Hallo!
Wie in meinem Vorstellungsbeitrag beschrieben bin ich 40 Jahre alt, und seit ich denken kann ist die Angst mein Begleiter. In meiner Kindheit war sie völlig gerechtfertigt, in meiner Jugend zu einem großen Teil auch, aber da war sie auch schon in all den Bereichen wo sie eigentlich nicht hingehörte. Als junge Erwachsene habe ich mit meiner therapeutischen Arbeit angefangen, und damals dachte ich wenn ich hart genug an mir arbeite werde ich auch umso schneller geheilt sein. Das ist jetzt etwa 20 Jahre her.
Ich war mein Leben lang im Krieg mit mir selbst und irgendwo auch mit der Welt, hab um mein Leben gekämpft wie ein Soldat, und fühle mich jetzt irgendwie schon wie ein Veteran. Ich habe heute so viel von dem ich nie gedacht hätte dass ich es jemals haben kann. Ich lebe in einer guten Ehe, habe endlich keine finanziellen Existenzängste mehr, ein ganz kleines Haus mit Garten was immer schon mein Traum war, schaffe regelmäßig Zahnarzt und sogar Gyn, kann mit meinen Nachbarn eine Runde quatschen wenn ich sie auf der Straße treffe, habe einen Hund mit dem ich täglich raus gehe, wohne nicht mehr in der Stadt und habe die Natur direkt vor der Nase.
Und genau jetzt, wenige Monate nachdem ich den meist gefürchteten Arztbesuch (Gyn) geschafft habe, den ich gut 20 Jahre aufgeschoben hatte, jetzt meldet sich die Angst ganz stark wieder.
Jetzt frage ich mich ob es vielleicht an der Zeit ist die Waffen niederzulegen. Das ist jetzt nicht als aufgeben im negativen Sinn gemeint, sondern ich frage mich ob es nicht ein Aufgeben im guten Sinn auch gibt - ein Zulassen und vielleicht danach Loslassen. Ich habe die Angst immer gehasst als meinen Todfeind und sie bekämpft, und ich frage mich ob mich das nicht erst recht an sie bindet - ähnlich wie bei einer schlechten Beziehung.
Vor ein paar Tagen, da war mein Mann schon im Bett, und ich am Sofa, erst mit Brustkorbschmerzen, dann plötzlich auch schlimmen Rückenschmerzen, und der Angst die dazu aufgeflammt ist wie ein Waldbrand im Hochsommer. Ich konnte nicht liegen, nicht sitzen, ich war sooo erschöpft und wusste nicht mehr was ich machen soll, wie ich mich drehn und wenden soll um mir Erleichterung zu verschaffen.
Irgendwann hab ich mich son bisschen eingerollt und aufgegeben. Keine Ablenkungsversuche und kein Bekämpfen mehr, einfach nur die Symptome erleben und aushalten. Ich hab mir gesagt es ist eine Panikattacke und sie geht auch wieder, weil die ganzen Schmerzen und Symptome in genau solchen Wellen gekommen sind. Und tatsächlich wurden nach einigen Minuten die Abstände grösser und grösser und ich bin etwas eingedöst. Danach konnte ich ohne Schmerzen schlafen.
Jetzt denke ich, vielleicht ist dieses Sofa Erlebnis ein Beispiel. Vielleicht kann es funktionieren mit Annehmen, den Moment durchleben, akzeptieren daß es grad so ist, und dann danach Erleichterung finden. Kann man Frieden schliessen mit so einem Todfeind? Und wie? Einen Versuch könnte es wert sein.
Sani
Wie in meinem Vorstellungsbeitrag beschrieben bin ich 40 Jahre alt, und seit ich denken kann ist die Angst mein Begleiter. In meiner Kindheit war sie völlig gerechtfertigt, in meiner Jugend zu einem großen Teil auch, aber da war sie auch schon in all den Bereichen wo sie eigentlich nicht hingehörte. Als junge Erwachsene habe ich mit meiner therapeutischen Arbeit angefangen, und damals dachte ich wenn ich hart genug an mir arbeite werde ich auch umso schneller geheilt sein. Das ist jetzt etwa 20 Jahre her.
Ich war mein Leben lang im Krieg mit mir selbst und irgendwo auch mit der Welt, hab um mein Leben gekämpft wie ein Soldat, und fühle mich jetzt irgendwie schon wie ein Veteran. Ich habe heute so viel von dem ich nie gedacht hätte dass ich es jemals haben kann. Ich lebe in einer guten Ehe, habe endlich keine finanziellen Existenzängste mehr, ein ganz kleines Haus mit Garten was immer schon mein Traum war, schaffe regelmäßig Zahnarzt und sogar Gyn, kann mit meinen Nachbarn eine Runde quatschen wenn ich sie auf der Straße treffe, habe einen Hund mit dem ich täglich raus gehe, wohne nicht mehr in der Stadt und habe die Natur direkt vor der Nase.
Und genau jetzt, wenige Monate nachdem ich den meist gefürchteten Arztbesuch (Gyn) geschafft habe, den ich gut 20 Jahre aufgeschoben hatte, jetzt meldet sich die Angst ganz stark wieder.
Jetzt frage ich mich ob es vielleicht an der Zeit ist die Waffen niederzulegen. Das ist jetzt nicht als aufgeben im negativen Sinn gemeint, sondern ich frage mich ob es nicht ein Aufgeben im guten Sinn auch gibt - ein Zulassen und vielleicht danach Loslassen. Ich habe die Angst immer gehasst als meinen Todfeind und sie bekämpft, und ich frage mich ob mich das nicht erst recht an sie bindet - ähnlich wie bei einer schlechten Beziehung.
Vor ein paar Tagen, da war mein Mann schon im Bett, und ich am Sofa, erst mit Brustkorbschmerzen, dann plötzlich auch schlimmen Rückenschmerzen, und der Angst die dazu aufgeflammt ist wie ein Waldbrand im Hochsommer. Ich konnte nicht liegen, nicht sitzen, ich war sooo erschöpft und wusste nicht mehr was ich machen soll, wie ich mich drehn und wenden soll um mir Erleichterung zu verschaffen.
Irgendwann hab ich mich son bisschen eingerollt und aufgegeben. Keine Ablenkungsversuche und kein Bekämpfen mehr, einfach nur die Symptome erleben und aushalten. Ich hab mir gesagt es ist eine Panikattacke und sie geht auch wieder, weil die ganzen Schmerzen und Symptome in genau solchen Wellen gekommen sind. Und tatsächlich wurden nach einigen Minuten die Abstände grösser und grösser und ich bin etwas eingedöst. Danach konnte ich ohne Schmerzen schlafen.
Jetzt denke ich, vielleicht ist dieses Sofa Erlebnis ein Beispiel. Vielleicht kann es funktionieren mit Annehmen, den Moment durchleben, akzeptieren daß es grad so ist, und dann danach Erleichterung finden. Kann man Frieden schliessen mit so einem Todfeind? Und wie? Einen Versuch könnte es wert sein.
Sani
05.03.2018 14:18 • • 05.03.2018 #1
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