Ich melde mich nach langer Zeit jetzt in diesem Forum, weil ich Hilfe (unter Gleichgesinnten?) suche.
Zuerst zu mir: ich bin 24 Jahre alt und arbeite in der Forstbranche. In meiner Freizeit bin ich sehr aktiv in der lokalen FFW, beim Ortsverein und mache gerne Sport (Wandern). Bis vor ca 8 Monaten war ich mitten im Leben und hatte die Angst relativ gut im Griff, da ich 2016 schon mal zu einer Therapie wegen Generalisierter Angststörung war.
In der Vergangenheit hatte ich immer wieder mit Angststörungen zu kämpfen, hauptsächlich mit Ängsten um Krankheiten (Leberzirrhose, Leukämie, Krebs,. ) die immer wieder eine Krankheit zugrunde hatte, an der man wahrscheinlich stirbt und die schwer heilbar oder die Diagnostik sehr mehrdeutig ist.
Seit ca 5-6 Monaten habe ich nach einer Angstattacke dauerhaft ein Gefühl, wie neben mir zu stehen. Ich weiss, dass meine Umgebung real ist, aber es fühlt sich für mich einfach nicht so an. Zum Teil verzerrt sich auch mein Zeit- und Erinnerungsempfinden und ich habe das Gefühl, Dinge die ich am Vormittag getan habe sind bereits Wochen her. Wenn ich aber rational drüber nachdenke, kann ich alle Ereignisse und Erinnerungen korrekt einordnen. Auch bin ich sehr emotionslos, kann mich auf besondere Ereignisse eigentlich nicht mehr freuen sondern fühle nur noch eins: Angst davor, dieses Gefühl zu haben und evtl nie mehr zu verlieren. Es fühlt sich für mich einfach am wie nach dem Genuss von 2-3 B. oder unter Wasser/ in Watte gehüllt. Auch das Autofahren, was ich so immer gern gemacht habe, macht mir Mittlerweile viel Angst da ich befürchte, beim Fahren den Bezug zur Realität zu verlieren. Aus der Erfahrung weiss ich mittlerweile, dass Stress und Alk. das Gefühl verstärken, weshalb ich versuche beides zu vermeiden.
Aus diesem Grund habe ich aktuell sehr starke Angst, an einer Schizophrenie oder Psychose zu leiden und (leider) auch viel nach diesem Thema gegoogelt. Dieser Zustand macht mir sehr Angst und das Gedankenkarussel, den Verstand zu verlieren macht alles nur noch schlimmer. Mittlerweile habe ich, bedingt durch die starke Angst verrückt zu sein, zu werden oder das Gefühl, nicht in der Realität zu sein, eigentlich jeden Tag Heulkrämpfe und überlege sehr viel über das ganze Konstrukt von echter und empfundener Realität. Kurzum: ich bin einfach am Ende.
Bei verschiedenen Ärzten kam nichts raus, EEG, Blut, was auch immer alles unauffällig.
Ich war sehr kraftlos und habe schon damit gerechnet, total den Verstand zu verlieren, bis ich auf den Begriff DP/DR gestoßen bin, der meine Symptome 1:1 beschreibt. Da ich leider auf einen Therapieplatz warte, habe ich mich hier angemeldet.
Besteht die Chance, dass diese Krankheit besser wird?
Werde ich wirklich Schizophren oder psychotisch oder denke ich das nur?
Geht es jemandem hier auch so und kann mir Tipps geben, wie ich meinen Alltag trotz der permanenten Angst, den Verstand zu verlieren, meistern kann?
Im voraus schon vielen Dank!
12.05.2024 15:59 • • 11.06.2024 x 1 #1