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12.07.2017 09:12 • 17.12.2021 x 1 #1


28 Antworten ↓


Du hast wahrscheinlich aufgrund von ständiger körperlichen Schonung keine Kondition und dann ist es ganz normal, dass man bei der kleinsten Anstrengung Herzrasen bekommt. Und dann kommt noch deine Angst vor der Situation dazu, die den Herzschlag auch noch zusätzlich hochtreibt.

A


Herzrasen nach kleinster Anstrengung

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Hallo,

das, was Du da so beschreibst, kennen viele von uns. Es fühlt sich bescheiden an, das ist richtig aber aufgrund Deiner langjährigen Erfahrung in Sachen Angst und Panik hast Du auch die Erkenntnis gewonnen, dass es sich nicht um eine lebensbedrohliche Erkrankung handelt.

Gerade beim Treppensteigen gerate ich auch gerne mal in Panik, weil ich eben schon vorher Angst bekomme, wenn ich oben angelangt bin, zu hyperventilieren. Begünstigt wird das Ganze noch durch mein Übergewicht.

Wie Du siehst, leben Du und ich aber noch. Ich mache moderates Ausdauertraining auf dem Ergometer und versuche gerade, mich von einigen Kilos zu verabschieden.

Was tust Du für Dich?

LG, Perle

Danke für eure Antworten.

Weisst du vielleicht, wie ich am besten mein Herz in so einer Situation trainieren kann? Wird das überhaupt trainiert, wenn ich am Tag nur 5 Minuten was machen kann, wenn überhaupt? Sowas kann mir ein Arzt dann wahrscheinlich besser beantworten, aber vielleicht hat trotzdem jemand eine Ahnung.

Ich mache seit Jahren kein Sport, ehrlich gesagt. Und jetzt trau ich mich erst garnicht anzufangen.

Ich habe mal für 8 Wochen ein Workout Training durchgezogen, aber ob sich was verbessert hat, kann ich grad nicht sagen, habe damals nicht drauf geachtet. Ich konnte die 20 Minuten jedenfalls nie durchziehen durch die Angst. Deshalb habe ich damit aufgehört.

Jetzt mache ich wieder nichts. Ich habe es mit Yoga probiert, aber ob da das Herz trainiert wird?

[quote=AnxietyWarriordas lWeisst du vielleicht, wie ich am besten mein Herz in so einer Situation trainieren kann? [/quote]

Am besten fängt man klein an, z.B. mit strammem Gehen (Walking) auf ebener Strecke, 3-4 Mal die Woche für 30-40 Minuten. Das kann man dann zeitlich ausweiten, zwischendurch auch mal einige Schritte laufen. Im Laufe der Zeit steigert man die Laufzeiten, bis man eine Strecke durchlaufen kann. Bei mir hat es damals gerade mal 3-4 Wochen gedauert, bis ich 20 Minuten am Stück laufen konnte.

tritt das herzrasen in ruhe auf? Oder bei Stress? Wie lange hält es an? Hast du mal gemessen wie hoch der Puls immer ist?

Das Herzrasen an sich tritt in Ruhe auf. aber wenn ich treppen steige oder mich anstrenge, tritt das immer auf.

In Ruhe das ist meist bei 160, höchst war 185. bei der Anstrengung schießt er halt bis keine Ahnung. Noch nie gemessen. Aber beim Belastungsekg war der bei 180 und dann wurde abgebrochen. Ist schon was her.

Es hält solange an, bis ich aufhöre Treppen zu steigen etc.

Zitat von AnxietyWarrior:
Das Herzrasen an sich tritt in Ruhe auf. aber wenn ich treppen steige oder mich anstrenge, tritt das immer auf.

In Ruhe das ist meist bei 160, höchst war 185. bei der Anstrengung schießt er halt bis keine Ahnung. Noch nie gemessen. Aber beim Belastungsekg war der bei 180 und dann wurde abgebrochen. Ist schon was her.

Es hält solange an, bis ich aufhöre Treppen zu steigen etc.



Ist das im Ruhezustand immer nach emotionalem Stress oder aus heiterem Himmel?
Wichtig finde ich zu differenzieren, ob psychisch oder organisch, aber ich hatte schon ähnliche Symptome wie du und es war psychisch. Ich war kurz davor eine Herzneurose zu entwickeln.....
Aber wenn du so oft untersucht worden bist, denke ich, dass organisch alles ok ist (:

Ich war einmal im Fitnessstudio auf einem Laufband.
Dort wurde mir nach ein paar Schritten plötzlich ein Puls von 250 angezeigt.
Hatte plötzlich das Gefühl mein Herz explodiert als ich diese Zahl gesehen habe (aber erst nachdem ich sie gesehen habe).
Danach habe ich eine zeitlang diese Geräte gemieden aber ich habe immer mehr in mich reingehört und immer mehr mein Herz wahrgenommen und um so mehr ich gesucht habe umso schneller lief das Herz.
Es klopfte, hämmerte etc. Es war wie ein Teufelskreis.

Letztendlich war aber nicht mein Herz kaputt sondern das Laufbandmessgerät.
Dennoch hat sich die Panik eingenistet und bricht hier und da mal wieder durch.
Merk ich immer mal wieder wenn mein Herz mal wieder etwas aktivier ist, entweder nach dem Essen oder beim Laufen etc.
Ich habe noch nicht richtig gelernt damit umzugehen werde aber wohl bald mal eine Verhaltenstherapie probieren.

Hallo. Hast du mal deine Eisenwerte überprüfen lassen? Nicht nur den Hb Wert auch den Eisenspeicher und Transferrinsättigung. Ich hatte auch ständig Herzrasen - da war der Eisenspeicher leer. Wenn ich merke das ich oft Herzrasen habe trinke ich meinen Eisensaft - roter Kurtraubensaft - und nach ein paar Tagen ist es wieder besser. Ist nur ein Tipp.


Zitat von Plushfrog:
Und wie es so ist,habe ich ein Vermeidungsverhalten entwickelt. Bloß nicht zu viel bewegen,sonst geht der Puls wieder hoch.


Aber genau das müsstest du tun, um deine Kondition zu steigern. Wenn man sich wenig bewegt, ist es ganz normal, dass der Puls schon bei kleinster Anstrengung in die Höhe schießt. Das Herz ist ein Muskel, der trainiert werden will, genau wie die anderen Muskeln am Körper.

Zitat von Plushfrog:
Bloß nicht zu viel bewegen,sonst geht der Puls wieder hoch.
Ich weiß nicht mehr was ich machen soll,mich belastet dieser hohe Puls extrem


Dein Herz braucht Training. Wenn du es permanent schonst, ist es in Gefahr. Regelmäßiger Ausdauersport hat meinen Puls komplett runtergefahren. Mein Ruhepuls lag trotz Betablocker bei 90-100, sobald ich mich nur ein wenig bewegt habe, war er über 130.

Ich hatte Zeiten, in denen ich mich unter die Dusche getraut habe, aus Angst, mein Herz würde versagen.

Dann habe ich angefangen, abzunehmen und mich täglich zu bewegen. Nun ist mein Ruhepuls meist zwischen 47 und 52, im Schlaf noch etwas niedriger und wenn ich normal jogge, bewege ich mich bei einem Puls von 125 bis 140. Wenn ich Gas gebe und/ oder bergauf laufe, auch mal 170--180, aber das mache ich nur ab zu. Bin ja nicht mehr die Jüngste .

Du musst aus dem Vermeidungsverhalten raus und wieder Zutrauen zu deinem Körper - und vor allem zu deinem Herzen kriegen.

Mein Weg dahin ist im unten verlinkten Tagebuch nachzulesen.

Danke für Eure Antworten...
Mein Problem ist: Wie anfangen?Womit?
Schon beim normalen spazieren gehen,ist mein Puls extrem hoch...

Zitat von Plushfrog:
Mein Problem ist: Wie anfangen?Womit?


Ich habe mit Gehen angefangen. Am Anfang habe ich 2 Minuten auf meinem Laufband geschafft, dann hat mich die Panik wieder runter geholt . Das Geheimnis liegt darin, es einfach jeden Tag wieder zu tun - und immer ein wenig länger als am Tag zuvor. Ich habe erst die Zeit gesteigert, dann das Tempo.

Zitat von Plushfrog:
Schon beim normalen spazieren gehen,ist mein Puls extrem hoch...

Ein Teil deiner Pulsfrequenz ist mit hoher Wahrscheinlichkeit deiner Angst geschuldet. 150 Puls sind für jemanden in deinem Alter aber überhaupt kein Thema. Bei mir war der Puls bereits auf über 130, wenn ich mir nur die Laufschuhe zugebunden habe. Trotzdem tun.

Wichtig: Positive Affirmation. Anstatt verzweifelt den Herztod zu befürchten, sich immer wieder sagen: Ich tue meinem Körper gerade etwas Gutes. Ich trainiere mein Herz. Mach dir klar, dass Bewegung deine Lebensversicherung sein wird. Jeder Schritt, den du tust, kräftigt dein Herz und deine Lungen. Wenn du das auch noch an der frischen Luft tust, umso besser. Jeder Atemzug - auch wenn es zunächst ein kurzatmiger ist - bringt frischen, klaren Sauerstoff in deine Lungen und stärkt deine Abwehrkräfte.

Jeden Tag ein kleines bisschen sturer sein als die Angst wird dich voran bringen.

Jeep, ohne Training, keine Verbesserung. Musst ja nicht gleich Marathon laufen . Es reicht, bewusst eine Strecke raussuchen und immer bissle mehr joggen. Kommst du ausser Puste, dann gehst du eben, bis du wieder kannst.

Dein Denken ist falsch. Der Körper will was tun. Und Schonung ist das Schlimmste, das getan werden kann. Musst auch kein Profisportler werden, nein, es reicht, wenn du dich bewusst einem moderaten Training unterziehst. Kannst auch in der Wohnung tanzen. Oder jeden Tag putzen. Hauptsache, du bewegst dich.

Und was den Puls anbelangt: Der steigt immer! wenn der Körper was tun muss. Und deshalb denkst du falsch, denn je trainierter der Körper ist, desto weniger hoch der Puls. Was du gerade tust, ist daher grottenfalsch. Das Gegenteil ist richtig und führt dich aus dem Pulsgedöhns heraus.

Damals habe ich meine Panikattacken nicht behandeln lassen, war aber immerhin so klug, dass ich mir gedacht habe, wenn vor Angst der Körper belastet wird, dann lieber trainiert. War dann fit wie ein Turnschuh, allerdings war die Panik natürlich nicht weg.

Ich hatte da mal so ein Schlüsselerlebnis...Bin an einem Tag 30.000 Schritte gegangen...Nur gegangen,nicht gelaufen etc...Abends aus dem nichts fing dann das Herzrasen an...Konstant bis 130...5 Stunden lang,dann ging er langsam runter...
Das hat sich irgendwie eingebrannt
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Hinzu kommt noch wie du den Puls misst?
Pulsuhr oder selber?
Es gibt Pulsuhren(ich hab selbst so eine) die nicht richtig messen bzw bei schnellen Bewegungen in die Höhe schießen...vl hast du auch so eine und die Werte passen nicht ganz genau....oder du misst immer selber mit den Finger aber das glaub ich doch nicht
Ich kenne das auch von mir....zwar bei weitem nicht mit dieser Herzfrequenz aber trotzdem sehr unangenehm für mich...vorallem wenn ich gegessen habe...dannach ist Bewegung Horror...selbst stiegen steigen ganz normal...dazu kommen Brust und Rückenschmerzen zwischen den Schulterblättern ..einengend...wie ein Messerstich vorn und hinten beim tief einatmen....

Alles Gute

Zitat von Plushfrog:
.Konstant bis 130...5 Stunden lang,dann ging er langsam runter...


Das ist aber doch nicht schlimm. Zumindest nicht körperlich. Es ist nur deine falsche Bewertung, die es schlimm macht.

Zitat von Plushfrog:
Ich hatte da mal so ein Schlüsselerlebnis...Bin an einem Tag 30.000 Schritte gegangen...Nur gegangen,nicht gelaufen etc...Abends aus dem nichts fing dann das Herzrasen an...Konstant bis 130...5 Stunden lang,dann ging er langsam runter...Das hat sich irgendwie eingebrannt


Wenn du aus dem Nichts plötzlich zuviel tust, und noch Angst vor hohen Puls hast, kann durchaus dein Stresslevel so erhöht werden, dass dann Adrenalin ausgeschüttet wird, dass dann das Herz beschleunigt.

Immer hinterfragen, was war die Ursache. Und hier macht man die grössten Fehler, leider. Unsere Angst entsteht immer, wenn im Vorfeld eh schon lange ein Ungleichgewicht geherrscht hat. Irgendwann kommt Tag X und es haut einen von den Socken. Da man aber nie damit gerechnet hat, bleibt dieses Erlebnis total eingebrannt. Bei dir Herzrasen. Bei mir die Panikattacke im Auto. Ich Angst vor dem Irrewerden, du Angst vor Herzrasen. Beide hatten wir ein Schlüsselerlebnis.

Ist auch egal, denn das was wir meinen und uns zurechtbasteln ist grottenfalsch. Wir hängen dann nur in dem Kreislauf fest und beginnen mit vermeiden. Das macht jeder Angstkranke.

Und anstelle mal langsam aus dem Dilemma zu krabbeln, nee, es gibt nur ein entweder oder. Entweder nix, oder erzwungen. Alles falsch. Gaaaaanz langsam mit dem Vertrauen beginnen. Das dauert. Wäre ja sonst keine Erkrankung. Also, beginne einfach und wenn's nur eine Minute ist.

Man braucht diese Sicherheit, wenn's eng wird, aufhören zu dürfen. Heisst aber nicht, dass das aufgeben bedeutet. Aufgeben ist doof, weiter versuchen ist klug.

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Dr. Matthias Nagel
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