Hallo zusammen!
Ich möchte mich gern vorstellen und habe leider gleich eine lange Geschichte zu erzählen. Ich versuche, mich dennoch kurz zu fassen und erhoffe mir ein paar gute Ratschläge, da ich recht verzweifelt bin.
Ich bin 49, verheiratet und seit 27 Jahren mit meinem Mann zusammen. Unsere Ehe ist wie wohl bei vielen durch Höhen und Tiefen gegangen, wir halten zusammen wie Pech und Schwefel, doch mit zunehmendem Alter stellen sich natürlich auch gesundheitliche Probleme ein, mit denen mein Mann im speziellen so gar nicht mehr zurecht kommt und ich somit langsam auch nicht mehr.
Mein Mann hat von Kind auf eine starke Ärztephobie (wobei ich mir nicht im Klaren bin, ob der Ausdruck korrekt ist), die auf einigen schlechten Erfahrungen beruht. Das hatte zur Folge, dass er im Prinzip nie zum Arzt gegangen ist, was auch lange nicht wirklich nötig war. Bei Beschwerden habe ich vom Hausarzt Medikamente besorgt, womit wir auch einige Jahre gut zurecht gekommen sind.
Nun liessen sich aufgrund offenkundiger Probleme Arztbesuche nicht mehr vermeiden, es wurde Diabetes diagnostiziert, worauf wir uns mit bestmöglicher Hilfe vom Arzt eingestellt haben.
Das Problem sind aber vielmehr die Gespräche zwischen uns VOR einem Arztbesuch. Mein Mann googelt ALLES, weiss es alles besser, dann erfolgt die Aggression auf den bevorstehenden Arztbesuch und seine enorme Angst, die sich in Herzrasen, starkem Schwitzen und vor allem einer Verhaltensweise bemerkbar macht: er fragt mir ein Loch in den Bauch, ob ich etwas dazu wüsste, was ich meine, wie wir verfahren wollen, er weint, fordert Liebe und Aufmerksamkeit, fühlt sich nicht genügend beachtet, wird launisch.
Ich bin inzwischen fertig mit den Nerven und weiss nicht vernünftig damit umzugehen. Ich möchte ihn unterstützen, aber inzwischen bin ich selbst ein Nervenbündel, so dass unser Hausarzt mir Beruhigungstabletten verschrieben hat und meinen Mann dringend darauf hingewiesen hat, auch auf mich etwas Rücksicht zu nehmen. Seit dem ist mein Mann furchtbar sauer auf den Arzt und irgendwie auch auf mich, denn es ginge ja schliesslich um ihn. Zwar würde er sich Sorgen um mich machen, aber das kommt nicht gerade sehr ehrlich rüber.
Eine Behandlung bei einem Therapeuten lehnt er selbstverständlich strikt ab - immerhin handelt es sich dabei ebenfalls um einen Arzt und das kommt für ihn nicht im Ansatz in Frage.
Heute nun ein erneutes Drama: er sei schwindelig, ihn sei schlecht, er habe einen Hörsturz. Panikartig sind wir zum HNO-Arzt gefahren, nachdem ich mal wieder alles stehen und liegen lassen musste. Dieser konnte allerdings nichts feststellen.
Immer neue Ängste vor Krankheiten, panikartige Aufmerksamkeitsschübe und schlussendlich das permanente Gerede vom Tod machen mich mürbe, ich bin seit Wochen nicht mehr in der Lage, einen normalen Tagesablauf zu bewältigen.
Mit was habe ich es hier zu tun und was kann ich dagegen unternehmen?
Ich wäre unendlich dankbar, falls dazu jemand einen guten Rat hat.
Danke für's Zuhören.
Ich möchte mich gern vorstellen und habe leider gleich eine lange Geschichte zu erzählen. Ich versuche, mich dennoch kurz zu fassen und erhoffe mir ein paar gute Ratschläge, da ich recht verzweifelt bin.
Ich bin 49, verheiratet und seit 27 Jahren mit meinem Mann zusammen. Unsere Ehe ist wie wohl bei vielen durch Höhen und Tiefen gegangen, wir halten zusammen wie Pech und Schwefel, doch mit zunehmendem Alter stellen sich natürlich auch gesundheitliche Probleme ein, mit denen mein Mann im speziellen so gar nicht mehr zurecht kommt und ich somit langsam auch nicht mehr.
Mein Mann hat von Kind auf eine starke Ärztephobie (wobei ich mir nicht im Klaren bin, ob der Ausdruck korrekt ist), die auf einigen schlechten Erfahrungen beruht. Das hatte zur Folge, dass er im Prinzip nie zum Arzt gegangen ist, was auch lange nicht wirklich nötig war. Bei Beschwerden habe ich vom Hausarzt Medikamente besorgt, womit wir auch einige Jahre gut zurecht gekommen sind.
Nun liessen sich aufgrund offenkundiger Probleme Arztbesuche nicht mehr vermeiden, es wurde Diabetes diagnostiziert, worauf wir uns mit bestmöglicher Hilfe vom Arzt eingestellt haben.
Das Problem sind aber vielmehr die Gespräche zwischen uns VOR einem Arztbesuch. Mein Mann googelt ALLES, weiss es alles besser, dann erfolgt die Aggression auf den bevorstehenden Arztbesuch und seine enorme Angst, die sich in Herzrasen, starkem Schwitzen und vor allem einer Verhaltensweise bemerkbar macht: er fragt mir ein Loch in den Bauch, ob ich etwas dazu wüsste, was ich meine, wie wir verfahren wollen, er weint, fordert Liebe und Aufmerksamkeit, fühlt sich nicht genügend beachtet, wird launisch.
Ich bin inzwischen fertig mit den Nerven und weiss nicht vernünftig damit umzugehen. Ich möchte ihn unterstützen, aber inzwischen bin ich selbst ein Nervenbündel, so dass unser Hausarzt mir Beruhigungstabletten verschrieben hat und meinen Mann dringend darauf hingewiesen hat, auch auf mich etwas Rücksicht zu nehmen. Seit dem ist mein Mann furchtbar sauer auf den Arzt und irgendwie auch auf mich, denn es ginge ja schliesslich um ihn. Zwar würde er sich Sorgen um mich machen, aber das kommt nicht gerade sehr ehrlich rüber.
Eine Behandlung bei einem Therapeuten lehnt er selbstverständlich strikt ab - immerhin handelt es sich dabei ebenfalls um einen Arzt und das kommt für ihn nicht im Ansatz in Frage.
Heute nun ein erneutes Drama: er sei schwindelig, ihn sei schlecht, er habe einen Hörsturz. Panikartig sind wir zum HNO-Arzt gefahren, nachdem ich mal wieder alles stehen und liegen lassen musste. Dieser konnte allerdings nichts feststellen.
Immer neue Ängste vor Krankheiten, panikartige Aufmerksamkeitsschübe und schlussendlich das permanente Gerede vom Tod machen mich mürbe, ich bin seit Wochen nicht mehr in der Lage, einen normalen Tagesablauf zu bewältigen.
Mit was habe ich es hier zu tun und was kann ich dagegen unternehmen?
Ich wäre unendlich dankbar, falls dazu jemand einen guten Rat hat.
Danke für's Zuhören.
25.10.2011 03:06 • • 27.10.2011 #1
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