Als ich ich diesen Beitrag hier durchgelesen habe, konnte ich mich mit vielen Sachen die Du so schreibst identifizeren. Insbesondere Deine eigene Bewertung Deines Lebens, Deiner Lebensumstände und Deines sozialen Umfeldes.
Diese Panikatacken und die Angst vor der Angst haben auch einiges Gutes. Abgesehen vom naturellen Effekt, nämlich dem, dass man druch Angst in bestimmten Situationen sein Leben retten kann, hat es bei mir noch was ganz anderes bewegt, wie bestimmt bei vielen anderen Auch. Ich habe damit begonnen mich zu beobachten, aber nicht nur mich sondern irgendwie alles. Die ganze Welt, die Menschen. Dieser Angstknacks hat mich irgendwie dazu gebracht, Menschen verstehen zu wollen, die Welt versethen zu wollen. Man könnte sagen, es ist ein kleiner Philosoph in mir gewachsen, gemeinsam mit der Angst vor der Angst.
Ich bin eigentlich ein extrem emotionaler Mensch. Durch diese Beschäftigung mit der Welt hat mich dennoch in meinen Gedanken objektiv werden lassen. Ich bin aus meiner sicht (nicht nur aus meiner) ein sehr objektiver Mensch. Da ich aber durch und durch ein Gefühlsmensch bin, gibt es hier einen innerlichen Disput. Denn mein Geist ist Objektiv, aber meine Gefühle, meine Körpersignale und vor allem die Ziele der Körpersignale sind aber rein subjektiv (logsicherweise).
Aber durch diesen Kampf zwischen meinem Geist ist folgendes passiert. Mein Geist bewertet Konfliktsituationen, Probleme, Spannungen, Stress und überhaupt sehr vieles sehr objektiv. Ein Streit zwischen Freunden bespielsweise ist schnell vergessen und hat gar keine so grosse Bedeutung für mich, da ich eben objektiv zu denken gelernt und trainiert habe.
Mein Körper aber ist ja subjektiv und die Körpersignale kommen bei ihm zu 100% an. Irgendwie fehlt mir aus meiner sicht das eigene Verständniss für mich selber, denn eine Sache der man sich bewusst ist. Objektiv betrachtet gibt es keinen Grund für eine Attacke. Subjektiv sieht der Körper das aber anders, denn der Teil des Geistes der mit meinem Körper zusammenarbeitet ist eben subjektiv (logisch er will sich ja schützen).
Ein innerer unbewusster Konfilikt. Mein Geist sagt mir ganz objektiv ich habe eine im Vergleich gute Familie. Ich habe ein im Vergleich gutes Leben. Es mangelt mir an nichts die Welt steht mir eigentlich offen. Ich habe keine Angst vor Menschen (warum auch) auch nicht vor grossen Plätzen. Mein Geist sagt mir auch ganz klar ich habe keine Angst vor Menschenmassen solange die friedlich sind. Mein Geist weis genau was Sache ist, wie das Leben funktioniert. Ich war noch nie wirklich arm. Ich wurde noch nie schlecht behandelt. Das ist alles so stimmt auch und ich hätte es bis vor kurzem sofort unterschrieben und jedem der mir was anderes gesagt hat - na ja, ich wusste es eben besser. Niemand kennt mich so gut wie ich. Ich bin klüger als die meisten die ich kenne. Die Menschen lernen mehr von mir als ich von denen. Wo andere Probleme sehen, sehe ich Lösungen und wo andere Versagen, blühe ich auf. Und und und .. das liest sich arrogant, mag sein. Aber es ist offen und ehrlich! Vor allem auch mir selbst gegenüber.
Nun habe ich aber erkannt es gibt ein subjektives Bewusstein und ein objektives Bewusstsein. Ausserdem gibt es ein objektives und subjektives unbewusstsein. Dort, wo der Kopf nicht funktioniert. Genau in der Situation wo ich eine Panikattakke bekomme, aber mein Kopf bewusst genau weiss, das es keinen Grund gibt, gibt es ein Kommunikationsproblem zwischen meinem objektivem Bewusstsein und einem subjetivem unbewusstsein. Und bis vor kurzem war mir einfach nicht bewusst, dass meine ganzen Ansichten, einschätzungen meiner selbst etc. eigentlich auf objektiver, positiver Grundeinstellung beruhen die ich habe bzw. mir selber antrainiert habe durch die philosophische Beschäftigung mit der Welt.
Das mir jemand anders helfen kann ist für mich irgendwie absdurd. Was für jemand sollte das sein. Er müsste mir ja schon mal überlegen sein. Diese Überlegenheit aber so einsetzen, dass er mich nicht kränkt, verletzt oder Konkurrenzverhalten hervorruft. Möglich aber schwer vorstellbar. Die grössten bekanntesten und als intelligent geltenden Menschen haben nicht selten die schlimmsten Dinge getan. Intelligenz wäre die Grundvoraussetzung, dass ich mir helfen lasse. Aber ist die Intelligenz bei dem Menschen vorhanden, müsste es ja ein Mensch mit guten Absichten sein. Etc Etc...
Andererseits. Hey was sind das für Menschen, die anderen Menschen helfen wollen bei solchen Problemen. Mir sind meine Mitmenschen auch nciht egal, aber das ausgeprägte Bedürfnis denen zu helfen habe ich nun auch wieder nicht. Ich bewundere aus dieser Sicht alle Menschen, die anderen Menschen helfen und bin dankbar dafür. Und wem geholfen werden kann, dem soll auch geholfen werden. Aber meine Probleme sind so klein und nichtig, dass sie keine Bedeutung haben im Vergleich zu dem Problemen anderer Menschen. Was für ein Gewissen muss ich haben, wenn sich mein ganzes leben darum dreht, teure Kaufhäuser zu meiden. Die Autofahrt in einem 80.000 Euro Auto zu meiden, Parties zu meiden und und und wenn dem gegenüber die Tatsache steht, das ich mit jeder SMS die ich an meine Freunde schreibe auch einem Kind, das irgendwo in der Welt hungert einen Tag mehr zu Essen und damit Leben schenken könnte. Ich verschicke hunderte SMS im Jahr. Hab ich dann nicht Hilfeleistung unterlassen und sind deswegen nicht hunderte von Kindern verhungert, weil mir die SMS wichtiger war? Wo hört das alles auf, wo fängt das alles an.
Was für eine Rolle spielt das überhaupt für Raum und Zeit ob es die Erde mit ihren Bewohntern gibt. Was würde die Undendlichkeit sagen wenn es die Erde nicht mehr geben würde. Ich glaube es wäre ihr egal, denn alles was irgend einen Wert hat hat den Wert nur, weil wir ihm den geben. Die Natur kennt keine Werte. Ein schwaches Tier, das stirbt, hatte für die Natur nicht weniger wert als ein anderes. Es war einfach nur schwächer und hat nicht überlebt. Ein schwaches Tier ist nicht hilfreich für die Natur. Aber es ist nicht weniger oder mehr wert im Sinne von Gold oder Silber...
Diese Ansichten haben sich in mich eingebrannt und ich sehe überall Beweise und plausible Erklärungen. In der Regel widerlege ich anspruchslos sämtliche Theorien die was anderes darstellen.
Lange Rede, kurzer Sinn, vielleicht bin ich zu objektiv, um zu erkennen, was bei mir nicht richtig läuft...
Ziemlich abartig so eine Einstellung oder? Aber ich habe das Gefühl wenn ich zu dieser Einstellung stehe, stehe ich zur Wahrheit...
27.01.2010 14:13 •
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