Ich habe einen neuen Job angetreten, und mein Chef sagte gestern zu mir, das ich in 4 Wochen für 5 Tage in die USA reisen muss. Zu meiner Vorerkrankung gehört eine generalisierte Angststörung mit wiederkehrenden Depressiven Episoden. Meine letzte Episode hatte ich 2020, die 10 Monate anhielt mit fast durchgehend Angstzustände.
Ich nehme aktuell Venlafaxin in 150mg, Pregabalin 2x100mg und bei Bedarf Tavor 1mg.
Und bin eigentlich stabil, aber ich bin wegen dem bevorstehenden Flug sowas von unter Strom und habe Angst eben wieder in so eine Phase abzudriften.
Nun, ich bin schon mal geflogen, dies ist aber 26 Jahre her, also eher mehr verschwommene Bilder als aktuelle Erlebnisse. Ich habe es nicht schlimm in Erinnerung, jedoch habe ich bei meinen Angstattacken komische Züge entwickelt, das wenn unerwartet etwas passiert, ich unkontrolliert innerlich durchdrehe, keine Luft mehr bekomme, irgendwie vergesse zu atmen, Kreislaufprobleme usw.
Natürlich habe ich nun Angst das dies auf dem Flug passieren wird, da dort viele Eindrücke kommen werden, die ich so gar nicht mehr kenne. Z.b. Turbulenzen, der simple Start, Triebwerksgeräusche, Luftlöcher oder was auch immer.
Ich bin z.b. nach Jahren mal wieder UBahn gefahren, und wo die losfuhr hab ich direkt ne Panikattacke bekommen, obwohl ich weiß das da 0 schlimmes dran ist. Unkontrolliert einschießende Angst.
Ich beneide Menschen die unvoreingenommen solche Dinge machen und sich an dem erfreuen was sie dann erleben. Ich habe da nur Panik.
Nun, so ein Flug in die USA ist nicht mal eben eine Stunde, sondern insgesamt bin ich gut 11 Stunden im Flieger (Las Vegas), und mir behagt dieses Gefühl nicht, das ich aus dieser fliegenden Dose nicht raus kann. Sobald ich drin bin gibts kein zurück mehr und ich muss dadurch. Was wenn die Panik kommt? Was wenn ich mich vor meinen Kollegen blamiere?Wir fliegen zu dritt, Chef, Kollege und ich, Business Class.
Dazu muss ich sagen, das ich vor 2 Jahren bei meiner letzten Phase soweit unten war, das ich nichtmal den Weg zum Briefkasten geschafft habe. Ich habe mich soweit wieder gefangen, das ich derzeit wöchentlich 1000km mit dem Auto zurücklege um eben zur Arbeit zu kommen und Kunden zu besuchen. Da bin ich schon mega stolz auf mich.
Aber dieser Flug, mir läuft es eiskalt den Rücken runter. Habe mir auch schon überlegt, Was ist wenn ich in den USA in die depressive Phase abrutsche und dann so zurückfliegen muss? Wie gesagt, da ich hier zuhause nicht einmal den Weg zum Briefkasten schaffte, da wäre ein Flug über soviele Stunden in dem Zustand quasi unmöglich für mich. Ich mache mir einfach zu viele Gedanken. Andere würden sich freuen Yeah Vegas und das umsonst mit einem Business Class Flug, wie gut!. Ja, ich verstehe mich selber nicht. Freue mich ja irgendwie endlich nach USA zu kommen, aber die Angst überwiegt im Moment.
Mein Plan ist: Da ich den Flug nicht absagen kann, weil ich sonst meinen Job riskiere, muss auf jeden Fall mit. Zumal das dortige Meeting auch berufsentscheidend für mich ist, da lerne ich viele Hohe Tiere der Branche kennen.
Ich habe mir für den Flug eine Nintendo Switch geholt mit einigen Spielen die ich gerne Spiele, dazu ein Buch und mein Psychiater hat mir Tavor empfohlen dafür. Expidet damit ich schnell reagieren kann.
Nun mein Plan ist sicher verbesserungswürdig, korrekt?
Danke für eure Zeit und Anregungen!
12.01.2023 09:03 • • 29.01.2024 x 1 #1