Ich weiß, dass das nicht 100% die richtige Kategorie für mein Thema ist, aber alle anderen sind da auch nicht wirklich passend. Ich hab gerade etwas über Phobien, Derealisation und so weiter gelesen. Eher zufällig, aber da fiel mir plötzlich ein, dass ich in der frühen Jugend manchmal Situationen völlig anders empfunden habe, als sie wirklich waren. Eigentlich immer dann, wenn ich allein zu Hause war oder schon im Bett lag. Ich fühlte so, als ob die Gegenstände (Schrank, Wände und kleinere Dinge) größer wurden und mich erdrücken wollten. Das hielt immer für ca eine halbe Stunde an und dann normalisierte sich der Zustand wieder. In einer anderen Situation, an die ich mich erinnere, war ich allein mit meinem damaligen Hund zu Hause. Es war schon abends und schon etwas dunkel draußen, alles war still und ich wollte zu Bett gehen. Meine Eltern waren nur drei Straßen weiter bei guten Bekannten eingeladen und ich konnte jederzeit dort anrufen. Wie ich also dann so in meiner Zimmertür stand und mein Hund ganz ruhig vor mir, wechselte mein Gefühlszustand. Plötzlich bekam ich so ein befremdliches Gefühl, dass mein Hund mir was antun könnte. Eigentlich war er ein herzensguter Hund, der niemanden was zu leide tat. Wir standen uns aber nun gegenüber, als würde gleich ein zerfleischender Kampf beginnen. Zumindest fühlte ich das in mir. Der Hund sicher nicht, denn er drehte dann ab und ging die Treppe hinunter. Ich war bettfertig, ging in mein Zimmer und zog mir die Decke bis zur Nase. Im Bett liegend hörte ich ihn auf dem Fliesenboden tapsen und dieses Gefühl mit den Gegenständen fing wieder an. Dazu jetzt also auch noch die Angst vor meinem eigenen Hund. Diese Angst war so unerträglich, dass ich tatsächlich bei den Bekannten angerufen hatte, um meine Eltern zu erreichen. Ich telefonierte mit meiner Mutter und sagte ihr, dass ich glaube, der Hund möchte mir was tun. Sie beruhigte mich, trotz ihres Unverständnisses und meinte, sie wären sowieso bald da. Unverständlich war es ihr deswegen, weil der Hund und ich seit Jahren wie Pech und Schwefel waren. Ich legte mich zuversichtlich, dass meine Eltern bald da wären, wieder ins Bett und beruhigte mich allmählich. Ich muss ziemlich schnell eingeschlafen sein, weil ich, soweit ich mich erinnern konnte, meine Eltern nicht mehr gesehen hab an diesem Abend.
Das alles hatte ich so zwischen 14 und 16 in etwa und seitdem eigentlich nicht mehr. Wenn ich mich allerdings daran erinnere kann ich auch jetzt noch diese seltsamen Gefühle etwas nachempfinden.
Können das Anzeichen einer Derealisation gewesen sein? Hat meine jetzige Somatisierungs- und Angststörung vielleicht schon hier ihren Ursprung?
Würde mich über konstruktive Beiträge und Reaktionen sehr freuen! Danke und liebe Grüße!
Labidochromis
19.10.2018 20:07 • • 19.10.2018 #1