Hi Hoffnung!
Es passt zwar nur entfernt zum Thema, aber in den Grundsätzen auf jeden Fall, und vielleicht hilft es dir:
Im Zuge meiner Hypochondrie bin ich mit meiner Angst kategorisch alle Organe durchgegangen... Ich fürchtete mich vor Nierenleiden, Lungenleiden, Darmleiden, Magenleiden etc...
Als ich irgendwann bei der Leber angekommen war, und mich panisch vor einem Leberleiden fürchtete, entwickelte ich den Zwang mir Dutzende male pro Tag mit dem Handballen unter den rechten Rippenbogen zu drücken, um eine etwaige Vergrösserung zu ertasten.
Dieses Reindrücken machte ich über viele Monate hinweg täglich, bis ich dadurch offensichtlich mein Bindegewebe beleidigt habe.
Mit anderen Worten: Der Bereich in den ich ständig reingedrückt habe, fühlt sich leicht verbacken an, spannt, brennt gelegentlich ein bisschen (zumal ich gestehen muß, daß ich noch immer gelegentlich reindrücke), und hat vom Gefühl her was von einem Fremdkörper.
Als meine Panik anfing, und ich damit anfing ständig auf meine Körpersignale zu hören, konzentrierte ich mich dauernd auf dieses verbackene Gefühl, wodurch es STÄNDIG fühlbar wurde (und auch bis heute ist).
Die Besonderheit daran: Je mehr ich mich darauf konzentrierte, um so mehr Dinge im Umfeld dieser Beschwerde nahm ich wahr: Erst nur das verbackene Gefühl, doch schließlich fühlte ich manchmal auch mein Herz in der Leiste pochen...manchmal hatte ich sogar das Gefühl, daß mein Magen pocht. Bei jeder Regung im Darm fuhr ich zusammen, bei jedem Gluckern im Magen hat es mich gerissen...
Habe das Thema in den Körper lauschen dann bei meiner Therapie zur Sprache gebracht.
Die Erklärung lautete, daß man durch Angst und Panik so genau auf seinen Körper hört, daß dadurch Dinge fühlbar werden, die man bislang einfach nie wahrgenommen hat - die aber eigentlich schon immer da waren.
Ich z.B. nahm (besonders Abends im Bett, wenn ich in einer bestimmten Haltung lag) plötzlich den Puls in den Ohren extrem stark wahr.
Für mich ist diese Organfühligkeit / das in den Körper lauschen so eine Art Visitenkarte der Panik, die sie da lässt, wenn sie selbst nicht gerade tobt
LG,
pueblo