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Hallo Leute!
Ich bin neu hier, und so richtig passt mein Thema auch nicht hier 'rein, aber das Forum in das ich eigentlich wollte ist gesperrt.
Naja, vielleicht kann mir hier ja trotzdem jemand helfen und ja, ich weiß, dass es das Thema schon gibt, allerdings ist das bei mir vielleicht etwas spezifisch.
Also: Erstmal zu meiner Person: Ich bin männlich, 16 Jahre alt und hatte eigentlich immer ein schönes Leben.
Momentan bin ich für 3 Wochen im Urlaub, und seit dem zweiten Tag dieses Urlaubs habe ich Angst vor meinen, aus meiner und auch bestimmt aus eurer Sicht abschäulichen Gedanken.
Und zwar denke ich folgendes, und ich bitte euch, mich nicht zu verurteilen oder als potentiellen Mörder einzustufen: Ich frage mich momentan, wie es wäre einen Anschlag durchzuführen, bzw. wie sich Leute fühlen, die so etwas tun. Wenn ich durch die Stadt laufe denke ich halt so Wie wäre es wenn ich so etwas jetzt tun würde?. Und das denke ich jetzt seit 1 Woche durchgängig, und das macht mir schreckliche Angst. Ich habe einfach Angst, dass ich das eines Tages durchführen werde. Das ist eigentlich total paradox, denn gerade zu dieser Zeit, wo so schlimme Anschläge überall auf der Welt passieren und generell, dürfte ich eigentlich überhaupt nicht darüber nachdenken, das ist total bescheuert. Es ergibt, gerade in meinem Fall, auch einfach keinen Sinn so etwas zu tun. Ich bin kein religiöser Fanatiker, ich bin eigentlich überhaupt nicht gläubig, lebe auch in einem sozial gutem Umfeld (habe relativ viele und auch wirklich gute Freunde, mit meinen Eltern verstehe ich mich auch gut und wir sind auch nicht gerade arm) und ich war eigentlich nie aggressiv, ich kann, und das meine ich wortwörtlich so, keiner Fliege was zu Leide tun. Letztens habe ich im Bad mal eine kleine Spinne getötet und habe mich danach total schlecht gefühlt, weil ich ja einfach so ein Leben beendet habe, obwohl ich nicht weiß, was diese Spinne noch alles hätte machen können in ihrem Leben und Fliegen lasse ich sowieso immer aus dem Fenster fliegen. Aber jetzt gerade, wo ich das schreibe, denke ich mir auch so Jetzt, wo ich so denke, fühle ich dann überhaupt noch so mit?Bin ich jetzt zu einer ekelhaften Killermaschine geworden?
Ich bin auch ein Mensch, der sich immer um andere gekümmert hat und immer für jeden da war, auch wenn (früher, heute ist das nicht mehr so) das manchmal auch ausgenutzt wurde.
Ich will das auch nicht meinen Eltern erzählen, da ich Angst habe, dass sie mich verurteilen und denken, dass ich jetzt auch so ein Mörder werde.
Diese ganzen Anschläge fand ich immer grausam, aber sie haben mich irgendwie interessiert, versteht das nicht falsch, nicht fasziniert, sondern halt wirklich nur interessiert, da mich die menschliche Psyche ziemlich interessiert und wie solche Leute denken.
Und gerade jetzt denke ich daran, und alles was mich, bezogen darauf, worüber ich mir früher nie Gedanken gemacht habe, fügt sich jetzt irgendwie zusammen und macht mir mehr und mehr Angst.
Generell war das Jahr 2016 für mich bis jetzt sehr Gedankenreich sag ich mal und ich bin auch deswegen in der Schule ziemlich abgekackt.
Es wäre sehr nett, wenn ihr mir helfen könntet, ich habe nämlich wirklich Angst, dass ich jemanden etwas antue oder Menschen die ich liebe enttäusche.
Und sagt mir bitte: Bin ich ein kranker Mensch?

LG 24 7

07.08.2016 15:11 • 07.08.2016 #1


12 Antworten ↓


Hallo,

erstmal finde ich es mutig,Deine Gedanken hier aufzuschreiben.
Ein bisschen beängstigend wirken sie schon (auf mich zumindest) denn solche Taten beginnen nunmal im Kopf.
ABER bei Dir tippe ich eher auf Zwangsgedanken.
Ich bin kein Experte aber die können glaube ich von Depressionen verursacht sein.Das ist ja auch scheinbar schon grüblerisch,weil du schreibst,Du hast viel nachgedacht.
Negative Grübeleien zumindest sind ein Symptom von Depressionen.

Deine komischen Gedanken quälen Dich aber sie sind vermutlich eher das Symptom für etwas tiefer liegendes also in sich harmlos.
Sie wollen Dir halt signalisieren,dass etwas in Deinem Leben fehlt bzw. aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Die eigentliche Ursache kann z.B. sein: innere Leere,sich nicht angenommen fühlen,sich ausgeschlossen fühlen,Suche nach Aufmerksamkeit/Anerkennung oder,oder...das kann vieles sein,da kann ich hier nur raten.

Herauszufinden,was Deine - im Grunde ja auch selbstschädigenden,weil quälenden - Gedanken auslöst,würde ich an Deiner Stelle mit Hilfe eines Therapeuten versuchen herauszufinden.

Menschen,die Du liebst zu enttäuschen z.B. hast Du ja schon selbst geschrieben:dahinter kann die Angst stecken,nicht geliebt oder abgelehnt/verlassen zu werden,wenn Du jemand nahestehendes enttäuscht.
Diese Ängste sind zwar theoretisch nicht unberechtigt,man nimmt sie aber in so schlechten Phasen völlig übersteigert wahr.

Ich denke,wenn Du Dir Hilfe suchst und die Ursache herausfindest,werden deine Gedanken Dich nicht mehr länger quälen.
Wünsche Dir alles Gute!

A


Angst vor eigenen Gedanken

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Hey!
Erstmal danke für deine Antwort!
Also erstmal will ich sagen: Ich plane ja nichts oder so, wirklich nicht, aber diese Gedanken sind schon da irgendwie...
Deine Nachricht hilft mir zwar etwas weiter, jedoch habe ich jetzt noch etwas mehr Angst.
Ich habe auch noch nie mit einem Therapeuten geredet. Ich bin halt ein Mensch, der sehr viel nachdenkt und sich auch schnell in Sachen reinsteigert..
Es hat mich auch sehr viel Überwindung gekostet, das hier zu schreiben.
Und das viel nachgedacht war auf generell vor allem pubertäre Probleme und Gedanken bezogen, also jetzt nicht darauf.

Jeder denkt mal komisch , deine Gedanken sind da schon etwas exotisch.
Viele hier haben hier angst davor verrückt zu werden. Ich hatte auch mal Gedanken wo ich angst hatte eine irre auf der geschlossenen Station zu werden.
Ich würde das mal bei deinem Hausarzt ansprechen oder dir einen Psychiater zu suchen.
Nein ich will jetzt nicht sagen das du krank im Kopf bist. Es ist eher die Seele die liebe und ruhe braucht. Du scheinst das du ein sehr gedankenvolles Jahr hattest.... wenn der Geist erschöpft ist sucht die Psyche einen weg um zu Ruhe zu kommen.

ich glaube die beweggründe der Amokläufer sind unterschiedlich. Für mich sind das kranke Menschen. Wo ich aber denke das da Gehirnwäsche betrieben wurde oder es menschenhasser sind.

Such dir Hilfe , das ist bei allem der erste weg.
Die Psyche ist vielfältig... vielleicht hast du nächste Woche andere zwangsgedanken wo du keine Hilfe möchtest.
Falls du angst hast die Kontrolle über dich Selbst zu verlieren hol dir sofort hilfe. Familie ist da nicht die beste Hilfe vorallem wenn du da eh sorge hast.
Fachleute wissen da am.besten mit umzugehen.

Alles gute

Hallo,

als ich 16 Jahre alt war, habe ich auch sehr viel nachgedacht, hinterfragt, war verunsichert etc.. Das ist schon auch ein Merkmal der Pubertät. Und es ist gut, dass Du über den Tellerrand hinaus schaust und Deine eigenen Gefühle auf ihren realen Gehalt hinterfragst.

Weißt Du, ich glaube, dass fast alle Menschen manchmal so Gedanken haben, was wohl wäre, wenn sie jetzt einfach so die Kontrolle über sich und das Leben verlieren würden. Welche Katastrophe daraus entstehen könnte. Da sie aber bei klarem Menschenverstand sind, haben sie die Fähigkeit, sich davor zu bewahren. Und diesen Verstand hast Du ebenso, denn sonst würdest Du nicht diese von Dir beschriebene Angst besitzen.

Generell ist es wichtig, dass Du Dich mit anderen über die Geschehnisse auf der Welt austauschen kannst. Wenn Du mit Deinen Eltern z.B. Nachrichten schaust, dann frage sie doch einfach mal nach ihrer Meinung, wenn wieder von einem Attentat berichtet wird. Es ist wichtig für uns Menschen, dass uns diese Geschehnisse nicht verstummen lassen.

LG, Martina

Also erstmal vielen Dank für die ganzen Antworten.
Ich glaube auch nicht, dass ich dazu im der Lage wäre so etwas durchzuführen. Aber auch, wie sich das viele andere auch schon mal vorgestellt haben, denke ich manchmal: Was wäre, wenn ich tot wäre? Wer würde um mich trauern undso weiter.
Und ich weiß auch, dass mich meine Eltern über alles lieben, das haben sie mir schon oft gesagt und ich habe mich auch schon oft mit meinen Eltern über diese Anschläge oder Amokläufe unterhalten und wir waren uns alle einig, dass das grausame Taten sind, die ja auch größtenteils nur von Fanatikern oder sozial ausgeschlossenen Personen durchgeführt werden. Umso weniger verstehe ich, warum ich darüber nachdenke, da bei mir nichts davon zutrifft.
Und wie bereits gesagt: Ich bin eigentlich kein Mörder, ich kann wirklich nicht mal einer Fliege was zu Leide tun.
Allerdings, wie GreenTree erwähnt hatte, könnte das an mangelnder Aufmerksamkeit liegen...jedoch kriege ich eigentlich auch diese.
Ich würde mich am liebsten wegsperren, damit ich 100%-ig sicher gehen kann, dass ich mir und auch anderen nix antue.

Du kannst versuchen Dir klarzumachen: Du bist nicht Deine Gedanken.
Du bist der,der deine Gedanken beobachtet.
Also hast Du Abstand zu Deinen Gedanken.
Du kannst vielleicht nicht verhindern,dass sie kommen aber Du kannst Dich entscheiden,sie einfach weiterziehen zu lassen wie Wolken.

Weiss nicht,ob das verständlich geschrieben ist...
Sie können Dir nichts tun.

Klar, das ist vielleicht eine gute Methode, jedoch beeinflusst ja das was ich denke das was ich tue.
Und das wäre in dem Fall auf jeden Fall schlecht.

Stimmt,was Du denkst beeinflusst ,was Du tust aber DU beeinflusst dein denken.
Du bist der Urheber deiner Gedanken,sie haben kein Eigenleben,das erscheint Dir nur so.
Fürchte aber ,das hilft Dir grad nicht weiter bzw. verwirrt Dich nur noch mehr...

Wenn es zu schlimm wird,hol dir Hilfe,da bin ich ganz bei Jazzzy.
Telefonseelsorge wäre z.B. eine Möglichkeit.

Denkst du diese Gedanken auch zu Ende? Oder bekommst du vorher Angst?

Also, du stellst dir vor, dass du jetzt was tun wirst? Was denn? Hast du Waffen, Möglichkeiten? Dann legst du los, und dann? Lauter Tote, Vernichtung, Leid, welches Ende für dich?

Ich denke, es ist ist nur der Gedanke, dass du plötzlich ausflippen könntest. Hat was mit Angst zu tun.

Solche Gedanken sind in der Angst nicht ungewöhnlich. Es steckt vielmehr Logik dahinter. Wenn ich mich zur Zeit so schrecklich fühle, könnte es doch sein, dass ich irgendwie austicke. Und schwups, kommen die unmöglichsten Gedanken. Und erschrecken zutiefst.

Und im Prinzip hast du dir jetzt ein Ei gelegt. Hast dich mit kranken Hirnen beschäftigt und kommst zum Ergebnis, dass ja eigentlich jeder austicken könnte.

Meine Lieblingsserie ist Criminal Minds, und was sagen sie da? Wenn man lange in den Abgrund schaut, schaut der Abgrund auch in dich, oder so ähnlich.

solange dir solche Gedanken noch Angst machen, sind es nur Gedanken.

Versuch dich mit Freunden zu treffen um tolle Teeniesachen zu machen. Lenk dich ab.

Nochmal danke an Euch beide.
Also ich denke diese Gedanken nicht wirklich zuende, sondern weiß einfach direkt, dass ich damit sehr viel Leid verursachen würde, was natürlich schlimm wäre.
Ich habe auch keinen Zugang zu irgendwelchen Waffen, jedenfalls keine Schusswaffen, und ich werde mir da auch ganz klar keinen Zugang verschaffen. Das einzige was ich an Waffen zuhause habe ist ein Messer, das habe ich aber nie dabei, das liegt immer nur zuhause bei mir 'rum.
Nur...wenn ich mich ablenke, habe ich immer das Gefühl, dass ich dann ja vor diesem Problem davon renne, und das ist dann ja eigentlich nicht gelöst.
Ich habe mir das jetzt so gedacht, dass ich erstmal warte, und gucke, wie es nächste Woche aussieht, und dass ich, wenn es nicht bald besser wird, zu einem Psychologen gehe.
Ich versuche nur erstmal mir nix anmerken zu lassen, da ich meinen Eltern nicht ihren wohlverdienten Urlaub mit meinen unnötigen schei. Gedanken kaputt machen will.

Versuch es mit dem Gedankenstopp. Wenn der Gedanke kommt, stell dir ein rotes Stoppschild vor.

Immer wieder. Muss man üben, aber es funktioniert. Gedanke kommt: STOPP.

Aber früher oder später wird der Gedanke ja wahrscheinlich doch wiederkommen.

A


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Prof. Dr. Borwin Bandelow
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