@Leaina
bitte bleib. Ich hab mich so oft in Deinen Beiträgen wiedergefunden und Du würdest hier wirklich fehlen.
Ich denke, man kann nicht wirklich sagen, dass die Konfrontation für Jeden der einzige Weg ist.
Als ich das erste Mal eine PA hatte, wusste ich überhaupt nicht, was da mit mir passiert. Ich hatte keine Gegenmassnahmen Also bin ich da durch und hab es zugelassen. Aber danach war nur die grosse Angst vor der Angst. Es ging mir tagelang schlecht.
Für mich kann ich mit dieser Konfrontationstheorie nichts anfangen.
Ich habe keine Angst vor realen Situationen. Also wenn ich Angst hätte, in einen Bus zu steigen, dann könnte ich mich zwingen das immer und immer wieder zu tun. Irgendwann würde mein Gehirn sicher erkennen, dass keine Gefahr droht und mein Körper nicht auf Angst eingestellt werden muss.
Aber meine Ängste sind eben nicht so. Sie kommen einfach, aus heiterem Himmel ohne Vorankündigung und ohne erkennbares Muster.
Ich habe keine Theraphie und keine Medikamente. Mein einziges Hilfsmittel ist Baldrian.
Das hab ich geschluckt, wenn es mir tagelang schlecht ging und ich einfach nicht mehr konnte. Aber auch nur dann.
Was ich gemacht habe:
Mich hier im Forum ausgetauscht, den einen oderen anderen Tipp als hilfreich empfunden und umgesetzt. Mir überlegt, was in meinem Leben einfach nicht stimmt und einige Dinge geändert. Auch Dinge, die weh getan haben. Die ich ohne meine Angst wahrscheinlich einfach so weiterlaufen lassen hätte.
Dann hab ich mich selbst ausgetrickst.
Das hab ich im Thread innere Stimme ja beschrieben. Kleine Situationen mit grosser Wirkung.
Ich höre nicht mehr auf mein Herzklopfen. Das verbiete ich mir einfach. Wenn ich doch mal nicht anders kann, hab ich eine logische Erklärung parat, warum mein Herz grad schneller schlägt. :Du hast gerade eine geraucht, natürlich schlägt das Herz jetzt schneller. Oder Du bist gerade die Treppe hochgerannt, da schlägt jedes Herz schneller.
Das alles zusammen und mit Entspannungsübungen, die ich regelmässig mache, helfen mir.
Ich bin nicht Angstfrei. Aber ich hatte schon länger keine PA mehr.
Ich hatte vorgestern ziemliche Schmerzen in der Brust und mein Hals fühlte sich an, als ob ich einen Rollkragenpullover tragen würde, aber das hat keine PA ausgelöst. Ich habe eine Schmerztablette genommen und am nächsten Morgen war es wieder gut.
Natürlich hatte ich auch dafür eine logische Erklärung, nämlich das ich hier einen blöden Sessel am PC habe, auf den ich regelmässig Rückenschmerzen bekomme, weil ich hier total verkrampft sitze.
Ich vermute, daher kamen dann auch die Schmerzen in der Brust.
Also was ich damit sagen will, ich denke es muss einfach jeder für sich heraus finden, womit er am Besten klar kommt.
Wenn der eine mit der Konfrontation gut klarkommt, muss das nicht zwangsläufig heissen, dass das für alle gilt. Wenn Jemand eben besser lebt, wenn er seine Angst mit Entspannungsübungen usw in den Griff bekommt, dann ist das doch völlig okay.
Ich bin sicher, dass es immer einen Grund für die Angst gibt. Einen Auslöser und eine Ursache. Ich weiss die Ursache und den Auslöser mittlerweile, da setze ich an.
Ich verändere mein Leben, bis ich wieder sagen kann: So ist es gut, so kann es bleiben.
Natürlich kann mich jeden Tag ein neuer Schicksalschlag treffen, aber solange das nicht der Fall ist, mach ich weiter. Denn was noch kommt, dass weiss ich nicht und deshalb ängstige ich mich davor auch nicht mehr.
Denn selbst wenn ich jetzt Angst vor morgen habe, bringt es mich nicht weiter. Sie würde ja nichts bewirken. Mit Angst kann ich mein Schicksal auch nicht verhindern.
LG Lysira
01.08.2008 21:16 •
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