auch an mir lag, dass ich mich immer unterdrückt gefühlt habe Bloß verstehe ich nicht wie ein Kind dazu kommt sowas zu fühlen

Zitat von Kathi85:
Obwohl ich mich schon frage, ob das nicht iwie auch an mir lag, dass ich mich immer unterdrückt gefühlt habe Bloß verstehe ich nicht wie ein Kind dazu kommt sowas zu fühlen
Eben. Ich glaube nicht, dass ein Kind sowas erfindet.

Ich denke auch, wenn man mit einem 5-jährigen Kind eine gleichberechtigte Konferenz machen will, dann muss man entweder wahnsinnig klug und sensibel sein oder es muss schief gehen. Ein so kleines Kind hat doch noch einen viel zu kleinen Horizont, wie soll es sich denn argumentativ gegen zwei Erwachsene durchsetzen! Das kann ja nur eine Übermacht der Eltern werden. Aber getarnt als Demokratie, finde ich das ehrlich gesagt viel schlimmer als einfache elterliche Ge- und Verbote, die vielleicht sogar noch vernünftig erklärt werden.

GENAU. Es ist so schön verstanden zu werden. Ich habe immer an mir gezweifelt und gedacht, ich wäre zu sensibel. Heute sehe ich das auch als eine Stärke, sensibel zu sein.

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Dr. Hans Morschitzky
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