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... wie entziehe ich den Panikattacken ihre schreckliche Macht über mich?

Liebes Forum,
ich bin einige Zeit nicht hier gewesen und weitestgehend ganz gut zurecht gekommen. Die Feiertage habe ich mit Bravour gemeistert, auch wenn die Kraft gegen Silvester eindeutig aufgebraucht war.
Die letzten Tage kochte es kurzweilig mal hoch, bis es mich dann Samstagnacht wieder eiskalt erwischte. Wir hatten Besuch gehabt, ich hatte mich auch den Tag über gut geschlagen, wurde aber gegen Abend extrem unruhig und merkte, wie sich die altvertraute Unruhe, die Kälte und das Kribbeln in meiner Brust einstellten.
Kaum war der Besuch fort und hätte ich mich eigentlich entspannen können, überfiel mich dieser schrecklich vertraute Punkt of no return mit so einer Gewalt, dass ich gar keine Möglichkeit mehr hatte, mich irgendwie zu beruhigen.
Auf einmal war ich mir wieder sicher, sterben zu müssen. Frieren, schwitzen, Angststarre, kaum Luft bekommen, extreme Übelkeit, Katastrophengedanken. Zwei Stunden die absolute Hölle, bis endlich gnädigerweise der Erschöpfungsschlaf kam.
Am nächsten Morgen Fassungslosigkeit, Tränen, völlige Erschöpfung den ganzen Tag. Ich konnte nur liegen. Der Versuch, dieses Erlebnis (mal wieder) irgendwie einzusortieren und zu verarbeiten. Aber seit dem schrabbe ich gefühlte 24 Stunden an der Schwelle zur Panik.
Ich möchte mich verkriechen und einfach nur weinen.
Mein Mann sagt, dass es jetzt auf eine halbwegs positive Bewertung ankommt. Abhaken, sich sagen, dass das halt mal passiert und keine wirkliche Gefahr war. Aber ich fühle mich so verwundbar und wieder ganz am Anfang. Alle aufgebauten Überzeugungen, nicht mehr so leicht angreifbar für die Panik zu sein wehen davon

Könnt ihr mir Ratschläge geben? Mir irgendwie helfen, die Attacke richtig abzuordnen?

Vielen Dank für jegliche Antwort

Mia

09.01.2012 13:02 • 09.01.2012 #1


5 Antworten ↓


Ich würde sagen es ist ein gutes Zeichen dass es diesmal länger gedauert hat.

Ich kenne diesen Point of no Return, dann sage ich mir Wieder 2 Minuten besser als letztes Mal

Und glaube mir mal 24 Stunden im Bett liegen ist NICHTS. Löwen schlafen 17 Stunden JEDEN Tag da hat ein schlechtes Gewissen überhaupt nichts verloren, im Gegenteil.

A


Jedes Mal überzeugt sterben zu müssen-

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Hallo AQDAE2Y,

danke für deine Antwort. Du hast also auch regelmäßig Panikattacken? Denkst Du dann auch, dass Du sterben wirst? Oder sollte es tatsächlich möglich sein, dass halbwegs gelassen über sich ergehen zu lassen?
Biologisch gesehen läuft ja dann ein Muster ab, in dem festgelegt ist, dass man sich in seiner Unversehrtheit stark bedroht fühlt. Aber wie verdammt nochmal soll man den Kreislauf durchbrechen Panikattacke- Angst vor der nächsten- Panikattacke?

Hi miaflorentine.

Nein aber ich hatte Panikattacken und davon genug und fast 24 Stunden am Tag, da wollte ich mich auch umbringen und ist zum Glück 12 Jahre her das Spielchen, also der Höhepunkt davon. Ich dachte mein Herz explodiert oder irgendjemand wird mich umbringen weil ich so ein Opferlamm bin usw.
Irgendwann habe ich den Spiess extrem umgedreht und heute sage ich mir Akzeptiere es, denke daran dass es auch schöne Zeiten gibt, memm bitte nicht gleich herum und sehe es als Prüfung der Gelassenheit

Und das ist es auch. Eine Prüfung der Gelassenheit. Wer sich ZU SEHR aufregt oder sich ZU VIELE Gedanken macht hat verloren, aber wer gelassen bleiben kann und klar im Kopf der gewinnt auch wenn´s erst nicht danach aussieht aber ich hab´s mir schon oft genug bewiesen dass es so ist.

Sehe es wie einen Fluss der das Adrenalin und die Panik abtransportiert. Wenn ich mich zu sehr aufrege oder mir zu viele Gedanken mache dann pump ich nur noch mehr Gift in den Fluss oder er staut sich irgendwo und das Gift fliesst nicht ab.
Bleibe ich aber gelassen und lasse den Fluss einfach fliessen wie er eben ist dann wird er sich von selbst reinigen. So sieht es in etwa aus im Körper und dort in den Gedanken.

Vielen herzlichen Dank, dass sind sehr wertvolle Gedankenansätze, die ich mir gewiss aufschreiben werde!
Ein schönes Sinnbild, mit dem Fluss der die Last und den Druck abtransportiert. Ich dank dir herzlich dafür!

Zitat von miaflorentine:
Ein schönes Sinnbild, mit dem Fluss der die Last und den Druck abtransportiert. Ich dank dir herzlich dafür!


Gerne.





Dr. Reinhard Pichler
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