@Partychr
Ich glaube, ich habe inzwischen es einfach drinnen, dass ich weiß, dass die Angst wieder vorübergehen wird.
Natürlich sind längere Zeiten der Sorgen und Ängste sehr anstrengend und Unterstützung tut gut, damit man weiß, dass man nicht alleine ist.
Reden ist auch super, da da manchmal ja das rationale Denken etwas strauchelt.
Bei neuen Dingen brauche ich auch sehr lange.
Bei den Ohrgeräuschen brauchte ich bestimmt ein halbes Jahr. Aber ich bin mit dem, was ich hatte, realistisch dran gegangen.
Wenn es funktioniert, dann ist das super und wenn nicht, dann kann ich mir was neues überlegen. Aber gerade versuche ich eben erst einmal nur das statt vieles auf einmal. Und es hat funktioniert. Ich habe ein Fundament, an dem ich weiter arbeite.
Auch wenn ich anderen immer sage, dass man über seine Situation auch weinen darf, da es ein Weg zu der Akzeptanz ist (es ist nun einmal auch eine Trauer wegen dem vorherigen Leben da), schaffe ich das selbst nicht immer so gut.
Wenn ich es aber zulasse, dann ist das unglaublich befreiend.
Dabei konzentriere ich mich aber dann wirklich auf das aktuelle Problem.
Meine Gedanken gehen nicht in die Richtung, dass mein Leben jetzt scheinbar furchtbar ist, sondern, dass ich eben mein vorheriges Leben vermisse. Das jetzige Leben steht gar nicht im Fokus.
Wie um eine verstorbene Person. Man darf sich nicht in die Opferrolle stecken. Aber man darf um Vergangenes weinen. Es war wichtig.
Wenn man nun eine Depression hat, kann das natürlich sehr schwer sein.
Und vor allem muss man lernen, dass man nicht zu hart mit sich selbst sein darf.
Da mag ich gerne die Übung: Was würdest du jemanden raten, der mit diesem Problem zu dir kommt?
Deine Antwort wird wahrscheinlich ganz anders sein als das, was du von dir selbst verlangt. Aber man sollte sich so gut behandeln, wie man es mit anderen tut, die Hilfe brauchen.
Das ist extrem schwer und ich arbeite selbst immer noch dran und treibe mich damit regelmäßig in die Verzweiflung.
Es ist viel üben. Und es gibt immer wieder Rückschläge. Aber man kommt dann langsam immer besser aus ihnen heraus.
Natürlich beneide auch ich ab und an die anderen, die so viel Energie haben.
Aber inzwischen habe ich mir mein Leben so gebastelt, dass ich mit meiner Energie auch ein schönes Leben leben kann. Hauptsache ich bin glücklich.
Was mir nur meistens noch im Weg steht, sind die Leute, die es nicht verstehen und mir sagen, dass ich es doch einfach machen soll. Einfach ist ein böses Wort und in meinem Haushalt verboten.
Wäre es so einfach, hätte man das Problem nicht.
22.06.2024 12:25 •
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