na prima, so lieben wir die ärzte, nicht wahr... aber ist okay, ich glaube das reicht schon aus, um meine probleme ungefähr vergleichbar mit deinen zu machen. zumindest so weit, dass ich dir erklären kann, was ich gelernt habe.
das problem bei so einer panikattacke ist ja, dass dieses miststück sich nicht unvermittelt anmeldet, auch wenn es den anschein hat, als fällt es aus heiterem himmel über einen her. der schalter wird schon viel früher umgelegt und setzt einen ganzen prozess in gang. ich versuch das mal an einem beispiel aus meiner vergangenheit zu erklären.
bei mir war es so schlimm, dass ich meine wohnung kaum verlassen konnte. alleine der gedanke, dass ich raus muss und draussen etwas vorhabe... ohgottohgottohgott! und - bähm - genau dieser gedanke, noch in der wohnung ausgeführt, war der auslöser für die attacke. nicht das sitzen im auto, nicht das unterwegssein, nicht das wegsein vom heimischen nest. die assoziation mit der bevorstehenden situation hat den schalter umgelegt. alleine schon die vorstellung, dass ich mich in eine situation begebe, in der es mir in der vergangenheit schlecht gegangen ist, at ausgereicht, einen prozess auszulösen, der letztendlich und unwiderruflich in eine panikattacke gemündet hat.
klar, wenn man das nicht weiß, wie soll man sich denn auch darauf vorbereiten oder schon im vorfeld abwehren? meine therapeutin hat das ganz gut erkannt und mir eine übung mit auf den weg gegeben, die mir gut geholfen hat. ich konzentriere mich noch bevor ich mich in die situation begebe, nur auf das, was ich jetzt gerade mache, bis in die kleinigkeiten hinein. von der couch aufstehen, in den flur gehen, die schuhe anziehen, die jacke überstreifen, die treppe runtergehen, die haustür aufmachen, den wagen aufschließen - und bevor ich mich versah, saß ich im wagen, ohne dass ich es mitbekommen hatte.
aber auch ein psychiater hat mir sehr gut geholfen. in all den langen jahren vorher habe ich mittelchen bekommen, die mich lecker ruhig stellen. klar, schön für den moment, aber auf lange sicht nur schlecht für den körper. ich muss dazu sagen, dass die diagnose agoraphobie auch erst vor zwei jahren gestellt wurde. wie ich anfangs schon erwähnt habe, deutsche ärzte... dann aber habe ich ein medikament mit dem wirkstoff paroxetin bekommen, das genau auf dieses problem wirkt. zur unterstützung bei der beschriebenen praktischen übung war das mehr als hilfreich. steht sogar in der packungsbeilage - gegen agoraphobie. nett, wenn man die selben symptome schon seit 17 jahren hat und die auch handgeschätzten vierzehn ärzten gebeichtet hat und erst nach so langer zeit die richtige hilfe bekommt. naja, du merkst, ich bin immer noch ein wenig grätzig, aber die große wut ist verflogen. ich bin ja jetzt viel mobiler als sonst.
vielleicht ist das ja auch eine alternative für dich. würde mich freuen, wenn dir das hilft.
keuch ächz fatmoe
17.02.2008 17:45 •
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