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Hallo, ich weiß nicht, ob es anderen auch so geht. Ich halte, bei aufsteigender Panik, keine Menschen um mich herum aus. Selbst zu Hause muss ich mich sofort zurück ziehen. Es macht mich wahnsinnig wenn mir womöglich jemand dabei zuschaut, wenn ich leise vor mich hinsterbe. Ich hab schon oft versucht, dann zu meinem Freund zu gehen und einfach nur in den Arm genommen werde. Geht gar nicht, macht mich noch unruhiger. Ich mache eigentlich schon immer Dinge, die kritisch werden können, lieber alleine. Berg gehen zum Beispiel, durch die ungewohnte körperliche Belastung bekomme ich Herzrasen, nicht immer deute ich es richtig und verfalle dann in Panik. Dann bin ich lieber Mutterseelenallein im Wald. Ich denke dann auch garnicht daran, dass es so schlimm werden könnte, dass ich Hilfe brauche. Ich habe noch nie in der Panik das Gefühl gehabt, ich brauche einen Arzt, im Gegenteil - selbst wenn ich beim Arzt Panik schiebe, flüchte ich lieber anstatt mir evtl. helfen zu lassen. Vg

09.03.2023 07:42 • 09.03.2023 x 4 #1


7 Antworten ↓


Zitat von sillyundbeni:
Hallo, ich weiß nicht, ob es anderen auch so geht. Ich halte, bei aufsteigender Panik, keine Menschen um mich herum aus. Selbst zu Hause muss ich mich sofort zurück ziehen. Es macht mich wahnsinnig wenn mir womöglich jemand dabei zuschaut, wenn ich leise vor mich hinsterbe. Ich hab schon oft versucht, dann zu meinem Freund zu gehen und einfach nur in den Arm genommen werde. Geht gar nicht, macht mich noch unruhiger. Ich mache eigentlich schon immer Dinge, die kritisch werden können, lieber alleine. Berg gehen zum Beispiel, durch die ungewohnte körperliche Belastung bekomme ich Herzrasen, nicht immer deute ich es richtig und verfalle dann in Panik. Dann bin ich lieber Mutterseelenallein im Wald. Ich denke dann auch garnicht daran, dass es so schlimm werden könnte, dass ich Hilfe brauche. Ich habe noch nie in der Panik das Gefühl gehabt, ich brauche einen Arzt, im Gegenteil - selbst wenn ich beim Arzt Panik schiebe, flüchte ich lieber anstatt mir evtl. helfen zu lassen. Vg


@sillyundbeni

Ich kenne das, da ich selbst Betroffener (Angst, Panik, Unsicherheit, Sozialphobie, Schüchtern, kein Selbstwert usw.) bin.

Allerdings ist es bei mir dann doch etwas anders. Ich bin ein Schauspieler und Vermeider. Dass heißt, dass ich mich zwar auch zurückziehe -bin eh als Single alleine und traurig einsam-, aber nach außen gut kaschieren tue. Dritte (Nachbarn usw.) wissen gar nichts von mir oder wie es mir innerlich geht. Als Mann gehe ich das auch alleine an (versuche schon Hilfe zu bekommen und Rat umzusetzen) und muss da auch alleine durch.
Viele Leute wissen gar nichts von mir. Das liegt aber nicht nur daran, dass ich nicht alles an die Goldwaage lege oder damit hausieren gehe, sondern auch an der Gesellschaft bzw. an Dritte, die ja auch einmal fragen könnten, wie es einer Person denn heute geht. Man kann sich auch einmal für andere Menschen interessieren.
Ich stelle mich oft bewusst draußen hin und warte, bis ich wahrgenommen werde. Nichts! Frauen sehen mich wie Luft an und andere Personen reagieren auch nicht. Das sagt schon viel über die Gesellschaft aus. Ich z.B. spiele nicht mit dem Handy und beobachte jeden Menschen, habe Menschenkenntnis und Feingefühl. Wenn ich helfen kann, dann helfe ich. Manchmal ist einfach die Präsenz oder ein nettes Wort hilfreich und ausreichend. Nur, welche andere Person macht dies denn?

Zwecks Panikattacken, Angstzuständen bin ich aber bei Dir zwecks Alleinsein. Ich bin da auch die Person, die eben damit auf die eigene Art und Weise umgeht. Ich brauche dann eben auch Ruhe oder extreme Ablenkung. Manchmal geht es, ab und zu eben nicht. Jeder Mensch ist anders. Habe ich einen schlechten Tag, dann ziehe ich mich zurück und erhole mich bzw. warte ab, bis die Gefühle verschwunden sind. Das kann manchmal Tage, Wochen oder Monate -zwischendurch ein paar Tage Besserung- dauern. Da liege ich schon einmal den ganzen Tag im Bett bzw. verlasse nicht das Haus.

Nun, ob Hilfe x für alle Menschen passend und richtig ist, wage ich zu bezweifeln. Jeder Mensch hat da eigene Techniken. Man kann sich immer informieren und helfen lassen, aber nicht immer sind diverse Ratschläge oder Vorgehensweisen seitens Ärzten bei Mensch xyz passend und angebracht. Manche Menschen machen das alleine, andere zählen nur auf Medikamente oder Therapien (Psychologe, Psychiater, Ambulanz, Klinikum). Wiederum andere Menschen nutzen eine Kombination aus allen Varianten. Da muss jeder Mensch selbst schauen, was er braucht, was hilft und wie er damit zu Rande kommt.

Mein Arzt hat mir des Öfteren gesagt, dass ich nicht nach einer Heilung und nach dem Wunder suchen soll. Kleine Schritte gehen und auch realisieren, dass man auch mit diversen Einschränkungen gut leben kann, wenn man gelernt hat, damit umzugehen, oder weiß, was man im Fall xyz tun muss. Das ist auch völlig okay.

Aber, da ich leider Single bin und keine liebevolle Freundin oder Frau habe, seit Dekaden keinen körperlichen Kontakt zu Frauen habe und eben Nähe, Zuneigung, Leidenschaft, Liebe, Kuscheln, Knuddeln, Küssen usw. vermisse, täte es mir schon sehr gut, wenn ich wüsste, da ist eine liebevolle Person zumindest da. Bei mir ist es so, dass ich als Mann Energie, Selbstbwert und Männlichkeit aus der weiblichen Nähe ziehe. Selbstbewusstsein und Co. eben auch davon, wenn ich weiß, ich habe eine Freundin/Frau, die für mich immer da wäre und auf mich wartet, voller Leidenschaft mich begrüßt und liebevoll ist. Es geht nicht immer direkt um Taten, sondern die Tatsache, dass man weiß, dass da eine Person, die einen liebt, da/zu Hause ist, ist schon ausreichend. Das mag sich jetzt komisch lesen, aber ich bin so der körperliche Typ. Wenn ich eine Freundin oder Ehefrau hätte, dann würde ich schon den ganzen Tag kuscheln (abgesehen von Arbeit und anderen Verpflichtungen eben), da mir das sehr gut tut und ich mich danach eben geliebt und stärker fühle.

Zumindest war das bei mir immer so, dass ich während der Beziehung selbstbewusster war. Ich als MANN hatte eine Freundin (stolz), habe zu jeder Zeit Sex bekommen (hat mich dann männlicher und selbstsicherer gemacht) und wir hatten sehr viel gekuschelt und uns in den Armen gelegen.

Es tut gut, wenn man geliebt wird oder zumindest weiß, dass man nicht alleine ist und zu Hause eine Person da ist.

Deswegen bin ich auch so traurig, da dies wohl normal ist, aber ich keine Freundin/Frau finde und Frauen immer so abwertend, gemein, arrogant usw. mir gegenüber sind. WIe kann es sein, dass Frauen so schick, süß, niedlich, anziehend, nice, putzig, weiblich und anziehend sind, aber dann so garstig? Diese Attribute passen gar nicht zusammen.

Aber, jeder Mensch ist eben anders. Der EINE zieht sich zurück, der ANDERE braucht Zweisamkeit. Es hat beides Vor- und Nachteile. Ich als junger Mann würde meine Partnerin ohnehin nicht belästigen wollen. Ich ziehe das alleine durch und nehme Abstand, um diesen nicht auch noch mit nach unten zu ziehen. Allenfalls wenn ich einmal eine Frage habe oder einen Ratschlag möchte, würde ich das den Partner fragen.

In meiner letzten Beziehung konnte ich, wenn ich einen schlechten Tag hatte, viel durch SEX kompensieren.
War ich schlecht drauf bzw. mir ging es einmal nicht so gut, dann hatte das meine EX erkannt und war zu mir liebevoll. Nach dem Sex war ich richtig entspannt, ausgeglichen und männlich selbstsicher. Keine Ahnung, vielleicht denke ich da als junger Mann anders, aber Nähe (es geht nicht immer nur um Sex) tut mir eben gut und stärkt den Selbstwert. Deswegen wundert mich das tagtäglich, warum Frauen immer NEIN sagen. Frauen müssen eiskalte Engel sein, die keine Gefühle und Sehnsüchte haben. Denn, warum sagt man dann immer NEIN? Ich als junger Typ würde niemals NEIN sagen. Zumal ich Person x gar nicht kenne und das beurteilen kann.

Ja und vor Ort brauche ich auch Abstand, wenn eine Panikattacke zuschlägt. Da kann ich auch keine Menschen um mich herum gebrauchen. Nur weg und Abstand, Ruhe.

A


Gesellschaft wenn die Panik kommt

x 3


@sillyundbeni wie äußert sich denn diese panikattacke bei dir ?

Geht mir genauso. Wenn es mir schlecht geht, will ich nur meine Ruhe haben. Ich habe auch nicht das Bedürfnis darüber zu reden zu reden oder zu schreiben.

Zitat von SadGuy:
Ich z.B. spiele nicht mit dem Handy und beobachte jeden Menschen, habe Menschenkenntnis und Feingefühl. Wenn ich helfen kann, dann helfe ich. Manchmal ist einfach die Präsenz oder ein nettes Wort hilfreich und ausreichend. Nur, welche andere Person macht dies denn?

Oweia, damit würdest du bei mir aber eine ganz schöne Abfuhr bekommen Ich kann es nicht ausstehen, wenn mich jemand anspricht und helfen will. Es geht doch niemanden etwas an, wie es mir geht.
Zitat von SadGuy:
Deswegen bin ich auch so traurig, da dies wohl normal ist, aber ich keine Freundin/Frau finde und Frauen immer so abwertend, gemein, arrogant usw. mir gegenüber sind.

Das wundert mich nicht, wenn du dich so offensichtlich anbietest.

Ich leide auch lieber ohne Publikum, habe dadurch schon viel vermieden. Das betrifft aber bei mir nicht nur die Ängste, sondern auch andere Beschwerden. Mein Reizdarm ist da zb ein großes Problem. Sobald ich merke, dass etwas schmerzt oder in die Hose gehen könnte (was ziemlich oft kopfmäßig passiert) würde ich gern vermeiden.

Zitat von Gaulin:
Ich leide auch lieber ohne Publikum, habe dadurch schon viel vermieden.

Das ist bei mir nicht der Fall. Ich vermeide nichts, wenn es mir schlecht geht, mir ist es egal, wenn andere das mitbekommen. Sie sollen mich nur in Ruhe lassen

Ich möchte bis auf meinen Mann auch niemanden um mich haben, wenn mich Angst und Panik packen. Ich nehme eh schon immer so viel von anderen Menschen wahr und muss das dann nicht auch zusätzlich noch on top haben.
Da ich auch Reizdarm habe wie @Gaulin, geht es mir dort auch genau so. Sobald sich mein Darm meldet will ich mich nur noch verkriechen und nichts und niemanden sehen.




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