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Hallo Leute. Mein Name ist Chris, ich bin 29 und komme aus dem schönen Norden von Thüringen. Wie im Titel bereits steht bekomme ich seit gut 2 Monaten Panikattacken und glaube eine Herzneurose zu entwickeln. Begonnen hat dies rund 2 Monaten.

Zur Geschichte, mein Vater verstarb Ende letzten Jahres kurz vor Weihnachten an einem Herzinfarkt. In der Anfangszeit musste ich stark sein. Meine Ärztin schickte mich recht schnell im Januar wieder arbeiten, wo es auch recht stressig gewesen ist. In der Anfangszeit hatte ich dann immer mal gelesen über die Symptome usw. . Da durch den ganzen Stress sich schon symptome eingeschlichen hatten (druck im linken Arm, atembeklemmungen) bekam ich dann meine erste Panikattacke. Mein Puls stieg auf 150 und es stach warm in die Brust, so dass meine Freundin den RTW rufen musste. Zuvor war ich aber schon wegen den beklemmungen in der Notaufnahme wo ein EKG gemacht wurde, jedoch ohne Befund. Am besagten Abend meiner ersten Panikattacke wurde dann bereits bei uns und im Krankenhaus jeweils ein EKG gemacht und Blutbild. Auch hier bestätigte sich dass nichts am Herzen ist. Also ging ich zu meiner Hausärztin die mich dann zum Röntgen schickte. Dort wurde auch wieder nichts am Herz festgestellt (normale Größe), nur an der Wirbelsäule etwas was aber nun behandelt wird durch die dort vorhandene Blockade. Die Anfangszeit ging es dann auch. Ich wurde behandelt und alles war i.O. . Als die Physio beendet wurde begannen aber die Attacken erneut. Ich begann immer wieder mit Google, habe irgendwelche Symptome gelesen und diese auf mich projiziert. Das ging bis hin auf Arbeit wo sich dann nun die erste Attacke hatte. Ich habe eine Zeitlang permanent meinen Puls gemessen bzw mache dies noch ab und zu, nehme jedes kleinste Körpersymptom wahrgenommen usw. . Dann wollte ich mir beweisen dass ich nichts habe und bin eine schöne Runde mit dem Fahrrad gefahren wo auch alles i.O. war. Danach begann jedoch das lesen über herzsachen beim Sport und die nächste starke Panikattacke war da. Der Puls stieg auf 170 und ich war alleine...ich quälte mich zum Auto und fuhr zum Krankenhaus, wo ich aber nicht rein bin. Ich dachte mir: mehr als beim letzten Mal erzählen die mir auch nicht!. Also fuhr ich zurück. Mit etwas Entspannung danach war auch alles wieder weg. 2 Tage später fuhr ich wieder zu einem Kumpel, dort war auch alles i.O. nur als ich Heime kam begann die Mühle erneut ich konnte durch meinem Atem die Attacke unterdrücken. So lernte ich in den letzten Tagen etwas damit umzugehen. Jedoch ist jede kleinste Ding wo es ims Herz geht ein Auslöser und ich projiziere es auf mich. Ich hoffe derzeit auf eine baldige Antwort eines Psychotherapeuten, da ich diese Zustände nicht lange ertragen möchte. Des Weiteren nehme ich derzeit CDB Tropfen die meiner Meinung nach helfen und eine erhöhte adrenalin ausschüttung scheinbar unterdrücken. Zwischenzeitlich nahm ich Citalopram, dies arbeitete jedoch entgegen und ich bekam weitere Panik, Sehstörungen, Kreislauf, Müdigkeit, Magen und Darm.

Es ist einfach so schwer zu glauben dass alles nur vom Rücken und der Psyche kommt.

Lg Chris

17.04.2019 09:55 • 28.04.2019 x 1 #1


6 Antworten ↓


Huhu

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Herzangst als Auslöser für meine Panikattacken?

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Hallo sTr89, erstmal tut es mir leid das dein Vater verstorben ist .
Deine Situation kenne ich zu gut, auch ich hatte eine Zeit lang eine Herzneurose .Ich bekam schlecht Luft hatte einen extremen Druck auf der Brust und hatte auch wie du einen extrem hohen Puls ich dachte ich überlebe es nicht. Kein Kardiologe oder Internist hat etwas gefunden, doch ich glaubte niemanden und war sehr sicher das es nur das Herz sein kann.. Ich bewegte mich kaum noch und Sport hatte ich sowieso nie gemacht. Noch dazu war ich übergewichtig. Ich dachte jeder Arzt hätte etwas übersehen,doch sie hatten recht. Was habe ich also getan? Obwohl ich panische Angst hatte ,habe ich mich im Fitnessstudio angemeldet und glaube mir diese Entscheidung war extrem schwer aber auch wundervoll.

Da stand ich also nun im Studio, komplett unsportlich und mit dem Gefühl gleich zu ersticken bzw. Sterben. Ich fing an mit 5 min laaaangsamen Radfahren und auch ich achtete auf jeden stechen brennen etc.Irgendwie wurde aber alles nicht besser ich dachte sogar es wird alles schlimmer.

Trotzdem bin ich dann auf das Laufband gegangen, ich bin am Anfang nur gegangen . Nach ein paar Tagen entschloss ich mich leicht zu joggen und habe mir im inneren gesagt : Es wurde alles abgeklärt , und wenn ich jetzt vom Laufband falle und einen Herzinfarkt bekomme kann ich daran eh nichts ändern.

Ich fing also an mit langsamen joggen(wirklich sehr langsam) Meine Brust schmerzte und ich bekam keine Luft,und wollte aufgeben. Doch ich tat es diesmal nicht, ich stellte das Laufband etwas schneller ein und merkte das sich dadurch meine Körperhaltung änderte und ich plötzlich etwas besser Luft bekam.

Voller Euphorie stellte ich das Laufband noch etwas schneller bis ich wirklich ( Nochmal, ich hatte nie Sport gemacht und war absolut unsportlich) am laufen war. Und was soll ich sagen? Der Druck in der Brust und meine Atemnot verschwanden,ich merkte auch das es viel mit meiner Haltung bzw.Angst zusammenhing. Wenn ich beim laufen meinen Oberkörper zur einen oder anderen Seite drehte verschwand der Druck auf der Brust oder er nahm zu. Jetzt laufe ich 40 min ( mit gehen zwischendurch) habe 10 KG abgenommen und vertraue meinem Herzen wieder mehr. Trotzdem hatte ich auch Rückschläge aber konnte mich an diese eine Situation erinnern und mir immer wieder sagen das mein Herz gesund ist.

Also, es kann alles von Verspannungen und der Angst kommen.

Wenn ich es mit dem Fitnessstudio geschafft habe, wirst du es bestimmt auch können. Trau dich auch wenn die Atemnot bzw. Druck in der Brust oder die Angst noch so stark ist , du wirst es schaffen

Du kannst dich gerne melden wenn du noch Fragen hast

Hey vielen Dank für die aufmunternden Worte. Also einen Termin im Fitnessstudio habe ich morgen wegen Rehasport. Bis Herbst letzten Jahres habe ich auch noch Fussball gespielt (auch ohne Training gleich 90min) und wollte dies auch dieses Jahr wieder beginnen. Sagte ich zumindest noch bis vor ein paar Wochen. Bin selbst übergewichtig, esse aber derzeit sehr wenig, trinke keine cola und energy mehr und habe dadurch bereits 7kg abgenommen. Besonders macht mir ja die Bewegung spass den Tag auch mit dem fahrrad gleich mal knappe 6km entspannt gefahren bzw auch mal etwas schneller. Ich empfand Freude und zeigte mir damit ich kann es und es ist nichts. Dann jedoch begann wieder der Kopf und löste ein unendlich gefühltes Karussell aus. Mir kommen sofort die gegoogelten Ergebnisse in den Kopf und los geht es. Nun verbindet halt der Kopf nur die negativen Sachen und ich steige voreingenommen auf das Rad. Bin schon froh die letzten Attacken unterdrückt bekommen zu haben. Auch wenn ich nach der 2ten komplett Down war.


Hey sTr89,
Dieses Karussell im Kopf kennt wohl jeder von uns leider.
Finde ich aber klasse das dir Radfahren Spaß macht . So blöd es klingen mag aber hast du mal versucht wenn deine Gedanken beim Radfahren wieder verrückt spielen mal etwas anders zu fahren?

Versuch doch mal mit dem Rad zu hüpfen, fahre eine rasante Abfahrt hinunter oder vielleicht versuchst du mal vorsichtig auf einem Rad zu fahren? Natürlich nicht auf einer Hauptstraße bitte .

Denn in den Momenten musst du voll konzentriert sein auf das was du gerade tust, da hast du keine zeit mehr an dein herz zu denken . Bau Herausforderung in deine Fahrten ein.

Aber bitte nicht übertreiben, möchte nicht das du fällst und dir weh tust

Einen schönen Tag noch

Hi, ich mache fast genau dasselbe durch wie du. Ich bin 23 und mein Vater ist vor zwei Jahren an multiplen Organversagen gestorben (Zwar haben die medikamente im künstlichen Koma angeschlagen, aber sein Herz war letztendlich zu schwach). Meine erste Panikattacke bekam ich auf der Arbeit letztes Jahr: Kreislaufprobleme, schlecht Luft bekommen Puls 166 Blutdruck auch erhöht. Dann bin ich ins Krankenhaus und es wurde nichts gefunden. Seitdem war ich schob mehrmals in der Notaufnahme und auch noch einmal im Krankenhaus, nie wurde was gefunden. Ich weiß, dass mit meinem Herzen nichts ist, aber bekomme ich alltagssituationen sehr hohen Puls schnelleres gehen 140. 15min einfaches Radfahren 160-170 dazu schlecht Luft und, wenn ich paar Treppen steige, fühle ich einen innerlichen Druck und Erschöpfung.

Hol dir auf jeden Fall eine Psychotherapie, ich dachte auch ich bekomme das selber in den Griff, aber nach den letzten 8 Monaten muss ich mir eingestehen, dass ich Hilfe brauche und da muss man jetzt min. 6 Monate drauf warten. Ich gehe davon aus, dass ich den Tod meines Vaters nicht richtig verarbeitet habe, denn 6 Monate später ging es mir besser denn je, ich hatte mit Sport angefangen, mein Studium erfolgreich beendet und dann ging neuer Job, Wohnung und das erste mal richtig alleine wohnen los. Kurz darauf fing dann auch die Panik an - ich hatte den Tod meines Vaters wohl verdrängt und mich mit meinen Zielen abgelenkt, aber der Körper/Geist kann diesen Schutzmechanismus sicherlich nicht dauerhaft aufrechterhalten.

Ein Buch, was mir von einer Psychotherapeuten empfohlen wurde und ich dir auch empfehlen würde ist: Angst bewältigen von Sigrun Schmidt-Traub. Ich lese das aktuell und es erklärt alles sehr genau. Leider musste ich feststellen, dass die erkennis darüber, dass es nur psychisch ist nicht wirklich ausreicht. Habe ca. 1 mal im Monat noch eine panikattacke, wobei die oft nicht mehr so stark sind. Viel mehr beschäftigen mich die alltäglichen Symptome wie Schwindel, Herzrasen, schnell außer Atem, keine Kondition, Angst vor Sport besonders. Ich versuche wieder ins Fitnessstudio ab Mai zu gehen, aber habe solche Angst mittlerweile.





Dr. Christina Wiesemann
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