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Hallo,

Wie bereits meine Überschrift sagt hab ich seit Monaten ganz seltsame Zustände, ich weiss nicht ob es Panikattacken, Nervenzusammenbrüche sind oder etwas körperliches.

Ich nehme seit knapp 14 Jahren Paroxetin, weil ich sehr starke Panikattacken und depressive Verstimmung hatte. Eigentlich ging es mir relativ gut, ich hatte Jahre keine bis wenige Probleme, jetzt seit knapp 2 Jahren hab ich seltsame Attacken bekommen, die ich irgendwie nicht zuordnen kann:

Ich stehe morgens auf und fühle mich eigentlich gut, frühstücke und nehme dazu mein 20mg Paroxetin. Ab 14 Uhr geht es dann meist los, ich fühle mich total benommen, unwirklich, mir wird alles zuviel, mein Zustand ändert sich total ins Negative, selbst die einfachste Tätigkeit fällt mir schwer, bin innerlich angespannt, ängstlich und total down und gedämpft, könnte sofort heulen, hab Angst durchzudrehen, bin gereitzt, mir ist schwindlig hab Angst wegzutreten, bzw. ohnmächtig zu werden, friere extrem und zittere teilweise.

Ich muss mich dann hinsetzen, die Arbeit stoppen usw. Nach ca. 30 min wird es dann meist leichter und am Nachmittag werde ich dann wieder richtig fit, gegen Abend bin ich dann in meist guter Stimmung hab Kraft usw., und kann mir nicht vorstellen, dass ich davor an dem selben Tag schon richtig fertig war.

Was könnte das sein, hat das wer von Euch auch? Die Ärzte finden nichts, ich denke vielleicht liegt es an Paroxetin aber nach 14 Jahren?

Das macht mir ziemlich zu schaffen. Soll ich Medikamt wechseln oder Dosis erhöhen? Der Arzt meinte, ich soll mehr Paroxetin nehmen, aber ich weiss nicht, vielleicht es ja auch eine Nebenwirkung?

lg

Martin

12.02.2022 22:43 • 13.02.2022 x 1 #1


7 Antworten ↓


Bei mir ist das oft auch ein Muster. Entweder morgens gut, im Laufe des Tages steigert sich das, nach dem Mittag wird es besser und dann geht es mir derzeit dann manchmal abends wieder schlechter.
Keine Ahnung warum das so ist.

A


Ganz komische Zustände, was könnte das sein?

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Es könnte sein, dass die Medikamente einwenig die Wirkung verloren haben, eventuell musst du die Dosis leicht erhöhen. Am Besten mit dem Arzt besprechen!

Salve Don!

Zitat von DonMartino:
Ab 14 Uhr geht es dann meist los, ich fühle mich total benommen, unwirklich, mir wird alles zuviel, mein Zustand ändert sich total ins Negative, selbst die einfachste Tätigkeit fällt mir schwer, bin innerlich angespannt, ängstlich und total down und gedämpft, könnte sofort heulen, hab Angst durchzudrehen, bin gereitzt, mir ist schwindlig hab Angst wegzutreten, bzw. ohnmächtig zu werden, friere extrem und zittere teilweise.


Hat sich zu Beginn dieser Probleme (also vor knapp 2 Jahren) irgendwas Nennenswertes in Deinem Leben geändert?

Könnte es mit Deinem Mittagessen zusammenhängen? Wie steht es um Deine Verdauung im Zeitraum bis zu 3h nach dem Essen?

Liebe @DonMartino, ich habe schon öfters gehört, dass ein Medikament seine Wirkung schon nach weniger Jahren wie Du Paroexetin einnimmst verändern kann. Wie weit das jetzt an der Chemie ( einem ev. Wirkungsnachlasseffekt, dem dann tatsächlich mit einer Erhöhung der Dosierung abgeholfen werden könnte) oder an Deiner Persönlichkeit (bei diesbezüglichen Veränderungen können einst bewährte Medikamente nicht mehr stimmig sein) liegt, ist schwer zu sagen.

Da Dich die Empfehlung Deines Arztes ( die Dosis zu erhöhen) nicht befriedigt, bzw. Du das Thema mit uns diskutieren möchtest, zeigt dass Du Zweifel hast. Deshalb schlage ich vor, dass Du Dir eine Zweit- oder sogar Drittmeinungen holst. Bei uns in der Schweiz gibt es Krankenversicherungen , die Zweitmeinungen explizit anbieten. Ausserdem kann man an den Wochenenden in s.g. Permanence ( Art Notfallkliniken, bei denen man unangemeldet erscheinen kann) eine Meinung kriegen, und es gibt auch Apotheken zu deren Angebot zählt, die Medikamentencocktails eines Kunden auf Verträglichkeit ( auch gegenseitige Verträglichkeit) zu untersuchen. Der Job ist umfassend, auch die Nebenwirkungen werden einberechnet. Ich kann mir vorstellen, dass diese Möglichkeiten auch in Deutschland existieren. Vielleicht kann Dir sogar hier im Forum jemand entsprechende Adressen nennen...

Danke für die tollen Antworten. Das sich nach 13 Jahren die Wirkung vielleicht verschlechtert, daran dachte ich auch schon irgendwie, nur warum immer erst mittag und nach der Einnahme vom Paroxetin... Mich macht das irgendwie stutzig, ich dachte halt nach der Einnahme sollte es mir eigentlich besser gehen und schlechter eher wenn die Wirkung nachlässt....

Ich mach mir mal Montag einen Termin bei einem Psychater aus.

Lg

Martin

@moo Ja da hat sich die letzten 2 Jahre einiges getan, Trennung, beruflich usw. Ist klar das es mir zu schaffen macht aber warum bekomm ich solche komischen Zustände immer oder meistens mittags? Das mit der Verdauung dachte ich auch schon, nach dem Essen ist es teilweise besser oder nach der Toilette. Mein Magen ist auch oft etwas nervös also aufstoßen usw... Es hängt vllt. irgendwie alles zusammen. Liebe Grüße Martin

Es kann mit einer unbewussten Konditionierung (Erinnerung) zu tun haben.
Ich habe mal von einem Fall gelesen, der hatte immer, wenn er abends nichts gegessen hat, am nächsten Tag starke Migräne. Zum einen hat es jahrelang gedauert überhaupt den Zusammenhang zu erkennen und dann wusste er natürlich auch nicht gleich, warum das damit zusammen hängt. Aber letztendlich fiel ihm ein, dass das mit seinen Kindheitserinnerungen im Elternhaus zu tun hatte. Leider weiß ich jetzt die genauen Zusammenhänge nicht mehr, also was in seiner Kindheit war, aber für mich klang es nachvollziehbar. Er konnte es dann so auch auflösen und hatte keine Migräne mehr, auch wenn er abends nichts gegessen hat.

Nachdem sich bei dir ja einiges geändert hat, könnte es sein, dass da irgendwas unbewusst hängen geblieben ist.
Und weil es scheinbar ein tägliches Ritual ist, vermute ich auch, dass du etwas hinter dir gelassen hast, was dich täglich belastet hat?





Dr. Christina Wiesemann
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