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Ich kann mich nicht erinnern, jemals einen Tag erlebt zu haben, an dem ich keine Angst hatte. Von mittelschwerer Angst bis zu extremen Panikattacken. Auch Soziale Phobien. Nach jahrelanger Traumatisierung in meiner Kindheit scheint mein Gehirn auf Daueralarm geschaltet zu haben. Bisherige medikamentöse Therapien und Psychotherapien, Expositionen oder auch Entspannungsmethoden haben daran nichts geändert - es teils sogar verschlimmert. Mit mittlerweile 56 Jahren erwarte ich nun keine Wunder mehr und versuche auch hier, das nicht mehr Änderbare anzunehmen, was mir aber nicht so recht gelingen will, da es eine unsägliche Qual fuer mich bedeutet. In der Regel sieht man mir nach jahrelangem Training auch nicht von außen an. Ich will mich weder selbst bemitleiden noch nach außen so wirken.

Geht es jemandem ähnlich?

13.02.2024 22:13 • 14.02.2024 x 2 #1


3 Antworten ↓


Zitat von RobertAntonG:
Ich kann mich nicht erinnern, jemals einen Tag erlebt zu haben, an dem ich keine Angst hatte. Von mittelschwerer Angst bis zu extremen Panikattacken. Auch Soziale Phobien. Nach jahrelanger Traumatisierung in meiner Kindheit scheint mein Gehirn auf Daueralarm geschaltet zu haben. Bisherige medikamentöse Therapien und ...

Sehr vielen geht es so. Du bist nicht allein damit. Dass du nicht einen einzigen Tag ohne Angst in deinem Leben erlebt hast, das glaube ich nicht. Du hast das vergessen, bzw. du feierst es nicht. Du wirst auch Zeiten des Mutes erlebt haben. Gestern las ich ein Zitat von Winston Churchill, das mir voll einging: „Angst ist eine Reaktion, Mut ist eine Entscheidung“. Wer seit früher Kindheit (und davor) angstgeschädigt ist, der muss damit leben. Es ist eine Art der Behinderung. Beschäftige dich vielleicht einmal mit den Erkenntnissen der Neurowissenschaften, das hilft, zu verstehen. Mein Lieblingsforscher war der kürzlich verstorbene Gerhard Roth aus Bremen:
Besonders interessant für dich eventuell ab Minute 38.
Liebe Grüße

A


Ein Leben lang Angst

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@RobertAntonG geht mir genauso...in Bezug auf die SPhobie, fange ich auch an es zu akzeptieren, dass ich wahrscheinlich in meinem Alter zu keine Rampensau mehr mutieren werde...das ist Fakt...muss mich so lieben lernen, was ich sonst immer an mir abgelehnt habe...aber die Depressionen und Panikzustände kann ich nicht akzeptieren, weil sie das Leben einfach lähmen, dann ist nichts mehr lebens- und liebenswert...die Depression/Angst/Panik ist nicht durchgehend da, meistens nach schwierigen/stressigen Zeiten melden die sich zurück und dauern so ungefähr 2 Jahre bei mir, bis sie verschwinden...und ich bin für die guten Phasen sehr dankbar...momentan stecke ich wieder in so einer Phase seit einem Jahr, wo es schlimm war es aber langsam besser wird, mit Höhen und Tiefen natürlich...

Hallo Robert,

Zitat von RobertAntonG:
Ich kann mich nicht erinnern, jemals einen Tag erlebt zu haben, an dem ich keine Angst hatte.

Es tut mir leid, dass Du sehr unter Deinen Ängsten leidest.
Ich denke, ich weiß, was Du hier aussagen willst.

Andererseits ist unser Angstgefühl ein Gefühl, was uns Menschen steuert. Auch wenn das eventuell
schwer zu verstehen ist. Kein Mensch kann ohne Angst sein.

Zitat von RobertAntonG:
Nach jahrelanger Traumatisierung in meiner Kindheit scheint mein Gehirn auf Daueralarm geschaltet zu haben.


Es kann natürlich sein, dass Deine seelischen Verletzungen bisher verhindert haben, dass Du hin
und wieder zumindest zeitweise mal zur Ruhe kommst.

Zitat von RobertAntonG:
Bisherige medikamentöse Therapien und Psychotherapien, Expositionen oder auch Entspannungsmethoden haben daran nichts geändert

Dies kann ich mir vorstellen. Unser Angstgefühl ist ein natürliches und lebenswichtiges
Gefühl. Wie sollen Medikamente eins Deiner Gefühle ausschalten? Wie stellst Du Dir das vor?

Zitat von RobertAntonG:
Mit mittlerweile 56 Jahren erwarte ich nun keine Wunder mehr und versuche auch hier, das nicht mehr Änderbare anzunehmen, was mir aber nicht so recht gelingen will, da es eine unsägliche Qual fuer mich bedeutet.

Vielleicht kannst Du hier mal versuchen, ein wenig zu erklären, was genau, Du so oft als Qual
empfindest.




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Dr. Christina Wiesemann
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