Ich habe mich gerade erst bei euch angemeldet und bin, ehrlich gesagt, ein bisschen nervös.
Mein Problem ist Folgendes: Mein Sohn ist per Notkaiserschnitt auf die Welt gekommen und nach der OP war mein Kreislauf ziemlich im Eimer. Ich hatte extrem wackelige Knie, Herzflattern und zittrige Hände und geriet darüber schlimm in Panik. Und die ging gar nicht mehr weg. Wenn ich mit meinem Kind spazieren gehen wollte, geriet ich völlig in Panik, weil ich wahnsinnige Angst davor hatte, umzukippen und den kleinen dann (so mein Empfinden) im Stich zu lassen. Ich sprach das beim Arzt an und man sagte mir, dass diese Ängste normal seien und sich einfach erstmal alles einpendeln müsse. Aber es hat sich nichts eingependelt. Ich habe also bei Therapeuten angerufen und einer nach dem anderen sagte mir, dass es keine freien Therapieplätze gäbe und ich in einem halben Jahr nochmal anrufen sollte. Auch das habe ich getan, mit demselben Ergebnis.
Nun ist meine Elternzeit vorbei, ich müsste dem Arbeitsmarkt wieder zur Verfügung stehen und tue es nicht, weil ich einfach total fertig bin. Fertig wegen der ständigen Angst (Angst als Mutter zu versagen, Angst mein Kind im Stich zu lassen (wenn mir etwas passiert, ich krank werde etc), Angst um unsere Zukunft, Angst meinen Mann und mein Kind zu enttäuschen, Angst mich vor den Menschen da draußen lächerlich zu machen ..), den Symptomen (zittern, Unruhe, Herzstolpern, Schwindel, dem Gefühl keine Luft zu bekommen, wenig Schlaf, Konzentrationsprobleme, Vergesslichkeit, Matschgefühl im Kopf ..) und weil ich einfach keine Hilfe finde. Und ich weiß nicht mehr weiter.
Habe erst heute noch mit meiner Hausärztin gesprochen und sie meinte, ich solle mich mal nicht so haben und dass sie mich mich für zwei (!) Tage krankschreiben könnte, mehr aber nicht solange ich keinen Psychologen habe, der eine Diagnose stellt. Wenn ich aber keinen Therapieplatz bekomme, wie soll dann von einem Therapeuten die Diagnose gestellt werden, die ich für eine Krankschreibung bräuchte? Versteht mich nicht falsch, ich bin nicht faul und möchte gerne arbeiten, aber ich kann es gerade einfach nicht. Ich überfordere mich gerade selbst total bzw meine Angst überfordert mich und währenddessen muss ich bei meinem Kind nebenbei auch noch alles geben und funktionieren. Wenn er Abends im Bett ist, möchte ich nur noch heulen und mal kann mich in die Tonne stecken.
Krankenkasse habe ich um Rat gefragt, der Rententräger schickt mir Formulare für eine Reha mit Kind zu und auch den psychosomatischen Dienst habe ich um Hilfe gebeten. Aber die können mir alle nicht dabei helfen, dass ich eine Krankmeldung bekomme und ohne die wird mir Geld gestrichen (mein Arbeitsvertrag wurde wegen meiner Schwangerschaft nicht verlängert, weswegen ich jetzt nach der Elternzeit auf das Amt angewiesen bin), was mich gerade noch mehr in Angst versetzt. Habt ihr vielleicht Rat für mich? Was kann ich in Sachen Ärzte tun (ach ja, mich einweisen lassen steht zur Zeit nicht zur Debatte. Wir haben hier niemanden, der sich um unseren Sohn kümmern könnte. Alternative wäre da dann eben die Reha, wo er mitkönnte)? Gibt es noch irgendwelche Beratungsstellen, an die ich mich wenden kann? Und habt ihr Tipps für mich, meine Ängst zu ertragen? Ich weiß, ich muss sie durchstehen, aber alles in mir wehrt sich gegen sie, weil ich für mein Kind funktionieren muss/will und das macht es immer nur noch schlimmer.
Vielen Dank für euer virtuelles Ohr. 3
14.06.2018 15:05 • • 17.06.2018 #1