hallo alichya!
ich war mal für 2 monate in einer tagesklinik und es hat mir geholfen, obwohl die klinik nicht speziell für angstpatienten war, sondern für menschen mit allen möglichen psychischen störungen (hauptsächlich depression).
ich denk mal, dass jede klinik anders ist und im ständigen wandel ist, da man eben nie weiß, mit welchen leuten man dort zusammenkommt. also ob man die anderen patienten mag oder nicht, hängt ja stark mit dem wohlbefinden dort zusammen.
wie auch immer, ein tagesablauf sah dort ungefähr so aus:
8.00 uhr - frühstück
8.30 uhr - frühsport (spazieren gehen)
9.00 uhr - 'morgenkreis': patieten und personal saßen zusammen und jeder patient gab kurz auskunft über sein wohlbefinden oder was ihm sonst so auf der seele lag
9.30 uhr - therapie, wobei es in der klinik wo ich war, 2 gruppen gab. die eine gruppe hat eingekauft und essen gekocht und die andere hatte dann grad irgendeine therapie (ergotherapie und sowas). nach 1 woche wechselte das dann, so dass nun die andere gruppe mit kochen und einkaufen dran war.
11.30 uhr - gemeinsames mittagessen.
12.00 uhr - pause: da konnte man machen was man wollte. z.b. spazieren gehen oder einkaufen oder freunde besuchen
13.00 uhr - therapie z.b. ergotherapie, maltherapie, gruppengespräch, beweungstherapie, entspannungstherapie usw. je nachdem in was für einer gruppe man war und eben welcher wochentag. wobei das jede woche leicht variierte. z.b. hat man am freitag um diese zeit dann den wochenplan für nächste woche besprochen.
14.00 uhr - wieder ne therapie
15.00 uhr - kaffee trinken (wie beim frühstück und beim mittagessen alle patienten zusammen in einem großen aufentaltsraum, der eine küche beinhaltete)
15.30 uhr - abschlusskreis (das selbe wie der morgenkreis, nur dass man meistens darüber sprach, wie man den tag so fand usw.)
15.45 uhr - war dann meistens schluss
also man hatte gut zu tun, aber auch freizeit, was dann teilweise langweilig war. außerdem hatte man jederzeit die möglichkeit in einen ruheraum zu gehen um sich zu erholen. ärzte, therapeuten war auch ständig vor ort. einmal die woche hatte man noch ein einzelgespräch bei einer psychologin. in der zeit konnte man dann halt nicht an der therapie teilnehmen. gleiches gilt für die allwöchtliche chefarzt-visite bzw. visite ohne chefarzt.
den ersten tag dort empfand ich als sehr stressig. so viele neue leute und ich wußte mich nicht einzubringen. saß nur so da und hab panik geschoben. später habe ich erfahren, dass es allen am ersten tag so ging und eben die mitpatienten das wußten und schon fast liebevoll rücksicht nahmen oder selbst das gespräch suchten und hilfe anboten. nach 1 bis 2 wochen hatte ich mich dort eingelebt und so viel zeit brauchten die meisten.
insgesamt war die zeit sehr bereichernd für mich. wobei ich eben auch viel glück mit den anderen patienten hatte, da ich in einer sehr netten, ruhigen gruppe war und wir alle gut miteinander klar kamen.
nichts desto trotz würde ich dort nicht wieder hinwollen, aber ich habe das gefühl den aufenthalt dort gebraucht zu haben und bereue es auf gar keinen fall dort gewesen zu sein.
so, ich hoff das hilft dir ein wenig. wenn du bestimmte fragen hast, stell sie. wobei du dir eben auch im klaren sein mußt, dass keine klinik wie die andere ist. bevor ich mich dort angemeldet hatte, habe ich mir die klinik mal angeschaut. im ersten moment, als ich dort reinkam, hatte ich ein sehr gutes gefühl, weil die leute dort so nett waren und immer herzlich lächelten. oftmals stimmt ja das 'bauchgefühl', wie in meinem fall, aber manchmal braucht man auch einfach zeit sich an neue umstände zu gewöhnen. also wenn einem der erste tag dort nicht gefiel, nicht gleich aufgeben, ausser es war sowas gravierendes, dass man dort auf keinen fall ein zweites mal hingehen würde und auch kaum ein anderer mensch wiederkommen würde.
grüsse
04.08.2010 18:19 •
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