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Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht mal womit ich anfangen soll. Mein Kopf ist grade so voll, dass ich schon seit Tagen nur noch Kopfschmerzen habe. Ich versuchs einfach mal.

Mein Name ist Florian. Ich bin 31 und wohne im Münsterland.
Ich habe Angst vor ziemlich vielen Dingen und Situationen.

Ich habe eine soziale Phobie und bin depressiv. Angst vor Bewertung, Angst vor Ablehnung, Verlustängste, Angst, die Aufmerksamkeit fremder Menschen zu haben. Angst ausgelacht zu werden weil die Leute merken, dass ich anders bin, Anzeichen von Dysmorphophobie (wenn auch nur leicht ausgeprägt), Angst zu vereinsamen weil ich so Gesellschaftsunfähig bin. Ich habe viel zu hohe Ansprüche an mich und andere. Habe deshalb auch Angst eben diesen nicht zu genügen - sie nicht zu erfüllen. Ich habe Angst, dass meine kleinen Panikattacken zu großen werden und ich in der Öffentlichkeit einfach umkippe :-/
usw...

Bis vor ein paar Monaten ging das alles noch halbwegs. Ich hatte sowas wie Lebensqualität. Nicht viel, aber es war annehmbar für mich.
Im Moment aber schaffs ich´s ja manchmal nicht einmal mehr in den Supermarkt. Also esse ich entweder irgend ne Tütensuppe die noch im Schrank steht oder bestelle mir etwas. Natürlich habe ich dann auch vor der Auslieferung Angst. Stehe dann die ganze Zeit vorm Spiegel und zuppel an mir rum und warte aufs Klingeln.
Wenns dann doch mal reicht um einkaufen zu gehen ist dieses an der Kasse warten am schlimmsten. Schaut mich jemand hinter mir an? Was denkt der/die dann bloß von mir. Jetzt bloß nicht nervös werden
Und GENAU DAS werde ich dann aber. Mein Herz schlägt extrem stark. Ich fange an zu schwitzen, mir wird schwindelig, habe ein Enge Gefühl im Hals, hab Angst völlig bekloppt zu werden und bete einfach nur, dass ich heil aus diesem Laden komme ohne nen Anfall zu kriegen.
Oder wenn ich meine kleinen aus dem Kindergarten hole. Ich zwinge mich schon richtig dort hin zu gehen, aber meine Kinder sollen schließlich nicht unter ihrem verrückten Vater leiden. Diese ganzen gesunden Eltern die dann dort warten, sich sogar miteinander unterhalten können... Ich stehe immer Abseits und schäme mich furchtbar weil ich so bin wie ich bin.

Oft liege ich einfach in meinem Bett und starre an die Decke, höre dabei Musik und hoffe, dass der Tag bald vorbei ist.
Glücklich sein, unbeschwert leben, Lachen können... Das ist alles so weit weg!
Ab und zu kommt es vor, dass ich ein 2 Sekunden Glücksflash bekomme. Dieses kurze Gefühlshoch ist so wunderschön - weil fast schon vergessen. Danach rutsche ich wieder in diese tiefe Depression bin traurig und kapsel mich noch mehr ab.

Bei meiner Psychotherapeutin war ich jetzt auch schon 4 Wochen nicht mehr.
Ich fühle mich so alleine gelassen mit meinen Problemen und Sorgen. Unverstanden, hilflos.
Also hab ich begonnen kleine Texte zu schreiben. Gefüllt mit Melancholie und tiefsten Sehnsüchten. Um dem ganzen mal ein Ventil zu geben. Leider schaff ich nicht mal das im Moment. Mein Kopf ist so voll mit Gedanken und Gefühlen, dass ich sogar kaum noch schlafen kann. Auch wenn ich den ganzen Tag total müde und niedergeschlagen bin. Im Bett fängt alles an auf Hochtouren zu arbeiten. Kein Wunder wenn man den ganzen Tag alles versucht zu verdrängen. Irgendwann muss die Seele ja den ganzen schei. verarbeiten.

Natürlich habe ich jetzt auch Angst diesen Text abzuschicken. Vielleicht lacht ihr mich ja aus weil ich so bekloppt bin.
Wo ist eigentlich dieser Schalter um seinen Kopf mal ne Minute auszuschalten...

24.07.2012 22:54 • 30.07.2012 #1


18 Antworten ↓


Herzlich Willkommen hier , Florian !
Warum Gehst du nicht mehr zur Therapie ?

A


Ich bin anders als Andere - viele Ängste und Sorgen

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Hallo Florian. Schön dass du hier bist. Hier lacht dich ganz bestimmt keiner aus, und bekloppt bist du auch nicht. Deinen Vorstellungstext hast du sehr anschaulich formuliert. Meine nächste Frage wäre gewesen: Wieso warst du schon einen Monat nicht mehr zur Therapie?
Ich wünsche dir hier im Forum einen regen Austausch unter Gleichgesinnten, die gibt es hier in großer Anzahl. LG Lena

Weil ich das Gefühl habe, es geht nicht richtig vorwärts. Ich will immer alles auf einmal. Mache mir totalen Druck usw.
Ich glaube einfach, dass man manchen Menschen nicht helfen kann. Es fällt mir so unglaublich schwer mich zu öffnen. Ich schäme mich über schlimme Dinge in meinem Leben zu reden, über alles was mich so sehr belastet. Über meine Gefühle usw.

Ich verkrieche mich in der Hoffnung es geht irgendwann wieder weg. Ohne Medis!

Florian , das habe ich auch in meiner Therapie .
Aber sowas geht auch nicht von heute auf morgen. Wollte auch schon oft nicht mehr hingehen, aber war danach doch meistens mit der Stunde zufrieden.
Eine Therapie entwickelt sich.. Und es gibt auch Zeiten wo man denkt , das reden da ist alles Schwachsinn..
Vielleicht gibst du dir nochmal einen kleinen schubs und gehst hin , oder du suchst dir einen anderen Therapeuten.. Mit dem es dir leichter fällt. Manchmal ist der weg das Ziel

Gute nacht

Und GENAU DAS werde ich dann aber. Mein Herz schlägt extrem stark. Ich fange an zu schwitzen, mir wird schwindelig, habe ein Enge Gefühl im Hals, hab Angst völlig bekloppt zu werden und bete einfach nur, dass ich heil aus diesem Laden komme ohne nen Anfall zu kriegen.


das kenne ich nur zu gut, mir geht es nicht anders, ich habe allerdings keine angst vor menschen oder, ich habe keine ahnung warum das so ist, du siehst du stehst nicht alleine da, es ist bei mir aber überall so egal wo ich hin gehe, vorsllem noch schlimmer ist es bei der hitze wie es jetzt gerade ist, gucke dann auch immer was ich noch zuhause habe, nur um nicht weg gehen zu müssen.

das mit den momenten wo ich auch so glücksgefühle habe kenne ich auch, da denkt man klasse es geht wieder aufwärtz und kurz danach wieder schlag ins genick , du musst dich nich schämen, ich dachte auch früher immer ich bin die einzige auf der welt der es so geht, aber seit ich hier bin und sehe wievielen menschen in jedem alter es dch somies geht, fühle ich mich besser und nicht mehr so als sonderfall,
also kopf hoch und immer daran denken, DU bist nicht alleine damit

aber vielleicht kannst du mir mal erzählen wie so eine therapie ist , ich hatte nämlich noch keine und würde gerne mehr darüber erfahren , gerne auch als pn , wenn du es hier nicht schreiben möchtest

@Amy
Das mit einem/einer anderen Thera hab ich mir auch schon überlegt. Allerdings frage ich mich was dort anders sein soll als bei der alten. Man redet über bestimmte Dinge, macht irgendwelche Übungen. Und dann?
Ich war bis zum Abbruch ca. ein halbes Jahr dort. Irgendwie bin ich aber so gar nicht weiter gekommen in dieser Zeit.
Aktuell bin ich an so einem Punkt angekommen, wo diese Sitzungen und alles was dazu gehört, sinnlos erscheinen. Vielleicht weils nicht so schnell geht wie ich es gerne hätte. Wahrscheinlich ist meine Erwartungshaltung einfach viel zu hoch was das betrifft. Es kann auch sein, dass ich mich einfach mehr öffnen muss. Aber das fällt mir sehr schwer. Jedenfalls wenn eine Person vor mir sitzt und ich dieser nicht zu 100% vertraue.


@Cobratina
Hast ne PN.

Hi Florian

Ich würde nicht darauf warten das alles von allein weggeht. Da kann man nämlich manchmal lange warten.
Wenn Dein jetziger Therapeut Dir nicht helfen kann, dann geh zu einem anderen. Ich war auch schon bei vielen. Egal ob mit Tiefenmeditation, Hypnose, esoterisch, reden und reden,Verhaltenstherapie, Konfrontationstherapie, medikamente, es gibt so viele möglichkeiten und jeder Therapeut ist anders.
Habe meinen Therapeuten auch zig mal gewechselt, jetzt habe ich endlich den Richtigen.

Es kann Dir doch egal sein was andere Leute über Dich denken. Glaubst Du einer von denen hilft Dir wenn es Dir schlecht geht. Nein, also schei. drauf was die denken. Die Leute sind sowieso nur mit sich selbst beschäftigt.

Du mußt es selbt in die Hand nehmen. Die Jahre gehen sonst nur ungenutzt dahin und später ärgerst Du Dich dann über die vertane Zeit. Und Du willst doch auch was mit Deinen Kindern unternehmen, also warte nicht.

Einfach los zum Therapeuten und geh auch in Situationen Die Dir unangenehm sind. Erstmal nur kleinere Situationen, und mit Hilfe eines ( Verhaltens ) Therapeuten dann in die Großen. Und Medikamente können Dir die erste Zeit erleichtern, später wenn Du stabieler bist kannst Du sie wieder absetzen.

Und die Beste Übung ist es bei einem Therapeuten über Deine Probleme offen zu reden. Das erleichtert. Was meinst Du was die alles zu hören bekommen. Da brauchst Du Dir keine Gedanken zu machen.
Was meinst Du was ich denen schon alles erzählt habe? Und ? Ist vielleicht im Moment peinlich, aber danach vergißt Du das wieder.
Das Gefühl der Erleichterung und wieder was zu können ist viel schöner.

LG, Nachtschatten

@Nachtschatten
Zitat:
Es kann Dir doch egal sein was andere Leute über Dich denken. Glaubst Du einer von denen hilft Dir wenn es Dir schlecht geht. Nein, also schei. drauf was die denken. Die Leute sind sowieso nur mit sich selbst beschäftigt.


Genau DAS ist ja eins meiner größten Probleme. Es ist mir nicht egal was andere von mir denken. Ich weiß auch, dass das totaler Quatsch ist, also so ein denken von mir. Ich habe ja auch eine NPS diagnostiziert bekommen. Allerdings ist es da wie bei der Dysmorphophobie. Beides ist nur sehr gering ausgeprägt, aber eben doch vorhanden.
Ich hab eh schon kein Selbstbewustsein/Selbstwertgefühl. Und zusammen mit der NPS/Dysmorphophbie ist es mir dann eben nicht egal was andere von mir denken doer ob sie mich nicht mögen.

Es kränkt mich z.B. zu tiefst, wenn ich gesagt bekomme, dass ich hässlich bin. du wirst vielleicht lachen, aber es gibt eigentlich fast nichts schlimmeres für mich. Dann steh ich wieder tagelang vorm Spiegel und suche nach Schwächen an mir.
Verstehst du was ich meine?

Hallo !
Ich versuche den Therapeuten immer als neutrale Person zu sehen. Und außerdem weiß ich nicht wo der wohnt und was der so macht, das hilft mir irgendwie. Ich bin ihm privat noch nie begegnet ( beim einkaufen oder so ) und werde es auch niemals. Der sitzt ja den halben Tag in seiner Praxis.
Außerdem lernen die ja in ihrem studium wie man das alles nicht mit nach Hause nimmt. Glaub auch nicht das den Therapeuten das alles bis ins Detail interessiert bzw schockiert , wenn man war erzählt, was einem unserer Meinung nach peinlich ist.
Ist doch eh schon geschehen und liegt oft lange zeit zurück. Es ist dein leben und es ist nun mal so passiert ( peinliche Dinge ) .. Peinlichkeiten hat jeder von uns .
Für vieles können wir ja auch nicht so direkt was. Das widerfährt uns einfach.
Ich merke oft direkt nach der Therapie ein befreiendes Gefühl, vor allem , wenn ich auch über sehr sehr schlimme Dinge in meinem leben spreche oder in meinem Kopf wieder in Situationen bin, die ich schon fast vergessen hatte.
Aber diese Dinge waren nun mal da.
Was mir sehr geholfen hat waren einige andere Therapieformen ( zusätzlich ) .. Bzw nebenbei, wo ich gelernt habe oder lerne, auf meine innere stimme und intuition zu hören. Bewusst zu denken oder zu fühlen, sowie entspannungstechniken/ verfahren.

Und das alles zusammen hat sehr viel bei mir bewirkt im letzten halben Jahr.

Lieben Gruß

Naja, ich kann das schon verstehen, aber Du mußt wissen was wichtiger ist.
Du siehst bestimmt nicht hässlich aus, also pflege Dich normal und achte nicht auf`aussehen. Geh Raus und geh unter Leute, und geh zum Therapeuten.

Von selbst gehen die Probs nicht weg und kein anderer nimmt Dir das ab.
Du sagst das Deine Störungen nur klein sind, das ist doch gut, dann bekommst Du sie auch weg.

Ich habe früher auch sehr auf mein Aussehen geachtet und hab immer gedacht was wohl andere über mich denken.
Bin nicht richtig an die Probleme rangegangen und sie wurden immer schlimmer.

Heute sind mir die Haare ausgefallen und ich habe übergewicht. Und das hat es nicht besser gemacht. Und ich habe gehört wie manche über mich denken.

Aber da pfeif ich drauf.Ich geh so raus wie ich aussehe, pflege mich, mache Sport und springe auch mit ner Ar. vom 5wer im Schwimmbad. Aber das es nur so kracht. Sollen die doch lachen. Es ist MEIN Leben und ich versuche das Beste draus zu machen.

Und meinem Selbstbewußtsein ( das auch ganz im Keller und noch weiter darunter war ) tut es gut. Mir kann keiner mehr was. Dafür hab ich schon zuviel hinter mir.

Du mußt es von innen heraus wollen. Weg mit den Problemen! Die sind doch nur im Weg.
Heute scheint so schon die Sonne. Fang am Besten gleich an.

Du hast doch auch ein Kind/Kinder? Das heißt Du hast/hattest doch auch eine Frau? Siehst Du, dann kannst Du gar nicht hässlich sein

Zitat von Nachtschatten:
Es kann Dir doch egal sein was andere Leute über Dich denken. Glaubst Du einer von denen hilft Dir wenn es Dir schlecht geht. Nein, also schei. drauf was die denken. Die Leute sind sowieso nur mit sich selbst beschäftigt.

Einer der besten sprüche hier.
auf ihr urteilen kannst du pfeifen. und die, die helfen, urteilen nicht.
liebe grüße
nyan

Vielleicht ist es die falsche Therapieform für dich und dein Grundproblem. Welche Therapie machst du denn? Und es wird ja Ursachen haben, warum du so abhängig vom Urteil anderer bist, wenn du die kennst, kann es dir helfen dich weiter zu entwickeln und mehr Selbstbewustsein und Selbstwertgefühl zu entwickeln. Scheinbar hast du ja eine Partnerin oder hattest zumindest mal eine. Das kann dir doch schon zeigen, dass du attraktiv und wertvoll für andere Menschen bist. Der Abbruch der Therapie wird jedenfalls auch nicht helfen, von alleine wird sich nichts tun, da musst du schon aktiv werden.

@prinzessin

Wir haben uns vor 3 Jahren getrennt.
Es ist keine spezielle Therapieform. Wir haben einfach geredet und ab und zu mal eine Muskelentspannungsübung gemacht. Aber wie gesagt, ich habe mich auch bisher nie richtig öffnen können. Das macht es halt schwierig für jeden Therap.
Das Problem ist einfach, dass ich es nicht glauben kann. Denke dann die Leute sagen es weil ichs vielleicht hören will und sie mich nicht verletzen wollen.
Es ist schwierig das für Außenstehende zu erklären.
Ich gehe manchmal zum Spiegel, schaue mir mein Gesicht an, zuppel solange an meinen Haaren rum bis ichs ok finde. Gehe raus. Komme sofort wieder rein, schaue mich wieder an und finde dann etwas. Meine Haare, die ich 10 Sek. vorher noch ok fand, sind plötzlich total daneben. Das ganze mach ich dann solange bis ich müde bin vom anschauen und zurecht machen.
Oder ich drehe mein Gesicht vorm Spiegel hin und her. Kinn blöd, Kinn doch nicht blöd Nase doof, Nase doch nicht doof
Total gaga oder?
Halt ein ständiges hin und her gerissen sein vom eigenen ich.
Anderen diese ganzen Sympthome und Störungen halbwegs verständlich zu erklären ist eh schon schwer genug. Verständnis und keine Ablehnung zu bekommen noch viel schwieriger. Und ausserhalb dieses Forums mach ich das auch schon kaum noch.
Also zieh ich mich weiter zurück anstatt nach vorne zu gehen. Ich bleibe lieber zuhause anstatt raus zu gehen.
Ich weiß auch, dass das total kontraproduktiv ist, aber man findet sich irgendwie mit seinem neuen Leben ab. Vielleicht weil die Hoffnung auf Besserung immer mehr verschwindet. Auch wenn man sich so sehr danach sehnt.

@Nachtschatten

Zitat:
Aber da pfeif ich drauf.Ich geh so raus wie ich aussehe, pflege mich, mache Sport und springe auch mit ner Ar. vom 5wer im Schwimmbad. Aber das es nur so kracht. Sollen die doch lachen. Es ist MEIN Leben und ich versuche das Beste draus zu machen.

Und meinem Selbstbewußtsein ( das auch ganz im Keller und noch weiter darunter war ) tut es gut. Mir kann keiner mehr was. Dafür hab ich schon zuviel hinter mir.


Bewundernswert diese Einstellung!

Florian, wie lange warst du denn mit deiner Frau zusammen?
Und leben die Kinder bei dir oder deiner Frau?

Du kannst gar nicht soooo hässlich sein, wenn du es zu einer Frau und mehreren Kindern gebracht hast. Und es kommt bei der Beurteilung des Aussehens nicht auf Einzelteile des Gesichts an, sondern auf die Gesamtwirkung. Und die kriegt man selber gar nicht mit, weil man andere Menschen nicht so ansieht, wie man sich selber im Spiegel ansieht.

Mich z.B. lächeln fast alle Menschen spontan an, wenn sie Augenkontakt zu mir bekommen oder mit mir sprechen - warum das aber so ist, kann ich nicht erkennen, wenn ich zu Hause in meinen Spiegel schaue. Da finde ich mich manchmal hübsch und manchmal grottenhässlich, je nach Beleuchtung u.ä. Trotzdem ist es so, seit der Zeit, als ich erkannt habe, dass die anderen auch nicht anders als ich sind.

Liebe deinen Nächsten, denn er ist wie du.
(Das ist die eigentlich korrektere, bessere Übersetzung. http://www.ojc.de/brennpunkt-seelsorge/ ... -2009.html )
Wenn man das erstmal begriffen hat, dass die anderen gar nicht wirklich anders sind, dann bekommt man Vertrauen in die anderen Menschen und die Angst wird weniger und schwindet schließlich dahin.

Schriftlich kommst du jedenfalls sehr sympathisch rüber, finde ich - und die anderen finden das anscheinend auch.

@GastB
Wir waren 10 Jahre zusammen und sind seit 3 Jahren getrennt. Die Kinder leben bei ihr.
Sponsor-Mitgliedschaft

Wow, 10 Jahre zusammen.

Wie kommst du eigentlich auf den Gedanken, du seist (zu) hässlich?
Hat dir das mal jemand gesagt?

Oder hat dich als Kind jemand Wichtiges abgelehnt, und du hast daraus geschlossen, du seist nicht schön genug? Hast du dazu eine Idee?

So genau kann ich dir das leider gar nicht sagen.
In der Schulzeit gabs immer mal wieder Situationen da bekam ich nen Spruch von den anderen Jungen. Ziemlich oft eigentlich.
Ich war halt dünn und hab in den Pausen lieber Fußball gespielt als bei den Mädchen zu stehen um sie zu bezirpsen
Das ist sicher all die Jahre unterbewusst hängen geblieben.
Im Frühjahr diesen Jahres gabs dann einen heftigen Streit mit einer Frau. Sehr emotional und da sind dann solche Sätze gefallen wie: Du bist dumm und hässlich. Ich hab nur aus Mitleid mit dir geschrieben.
Klar, ich hab ihr auch einige schlimme Sachen an den Kopf geworfen, so ist es ja nicht...
Schuldzuweisungen bringen da natürlich rein gar nichts und sind auch völlig unangebracht. Es gibt keinen Schuldigen bei sowas!
Im Streit werden manchmal sehr verletzende Dinge gesagt. Grade dann, wenn man genau weiß wie man den anderen richtig treffen kann.
Trotzdem war das natürlich wie ein Stich ins Herz.
Jetzt ist es wie gesagt so wie weiter oben beschrieben. Spiegel gaffen, nicht raus trauen, sich selbst ablehnen (Selbsthass), usw.

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Dr. Reinhard Pichler
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