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Hallo,

ich leide seit über zehn Jahren an Angst und Panikattacken. Mehrere Jahre konnte ich nicht mal die Stadt in der ich lebe verlassen. Teilweise konnte ich nicht mal mein Stadtteil verlassen. Vor ca. 5 Jahren habe ich durch eine Verhaltenstherapie mein Bewegungsradius wieder vergrößeren können. Vor ca. 1,5 Jahren habe ich es tatsächlich geschaft, mit dem Auto zu verreisen. 400 km Autobahn, ganz allein. Vor einigen Jahren hätte ich nicht mal gedacht, dass ich je wieder auf eine Autobahn fahren kann. Tut mir leid, dass ich soweit ausgeholt habe:-) Ich dachte, einpaar Hintergrund Infos wären sinnvoll. Nun habe ich meine Ängste soweit in Griff. Ich möchte nun in ca. 5 Wochen mit dem Auto nach Spanien fahren. Allerdings nicht allein, sondern mit einem Freund. Nun habe wieder leicht Vermeidungsgedanken:-) Ich habe Angst, dass es zuviel ist. Einerseits freue ich mich sehr auf den Urlaub, weil ich seit Jahren (durch die Ängste) keinen Urlaub gemacht habe, anderseits habe ich angst davor.

Nun möchte ich von euch wissen, ob jemand so eine lange Tour schon mal gemacht hat. Wie verhält sich die Angst, wenn man soweit weg ist? Als ich vor 1,5 Jahren nach Holland gefahren bin, habe ich dort fast nie Angst bekommen. Die Ängste waren nur während der Fahrt (die ersten 50 Km) da. Vielleicht kann mir ja jemand von seinen Erfahrungen schreiben:-) Danke!

Grüße,
Tilo

29.06.2010 14:20 • 11.07.2010 #1


3 Antworten ↓


Hallo
zumindest für mich ist Urlaub in der Vorbereitungszeit zwar stressig und die Vermeidungsgedanken sind allgegenwärtig, dafür ist der Urlaub an sich dann wunderbar erholend und kann es total geniessen.

Im Herbst 09 mit meiner Partnerin 4500km mit dem Auto durch den Südwesten der USA absolut keine Probleme (und da waren Orte dabei mit weit und breit keine ärztliche Hilfe) und jetzt im Frühling mit dem Zug nach Paris und dort auch U-Bahn gefahren, ohne Probleme. U-Bahn war zwar nix wirklich schönes, aber es ging meistens gut.

Aber alleine gestaltet sich schon nur mein 15-minütiger Arbeitsweg als kolossale Anstrengung.

Warum das so ist, nach wie vor keine Ahnung, aber ich arbeite daran.

Geniesse deinen Urlaub, lass dich von deinen Gedanken nicht unterkriegen

A


Eine lange Autoreise in ca. 5 WOchen.

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Vielen Danke für deinen Beitrag.
Ich habe von vielen Betroffenen gehört, dass sie sich besser fühlen wenn sie auf so eine Fahrt nicht alleine sind. Leider war es bei mir schon immer so, dass ich noch mehr Angst habe, wenn jemand mich begleitet. Rein rational gedacht, sollte eine Begleitung ja eine Unterstützung sein, jedoch verhält sich das bei mir etwas anders. Vielleicht ändert sich das nun bei so einer großen Entfernung.
LG

Hey masterxhh,

wir sitzten im selben Boot. Habe auch Probleme damit große Entfernungen zu überwinden und dann musste ich beruflich wieder eine etwas längere Strecke zurücklegen(ca. 100 km). Eine PA habe ich in solchen Situationen schon oft erlebt und mich meistens falsch verhalten. Immer habe ich zum Telefon gegriffen und jemanden angerufen um mich auf diese Weise abzulenken.

ABER wenn man darüber nachdenkt ist eine PA genauso ungefährlich wenn du sie bei dir zu Hause erleben solltest wie z.B. 1000 Km weiter weg. Ich habe mir vorgestellt wie ich selbst so eine PA zu Hause oder weiter weg überstehe und der Unterschied ist gleich Null.

Es ist immer unangehem und es kann auch Kraft kosten, aber wir wissen auch, dass es absolut ungefährlich ist und dass die PA vorbei geht.

Grüße

Neuromancer





Dr. Hans Morschitzky
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