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Hallo Leute,
leider fühle ich mich nicht mehr so, wie es mein Nickname vermuten lässt, da es bei mir zu meinem persönlichen Supergau gekommen ist.
Nachdem ich schon seit Jahren mit Angstzuständen in bestimmten Situationen zu kämpfen habe (was mich aber nicht sonderlich beeinträchtigt hat, da ich zur Vermeidungstaktik gegriffen habe) hatte ich jetzt ein akutes Belastungstrauma als Folge eines beruflich bedingten Einsatzes. Aufgrund des Erlebten konnte ich nicht mehr einschlafen, was sich mittlerweile zu einem eigenständigen Problem entwickelt hat. Die schlimmen Bilder sind zwar verblasst, aber alle Gedanken drehen sich nur noch ums Einschlafen. Kann ich heute abend einschlafen?, Werde ich je wieder ohne Medikamente schlafen können?, Was ist, wenn ich nicht schlafen kann und die Angst dann wiederkommt, usw.. Manchmal ist es so schlimm, dass ich die Gedanken nicht abschalten kann und mich so hineinsteigere, dass ich natürlich erst recht nicht schlafen kann, aber das kennt Ihr sicherlich.

Momentan bekomme ich seit 2 Wochen VALDOXAN als Antidepressiva und LYRICA 150mg gegen die Angst, allerdings habe ich das Gefühl, dass das die Angst doch nicht ganz nimmt. Als Notfalltropfen, wenn mich die Panikattacke doch packt, habe ich NEUROCIL-Tropfen, die allerdings widerliche Nebenwirkungen haben und stark nachhängen.

Ich bitte Euch, mir bei folgenden Fragen zu helfen:
a) Kennt Ihr irgendwelche legalen Mittel, die den Einschlaf erleichtern bzw. einen total runterfahren, ohne jedoch Abhängigkeitspotential zu haben (wie normale Schlafmittel); ich will mir ja nicht noch ein weiteres Problem aufhalsen
b) Habt Ihr Erfahrungen mit VALDOXAN?

Leider habe ich erst ab Mitte Januar einen Therapieplatz und muss bis dahin irgendwie durchkommen.

Vielen Dank für Eure Hilfe!

02.01.2010 21:09 • 13.05.2022 #1


9 Antworten ↓


Hallo Gladiator,

Erfahrungenen mit Valdoxan habe ich leider keine.
Medikamente, die mir das Einschlafen erleichtert haben, waren z.B. Doxepin oder Trimipramin. Oder Du lässt Dir ein niederpotentes NR verschreiben. Vorübergehend wären Schlafmittel auch kein Problem, habe ich auch schon probiert, so schnell passiert da nichts.

Ich hatte dieses Problem vorletztes Jahr eine Zeitlang ganz extrem, es ging fast nur noch um dieses Thema. Bei mir hat es mehrmals wöchentlich Stunden gedauert, bis ich schlafen konnte, einige Male war ich fast 40 Stunden wach. Es hat sich jedoch gebessert, nachdem ich mir nicht mehr so viel Druck mache, unbedingt schlafen zu müssen. Das wäre jetzt wahrscheinlich bei Dir das Wichtigste.

Grüße, pc

A


Einschlafprobleme mit Panikattacken

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Ah so, Neurocil ist ein niederpotentes NR, ähm. Also die beiden anderen sind Antidepressiva, haben bei mir aber fast immer und sofort gegen Schlafstörungen gewirkt. Wenn gar nichts mehr geht, helfen hochpotente Neuroleptika. Da kann man Angst haben soviel man will, davon schläft man.

Wie auch immer, ich finde aber die psychologische Heransgehensweise genauso wichtig. Also solange Du nicht früh aufstehen und arbeiten musst, vielleicht einfach mal bewusst wach liegenbleiben, bis dieser Druck nachlässt.

Grüße, pc

Lieber Gladiator,

ich denke du musst anders an die Sache herangehen. Medikamente sind nicht die Lösung deines Problems, sondern einfach nur die Vermeidung bzw. Unterdrückung deiner Gedanken und Gefühle.

Du schreibst zwar, dass du die Gedanken an das Trauma bereits besiegt hast, aber dennoch glaube ich dass du kurz vor dem Einschlafen etwas verarbeitest. Denn es sind einfach nur Gedanken, die einem vom Schlafen abbringen. Bevor du die Ursache dieser Gedanken nicht abstellst werden dich deine Schlafprobleme immer weiter begleiten.

Es ist wie wenn du weißt, dass du etwas vergessen hast zu erledigen. Abends liegt man im Bett und denkt darüber nach, dass es doof ist, dass man es vergessen hat und dass man es gleich am nächsten Tag erledigen muss. Die Gedanken spinnen weiter: Was ist wenn ich es morgen vergesse es wieder zu erledigen!? Was macht man in diesem Moment: A: Man macht sich immer weiter Gedanken darüber wie man das alles schaffen und erledigen soll und schlägt sich die halbe Nacht um den Kopf, bis der Körper irgendwann zu müde ist und von ganz alleine einschläft ODER B: Man schreibt sich beispielsweise einen Zettel, damit man die Sache am nächsten Tag nicht mehr vergisst oder man erledigt die Sache wenns geht noch in der selben Nacht.

Was ich dir damit sagen möchte ist, dass es etwas gibt, was du noch immer nicht verarbeitet hast. Da ich nicht weiß, was für ein Trauma du erlitten hast und ich denke, dass du hier auch nicht drüber sprechen möchtest, würde ich dir vorschlagen bis zu deinem Therapietermin mal an einem Abend einen Zettel und einen Stift mitzunehmen und genau auf deine Gedanken zu achten um herauszufinden warum sie dich vom Schlaf abbringen. Du musst jedoch vor den von dir genannten Fragen(Gedanken) anfangen aufzuschreiben, d.h. bevor du dir selbst die Frage stellst: Was ist wenn ich heute Nacht wieder nicht schlafen kann?

Es müssen in irgendeiner Form Sorgen vorliegen, damit man sich überhaupt so eine Frage stellt, du beachtest diese aber einfach nur nicht, da du deren Folgen einfach viel zu negativ bewertest.

Wenn ich mal fragen darf: Wie äußert sich denn bei dir die Panik, von der du geschrieben hast, wenn sie kurz vor dem Einschlafen auftritt? Herzrasen, Aufschrecken, Zucken, Hitzewallung, Schweißausbruch?

Zitat von panicchief:
Es hat sich jedoch gebessert, nachdem ich mir nicht mehr so viel Druck mache, unbedingt schlafen zu müssen. Das wäre jetzt wahrscheinlich bei Dir das Wichtigste.


Hallo PC,
ja das stimmt wohl und nachdem ich mir bei der letzten schlaflosen Nacht gesagt habe dann schlafe ich halt nicht, ging es in der darauffolgenden Nacht gleich viel besser. Trotzdem ist jeden Abend vor dem Zubettgehen das Muffensausen da, das es nicht funktionieren könnte. Solange ich noch Urlaub habe kein Problem. Ich hoffe, dass ich mich nicht hineinsteigere, wenn ich wieder arbeiten muss und mein Tag um 05:00 Uhr beginnt.

Gruß, Gladiator

Zitat von Sunray:
ich denke du musst anders an die Sache herangehen. Medikamente sind nicht die Lösung deines Problems, sondern einfach nur die Vermeidung bzw. Unterdrückung deiner Gedanken und Gefühle.
Du schreibst zwar, dass du die Gedanken an das Trauma bereits besiegt hast, aber dennoch glaube ich dass du kurz vor dem Einschlafen etwas verarbeitest. Denn es sind einfach nur Gedanken, die einem vom Schlafen abbringen. Bevor du die Ursache dieser Gedanken nicht abstellst werden dich deine Schlafprobleme immer weiter begleiten.

Wenn ich mal fragen darf: Wie äußert sich denn bei dir die Panik, von der du geschrieben hast, wenn sie kurz vor dem Einschlafen auftritt? Herzrasen, Aufschrecken, Zucken, Hitzewallung, Schweißausbruch?


Hallo Sunray,
zum ersten Teil: Ich habe das Trauma nicht besiegt; die Bilder verblassen lediglich. Wie ich bei einem Fernsehfilm vor drei Tagen allerdings gemerkt habe, genügt eine ähnliche Situation im Film und alles ist wieder voll da. Vielleicht sollte ich nur noch Rosamunde Pilcher u.ä. schauen ... Zum Glück beginnt meine Therapie ja in einer Woche; dort hoffe ich auf Besserung.

Zum zweiten Teil: Ich spüre zunächst eine Wärmewelle, die durch meinen ganzen Körper rollt und dann merke ich, wie mein Herz schneller zu schlagen beginnt. Wenn es richtig losgeht, ist es, wie wenn eine eiserne Faust dein Herz drückt und du keine richtige Luft mehr bekommst. Es ist immer so wellenweise und ich habe das Gefühl, das mich die Angst auffrisst. Das einzige, was ich mir in so einem Moment wünsche, ist, das es irgendwie aufhört; tut es aber nicht. Als ich es einmal ausgehalten habe und keine Notfallmedis eingeworfen habe, bin ich irgendwann nach der vierten oder fünften Panikwelle vor Erschöpfung eingeschlafen.

Manchmal hasse ich meine (oftmals gute) Phantasie und die damit verbundene Gabe, sich in Dinge hineinsteigern zu können.
Gruß, Gladiator.

Hallo Gladiator,

dein Problem kenne ich all zu gut. Habe bis vor einem Monat damit kämpfen müssen. Sobald es draußen dunkler wurde und ich wusste, langsam ist Zeit fürs Bett, ging es los..

Ich möchte hier nicht genau auf meine Gedanken und das was mir Angst gemacht hat eingehen..aber auch meine Phantasie hat mir ein Streich gespielt.

Ich habe es beim Therapeuten angesprochen..die Empfehlung war folgender:

Setzen sie sich schon am Tag mit dem Gedanken (dem erlebten aus der Vergangenheit) auseinander.

Nehmen sie ein Zettel und beginnen sie mit ABC der Gefühle , schreiben sie es auf, damit sie sich der Angst stellen.

Also zB. der Tag ist zu Ende, ich habe mir meine Ruhe verdient, ich werde jetzt mir gemütlich in meinem Schlafzimmer machen.
Wovor hab ich Angst..ganz deutlich aufschreiben

Ist es wirklich berechtigt, dass ich so große Angst habe. Was kann tatsächlich passieren...

So nimmst Du dir ein wenig Angst und es wird vom Tag zu Tag besser.

Ich ging in der ersten Zeit ins Bett und trotz der Übungen hatte ich Angst, die Faust die mein Herz zerquetscht, die Anspannung so stark, dass ich jeden einzelnen Muskel spüren konnte, usw.
Da bekam ich von meinem Therapeuten folgende Empfehlung..sie haben sich Monatelang eingeredet sie müssen Angst haben wegen ihren Gedanken und bekamen Symptome, also reden sie sich das gegenteil ein und es wird genauso funktionieren.

Also hab ich angefangen mir trotz der o.g. Symptome einzureden, Du bist völlig entspannt, es geht dir gut, konzentriere dich auf die Muskeln, langsam nach und nach lassen sie locker(atemübung begleitend)Du wirst müde, der Schlaf tut dir richtig gut, es gibt keinen Grund zu Sorge. Sobald Gedanken kamen hab ich mir gesagt, jetzt nicht ich werde morgen mich damit auseinandersetzen.

Alles funktionierte nicht sofort, aber Übung mach den Meister. Ich beginne mittlerweile mich schon späten Nachmittag auf schlafen vorzubereiten (gedanklich). Das machst Du wahrscheinlich auch aber halt negativ und versuchst zu verdrängen, dass es bald abends wird und Du ins Bett muss. Und im Vorwege machst Du dir noch mehr Angst als Du ohne hin schon hast. Ich habe wie Du mir immer gesagt ..o Gott ich werde wieder nicht einschlafen können und es passierte tatsächlich. Logisch ich habe mir Std lang ganzen Tag gesagt ich werde nicht schlafen können also wieso sollte was anderes einträten, erst als ich mir am Tag Stundenlang eingeredet habe, ich werde ins Bett gehen und mich entspannen und wenn ich müde bin auch einschlafen, und wenn nicht dann ist es auch nicht weiter schlimm. Genau das passierte auch..ich bin ins Bett und langsam wurde ich müde und schlief ein. Seit einem Monat schlafe ich ganz normal ein.

LG

hallo,
ich hatte auch ganz lange angst vor den abenden, den nächten, weil ich im schlaf aufgescgreckt bin und jede nach einen heftigen panikanfall hatte. ich konnte dann auch nicht mehr einschlafen, weil ich nicht loslassen konnte und immer wieder panisch aufgeschreckt bin.
ich habe angefangen autogenestraining zu machen, jeden abend im bett und zwar ganz konsequent trotz panik und allem habe ich weiter gemacht. und ich habe noch eine kurze aber sehr wirksame atemübung. und zwar doppelt so lange ausatmen wie einatmen. also beim einatmen auf zwei zählen, beim ausatmen auf 4, in den bauch. das wirkt schnell, entspannt und lenkt ab, weil man sich aufs zählen konzentriert!

Ich kenne das auch alles zu gut. Ich hatte das letztes Jahr im früher und dann hat es sich geregelt, weil ich meine Herzangst im Griff hatte. Jetzt seit Januar ging es wieder los. Drei vier Nächte nicht ohne Medikamente in den Schlaf gefunden. Dann wieder gut geschlafen ohne was. Angst vor der Nacht sobald es dunkel wird und die ganze Aufregung und Anspannung am Tag lässt mein Herz vermehrt Stolpern und das Triggert. Ich versuche auch gerade mir tagsüber einzureden Schlaf ist gut usw. nächste Woche fängt meine Therapie an und ich hoffe es damit in den Griff zu bekommen. Angst vor der Nacht ist schlimm.

kenne ich alles, ja es ist die frühe Zeit des Aufstehens, die dich verkrampft...war bei mir auch so. Ich bin dann abends sehr früh ins Bett mit Buch z,B, und sagte mir, jetzt hast du viiiiel Zeit zum Schlafen, nichts mehr drängt dich. Fernsehen vor dem Einschlafen auch nicht gut. Bei mir half es nach einer Weile-

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Dr. Hans Morschitzky
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