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Hallo liebes Forum,

ich wende mich heute mal mit einer Frage an euch, die mich schon länger beschäftigt und mit der ich in eine Sackgasse geraten bin.

Ich muss leider ein bissi weiter ausholen, mir fällt keine kurze Beschreibung für mein Problem ein. Ich war wegen meiner Angst bis vor vier Wochen in Therapie, meiner Meinung nach eine sehr erfolgreiche Therapie. Mein Selbsthass ist so gut wie weg, er blitzt nur noch selten mal als kleiner Gedanke auf und ist auch schon wieder weg. Mein Selbstwertgefühl ist dabei sich langsam zu entwickeln und ich kann deutliche Fortschritte erkennen. Ich bin vielen falschen Glaubenssätzen auf die Spur gekommen und es geht mir alles in allem gut. Und wenn es doch mal nicht so gut läuft verstehe ich die Zusammenhänge zwischen meinem Verhalten und all den Dingen, die in meiner Kindheit so schiefgelaufen sind und kann mich korrigieren.

Mein Therapeut sagte, dass ich in drei bis sechs Monaten nach der letzten Sitzung noch mal eine deutliche Verbesserung spüren würde. Auch da vertraue ich ihm voll und ganz, auch wenn Geduld nicht soooo ganz meine Stärke ist. Zu der noch vorhandenen Angst meinte er, die müsse nach so langer Zeit langsam ausschleichen. Soweit so gut.

Und nun zu meinem Problem. Ich habe das Gefühl, dass sich mein ganzes Denken immer noch viel zu stark um die Angst dreht. Ich beobachte sozusagen meine Angst ständig, prüfe ob sie da ist und so weiter. Frei nach dem Motto; 'Denken sie jetzt nicht an einen rosa Elefanten' kann das nichts werden. Ich fühle mich zum ersten Mal seit so langer Zeit körperlich in der Lage mein normales Leben wieder aufzunehmen, mit allem was dazugehört. Aber mein Kopf ist ständig mit der Angst beschäftigt.

Aus dieser Falle möchte ich gern entkommen. Ablenkung, auf andere Gedanken kommen, sich neue Ziele setzen. Alles gut in der Theorie, aber in der Praxis kann ich die Angst einfach nicht loslassen. Ziele sind in ausreichender Menge vorhanden. Ich würde so gern meinem Körper was Gutes tun, bin etwas mopsig geworden in den letzten Jahren und hätte so gern ein paar Kilo weniger auf den Rippen. Sportarten sind bereits ausgesucht, und ein winzig kleines bisschen habe ich auch schon angefangen. Allerdings nur zusammen mit meinem Mann, alleine komme ich einfach nicht vorwärst. Ich würde gerne meine Wohnung einmal komplett neu sortieren, sozusagen ausmisten, von allem befreien was ich nicht mehr brauche. Ich würde mich gern meinen Hobbys wieder widmen. Alle diese Dinge sollten meine Gedanken beschäftigen und nicht die Angst. Ich finde sozusagen den Startknopf nicht.

Hat jemand eine Idee oder steckt womöglich in einer ähnlichen Lage?

LG
Das Angsthörnchen

09.05.2016 08:05 • 17.05.2016 #1


9 Antworten ↓


Grüß Dich,

der Startknopf befindet sich in Dir selber Angsthörnchen und auch wir können ihn nicht für Dich drücken. Es dauert sehr lange bis unsere Psyche sich meldet; dann leben wir eine ganze Weile in Angst und Screcken und so braucht es auch eine Weile bis wir wiederum mit der neuerlichen Situation klarkommen.

Setze Dir kleine Ziele und genieße Dein neues Leben.

A


Der Angst weniger Raum geben - nur wie?

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Danke dir, du hast sicher Recht. Vermutlich bin ich einfach nur zu ungeduldig, besonders mit mir selbst. Und ich habe oft das Gefühl, dass meine Psyche einfach nicht logisch ist, ich sie einfach oft nicht verstehen kann. Das macht mich dann nicht geduldiger, leider.

Liebes Angsthörnchen,

diese Gedanken verschwinden ganz von alleine. Sie werden immer weniger und immer seltener. Das selbe habe ich auch durch. Wie Vergissmeinnicht schon schreibt, gib Dir Zeit.

Danke Worrylein

Ja ihr habt beide Recht, mir mangelt es an Geduld, vor allem mit mir selbst. Dass es so ist, überrascht mich nicht mal, aber das Ausmaß meiner Ungeduld ist schon bemerkenswert. Alles muss perfekt und sofort erledigt werden, und immer schnell, schnell, schnell...Normalerweise habe ich glücklicherweise eine Gesundheit (abgesehen vom Wahnsinn) die mir genau das auch noch erlaubt. Wenn ich mir die üblichen Krankheiten einfange die man eben so hat, Erkältungen, irgendwelche Magendinge usw. bin ich in drei Tagen schon wieder fit und alles ist vergessen. Der Rest wird meist großzügig ignoriert, also Rücken, verknackter Knöchel usw. Tut halt weh, also Zähne zusammenbeißen und weiter. Und zu meinem Glück / Unglück funktioniert auch das bei mir irgendwie.

Wenn mich jemand fragt ob es mir schon besser geht, werde ich immer mit 'ja' antworten, komme was da wolle. Was anderes geht ja nicht, kann ja keinen enttäuschen. Es wäre mir peinlich, schließlich kann ich ja nicht nur jammern. Andersherum nehme ich es keinem übel wenn ich diese Frage stelle und es dem Gefragten nun mal noch nicht besser geht. Woher das Verhalten kommt, kann ich mir durchaus denken. Tja, dann ist es wohl an mir da mal was zu ändern. Erstaunlich, was man über sich und sein Verhalten sich selbst gegenüber alles noch so lernen kann.

Liebes Angsthörnchen,

kenne es auch noch, als wenn der Teufel hinter mir her wäre.

Hoffe, Du nimmst an den Achtsamkeitsübungen teil?!

Drück Dich mal

Ja ich mach dabei mit. Achtsamkeitsübungen sind genau was ich brauche. Nur die Sache mit den Füllwörtern, eieiei, ich bin eine Labertasche, ich kann mich nícht kurz fassen

Danke für´s schmunzeln Hörnchen

Tja, was wäre der Wahnsinn ohne Humor...

Zitat von Angsthörnchen:

Ich würde gerne meine Wohnung einmal komplett neu sortieren, sozusagen ausmisten, von allem befreien was ich nicht mehr brauche. Ich würde mich gern meinen Hobbys wieder widmen. Alle diese Dinge sollten meine Gedanken beschäftigen und nicht die Angst. Ich finde sozusagen den Startknopf nicht.

Hat jemand eine Idee oder steckt womöglich in einer ähnlichen Lage?

LG
Das Angsthörnchen


Feng Shui - Gegen das Gerümpel des Alltags

Gibt's auch als Hörbuch, damit habe ich mal wirklich VIEL aus meiner Wohnung entsorgt und es tut gut.
Auch wenn das ein wenig unter Ablenkungsbeschäftigung fällt, denn der Sport und die tägliche Struktur werden dadurch natürlich nicht ersetzt
Aber es tut gut. Mach das einfach, fang gleich damit an, und sortier ein wenig Kram aus.
Erleichtert dich sicherlich.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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