Jetzt darf ich Euch heute endlich ein Update geben - nach dem es schwierig mit der Terminfindung war, wir bei feuchtem, ungemütlichen Wetter nicht unbedingt gehen wollten und ich einmal absagen musste, hat es heute endlich geklappt!
Wir sind heute morgen um 10.00 Uhr los. Beim ersten steilen Anstieg kam ich dann relativ schnell an den Punkt, an dem ich - wenn ich allein gewesen wäre - wieder umgedreht wäre. Ich war atemlos und mir war schwindelig. In solchen Momenten habe ich immer die Angst, dass ich umkippe. Wir sind dann stehen geblieben und mein Therapeut hat mich durch ein Atemübung geleitet, die Bauch und Beckenboden mit einbezieht und die den Druck vom Zwerchfell nimmt. Es dauerte keine zwei Minuten, bis sich der Atem normalisierte, der Brustraum frei war und der Schwindel und die Sehstörung nachließ.
Mein Therapeut hat mir dann die physiologische Reaktion erklärt, die dabei im Körper abläuft. Wir atmen nicht richtig, das Zwerchfell macht dicht, dadurch steigt der Druck im Brustkorb, wir bekommen schlecht Luft. Dadurch wird einem dann schwindelig, man sieht verschwommen, es entsteht Druck auf den Ohren/pfeifen in den Ohren und in der letzten Eskalationsschleife wird uns dann schlecht.
Ich konnte anschließend völlig entspannt und frei weitergehen. Immer, wenn ich durch die Unterhaltung wieder abdriftete, in die falsche Atmund verfiel und anfing zu prusten, gab es einen Stop - Atmen - und weiter. Ich glaube, wir mussten auf dem einstündigen Aufstieg ca. 3x anhalten. Und plötzlich waren wir oben - ich bin noch nie so leicht und easy auf diesen Berg gekommen! Das war wirklich krass.
Nach einer Stärkung mit Tee und Kuchen ging es dann eine Station weiter, auf den nächsten Gipfel, ebenfalls völlig easy und entspannt.
Auf dem Rückweg ereilte mich dann die nächste kleine Panikattacke - diesmal dann mit Durchfall. Genau an der Stelle, an der es mich schon 2x ereilt hatte. Es reichte der Gedanke: Hoffentlich geht es diesmal gut... und das Ding war durch. Ich versuchte es noch, mit atmen in den Griff zu bekommen - aber mein Therapeut meinte gleich: Ab in den Busch. Der Druck muss jetzt erst raus. In dem Stadium bekommen Sie das mit Atmen nicht mehr in den Griff. Also ab in den Busch Nachdem der Druck weg war, konnte ich den Darm wieder über die Atmung beruhigen, allerdings ging das nicht mehr so gut wie auf dem Weg hoch, da die Bauchdecke nach so einer Durchfallattacke ziemlich angespannt ist und es braucht dann doch einiges an Atemarbeit, um die wieder weich zu bekommen - oder ein Wärmflasche.
Auf jeden Fall konte ich dann recht entspannt den Rest des Weges hinter mich bringen. Um 14.00 Uhr waren wir wieder bei mir zu Hause, also insgesamt 4 Stunden unterwegs.
Jetzt gilt es, das heute gelernte auf meinen nächsten Spaziergängen weiter zu üben und zu verfestigen. Ach ja, und erstaunlicherweise bin ich auffällig wenig erschöpft/kaputt nach der für mich langen Wanderung. Mental zwar schon - aber körperlich könnte ich nochmal eine Runde gehen. Das kenne ich so auch nicht. Schon interessant.
31.03.2025 15:34 •
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