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Hallo Zusammen,

ich kann fast keine Worte finden...einer meiner besten Freunde aus Amerika hat sich das Leben genommen wie ich am Samstag erfahren habe.

Ich wusste zwar dass er an Depressionen litt, aber es war überhaupt nicht klar, dass es ihm so schlecht ging...

...ich bin extrem geschockt...es reißt mir gerade zu den Boden unter den Füßen weg...ich habe eh soo mit meinen Ängsten zu kämpfen...ich bin völlig verunsichert...


Liebe Grüße

dirk

29.08.2010 02:29 • 30.08.2010 #1


3 Antworten ↓


Hi dirk,

In meinem Bekanntenkreis haben sich auch schon drei Menschen das Leben genommen. Einmal ein Freund in der Schule, einmal ein Lehrer, und einmal der Vater einer guten Freundin. Erst einmal ist man schockiert und kann es nicht verstehen. Gerade bei meinem Kumpel der sogar neben mir saß dachte ich mir oft: Wie kann es sein dass du das nicht gemerkt hast?! Ich hatte immer den Eindruck er wäre ganz zufrieden mit seinem Leben. Probleme hatte er auch, aber wer hat die nicht?
Wichtig ist glaube ich zu begreifen dass solche Menschen krank sind. Dass sie anders als gesunde Menschen keine Optionen und keine Auswege mehr aus ihrer Lage finden, sondern dass sie wie in einem dunklen Tunnel nur einen einzigen Ausweg sehen, und das ist der Tod. Und dass sie vor Allem oft nicht direkt um Hilfe fragen oder sagen wie schlecht es ihnen geht sondern diese Verzweiflung hinter einer Mauer aus Selbstbeherrschung verstecken die es oftmals unmöglich macht zu erkennen wie es ihnen wirklich geht.
Nimm dir die Zeit zum Trauern und zum Verabschieden. Fliegst du zur Beerdigung nach Amerika? Falls nicht kannst du ein eigenes kleines Zeichen setzen, einen Brief schreiben und ihn verbrennen oder solche Sachen. Oftmals tut das gut. Ich hab z.B. mal im Urlaub ein kleines Holzschiffchen gebastelt aus Ästen und Faden, eine Kerze darauf gestellt und es Abends raus auf den See geschickt um von meinem Kumpel Abschied zu nehmen da seine Familie damals nur die ganz enge Verwandtschaft bei der Beerdigung dabei haben wollte, keine Schüler oder Lehrer. Und für meinen Vater hab ich oft Briefe geschrieben und sie dann nachts am Balkon feierlich verbrannt. Es gibt viele Möglichkeiten sich zu verabschieden oder nochmal mit den Verstorbenen zu reden und man sollte keine Angst haben die zu wählen die einem gut tut. Und man sollte auch einfach mal weinen können wenn einem danach ist. Viele Menschen trauern nicht richtig weil sie sich für ihre Tränen schämen, das finde ich sehr schade.
Der Tod trifft immer hart, und Selbstmord trifft noch mal härter, weil man es nie wirklich begreifen kann.

Ich wünsch dir alles Gute und starke Nerven für die kommende Zeit,
Bianca

A


Ein sehr sehr guter Freund ist gestorben.

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Ich kann dich sehr gut verstehen vor zwei Jahren ist mein Exmann und Vater meiner 2Ältesten bei einem Arbeitsunfall ums Leben gekommen(er ist in den Strom gekommen)

Mir hat es auch den Boden unter den Füssen weggezogen gut er hat sich nicht selber das Leben genommen das ist auch bestimmt noch schockierender aber wie Pilongo schon schrieb nimm dir die Zeit zu trauern bei mir hält das immer noch an denn ich mochte ihn wirklich noch sehr sehr gern...

Ich drücke dir die Daumen das du das ganze schaffst....hast mein vollstes Mitgefühl(auch wenn dir das wahrscheinlich eher weniger hilft)

Alles Gute Kerstin

Danke für die lieben und helfenden Worte!

dirk





Dr. Hans Morschitzky
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