Hallo,
weder Rente noch Schwerbehinderten-Ausweis ist von vorne herein als Dauerzustand angeboten, und für mich nicht gedacht. Um anfangen zu können gesund/gesünder zu werden, brauche ich erst Mal eine gewisse Grund-Hilfe.
(Ich hab das mal verkleindert geschrieben, weil es darum eig. nicht hauptsächlich ging...)
Wenn ich auf Begleitung angewiesen bin, ist es mir in meinem Alltag eine enorme Hilfe wenn diese zwingend benötigte Begleitung offiziell in einem Schwerbehinderten Ausweis eingetragen ist. Ohne dies kann jeder kommen und behaupten Begleitung zu brauchen. Ich brauche aber Begleitung, um überhaupt den nächsten Schritt sei es Therapie, berufliche Reha, etc. machen zu können. Ohne offizielle Bescheinigung, dass ich wirklich auf Begleitung angewiesen bin, ist es aber wiederum stellenweise schwierig diese Begleitung offiziell und ohne Probleme mitnehmen zu können. Einen Schwerbehinderten-Ausweis bekommt man erst ab 30%, darunter folglich auch keine Eintragungen.
Es gibt außerdem eine so genannte GdB-Tabelle wo div. körperliche und psychische Erkrankungen und ein von-bis %-Wert an jeweiliger Behinderung aufgelistet sind. Betreffend meiner Beschwerden und Einschränkungen ist dort eine Behinderung von 50-70% beschrieben, das ist weit mehr als die ursprünglichen 20%. Dazu gibt es sogar mehrere Gerichtsurteile von Landes-Sozialgerichten.
Ich bin gezwungen um die Hilfe zu kämpfen die ich brauche, und die mir eigentlich auch zustünde, weil ich ohne diese Hilfe zwangsläufig nicht weiter kommen kann. Hätte ich mich aufgegeben, würde ich wohl nicht so um diese Hilfen kämpfen um weiter kommen zu können. Ich will eine Therapie machen können, und ich will irgendwann wieder arbeiten gehen können, das kann ich aber beides nicht ohne die vorher nötigen Grund-Hilfen.
Es geht auch nicht darum, ob Rente oder nicht Rente, sie ist mir ja bereits voll bewilligt worden. Vorübergehend die Rente bewilligt zu bekommt nimmt mir persönlich den für mich großen Druck, auf dem 1. Arbeitsmarkt aktuell eine Arbeitsstelle finden zu müssen. Auch das ist eine Hilfe für mich, weil ich während dem Bezug der Rente mich dann wirklich zu 100% um Arztbesuche, Therapie, med. Einstellung, usw. kümmern kann.
Mir ging es mit dem Thread gar nicht darum, über Rente, Schwerbehinderung, usw. zu diskutieren. Sondern mir fehlt die Nachvollziehbarkeit, weswegen die für mich enorm großen Beschwerden nur so verhältnismäßig gering respektiert werden.
Bei 20% zugesprochener Behinderung anstatt 50-70% laut Tabelle, fragte ich mich ob die 20% mittels 4 Würfeln zufällig ausgewürfelt wurden, dass ich auf Begleitung angewiesen bin wurde nichtmal beachtet. Oder wenn man weiß dass ich momentan arbeitsunfähig bin, wie man auf die Idee kommt eine berufliche Reha die mind. Teilzeit sein muss würde die Panikstörung bessern. Man kann sich irren, aber so granatenmäßig an der Realität vorbei zu urteilen empfinde ich als betroffene wie ein verspotten meiner Probleme.
Danke Intimidator für den unterstützenden Beitrag. Um mich ewig darauf auszuruhen müsste es erst Mal so weit sein. Die Rente habe ich erst seit 4 Monaten rückwirkend bekommen und wegen dem Versorgungsamt läuft der Widerspruch noch. Letzteres ist das unumgänglich fehlende Teil, das ich zum weiterkommen brauche.
Ich musste davor 5 Monate lang beim Arbeitsamt um eine Reha kämpfen weil sie mich nichtmal den Antrag stellen lassen wollten. Als ich sie dann genehmigt bekam, suchte ich mir selbst 3 Reha Anbieter die mich sogar mit Begleithund genommen hätten, weil das Arbeitsamt sich nicht um einen Platz kümmerte. Aber das Arbeitsamt lehnte ab, weil die sich auf eine Maßnahme festgefahren hatten die ich mit Begleithund nicht machen konnte. Dann wurde die Bewilligung von der Vermittlerin beendet, am selben Tag wo ich einen selbst organisierten Gesprächstermin bei einem Reha Anbieter gehabt hätte, nach 5 Wochen nichts tun des Arbeitsamtes und meine ganzen Eigenbemühungen waren umsonst gewesen.
Ein halbes Jahr davor war ich bei der Rentenversicherung und fragte an wegen Reha, erfüllte aber nicht die Voraussetzungen. Dass ich aber über Beantragen von Rente zu einer Reha kommen könnte, hielt man mir damals nicht für nötig zu sagen, sondern ich wurde dann ergebnislos wieder weg geschickt. Jemand in einem anderen Forum erwähte zufällig das Thema Erbwerbsminderungs-Rente, worüber ich damals gar nichts wusste.
Die ganze Zeit schon habe ich mir alles selbst organisieren müssen, ich hätte stattdessen ja auch einfach herum sitzen können und warten. Trotz der Diagnose hatte ich noch 8 Monate versucht einen neuen Job zu finden, hatte aber psychisch mehrere gute Probearbeiten nicht beenden können, aber ich hatte es trotzdem mehrmals versucht.
Machte danach sogar noch 2 Kündigungsklagen, um darum zu kämpfen dass die letzte Kündigung nicht gültig ist. Aber es scheiterte daran, dass ich nach 7 Monaten Stress und Gerichtsterminen mich auf einen Vergleich einlies, weil ich wegen der Psyche den Kampf nicht mehr länger durchgehalten hatte. Hatte mich danach monatelang erfolglos versucht auf Minijobs zu bewerben, ohne dass ich von der Psyche erzählte, bekam entweder Absagen oder zu 90% nichtmal eine Antwort.
Jetzt habe ich es, ganz alleine, endlich so weit geschafft dass ich vor 4 Monaten als ersten kleinen Erfolg zumindest mal die Rente bewilligt bekam, und muss mir jetzt auch noch ernsthaft vorwerfen lassen ich hätte mich aufgegeben und würde mich ausruhen, nur weil ich einen Schwerbehinderten-Ausweis beantragt habe; Den ich wegen der nötigen Begleitung jedoch zwingend brauche um überhaupt Therapie, berufliche Reha und dergleichen möglichst problemfrei machen zu können.
Okay ihr kanntet meine Vorgeschichte nicht so ausführlich...aber ich schrieb sowohl in der Vorstellung, wie in meinem Hausarzt Thread doch insgesamt mehrfach, dass ich nicht in diesem Zustand bleiben will, dass ich eine Threapie machen können will usw. Ich verstehe nicht, wie ihr trotz dessen zu der Annahme kommt ich hätte mich aufgegeben usw. Ernsthaft, man kann doch jemandem nicht pauschal vorhalten, er/sie hätte sich aufgegeben nur weil man einen Schwerbehinderten-Ausweis beantragt.
Wirklich nichts gemacht habe ich seit der Diagnose bisher nur 8 Wochen lang, Mai und Juni Jahres, aber auch nur weil ich Anfang Juni eine größere Op am Steißbein hatte und das noch bis Ende diesen Jahres dauert bis ich wieder fit sein werde. Und weil im Juni bereits feststand dass Anfang Juli die Op stattfinden wird und die mind. Heilungsdauer vorher feststand.
Lg Blueheaven.
31.07.2016 13:19 •
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