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Hallo ihr Lieben.
Ich bin 25 und leide seit ca. 6 Jahren unter Panikstörungen mit Agoraphobie und mittelschweren Depressions-Episoden.

Letzte Woche Sonntag habe ich zuhause Blutdruck gemessen. Dieser lag bei 150/100. Habe danach sofort Panik bekommen und gleich nochmal gemessen. Natürlich war dieser dann höher und lag bei 154/112. Ich habe aus lauter Angst den Rettungswagen geholt. In der Notfallaufnahme hat man mir dann meinen Spitzenwert von 170/112 gemessen.
Fazit: ich musste 1 Nacht zur Beobachtung im KH verbleiben. Dort hat man mir aller 2 Std. den BD gemessen. Er war schnell wieder im Normalbereich. Herz und andere Organe dollen in Ordnung gewesen sein.
Nun bekomme ich 1x täglich Ramipril 2,5 mg und 3x täglich 12,5 mg Obsidan zusätzlich zu meinen Venlafaxin 150mg.
Seit diesem Vorfall bekomme ich wieder täglich heftige Panikattacken. Habe mich sofort an meinen Psychologen gewandt. Der hat mir die Dosis der Venlafaxin von 150 mg auf 225 mg erhöht. Zur Beruhigung bekomme ich Melperon 25 mg und für den absoluten Notfall habe ich Tavor bekommen.

Meine Frage an euch:
Ist der Blutdruck den Panikattacken zu Schulden?
Wenn ja, muss so etwas mit Tabletten behandelt werden?
Was soll ich gegen meine Attacken tun? Ziehe mich zur Zeit nur zurück und bekomme Heulattacken.

Bin für jeden Tip dankbar.
Liebe Grüße
Johannes

28.07.2017 12:12 • 28.07.2017 #1


7 Antworten ↓


Hey,
so lange du keine bekannten Vorerkrankungen wie Schäden an der Aorta, Aneurysmata oder sonstiges hast, sind selbst 170 zu 112 kurzzeitig vollkommen harmlos. So hoch kommst du auch, wenn du mal flott ne Runde joggen gehst oder mit dem Fahrrad einen Sprint hinlegst. Dann wären die ganzen Spitzensportler schon längst tot, wenn das schlimm wäre.

Lass dir einfach mal ein 24h Blutdruckmessgerät vom Hausarzt umhängen. Entscheidend ist der Mittelwert und wie oft der Blutdruck so hoch ist. Wenn der Mittelwert bei über 140 liegt, wird in der Regel erst angefangen irgendwelche Tabletten zu geben.

A


Hypertensive Krise durch Panikattacken?

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Diese Obsidan (Betablocker) nehme ich eigentlich zur Migräneprophylaxe. Hat der Arzt im KH allerdings hochdosiert. Verstehe auch nicht warum ich 2 Medikamente gegen Bluthochdruck bekomme?!

Wenn der Patient mit dem Rettungswagen eingeliefert wird, weil er bei nem 170er Blutdruck Panik hat, aber sonst keine Symptome hat, hat der Arzt es wohl nur gut gemeint.
Dann gibts halt Blutdrucksenker, damit der Patient zu Hause beruhigt niedrigere Werte misst und nicht alle 2-3 Tage wieder mit nem 170er Blutdruck eingeliefert wird.

Wirken die Betablocker zur Migräne Prophylaxe denn?


Edit: Hast du es mal probiert über mehrere Monate täglich 400mg Magnesium zu nehmen? Magnesiummangel wäre die harmloseste Erklärung für Migräne und Bluthochdruck.....

Zitat von la2la2:
So hoch kommst du auch, wenn du mal flott ne Runde joggen gehst oder mit dem Fahrrad einen Sprint hinlegst. Dann wären die ganzen Spitzensportler schon längst tot, wenn das schlimm wäre.


Mich würde mal interessieren welchen Blutdruck die Tour de France Fahrer bei einer Bergetappe haben. Die fahren da ja im Schnitt 400 Watt und mehr. Die würde ich wohl gar nicht bewegt bekommen.

Hatte bisher 4 Migräneanfälle mit Aura. Seitdem ich die Betablocker nehme erst 1x wieder gehabt im Zeitraum von 3 Monaten

Ich habe auch einen Stressbluthochdruck. Ich habe schon öfters den Rettungswagen gerufen weil der Blutdruck über 205/125 lag. Da der Stress auch im Krankenhaus hoch war bekam man den auch kaum mit Medikamenten runter.

Seit dem ich nicht mehr so häufig messe kommt er auch nicht so hoch. Jetzt habe ich ohne Medikamente einen ganz normalen Blutdruck.

Zitat von Blosi92:
Hatte bisher 4 Migräneanfälle mit Aura. Seitdem ich die Betablocker nehme erst 1x wieder gehabt im Zeitraum von 3 Monaten


Bei 4 Migräneattacken in deinem ganzen Leben bezweifle ich die Sinnhaftigkeit einer Prophylaxe mit einem Betablocker.
Wende dich bitte an einen Neurologen um das noch einmal zur Sprache zu bringen.
Weiters in deinem Alter gegen Bluthochdruck so vorzugehen, der wahrscheinlich aufgrund einer Panikerkrankung ausgelöst wird, ergibt sich für mich die Frage, ob du nicht besser aufgehoben wärst, das mit einem guten Internisten in Kombi mit einem Psychiater zu besprechen.
Es sollte Venlafaxin alleine nach einer Eindosierungszeit schon helfen, die Panikerkrankung in den Griff zu bekommen.





Dr. Christina Wiesemann
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