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Hallo liebe Leser und Leserinnen,

mein Problem ist für mich selbst nicht einfach zu erklären. Ich bin vor fast einem halben Jahr in meine erste eigene Wohnung gezogen. Der Umzug und die Tage davor waren für mich ein bisschen anstrengend. Ich bin wegen meinem Freund in eine andere Stadt gezogen und wollte dort auch eine Ausbildung beginnen. Vor dem Ausbildungsbeginn war alles okay ich war zwar bisschen alleine in der fremden Stadt und musste alles alleine machen, aber es ging mir gut. Nach der ersten Woche der Ausbildung hat sich meine Laune komplett geändert. Dazu muss ich sagen das ich seit mehreren Jahren Depressionen habe und die sind zu dieser Zeit noch stärker zurück gekommen. Ich saß jeden Abend weinend Zuhause und habe ich auch geritzt. Ich habe auch noch einen kleinen Hund der für mich meine Welt ist und ich immer so sehr Angst hatte es mit der Ausbildung nicht zu schaffen. Ebenfalls hatte ich sehr große Angst es mit meinem Hund nicht zu schaffen und sie zu vernachlässigen. Ich habe dann mit meiner Ausbilderin geklärt das ich noch ein Jahr in der neuen Stadt brauche um mich einzuleben. Dementsprechend haben wir dann einen Aufhebungsvertrag gemacht. Ich war am Boden zerstört, weil ich es eigentlich schaffen wollte.


Seit 2 Jahren habe ich es jetzt auch schon ein Problem dem durchziehen von bestimmten sachen. ich nehme mir etwas vor und freue mich sehr darauf und wenn ich damit angefangen habe hasse es plötzlich, habe keinen Antrieb dafür, finde immer neue Ausreden nicht hin gehen zu müssen, etc.

In den letzten Monaten habe ich immer wieder Arbeit gesucht, hab vor mehr als einen Monat auch Arbeit gefunden und mich immer wieder aufraffen können damit ich wenigstens ein bisschen Geld habe, da mir das Jobcenter für Oktober bis Januar kein Anspruch gewehrt hat, weil ich mich selbst durch meinen Umzug in diese Situation gebracht habe. Auf meiner Arbeit hatte ich mit meiner Chefin vor knapp 3 Wochen stress, weil sie mir kein Geld gegeben hat (was ich bis jetzt immer noch nicht bekommen habe obwohl mein Arbeitsbeginn genau 2 Monate her ist). Vor 2 Wochen habe ich dann auch gekündigt, aber jetzt habe ich noch mehr Stress weil ich gar kein Geld mehr habe. Ich bin vollkommen auf meine Eltern angewiesen, auch wenn ich das nie wollte.

Seit dem ich in dieser Wohnung wohne nehme ich es extrem ernst mit der Sauberkeit. Wenn ich alleine bin ist alles gut und schön (außer wenn mein Hund da ist wegen ihren Fell, dass immer am Teppich und im ganzen Bett hängt), aber wenn zum Beispiel mein Freund kommt gehe ich bei jedem kleinen bisschen komplett an die Decke. Er macht immer alles unordentlich und lässt dann alles einfach so stehen. Ich habe ihm schon oft gesagt was ich nicht mag und es tut mir auch leid wie ich manchmal bin, aber das passiert automatisch. Bei jedem kleinen Krümel raste ich aus oder wenn etwas nicht an der richtigen Stelle steht. Selbst wenn er bevor wir gehen nochmal Wasser aus dem Wasserhahn trinkt und ich dann das Waschbecken wieder trocken machen muss bin ich sauer. Ich möchte selbst lockerer werden aber es geht irgendwie nicht. Das ich mich so verhalte ist aber wirklich nur bei meiner Wohnung so, bei meinem Freund seiner Wohnung oder dem Haus meiner Eltern ist es ganz anders.

Was mich auch noch angespannt ist sein Dro.. Vor 2 Jahren habe ich für knapp 1 Jahr auch jeden Tag Canna. konsumiert, jedoch hatten mein Freund und ich einen Deal. Wir wollten nach Silvester 2019 beide mit dem *beep* aufhören (er raucht seit ungefähr 3 Jahren jetzt), doch er hat mich angelogen. Vor mir hat er so getan als hätte er aufgehört, aber er hat immer heimlich veraucht. Seit Anfang dieses Jahres bin ich komplett Clean und mir ist es auch nicht schwer gefallen aufzuhören. Ich habe seit Februar mit verschiedenen Methoden probiert das er damit aufhört, dies hat aber nie geklappt. Ich reagiere sehr geladen auf dieses Thema, alles was mit Dro. und vorallem Canna. zu tun hat macht mich so wütend das ich regelmäßig an die Decke gehe. Er hatte eine lange Zeit geschafft nur am Wocheende zu rauchen, aber nach unserer 3 Wöchigen Beziehungspause hat er sich daran gewöhnt jeden Tag zu rauchen. Es macht mich krank, ich habe kein Bock später ohne Kinder leben zu müssen weil er unfruchtbar geworden ist oder das er für immer ein Junkie bleibt. Ich würde am liebsten sein Gehirn weg schmeißen, damit er das vergisst. Ich kann nicht mehr damit leben. Er möchte aufhören, sagt mir aber jeden Tag das ich auf ihn warten soll bis er sich bereit fühlt, aber das sagen Süchtige immer. Ich kann das nicht alleine schaffen aber er will auch keine Therapie machen, weil er sagt das es nichts bringt. Er war heute zum Beispiel schon 4 mal draußen. an nur 1 Tag. dazu kommt auch noch das er mich immer nach Geld fragt, weil er von seinen Eltern nicht viel bekommt. Wie oben beschrieben habe ich selber kein gar kein Geld, aber wenn ich ihm das nicht gebe wird er voll agressiv und auch handgreiflich. Trotzdem weiß ich zu 1000% das er die liebe meines Lebens ist.

Tut mir leid für diesen langen Text aber ich musste alles genau beschreiben. Meine Frage nun an euch:

Warum bin ich in meiner eigenen Wohnung nur so agressiv und angespannt?
Und
Warum bin ich nur meinem Freund gegenüber so?

Ich hoffe ihr könnt mir ein paar Tipps geben oder mir sagen was ich machen kann.

Liebe Grüße,
Jenny

27.12.2020 18:32 • 28.12.2020 #1


13 Antworten ↓


Soso ... Eine Therapie bringt nix?

Er ist noch nicht bereit dazu und sieht am *beep* nichts schlimmes. *beep* ist ja einfacher als sich dem Problem zu stellen.

Nur mal so ....

Du bist wahrscheinlich aggressiv in Deiner Wohnung, weil Dein Freund weiterhin k i f f t obwohl ihr eine Abmachung hattet.

Irgendwann muss man auch mal erwachsen werden finde ich.

Arbeitet er?

A


In erster eigenen Wohnung aggressiv und angespannt

x 3


Wow, ich habe keine Ahnung warum dass mit deiner Wohnung so ist, aber was du da über deinen Freund schreibst, da kriege ich beim Lesen echt Puls.
Er schlägt dich und wird aggressiv, wenn du ihm kein Geld gibst?
Aber er ist 1000, in Worten Tausend nicht nur 100, Prozent deine wahre Liebe?

Du weißt, dass er die Liebe Deines Lebens ist obwohl er handgreiflich wird?

Sag mal pass bitte auf, dass er Dich nicht als nächstes *beeb* schickt.
Ehrlich, ich kann solche Frauen nicht verstehen.

#schuettel schuettel

Ich kann das ebenfalls null nachvollziehen. Der könnte bleiben, wo der Pfeffer wächst.
Mich dünkt, du hast einen Kontrollzwang entwickelt, weil du ihn nicht kontrollieren kannst.
Säg den ab und ich bin mir sicher, dir wird es besser gehen.

Du bist wegen ihm in eine neue Stadt umgesiedelt, er haelt sich nicht an Abmachungen.

Handgreiflich zu werden, ist kein Kavaliersdelikt, Du weist wahrscheinlich selbst, wie sch.... sich Deine grosse Liebe Dir gegenueber benimmt.

Du solltest Dir ueberlegen, wieder in die Naehe Deiner Eltern zu ziehen, Du musst doch eh nach einem neuen Job suchen.

Es gibt den Spruch/die Weisheit: einer liebt immer mehr.

Ich wollte seit langem eine Therapie machen, jedoch habe ich mich immer davor gedrückt, auch durch die Ängste konfrontiert und mir einzugestehen das ich Depressionen habe.

Ich bin mir in vielen Sachen unsicher, aber das das Problem vom kompletten ganzen wegen dem *beep* ist, da bin ich mir sehr sicher.

Und ja mein Freund arbeitet und strengt sich auf der Arbeit immer sehr an und ist fast 20 Jahre alt.

Ja ich weiß das klingt für andere komisch, dass ich sage das er meine1000% großen liebe ist. Ich weiß ja warum er so ist. Die Dro. haben ihn so verändert und ich möchte ihn nicht aufgeben. Jeder macht mal Fehler und das ist seiner.

Ich meine er ist sehr oft sehr kompliziert, aber ich bin es auch. Es ist einfach alles nicht leicht.

Ich möchte ihn auf jeden Fall nicht schlecht reden, dass war niemals meine Absicht. Er droht mir häufig, aber ich stelle mich seit neustem immer dagegen. Er ist bis jetzt nur 1 mal richtig handgreiflich geworden und sonst nur noch ein weiteres Mal eine Schelle gegeben.

Wie schon oben gesagt möchte ich ihn halt nicht aufgeben. Ich meine wenn er mal nicht *beep* ist er mega korrekt und ich kann mit ihm viel lachen. Sobald es um das Thema *beep*, etc. geht wird es sehr heikel bei uns. Oder wenn es Meinungsverschiedenheit gibt wird er halt auch lauter.

Ja Kontrollzwang trifft meine Situation sehr gut. Ich will es ja wirklich nicht, also immer so gereizt sein, aber es kommt einfach immer wieder hoch.

P.s.: Ich bin mit meinem Freund seit mehr als 2 Jahren zusammen und erst wo ich umgezogen bin haben sich die Auseinandersetzungen sehr gehäuft. Ich würde gerne wieder so leben wie früher, einfach glücklich mit ihm sein, aber er lässt sich auch überhaupt nicht auf mich ein.

Ja das stimmt, ich bin wegen ihm umgezogen. Und ich weiß natürlich wie sch. sich das anfühlt so von ihm behandelt zu werden, aber ich würde es gerne ändern. Nicht damit Schluss zu machen, aber denken Sie das eine Therapie für meinen Freund und mich etwas bringen würde? Er meinte ja das Therapien nie etwas bringen.

Ich kenne diesen Spruch, der Spruch ist sehr schön und wahr. Ich habe das Gefühl das sein Handeln vollkommen von den Dro. bestimmt wird und das wenn wir dieses eine Problem beseitigt haben auch alles andere hin bekommen.

Ich glaube auch, dass wenn erstmal das Problem gelöst ist auch alles mehr oder weniger gut ist.

Ich habe das Gefühl, dass du neben der problematischen Beziehung zu deinem Freund auch genug eigene Themen hast, die geklärt werden müssen. Vielleicht siehst du dann auch die Beziehung zu ihm mit anderen Augen.

Von daher würde ich dir raten, wieder zu deinen Eltern zu ziehen, dein Leben in den Griff zu bekommen und dann nochmal neu zu starten.

Du liebst deinen Freund für das, wie er ist, wenn er nicht konsumiert. Das tut er aber ständig, also liebst du längst nicht mehr ihn sondern ein Traumbild von ihm. Du hoffst, dass er die K.ifferei wieder lässt, aber das wird er nicht tun. Dazu hängt er bereits viel zu tief drin.

Suchtkranke kennen keine Liebe mehr. Sie interessieren sich nur für sich und ihr Suchtmittel. Andere Menschen werden nur benutzt. Das kannst du munter weiter ignorieren, aber deswegen wird nichts besser werden, und er wird auch nicht mehr so werden, wie er mal war.

Du hast Angst ihn loszulassen, weil dann dein ganzer Einsatz umsonst gewesen ist. Umzug, Jobverlust, Geldsorgen - all das hättest du erleben müssen für nichts. Deswegen klammerst du an ihm und willst nicht sehen, dass er dich immer tiefer in den Sumpf zieht.

Er ist nur noch ein Schmarotzer an deiner Backe, für den du Mittel zum Zweck bist. Solange du das mitmachst, bist du selbst schuld daran, wenn es nicht aufwärts geht.

Schick ihn in die Wüste, geh zurück nach Hause und sortiere dein Leben neu. Anders wird das nix.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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